»Vorbild für nachhaltiges Handeln«

TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger im Interview

29.09.2020

Der TU Darmstadt ist Nachhaltigkeit wichtig. Was sie zu diesem Thema bereits unternommen hat und welche Schritte noch nötig sind, ist ab sofort auf einer eigenen Website versammelt. TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger erläutert Näheres im Interview.

Das Thema Nachhaltigkeit hat hohe Priorität an der TU Darmstadt.

Die TU Darmstadt will sich durch Nachhaltigkeit auszeichnen. Warum ist das so wichtig und welche Ziele sollen erreicht werden?

Die Menschheit ist dabei, ihre Lebensgrundlagen zu zerstören. Die Folgen des Klimawandels sind zunehmend weltweit, aber auch regional zu spüren. Die TU Darmstadt kann – neben ihrem Bildungsauftrag – auch ein Vorbild für nachhaltiges Handeln sein. Durch intelligente Vernetzung der Energiesektoren möchten wir zudem die Energiewende gerne auf unserem Campus realisieren. Längerfristig möchten wir durch nachhaltiges Bauen und Handeln auch die CO2-Reduktionsziele erreichen.

Wo steht die Universität aktuell hinsichtlich Nachhaltigkeit? Was wurde schon geschafft?

Wir stehen erst am Anfang eines vermutlich noch langen Weges. Die TU versucht an möglichst vielen Stellen für das Thema zu sensibilisieren und praktische Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehören Pilotprojekte zu baulichen Veränderungen an bestehenden Gebäuden oder auch das Nutzen von alternativen Energien am Campus Lichtwiese. Geplant ist die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners Lichtenberg II oder das Einspeisen von Strom aus einer Photovoltaikanlage. Ein erfolgreicher Schritt war der Start des Projektes »Erweiterung eines Projektbüros für Nachhaltigkeit« an der TU Darmstadt. Wir sind dabei, dieses zu etablieren.

TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger
TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger

Welche Herausforderungen und Hürden muss die TU Darmstadt auf dem Weg meistern?

Neben der Notwendigkeit, möglichst viele alternative technische Lösungen zu entwickeln, besteht eine wesentliche Herausforderung darin, jedes einzelne Mitglied der TU zu Verhaltensänderungen zu animieren. Hier wird unsere Webseite zum Thema Nachhaltigkeit sicherlich einen wichtigen Beitrag leisten können.

Wie kann eine nachhaltige TU Darmstadt dazu beitragen, gesellschaftliche Veränderungen angesichts von Verteilungsungerechtigkeit, Ressourcenverbrauch und Klimakrise anzustoßen?

Als Universität stehen wir in der Stadt Darmstadt, regional, aber durch Forschungsverbünde und -erfolge auch national und international im Blickpunkt Vieler. Durch eine offen gelebte Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit und die Präsenz der TU in der Bevölkerung in vielen verschiedenen Bereichen wie Bau, Forschung, Lehre, aber eben auch durch die vielen Beschäftigten, kann die TU Darmstadt als Ganzes einen wesentlichen Beitrag zu gesellschaftlichen Veränderungen leisten.

Wie leben Sie persönlich Nachhaltigkeit?

Ich benutze möglichst wenig das Auto, an meinem Wohnort fahre ich zum Beispiel fast ausschließlich Fahrrad. Durch Baumaßnahmen an unserem Reihenhaus haben wir den Energieverbrauch deutlich reduziert, auch sonst ist unsere Lebensweise in vielen Bereichen ressourcensparend. Unser Garten unterstützt die Artenvielfalt und das selbstgebaute Insektenhotel zieht viele Wildbienen und Insekten an. Nachhaltigkeit ist mir wichtig, weil nicht nur die TU Darmstadt als Institution, sondern jeder und jede von uns meines Erachtens einen wesentlichen Beitrag leisten kann, den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Die Fragen stellten Bettina Bastian und Jörg Feuck.

Nachhaltige Uni

Was die Universität zum Thema Nachhaltigkeit bereits unternommen hat und welche Schritte noch nötig sind, wird auf der neuen Website – Nachhaltigkeit an der TU Darmstadt vorgestellt.

Das Büro für Nachhaltigkeit stellt sich und seine Arbeit in der aktuellen hoch³ vor: