Reisen in die Zukunft der Technik und Forschung
Neues Schülerlabor der TU und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
21.09.2017 von feu
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Technische Universität (TU) Darmstadt haben in Darmstadt feierlich ein gemeinsames „DLR_School_Lab TU Darmstadt“ eröffnet. Hier können Schülerinnen und Schüler die faszinierende Welt der Forschung und Technik entdecken und selbst Experimente mit konkreten Bezügen zu aktuellen Projekten aus Luftfahrt, Raumfahrt und Robotik durchführen. So erfahren sie, wie spannend Fächer der Natur- und Ingenieurwissenschaften an der TU Darmstadt sind.
Im neuen DLR_School_Lab TU Darmstadt werden Kinder und Jugendliche mit aktuellen Forschungsschwerpunkten der Universität und des aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Informationstechnologie, Robotik und Hightech-Materialien vertraut gemacht. Durch forschungsorientiertes, entdeckendes Lernen erfahren sie, welche Bedeutung all diese wissenschaftlichen Arbeiten für die Zukunft der Gesellschaft und für ihr eigenes Leben haben. Eine Besonderheit ist der vom DLR eigens für das Labor entwickelte Kontrollraum. Hier finden die Schülerinnen und Schüler in Teams gemeinsame Lösungen zu brisanten Fragen: „Wie steuere ich einen Umweltsatelliten im All? Wie weicht dieser Satellit gefährlichem Weltraumschrott aus? Wie steuert man einen Roboter auf einem fernen Himmelskörper?“ Oder auch: „Wie arbeite ich erfolgreich in multinationalen Raumfahrt-Teams?“ Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESA/ESOC
Mehrere Fachbereiche der TU Darmstadt haben ihre Experiment-Ideen für das DLR_School_Lab eingebracht: Die sind mit einer Station zu Formgedächtnislegierungen präsent, an der Schülerinnen und Schüler eigene Formen entwickeln und in einem Ofen brennen können. Der Materialwissenschaften hat einen eigenen Wind- und Strömungskanal zum Thema Luftfahrt bereitgestellt. Hier finden Schülerinnen und Schüler heraus, wie die Aerodynamik von Autos und anderen Objekten optimiert werden kann. Fachbereich Maschinenbau
Das ESA-Erdbeobachtungsprogramm steuert zudem zwei anschauliche Messinstrumente von Umweltsatelliten bei: ein Spektrometer zur großflächigen Messung von Vegetationsveränderungen sowie eine Wärmebildkamera, die z.B. die Temperaturen der Ozeane genau erfasst.
„Entdeckendes Lernen“
Für das neue DLR_School_Lab in der Goethestraße 50, das organisatorisch am verortet ist, wurden insbesondere Lehramtsstudierende als studentische Tutorinnen und Tutoren qualifiziert, die die Schülerinnen und Schüler durch das didaktische Konzept des „entdeckenden Lernens“ Zugänge zu oft komplexen naturwissenschaftlichen Themen ermöglichen. An den betreuten Experimentierstationen werden die Kinder und Jugendlichen so selbst zu Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern und bearbeiten altersgerecht konkrete Forschungsaufträge. Sie steuern zum Beispiel selbstständig einen Rover auf dem Mars; sie begreifen, was Vakuum und Marshmallows mit der Erdatmosphäre zu tun haben und wie es sich anfühlt, mittels VR-Brillen durch die Internationale Raumstation ISS zu schweben, um einen Blick auf die Erde von oben zu werfen. Zentrum für Lehrerbildung der TU Darmstadt
Künftig werden im DLR_School_Lab TU Darmstadt auch Lehrerfortbildungen, koordiniert vom Zentrum für Lehrerbildung, stattfinden. Damit wird ein langjähriger Wunsch von Schulleitungen und Lehrkräften aus der Region erfüllt, auch außerhalb von Klassenzimmern und Kursräumen extracurriculare Angebote nutzen zu können. Angestrebt wird ein gemeinsames Netzwerk zur Neu- und Weiterentwicklung von Experimenten, die auch Eingang in den Schulunterricht finden könnten.
Gefördert wird das neue DLR_School_Lab TU Darmstadt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Kurt und Lilo Werner Stiftung, die studentische Tutorinnen und Tutoren finanziert, sowie durch Telespazio Vega, die die Software für die Missionen im Weltraum entwickelt hat. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt unterstützt das Labor außerdem aus seiner Grundfinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.