Eine Zukunft ohne Lenkrad?
Bürgerinformations- und Dialogevent zum Automatisierten Fahren
22.04.2024
Am 28. April findet im Rahmen des xchange-Circles Sustainable Mobility & Transport an der TU Darmstadt ein großer Informationstag zum Automatisierten Fahren statt. Gezeigt wird, welche Beiträge die TU Darmstadt auf dem Zukunftsfeld Mobilität leistet. Mehrere Institute sowie externe Partner:innen präsentieren ihre Forschungsprojekte und stehen für den persönlichen Austausch bereit. Wir haben Professor Steven Peters vom Institut für Fahrzeugtechnik am Fachbereich Maschinenbau vorab dazu befragt.
Herr Professor Peters, an der TU Darmstadt befassen sich Forschende verschiedener Fachgebiete mit Automatisiertem Fahren. Bei diesem Thema hat man direkt Bilder vor dem geistigen Auge: Wann wird die Vision von selbstfahrenden Autos im Straßenbild Wirklichkeit sein? Was sind die Aspekte, die bis dahin noch angegangen werden müssen?
Automatisiertes Fahren ist – aufgrund der notwendigen Sicherheitsnachweise – die vermutlich größte Herausforderung beim Einsatz von moderner KI und daher nur interdisziplinär zu knacken. Als Fahrzeugtechniker sehen wir uns hier in der Verantwortung alle einzubinden – wie es beim Darmstadt View on AD sehr gut gelungen ist.
Welchen Beitrag leistet Ihr Fachgebiet in der Forschung zum Autonomen Fahren? Woran forschen Sie gerade?
Zum Einen müssen wir die Sensoren für die Umfeldwahrnehmung für nicht-perfekte Wetterbedingungen ertüchtigen, zum Zweiten noch besser erkennen, wann wir uns auf eine KI-basierte Interpretation nicht verlassen dürfen. Zum Dritten ist die Energieeffizienz bei der Datenverarbeitung im Pkw bzw. Lkw eine Herausforderung.
Automatisiertes Fahren wird ja weltweit erforscht, haben die Darmstädter Forscher etwas Besonderes im Blick?
Schon bei meinem Vorgänger, Hermann Winner, lag der Fokus auf der Absicherbarkeit bzw. dem Nachweis, dass ein System sicher ist. Hier ist Darmstadt sicherlich ganz vorne mit dabei, wobei das Thema immer nur in Kooperation gelingen kann. Erfreulicherweise sind wir in Deutschland in der universitären Fahrzeugtechnik inzwischen so vernünftig, dass wir uns gegenseitig mit Infrastruktur und Erfahrung unterstützen statt im eigenen Land Wettbewerb zu veranstalten – der kommt von USA und China.
Das Thema hat eine gesellschaftliche und eine individuelle Perspektive. Welche Vorteile bietet das Automatisierte Fahren der Gesellschaft, welche dem Individuum?
Für die Gesellschaft bietet automatisiertes Fahren viele Vorteile – effizienterer Verkehrsfluss, Inklusion wenn bspw. auch Blinde selbstbestimmt unterwegs sein können, Aufrechterhaltung des ÖPNV sowie der Transportketten trotz Fachkräftemangel.
Für das Individuum verspricht automatisiertes Fahren vor allem mehr Zeit – gerade für Pendler:innen eine tolle Vision.
Livestream der Podiumsdiskussion auf Youtube
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Was erwartet Interessierte bei Ihrem Bürgerinformationsevent am 28. April?
Zum einen wollen wir mit einigen Mythen aufräumen und zum anderen an ganz konkreten Beispielen zeigen, dass hier in Darmstadt an unserer TU an diesem spannenden Thema gearbeitet wird und man nicht immer ins Silicon Valley schielen muss.
Sie haben sich entschieden, Bürgerinnen und Bürger bei dem Event einzubinden und haben vorab aufgerufen, Themen einzubringen. Warum ist Ihnen die Beteiligung wichtig?
Automatisiertes Fahren betrifft uns alle und es gibt wie bei jeder neuen Technologie viele Möglichkeiten. Wir wollen gemeinsam das „Warum“ diskutieren – warum sollten wir in diese Technologie investieren? Was bringt es jedem Einzelnen und der Gesellschaft. Dazu haben wir viele Ideen, aber letztlich gilt es doch diese mit den Bürgern, für die wir das Alles am Ende des Tages ja entwickeln, auch zu reflektieren und zu schärfen.