Die Verschmelzung zweier Welten

Dr. Andrea Belluati, Early-Career-Forscher im Clusterprojekt „CoM2Life“, im Interview

20.12.2024

Der TU-Biotechnologe Dr. Andrea Belluati arbeitet im Rahmen des Forschungsvorhabens „CoM2Life“ daran, künstliche und lebende Zellen miteinander zu verbinden. Im Interview erklärt er, wo die entstehenden hybriden Systeme künftig zum Einsatz kommen könnten, was ihn besonders motiviert und worauf er sich im Fall einer Exzellenzförderung besonders freuen würde. Teil eins einer Videoserie mit Early-Career-Forschenden in den geplanten Exzellenzclustern mit Beteiligung der TU Darmstadt.

Empfohlener externer Content

Wir haben für Sie einen externen Inhalt von YouTube ausgewählt und möchten Ihnen diesen hier zeigen. Dazu müssen Sie ihn mit einem Klick einblenden. Mit einem weiteren Klick können Sie den externen Inhalt jederzeit ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von YouTube angezeigt werden. Dadurch ist es möglich, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

CoM2Life zielt darauf ab, eine revolutionäre Generation weicher Biomaterialien zu entwickeln, die auf Prinzipien lebender Systeme basieren und in der Lage sind, mit lebenden Systemen, das heißt Zellen und Geweben, in permanente und wechselseitige Kommunikation zu treten. Hierzu folgen die Wissenschaftler:innen einem Ansatz, der das chemiezentrierte Design von Biomaterialien mit dem Design regulatorischer Schaltkreise der synthetischen Biologie verbindet. Dadurch schaffen sie die Voraussetzung für die Entwicklung von intelligenten Biomaterialien, die fähig sind, Signale aus ihrer Umgebung selektiv zu erfassen, intern zu verarbeiten und daraufhin bedarfsgerecht Aktuatoren und Effektoren zu steuern.

So sollen bahnbrechende Fortschritte in der medizinischen Forschung ermöglicht werden, unter anderem die Entwicklung rückkopplungsgesteuerter Materialien für die bedarfsgerechte Freisetzung von Medikamenten und biologischen Effektoren für die Krebsimmuntherapie oder die Geweberegeneration, für neue Gewebemodelle, die Tierversuche ersetzen können, sowie langfristig die Entwicklung künstlicher Organe. Eingebunden in das hochgradig interdisziplinäre Projekt sind auch die Kommunikationswissenschaften, um der Herausforderung von Fehlinformationen über dieses innovative Forschungsgebiet zu begegnen.

Über Dr. Andrea Belluati

Andrea Belluati kam im Jahr 2022 als Marie-Curie-Stipendiat an die TU Darmstadt. Im Jahr 2024 wurde er als Athene Young Investigator (AYI) an der TU Darmstadt ausgewählt. Das AYI-Programm unterstützt herausragende Forscher auf ihrem Karriereweg und gibt Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, sich durch die Leitung einer unabhängigen Nachwuchsgruppe für eine Universitätsprofessur zu qualifizieren. Ab Anfang 2025 leitet Belluati zudem eine neue Emmy-Noether-Forschungsgruppe an der TU Darmstadt zu seinem Projekt „Polymer Incorporation for the Engineering of Symbiosis“, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sechs Jahren mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird.

Seinen Master-Abschluss in „Industrieller Biotechnologie“ erwarb Belluati 2015 an der Universität Turin und promovierte an der Universität Basel, gefolgt von Postdoc-Stellen in Prag und Glasgow. Im Jahr 2021 wurde er Mitglied des Forschungsteams von Professor Nico Bruns an der University of Strathclyde, Glasgow, und folgte ihm, als Bruns sein Team 2022 an die TU Darmstadt verlegte.

Belluati ist assoziierter PI am Zentrum für Synthetische Biologie der TU Darmstadt und beteiligt sich als assoziierter PI am geplanten Cluster Com2Life. Com2Life ist eines von drei Projekten, mit denen sich die TU und ihre Partneruniversitäten derzeit um eine Förderung in der Linie Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewerben.

Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Forschung an deutschen Universitäten weiter zu stärken, haben Bund und Länder die Exzellenzstrategie als Förderprogramm etabliert. Zentrales Ziel ist es, die Forschungsexzellenz in international wettbewerbsfähigen Bereichen zu fördern, die deutschen Universitäten institutionell zu stärken und das deutsche Hochschulsystem weiterzuentwickeln.

Zu diesem Zweck umfasst die Exzellenzstrategie zwei Förderlinien, die aufeinander aufbauen. In der Förderlinie „Exzellenzcluster“ werden, koordiniert von der DFG, international wettbewerbsfähige Forschungsbereiche an deutschen Universitäten projektbezogen gefördert. In der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“, koordiniert vom Wissenschaftsrat (WR), werden institutionelle Gesamtstrategien gefördert, die die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der geförderten Institutionen verbessern und hervorragende Rahmenbedingungen für exzellente Forschung schaffen.

Zu diesem Zweck umfasst die Exzellenzstrategie zwei Förderlinien, die aufeinander aufbauen. In der Förderlinie „Exzellenzcluster“ werden, koordiniert von der DFG, international wettbewerbsfähige Forschungsbereiche an deutschen Universitäten projektbezogen gefördert. In der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“, koordiniert vom Wissenschaftsrat (WR), werden institutionelle Gesamtstrategien gefördert, die die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der geförderten Institutionen verbessern und hervorragende Rahmenbedingungen für exzellente Forschung schaffen.

mih