Technologische Lücke und Projektziele
Angesichts dieser methodischen Lücke und der Nachfrage nach neuen Transferwerkzeugen für Substanzen haben wir den Einsatz von Mikrowellen für die Substanzabgabe getestet. Im letzten Jahr wurden markierte Peptide erfolgreich mit dem Prototyp eines “Mikrowellenporators” in adhärente Zellen transferiert. Der Prototyp ermöglicht die Überwachung der Aufnahmekinetik an lebenden Zellen mittels (konfokal) Mikroskopie und eignet sich dafür, adhärente Zellen über mehrere Tage zu kultivieren, zu manipulieren und zu beobachten. Dieses neuartige Gerät hat das Potenzial, die oben aufgeführten derzeitigen technologischen Einschränkungen zu umgehen und eine Marktlücke erfolgreich zu schließen. Die mikrowellenunterstützte Transfermethode setzt weder eine Zellstress verursachende Vorbehandlung voraus, noch dass die Zellen in Suspension vorliegen. Dadurch wird ermöglicht, Zellen in ihrem natürlichen Kulturzustand zu behandeln, ohne Bedarf an potenziell toxischen Reagenzien. Im Gegensatz zur Elektroporation weisen die ermittelten Daten während der Behandlung zudem fast keine Zellmortalität auf. Daher hängt die Effizienz des durch Mikrowellen unterstützten Stofftransfers nicht von einer großen anfänglichen Zellanzahl ab. Schließlich konnte die Übertragung eines fluoreszierenden Peptids (eines kleinen Proteins) in Echtzeit überwacht werden. Dieses war bis zu drei Tage nach der Behandlung nachweisbar und beeinträchtigte nicht die Lebensfähigkeit der Zelle. Daher sind wir überzeugt, dass der auf Mikrowellen basierende Ansatz das Potenzial hat, Substanzen in Zellen einzubringen, ohne deren Kulturbedingungen zu ändern.
Beteiligte Fachgebiete und Institute
Die Realisierung und die systematische Produktentwicklung erfordert die enge Zusammenarbeit und Expertise von Elektroingenieuren und Zellbiologen.
Das Forschungsinteresse des Institutes für Mikrowellentechnik und Photonik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rolf Jakoby liegt unter anderem in abstimmbaren passiven Mikrowellengeräten und rekonfigurierbaren Mikrowellenantennen sowie RFID- und Mikrowellensensoren.
Die Forschungsgruppe Zellbiologie und Epigenetik befasst sich unter der Leitung von Prof. Dr. M. Cristina Cardoso mit den Prozessen der DNA-Replikation, -Reparatur und -Modifikation in Säugerzellen und der damit verbundenen Technologieentwicklung
Kontakt
Name | Arbeitsgebiet(e) | Kontakt | |
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| Prof. Dr. M. Cristina Cardoso | cardoso@bio.tu-... +49 6151 16-21882 | |
| Dr. Marina Kithil | kithil@bio.tu-... +49 6151 16-21946 | |
| Prof. Dr.-Ing. Rolf Jakoby | jakoby@imp.tu-... +49 6151 16-28460 | |
| Dr.-Ing. Martin Schüßler | schuessler@imp.tu-... +49 6151 16-28466 | |
| Sönke Schmidt M.Sc | schmidt@imp.tu-... +49 6151 16-28463 |