CO₂-Bilanzierung: webbasiertes Tool online

Selbständige Bilanzierung aller TU-Einheiten ab sofort möglich

20.07.2022

Im Wintersemester 2021/2022 wurde das Projekt des CO₂-Rechners durch eine Zusammenarbeit zwischen einer Gruppe Studierender des Fachbereichs Informatik, dem Institut für Fluidsystemtechnik (Fachbereich Maschinenbau) und dem Büro für Nachhaltigkeit erweitert. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine webbasierte Anwendung eines CO₂-Rechners, die alle TU-Einheiten ab sofort für ihre „hauseigene“ Bilanz nutzen können.

Lernen Sie alles über die Motivation und Funktionsweise des CO2-Rechners in diesem Video!

Motivation

Es ist ein erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft die CO₂-Emissionen zu senken. Nur so kann eine Begrenzung der Erderwärmung unter 1,5° Celsius erreicht werden. CO₂-Bilanzen dienen hierbei als Unterstützung zur Identifikation von großen Einflussfaktoren auf unser Klima sowie als Grundlage für ein Monitoring unserer Klimaschutzbemühungen. Auch wir, die TU Darmstadt, möchten unser bestmöglichstes tun, um unsere CO₂-Emissionen zu senken und zu vermeiden.

Hintergrund

Übersicht der Ergbnisse aus der Bilanzierung des Dezerants V in 2020.
Übersicht der Ergbnisse aus der Bilanzierung des Dezerants V in 2020.

Der webbasierte CO₂-Rechner baut auf den Ergebnissen eines in 2020 durchgeführten studentischen Pilotprojekts zur CO₂-Bilanzierung im Dezernat V auf. Anhand der Bilanz wurden „Key Performance Indicators“ nach dem Pareto-Prinzip ermittelt, welche die Haupteinflussfaktoren auf den CO₂-Gesamtausstoß im Dezernat V darstellen. Im Falle des Dezernats handelt es sich dabei um Wärme und Stromverbräuche, das Pendeln, die Dienstreisen und die IT-Geräte. Weitere Informationen zu den Ergebnissen können unter CO₂-Bilanzierung in der Verwaltung nachgelesen werden.

Spezifischere Angaben, bessere Bilanzierung

Zu diesen Emissions-Kategorien können nun in der erweiterten Anwendung von den TU-Einheiten Angaben gemacht werden, um eine zuverlässige und präzise Ermittlung der CO₂-Emission zu erhalten.

Ziel & Nutzen

Durch den CO₂-Rechner sollen TU-Einheiten dafür sensibilisiert werden, wie hoch die von ihnen verursachten CO₂-Emissionen sind. Durch eine jährliche Bilanzierung kann nicht nur erfasst werden, wie hoch die Emissionen in den verschiedenen Kategorien sind, sondern auch, wie sich die Werte über die Zeit entwickeln und an welcher Stelle Emissionen gezielt durch Maßnahmen reduziert werden können. Zudem ermöglicht der Rechner ein Selbstmonitoring der entstanden Emissionen und macht das „unsichtbare CO₂“ sichtbar, greifbarer und verständlicher für Einheiten und Mitarbeitende.

Anwendung des Rechners

Wesentliche Faktoren, zu denen Angaben für die Bilanzierung gemacht werden müssen.
Wesentliche Faktoren, zu denen Angaben für die Bilanzierung gemacht werden müssen.

Der CO₂Rechner besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird zentral von einer hauptverantwortlichen Person der Einheit ausgefüllt. Hierbei werden das Jahr der Bilanzierung festgelegt sowie die Anzahl der Mitarbeitenden, die von der Abteilung genutzten Gebäude und Flächen sowie gemeinschaftlich verwendete IT-Geräte definiert. Einleitend zu der Umfrage gibt es einen Einführungstext, der das allgemeine Vorgehen beschreibt. Sobald die Angaben gespeichert sind, wird ein Link unter der ausgefüllten Umfrage zusammen mit einer Mailvorlage generiert, welche an alle Mitarbeitenden der zu bilanzierenden Einheit versendet werden kann, um den Gesamt-CO₂-Fußabdruck aller Arbeitenden zu ermitteln.

Der zweite Teil des CO₂-Rechners sollte von allen Mitarbeitenden der Einheit ausgefüllt werden. Aus diesen Angaben werden die entstandenen Emissionen bei Dienstreisen, Pendelwegen und persönlich genutzten IT- Geräten der einzelnen Mitarbeitenden berechnet.

Integrierte Hilfefunktion

Um weitere Informationen und Hinweise zu den einzelnen Fragestellungen im Rechner zu erhalten, können die Fragezeichen-Symbole am Ende einer Frage im Tool genutzt werden. Diese beinhalten Zusatzinformationen oder kurze Beschreibungen, die sich per Mausklick öffnen lassen. Der CO₂-Rechner entspricht den Datenschutzbedingunegn der TU Darmstadt. Eingetragene Daten sind anonymisiert und darüber hinaus auch löschbar.

Die Ergebnisse

Das obere Kreisdiagramm zeigt die entstandenen Emissionen der Kategorien Pendelwege, Dienstreise, Energieverbräuche und IT-Geräte. Im unteren Kreisdiagramm werden die Emissionen der Energieverbräuche in Wärme-, Strom- und Kälteverbräuche dargestellt.
Das obere Kreisdiagramm zeigt die entstandenen Emissionen der Kategorien Pendelwege, Dienstreise, Energieverbräuche und IT-Geräte. Im unteren Kreisdiagramm werden die Emissionen der Energieverbräuche in Wärme-, Strom- und Kälteverbräuche dargestellt.

Die Ergebnisse aus beiden Umfragen werden zusammengetragen und die CO₂-Gesamtemission für die betrachtete Einheit berechnet. Die Daten erlauben Aufschluss über den Anteil der einzelnen Kategorien Pendelwege, Dienstreise, Energieverbräuche und IT-Geräte an den Emissionen aber auch den Anteil von Wärme-, Strom- und Kälteverbräuche am Energieverbrauch.

Einschränkung

Werden bei den Energieströmen nur einzelne oder gar keine der drei Kategorien Wärme, Strom oder Kälte dargestellt, hängt dies mit der (noch) nicht flächendeckend machbaren Erhebung von Messdaten in den Gebäuden zusammen. Des Weiteren sind nicht in allen TU Gebäuden separate Zähler installiert, um die Energieverbräuche ggf. separat erfassen zu können. Diese Datenlücke wird in den kommenden Weiterentwicklungen des CO₂-Rechners mit Hilfe des Energiemanagements behoben werden. Der CO₂-Rechner kann unabhängig davon natürlich für die anderen genannten Kategorien verwendet werden.

Clara Brossmann,
Büro für Nachhaltigkeit

Es ist ein spannendes Projekt, das in Zusammenarbeit zwischen zwei Fachbereichen und der TU-Verwaltung erfolgreich umgesetzt wurde. Durch den webbasierten CO₂-Rechner wurde der Weg für zuverlässige und stetige Erhebungen weiter geebnet. Eine Erweiterung und Weiterentwicklung des Rechners wird zeitnah angestrebt.

Weiterentwicklung

Aktuell sind einige Weiterentwicklungen angedacht: Zum einen soll eine Hochrechnungsfunktion in den Rechner integriert werden, die es erlaubt, die Ergebnisse der Umfrage auf alle Mitarbeitende einer TU Einheit bei Nichtteilnahme umzulegen, um ein realistischeres Bild der Verbräuche und CO₂-Emissionen zu erhalten. Des Weiteren kann die Datenlage am Standort Lichtwiese verbessert und die Einbindung externer Stromverträge der TU in den Rechner ermöglicht werden.

Eckdaten webbasierter CO₂-Rechner

Projektlaufzeit

10/2021 bis 03/22

Projektteam

Anton Hillmann, Felix Mark, Tobias Niehues, Martin Schlink, Tobias Wehrle

Betreuende

Prof. Dr.-Ing. Peter F. Pelz, Dr.-Ing. Christian Schänzle, Clara Brossmann und Odile Di Fant

Wenn Sie mit Ihrer Einheit Interesse einem Testdurchlauf des Rechners haben oder Vorschläge zu potentiellen Weiterentwicklungen des Rechners haben, melden Sie sich gerne unter