Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen Wochen ging auch sonntags manchmal erst spät abends im Verwaltungs-Turm der Universität und in den Büros der Fachbereiche das Licht aus: Unter Hochdruck formulierten multidisziplinäre Arbeitsgruppen hochbedeutsame Papiere für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die verharmlosend „Antragsskizzen“ erbeten hatte. Wie andere Universitäten rechnet sich auch die TU Darmstadt gute Chancen aus, bei der „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen“ zum Zuge zu kommen und mit Leistung zu überzeugen. 1,9 Milliarden Euro sind aus diesem Programm in den nächsten fünf Jahren zu verteilen. Nicht eben massig viel Geld angesichts der zu erwartenden Streueffekte, aber doch sehr prestigeträchtig. Wer sich in diesem Wettbewerb durchsetzt, wird national und international Hochachtung ernten, das Interesse von Wissenschaftlern, Studierenden, Medien und weiteren Geldgebern auf sich lenken und sich vorerst zur Liga herausragender Unis zählen dürfen. Die TU Darmstadt hat drei „Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ und vier „Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung“ beantragt. Der Kreis wird noch enger gezogen, wenn Top-Gutachter darüber entscheiden, welche Universitäten auf den wichtigsten Topf zugreifen dürfen, weil ihre „Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau universitärer Spitzenforschung“ absolut plausibel sind, Einfallsreichtum und Experimentierwillen dokumentieren und angesichts bisher erzielter Ergebnisse tief beeindrucken. Selbst wenn die mit gutem Renommee ausgestattete TU Darmstadt nicht im erhofften Ausmaß zum Zuge kommt, so ist doch ihr Weg vorgezeichnet: Die Exzellenzinitiative dient der Selbstverständigung, der Identifizierung der allerbesten, sichtbarsten und zukunftsträchtigsten Forschungsbereiche einer Technischen Universität, die in der Lage ist, nahezu alle Disziplinen untereinander zur spannend-fruchtbaren Kooperation zu führen. Neue Erkenntnis entsteht jenseits eigener Grenzen, an den Rändern zum noch Unbekannten. Liebe Studierende, machen Sie sich auf inspirierende Lehre und forschendes Studieren an der TUD gefasst. Einen guten Start ins Wintersemester.

Jörg Feuck

hoch³ 2/2005