Frauenvollversammlung 2024 zum Thema Finanzen

„Let’s close the Gender Gaps – Finanzielle Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für Frauen“

21.03.2024 von

Am Dienstag, den 12.03.2024 wurde im Wilhelm-Köhler-Saal die Tradition der jährlichen zentralen Frauenvollversammlung fortgeführt. In einem interaktiven Vortrag hat Dr.‘in Birgit Happel, Soziologin und Bankkauffrau, auf vielfältige Gender Gaps hingewiesen und erläutert, welche negativen Auswirkungen diese auf die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen haben. Hierbei wurde deutlich, dass das gesellschaftliche Geldtabu gebrochen werden muss und Frauen frühzeitig und proaktiv ihre eigenen finanziellen Ziele setzen und umsetzen sollten.

Frauenvollversammlung am 12.03.2024 im Wilhelm-Köhler-Saal

Frau Happel hat in ihrem Vortrag die strukturellen Hürden benannt, denen Frauen bei der Gestaltung Ihrer finanziellen Unabhängigkeit begegnen. Das zusammenfassende Handout mit informativen Links finden TU-Mitglieder hier. Besonders frappierend ist, dass das erwartete durchschnittliche Bruttolebenserwerbseinkommen von Frauen bei der Geburt des ersten Kindes enorm einbricht und in der Regel im Laufe der weiteren Erwerbstätigkeit nicht wieder aufgeholt wird. Während Frau Happels Vortrag konnten sich die Teilnehmerinnen beim Geldbingo und bei den Fragen „Was bedeutet Geld für mich?“ und „Welche Geldbotschaften habe ich gehört?“ mit den eigenen Geldeinstellungen auseinandersetzen. Denn dies sei ein erster wesentlicher Schritt, um die finanzielle Selbstbestimmung zu gestalten. Ein weiterer Fokus lag auf dem Vermögensaufbau. Hier haben die Teilnehmerinnen erfahren, wie sie ihre eigenen Finanzen gesund gestalten können und worauf sie beim Sparen und Anlegen achten sollten.

Im anschließenden Gespräch mit der TU Gleichstellungsbeauftragten Dr.‘in Uta Zybell lag der Fokus auf dem Thema Geldtabu. Frau Happel legt den Teilnehmerinnen nah, in ihren Paarbeziehungen, Familien sowie im weiteren sozialen Umfeld über Geld zu sprechen. Des Weiteren weist sie darauf hin, dass bei der Wahrnehmung von Finanzprodukten immer das zugrunde liegende Geschäftsmodell ergründet werden sollte. Eine frühzeitige Finanzplanung könne jedoch nicht alle Gender Gaps und strukturellen Fehlanreize aufheben. Ein gesellschaftlicher Wandel in Form von finanzieller Bildung für alle, tatsächlicher Gleichstellung sowie die Aufwertung von Care-Arbeit bleiben trotz der Planung der individuellen Finanzen notwendig.