Zehn Millionen Euro für neues KI-Innovationslabor bei hessian.AI

Landesregierung investiert in Recheninfrastruktur als Basis für KI-Forschung und -Anwendung

12.04.2022

Die Hessische Landesregierung investiert zehn Millionen Euro in den Aufbau eines KI-Innovationslabors beim Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz hessian.AI. Als erster Schritt soll die KI-Recheninfrastruktur des Labors am Green IT Cube des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt angesiedelt werden, wie das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung heute in einer gemeinsamen Pressemitteilung ankündigten. Das Zentrum hessian.AI wird von 13 hessischen Hochschulen unter Federführung der Technischen Universität Darmstadt getragen.

Forschung zu KI bietet Chancen für Wissenschaft, Wirtschaft und viele andere Bereiche.

Die Präsidentin der TU Darmstadt, Tanja Brühl, sagte, sie freue sich außerordentlich über die Einrichtung eines KI-Innovationslabors in hessian.AI an der TU Darmstadt. Das Labor schaffe ausgezeichnete Rahmenbedingungen, um die exzellente KI-Forschung in Breite und Tiefe an der TU Darmstadt und aller an hessian.AI beteiligten Hochschulen in die Anwendung zu überführen. „Wir fördern so den Austausch mit unseren Partner:innen in Wirtschaft und Gesellschaft zu den Herausforderungen von heute und morgen“, erklärte sie. Das neue Labor sei „ein weiterer zukunftsweisender Baustein des starken hessischen KI-Ökosystems“. „Wir freuen uns darauf, diesen dank der großartigen Unterstützung der Hessischen Landesregierung nun in hessian.AI umzusetzen“, sagte Brühl.

Das KI-Innovationslabor ist ein weiterer zukunftsweisender Baustein des starken hessischen KI-Ökosystems.

Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt

Die hessian.AI-Co-Direktorin Professorin Mira Mezini und Co-Direktor Professor Kristian Kersting betonten, Deutschland und Europa müssten „jetzt anfangen, die fundamentalen Gesetze intelligenten Verhaltens zu suchen und die Ergebnisse öffentlich zu teilen“. Daher freue man sich, dass die Digitalministerin das von hessian.AI vorgeschlagene und entworfene KI-Innovationslab als Grundstein für ein „Cern für KI“ so großzügig unterstütze. „Wir brauchen solche Treiber für Forschung und technischer Entwicklungen in der KI, denn die Leistung von KI-Systemen verdoppelt sich aktuell binnen weniger Monate“, erklärten Mezini und Kersting. „Möglich wird das durch neue Algorithmen und Modelle, spezialisierte Hardware und höhere Rechenleistung – jetzt auch aus dem Herzen von Europa. Mit dem KI-Innovationslabor entstehen neue Möglichkeiten für den Austausch zwischen der hessischen KI-Spitzenforschung und der Wirtschaft und Gesellschaft. Die hierdurch entstehenden neuen Innovationen bieten großartige Chancen für Hessen und darüber hinaus.”

KI made in Hessen

Hessens Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus sagte, leistungsfähige und nachhaltige KI-Recheninfrastrukturen seien eine Voraussetzung für den Erfolg von „KI made in Hessen“. „Daher ist die Recheninfrastruktur eines der fünf Handlungsfelder unserer KI-Zukunftsagenda (wird in neuem Tab geöffnet), die wir heute auch veröffentlichen“, erklärte sie. Das KI-Innovationslabor werde die Gründungsdynamik in Hessen erhöhen, die Innovationsfähigkeit des Landes steigern und einen erheblichen Beitrag zur digitalen Souveränität leisten.

Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn bezeichnete den Aufbau der KI-geeigneten Recheninfrastruktur als wichtigen Schritt, der Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen nutzen und den Transfer der Grundlagenforschung in die Praxis nachhaltig stärken werde. Künftig könnten an den beteiligten hessischen Hochschulen gewonnene Erkenntnisse mit dem KI-Innovationslabor unmittelbar und am Standort in die Anwendung umgesetzt werden, sagte sie.

Zentrum startet im Herbst 2022

Mit dem KI-Innovationslabor soll ein deutschlandweit einzigartiges Zentrum entstehen, das die Rolle Hessens in der KI-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung bedeutend stärkt und den Ausbau des hessischen KI-Ökosystems ideal unterstützt. Geplanter Start des Zentrums ist im Herbst 2022. Als Anlaufstelle wird das KI-Innovationslabor für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmen verschiedener Branchen und Größen sowie Start-ups zur Verfügung stehen, die Zugang zu einer KI-Supercomputer-Infrastruktur und zu umfassender KI-Expertise erhalten. Im KI-Innovationslabor können in Zukunft KI-Systeme und -Anwendungen entwickelt, trainiert, getestet und evaluiert werden. Unternehmen, insbesondere Mittelständler und Start-ups, profitieren von KI-Entwicklerinnen und -Entwicklern, die bei der Nutzung unterstützen. Dies ermöglicht Produktinnovationen, zum Beispiel in der Medikamenten-, Material- und Wirkstoffentwicklung oder im industriellen Bereich.

HMWK/Staatskanzlei/mih