Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser,

man kann nie genug in Bildung investieren. Wie erschreckend hoch der Nachholbedarf ist, zeigte sich im Endspurt des hessischen Landtagswahlkampfes: Da fragte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Peter Struck, während einer Veranstaltung in Darmstadt im Beisein der örtlichen Bundestagsabgeordneten und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries:„Habt ihr eigentlich eine Universität hier?“ An mangelnder Reputation der TU Darmstadt kann es nicht liegen, dass sich diese Wissenslücke auftat. Zuletzt war es Bundespräsident Horst Köhler, der in seiner diesjährigen Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus das Projekt der virtuellen Rekonstruktion von Synagogen an der TU Darmstadt als herausragend bezeichnete.

Aber blicken wir nach vorne: Die Politik hat angekündigt, umfangreiche Konjunkturpakete auch für eine bessere Bildungs- und Forschungsinfrastruktur zu schnüren. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass man sich an die längst verfestigte eklatante Unterfinanzierung von Schulen und Hochschulen doch nicht gewöhnen will. Trotzdem sind erfahrene Persönlichkeiten auf der Hut: Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz hat Bund und Länder ermahnt, in den nächsten Wochen nicht wieder kleinmütig und rückfällig zu werden und Abstriche zu Lasten der Hochschulen zu machen.

Auch die hessischen Universitäten verlassen sich auf eine künftige Landesregierung, die das Beste aus der aktuellen Konjunkturkrise macht, indem sie zusätzliche Bau- und Sanierungsprogramme von beachtlichem Volumen auflegt. Der Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien und Präsident der Technischen Universität Darmstadt, Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, findet es ermutigend, dass so die Chancen für Hessens Universitäten wachsen, im nationalen wie internationalen Konkurrenzvergleich wieder Anschluss an die Spitze zu finden. „Endlich kommt die Botschaft an, dass Bildungsinvestitionen mit der Zukunftsfähigkeit und dem künftigen Wohlstand Deutschlands eng verknüpft sind.“

Welche Gedanken sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Darmstadt um Zukunftsfähigkeit und Wohlstand machen, lesen Sie in dieser Ausgabe in spannenden Dossiers zum Schwerpunktthema „Arbeitswelten 2030“. Genießen Sie die Lektüre.

Jörg Feuck, Chefredakteur

hoch³ 1/2009