Liebe Leserinnen und Leser,
die Technische Universität Darmstadt ist wie alle hessischen Hochschulen laut Gesetz gehalten, ab dem kommenden Wintersemester Studienbeiträge zu erheben. Die TU Darmstadt verspricht, Ihr Geld verantwortungsbewusst zur deutlichen Verbesserung der Studienbedingungen einzusetzen. In dieser Ausgabe erfahren Sie, wie die Fachbereiche die Gelder konkret in Ihrem Sinne einsetzen werden – beispielsweise für intensive Betreuung, mehr Autoren, den Ausbau von Lernzentren oder für „Teaching Assistants“. Gleichzeitig haben das Präsidium und der Senat entschieden, die Möglichkeit, besonders leistungsfähige Studierende (maximal zehn Prozent aller Immatrikulierten) von Beiträgen zu befreien, bewusst auf die Studieneingangsphase zu konzentrieren. Da wir rund 16.500 Studierende an der Universität haben, könnten wir etwa 1600 Erstsemestern mit herausragendem Abitur-Notenschnitt den obligatorischen Beitrag von 1000 Euro für das erste Studienjahr zurückzahlen. Mit anderen Worten: Voraussichtlich etwa die Hälfte der Studienanfänger wird im ersten Studienjahr von Studienbeiträgen befreit. Wir lassen uns bei dem Einsatz Ihrer Beiträge leiten von den Qualitätsprinzipien guter Lehre: optimale Bedingungen zur Aneignung der im Studiengang erforderlichen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, gut abgestimmte Lehr-, Lern- und Prüfungsformen, ausführliche Beratung und Betreuung. Auch Aspekte der Internationalität, Interkulturalität und Interdisziplinarität, des forschenden Lernens und des Einsatzes neuer Medien zählen dazu. Um es programmatischer zu formulieren: Die TU Darmstadt will mindestens 80 Prozent der Studienanfänger zum erfolgreichen Studienabschluss führen. Sie will die Studierenden frühzeitig in die wissenschaftliche Forschung einführen und einbinden. Und allen Studierenden der Technischen Universität Darmstadt soll während des Studiums ein Auslandsaufenthalt – mindestens ein Semester an einer ausländischen Partneruniversität oder Praktikum im Ausland – ermöglicht werden. Dazu werden wir Partnerschaften mit ausländischen Universitäten intensivieren und ausbauen und weitere Joint Degree und Double Degree Studienprogramme etablieren. Schließlich wird die TU Darmstadt mit aller Kraft ein eigenfinanziertes Studienförderungsprogramm einführen, um fortgeschrittene Studierende aus einem Fonds mit Stipendien und Zuschüssen zur Finanzierung der Studienbeiträge zu unterstützen.
Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Vizepräsident für Lehre