Gemeinsam läuft es besser
Das Deutschlandstipendium als Drehscheibe für wertvolle Begegnungen
26.01.2022
Das Deutschlandstipendium hat Studentin Kim Kraus und Förderin Sabine Kopp zueinander geführt. Im letzten Jahr haben sie erlebt, dass sie weit mehr verbindet als eine bloße Bewegung auf ihrem Bankkonto. Vielmehr empfinden beide ihre Begegnung als persönliche Bereicherung.
Stipendiatin Kim Kraus hat ihre Förderin Sabine Kopp während der -Vergabefeier im virtuellen Breakoutroom kennengelernt: In einer kleinen, sehr herzlichen Runde aus Privatfördererinnen und -förderern, Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden umgehend die besten Strategien getauscht, um wohlbehalten durch den Lockdown zu kommen und bei der Allgegenwart von Bildschirmen das Leben selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Deutschlandstipendien
Nun blickt die Stipendiatin auf ein Jahr zurück, das sie ganz anders geplant hatte. Ihr Ziel für 2021 war, ihr soziales Engagement für Menschen mit Behinderung mit ihrem Masterstudium im Bereich an der TU Darmstadt zu verbinden. Das inklusive Laufprojekt Sportmanagement bei Special Olympics Hessen, das sie koordinieren wollte, kam jedoch durch Corona zum Erliegen. Und ihr Praktikum im Online-Marketing beim Fernsehsender SPORT1 in München fand durch die Homeoffice-Regelung ausschließlich virtuell statt. „Gemeinsamläuftsbesser“
Eine unerwartete Bereicherung in der Pandemie-Zeit bildete der zunächst telefonische Austausch mit ihrer Förderin. „Immer auf Augenhöhe“, wie Kim Kraus beschreibt. Von Anfang an habe sie sich dabei wohlgefühlt.
„Es gibt immer einen Weg“
Ein verbindendes Element zwischen Stipendiatin und Förderin war das gemeinsame Engagement. Denn neben der Gleichstellung von Mann und Frau unterstützt Sabine Kopp mit der eigens von ihr gegründeten KiKo gGmbH körperlich und geistig behinderte Menschen und deren Inklusion in die Gesellschaft. „Ich habe das Glück, in einer privilegierten Familie aufgewachsen zu sein, die ihren Wohlstand jedoch nicht als selbstverständlich betrachtet. Und ich glaube, dass es jede und jeder schaffen kann, wenn sie oder er nur an sich selbst glaubt. Dazu möchte ich mit meiner Förderung finanziell und auch mental beitragen“, begründet Sabine Kopp ihr Engagement. „Es gibt immer einen Weg.“
„Genau das haben Sie zu mir gesagt, als wir zusammen am Neckarufer saßen“, so Kim Kraus: „Der Mensch ist, was er denkt. Und positives Denken fördert positive Erfahrungen.“ Im Sommer war endlich auch eine persönliche Begegnung der beiden Frauen in Mannheim möglich. Kim Kraus fand sich in einer akuten privaten Umbruchsituation, in der ihre Förderin ihr erfolgreich Mut machen konnte.
2022 möchte die Studentin mit ihrer Masterarbeit daran anknüpfen, Menschen mitund ohne geistige Behinderung gemeinsam für Sport zu begeistern. In dem Deutschlandstipendium von Kim Kraus sieht Sabine Kopp ihre Förderziele Frauenförderung und Inklusion beide erfüllt. Ihre Begleitung soll daher mit dem offiziellen Förderjahr nicht enden: Vielmehr wird sie ihre Stipendiatin in der Endphase ihres Studiums privat weiterfördern.
„Ich bin stolz und dankbar, dass jemand Potenzial in mir sieht“, erklärt Kim Kraus. „Dabei hatte ich nicht damit gerechnet, dieses Stipendium zu bekommen. Gerne möchte ich meinerseits Studierende ermutigen, sich für ein Deutschlandstipendium zu bewerben. Es lohnt sich.“
Deutschlandstipendium an der TU Darmstadt
Das Deutschlandstipendium fördert besonders talentierte und engagierte Studierende und unterstützt damit die exzellente Ausbildung zukünftiger Fach- und Führungskräfte. Das Stipendienprogramm der Bundesregierung wurde im Jahr 2011 gestartet und funktioniert nach dem Prinzip „halbe-halbe“. Studierende erhalten 300 Euro monatlich: Die eine Hälfte der monatlichen Zuwendung kommt vom Bund und die andere Hälfte von Unternehmen, Stiftungen und privaten Förderinnen und Förderern.
Im elften Förderjahr können sich 369 Studierende an der TU Darmstadt über ein Deutschlandstipendium freuen. Mit dem Stipendienprogramm wurde erneut eine Fördersumme von über 1,3 Millionen Euro erzielt. Dies verdankt sich einem Netzwerk aus aktuell 98 Fördernden sowie zahlreichen Ehemaligen, Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Inken Bergenthun/sip