Lautstarker Protest gegen Hochschulpakt-Pläne
Mehrere tausend Mitglieder der TU Darmstadt gehen auf die Straße
08.07.2025
Tausende Beschäftigte und Studierende der TU Darmstadt haben am Dienstagmittag (8. Juli) mit einer Kundgebung auf dem Campus und einem Protestzug durch die Innenstadt gegen die bisher bekannten Eckpunkte des Hessischen Hochschulpakts demonstriert.
Der Pakt wird derzeit zwischen dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) und den Hochschulen verhandelt und regelt die Landesfinanzierung der Hochschulen für die Jahre 2026 bis 2031. Die Landesregierung sieht massive Einschnitte vor – die Hochschulleitungen gehen von einem Defizit von rund einer Milliarde Euro in den nächsten sechs Jahren aus, was einen Abbau von zehn Prozent des Personals zur Folge hätte. Die TU Darmstadt fordert seit Wochen im Schulterschluss aller Präsidien sehr deutlich finanzielle Nachbesserungen.
Mit Transparenten („Universaler Bankrott – Zukunft braucht Bildung braucht Geld“) und Plakaten („Unsere Zukunft kaputtgespart“ und „Wer Forschungsmittel kürzt, kürzt Chancen, Fachkräfte, Wohlstand in der Zukunft“) brachten die Demo-Teilnehmenden ihren Protest „gegen das Spardiktat“ zum Ausdruck.
Personalversammlung am Vormittag
An der TU Darmstadt hatte am Dienstagvormittag zunächst eine Personalversammlung unter der Überschrift „Hessischer Hochschulpakt – jede zehnte Stelle in Gefahr“ stattgefunden. Der Personalrat hatte in seiner Einladung vor einer „dramatischen Haushaltssituation“ gewarnt. Vor mehreren hundert Teilnehmenden im Großen Physikhörsaal unterstrichen TU-Präsidentin Tanja Brühl und TU-Kanzler Martin Lommel ihre Kritik an den Plänen des Landes und erläuterten ihre Argumente in den Verhandlungen.
In den vergangenen Wochen hatte das TU-Präsidium mehrfach auf drohende gravierende Konsequenzen für Studium, Lehre und Forschung hingewiesen. Darüber hinaus, so Kanzler Lommel gegenüber dem „Darmstädter Echo“, werde auch der Wirtschaftsstandort Darmstadt hinsichtlich Fachkräftequalifizierung und Ausgründungen geschwächt. Auch auf Social-Media-Kanälen zählte die TU Darmstadt ein Bündel von Fakten auf, die gegen die im Hochschulpakt vorgesehenen tiefen Einschnitte sprechen.
Zu der heutigen Demonstration hatten die Gewerkschaft ver.di und der AStA der TU Darmstadt aufgerufen. Auch in Kassel, Frankfurt und Marburg fanden zeitgleich Protest-Kundgebungen statt.
feu