Impressionen des Festakts am 13. November 2024
Wo stehen wir rechtlich und gesellschaftlich?
Die freie Rechtswissenschaftlerin und Verfassungsrichterin Prof.‘in Dr. Ulrike Lembke hielt einen Vortrag, der die Thematik aus einer verfassungsrechtlichen und feministischen Perspektive beleuchtete. Sie stellte heraus, wie Gleichberechtigung verfassungsrechtlich verankert ist, welche Erfolge es gibt und welche Umsetzungsdefizite bestehen. Dabei würdigte sie das Hessische Geichberechtigungsgesetz als innovatives Gesetz mit besonderer Qualität.
In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten die Gleichstellungsbeauftragte Dr.‘in Uta Zybell, Prof.‘in Dr.‘in Ulrike Lembke und die Journalistin Dr.‘in Susanne Kaiser über aktuelle Herausforderungen. Der gesellschaftliche Diskurs vermittle häufig den Eindruck, dass Frauen bereits gleichgestellt sind und alles erreicht haben. Dieses Labeling blendet bestehende Gender Gaps und Gegenreaktionen aus, die durch fortschreitende Gleichberechtigung hervorgerufen werden. Dazu zählt unter anderem die massive Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum, aufgrund derer Frauen häufig aus dem öffentlichen und demokratischen Diskurs herausgedrängt werden. Anhand einer Vielzahl von Beispielen wurde das Zusammenspiel von patriarchalen Logiken, toxischer Männlichkeit und einer zunehmenden Radikalisierung der Gesellschaft erläutert. Daraufhin wurden Handlungsmöglichkeiten auf gesellschaftlicher, individueller und universitärer Ebene diskutiert. Deutlich wurde, dass Universitäten aufgrund ihres Gestaltungsspielraums die Chance haben, Praktiken zu etablieren, die eine Vorbildfunktion haben. Die Veranstaltung endete mit dem Video „Stimmen zu Gleichstellung an der TU Darmstadt“ und wurde von einem Graphic Recording begleitet.