LOEWE-Spitzen-Professur für Mira Mezini

Land fördert Forschungsarbeit mit 1,9 Millionen Euro

18.07.2023

TU-Informatik-Professorin Mira Mezini ist mit einer LOEWE-Spitzen-Professur ausgezeichnet worden. Das Forschungsförderprogramm LOEWE des Landes Hessen stellt für die Ausstattung ihrer Professur rund 1,9 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereit. Im Rahmen der LOEWE-Spitzenprofessur wird Mezini den Schwerpunkt auf die Erforschung von Programmiergrundlagen für die Entwicklung von zuverlässigen und vertrauenswürdigen dezentralisierten interaktiv-lernenden Softwaresystemen setzen.

Professorin Mira Mezini

„Professorin Dr. Mezini ist eine exzellente und auch international sehr sichtbare Expertin für Software-Technik, die bereits 2012 als erste deutsche Informatikerin einen prestigeträchtigen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates einwerben konnte. Sie widmet sich auch den gesellschaftlich hoch relevanten Themen Datenschutz, Datensicherheit und Künstliche Intelligenz“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

„Gerade in Disziplinen wie der Informatik hat sich der Wettbewerb um die besten Köpfe deutlich verschärft. Die LOEWE-Spitzen-Professuren helfen, international gefragte Forschende nach Hessen zu holen oder hier zu halten. Wir schaffen mit den LOEWE-Mitteln für die Sach- oder Personalausstattung Bedingungen, die nicht nur mit internationalen Universitäten, sondern auch mit Wirtschaftsunternehmen mithalten können.“

Professorin Tanja Brühl,
TU-Präsidentin

Mira Mezini prägt mit Ihrer exzellenten Forschung und im Austausch mit unseren Partnerinnen und Partnern in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die herausragende Kompetenz der TU Darmstadt im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Cybersicherheit.

Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt
Bild: Katrin Binner

„Ich gratuliere Mira Mezini sehr herzlich zur Auszeichnung mit einer LOEWE-Spitzenprofessur“, sagt TU-Präsidentin Tanja Brühl. „Mira Mezini prägt mit Ihrer exzellenten Forschung und im Austausch mit unseren Partnerinnen und Partnern in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die herausragende Kompetenz der TU Darmstadt im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Cybersicherheit. Als Co-Sprecherin des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI gestaltet sie nicht nur KI made in Darmstadt, sondern auch das hessische KI-Ökosystem mit großer Leidenschaft und Strahlkraft. Als Mitglied des ATHENE-Boards gestaltet sie zudem die Cybersecurity weit über Hessen hinaus. Wir freuen uns daher außerordentlich, dass eine hochgeschätzte Kollegin dank Unterstützung des Landes Hessen an der TU Darmstadt verbleibt.“

Pionierin für Techniken des maschinellen Lernens

Mezini wurde an der Universität Siegen promoviert und war als Visiting Assistant Professor an der Northeastern University in Boston (USA) tätig, bevor sie 2000 an die TU Darmstadt berufen wurde. Dort leitet sie das Fachgebiet Softwaretechnik im Fachbereich Informatik. Sie ist in einer Vielzahl von Verbundprojekten etwa der Deutschen Forschungsgesellschaft und des hessischen Förderprogramms LOEWE in wichtigen Rollen tätig und hat leitende Funktionen etwa als Mitglied im Board des Nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE und als Sprecherin des hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI inne. Sie forscht in den Bereichen Programmiersprachen und Softwaretechnik und gehörte zu den Pionierinnen für Techniken des maschinellen Lernens für die automatische Vervollständigung von Programmen.

LOEWE-Professuren

LOEWE-Spitzen-Professuren richten sich an exzellente, international ausgewiesene Forschende, die für fünf Jahre zwischen 1,5 und drei Millionen Euro bekommen können. Als erste in Hessen hatte im Jahr 2021 Professorin Iryna Gurevych vom Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt diese Professur erhalten. Eine weitere LOEWE-Spitzenprofessur wurde 2023 für Professor Marcus Rohrbach eingerichtet, der im September aus den USA an die TU Darmstadt wechselt.

Mit LOEWE-Start-Professuren können exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere gefördert werden, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden sollen. An der TU Darmstadt haben Professor Timo Richarz vom Fachbereich Mathematik und Dr. Anna Rohrbach , die ebenfalls im September aus den USA an die TU Darmstadt wechselt, eine solche Startprofessur inne.

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KI-Forschung an der TU Darmstadt

Die KI-Forschung ist eine zentrale Disziplin an der TU Darmstadt und international exzellent. Sie ist interdisziplinär angelegt, um das Potenzial der KI breit und optimal zu entfalten und dem hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert des Themas gerecht zu werden. Die TU ist Mitglied in den beiden großen europäischen KI-Initiativen ELLIS und CLAIRE und trägt federführend hessian.AI mit. Strategischer Fokus der KI-Forschung an der TU Darmstadt ist die Entwicklung intelligenter Systeme im Einklang mit dem europäischen Wertesystem.

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hessian.AI

Das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz – hessian.AI verfolgt das Ziel, exzellente Grundlagenforschung mit konkretem Praxisbezug zu leisten und zudem den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Das Zentrum, an dem 13 hessische Hochschulen beteiligt sind, bündelt die Expertise von 22 KI-Wissenschaftler:innen und erweitert diese um 22 neue Professuren. Ausgehend von Spitzenforschung, wie sie an der TU Darmstadt und anderen hessischen Hochschulen betrieben wird, wird ein wesentlicher Beitrag zur Erforschung und Entwicklung neuartiger KI-Systeme mit menschenähnlichen Denk- und Kommunikationsfähigkeiten geleistet, die der sogenannten „Third Wave of AI“ zugerechnet werden.

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