Geschlechtervielfalt

Um eine Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, muss berücksichtigt werden, dass sich Menschen nicht nur als männlich oder weiblich definieren. Geschlechtervielfalt bedeutet, dass es nicht nur Mann und Frau gibt. Es gibt Menschen, die sich diesen beiden Kategorien nicht zuordnen.

Was können wir für eine trans*, inter* und nichtbinär inklusive Universität tun?

Welche Chancen und Möglichkeiten gibt es und mit welchen strukturellen Grenzen müssen wir in unserem Arbeitsalltag rechnen?

Né Fink präsentierte praxisnah, wie im Arbeitsalltag ein selbstverständlicher und kompetenter Umgang mit dem Thema geschlechtliche Vielfalt möglich ist.

Im Anschluss diskutierten wir verschiedene Perspektiven auf Lebensrealitäten, Praxisbeispiele und Entwicklungspotenziale an der TU Darmstadt.

Vortrag: Né Fink, systemischer Berater und Trainer für geschlechtliche Vielfalt

Moderation: Márcia Elisa Moser, Referentin der Antidiskriminierungsstelle der TU Darmstadt

Diskussionsteilnehmende:

Yael Lämmerhirt, Queer Referentin im AStA der TU Darmstadt

Dr.‘in Uta Zybell, Gleichstellungsbeauftragte der TU Darmstadt

Dr.‘in Henriette Reinecke, Leitung des Referats Studierendenservice (Dezernat II)

Die Veranstaltung fand Online am 02.11.2023 von 14 bis 16 Uhr statt. Es haben 150 Personen teilgenommen, wir bereiten die Chat-Inhalte auf stellen eine Zusammenfassung offen gebliebener Fragen in Kürze zur Verfügung.

Hier können Sie die Folien zum Vortrag (wird in neuem Tab geöffnet) einsehen.

Geschlechtervielfalt

Auch wenn die Vorstellung der Zweigeschlechtlichkeit tief in unserer Gesellschaft verankert ist, entspricht sie nicht der Realität aller Menschen und auch nicht den Erkenntnissen der Medizin. Es gibt:

  • Personen, die sich nicht in dieser Zweigeschlechtlichkeit verorten (abinäre Menschen),
  • Personen, deren Geschlecht körperlich betrachtet und nach aktuell geltenden medizinischen Normen, nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann (inter* Menschen),
  • Personen, die bei Geburt einem der binären Geschlechter zugeordnet wurden, sich aber einem anderen Geschlecht zugehörig fühlen (trans* Menschen),
  • Personen, die sich zeitweise einem Geschlecht zugehörig fühlen und zeitweise einem anderen (genderfluide Menschen),
  • Personen, deren Geschlechtsidentität neutral ist (Neutrois) oder die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen (agender Menschen).

Zur rechtlichen Situation

Ausgehend vom Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 10. Oktober 2017 wurde in Deutschland zum 18. Dezember 2018 das Personenstandsgesetz (PStG) geändert. Es gibt somit nun vier Optionen zur Erfassung des Geschlechts: männlich, weiblich, divers, keine Eintragung. Der Beschluss des BVerfG stärkt das Recht auf Schutz der geschlechtlichen Selbstbestimmung und ist daher auch für trans* Personen und Menschen, die sich als nicht-binär identifizieren, wegweisend.

Handlungsempfehlungen für Hochschulen

Geschlechtervielfalt ist Realität in der gesamten Universität. Die Handlungsempfehlungen der bukof (wird in neuem Tab geöffnet) stellen daher konkrete, maßnahmenbezogene Ansätze für Hochschulen dar, um diskriminierende Strukturen abzubauen und Chancengleichheit zu stärken, insbesondere in den Bereichen:

  • Name und Geschlechtseintrag
  • Geschlechtseintrag in digitalen Erfassungssystemen
  • Sprache und Ansprache
  • Bauliche Infrastruktur

Was tut die TU Darmstadt?

Studierende, die sich in einem Geschlechtsangleichungsprozess befinden oder sich im binären Geschlechterverständnis nicht wiederfinden, können ihre Angaben im Campusmanagement-System (TUCaN) entsprechend ändern lassen. Das dazugehörige elektronische Formular ist in TUCaN abrufbar. Weitere Informationen erhalten Sie beim Studierendenservice. Die TU möchte damit Benachteiligungen verhindern und Personen aller Geschlechter den Universitätsalltag erleichtern.

Gender_Queer-Netzwerk

Das Gender_Queer-Netzwerk der TU Darmstadt ist ein freier Zusammenschluss von Universitätsmitgliedern jeglicher Statusgruppen, die sich für den Abbau von Hierarchien und Ungleichheiten qua Geschlecht, Sexualität und anderer sozialer Unterscheidungskategorien auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Hochschule engagieren. Insbesondere meint dies aktuell auch eine Wahrnehmung vielfältiger sexueller Orientierungen sowie geschlechtlicher Selbstverständnisse und körperlicher Variationen. Das Netzwerk fördert eine kritische Reflexion von sozialen und geschlechtlichen Unterscheidungen und möchte damit zu einem hierarchiefreien und wertschätzenden Umgang mit Differenz und deren Anerkennung an der Universität beitragen.

Wer Lust hat, diese Ziele gemeinsam zu verfolgen oder sich mit Gleichgesinnten austauschen möchte, wendet sich bitte direkt per Moodle an das Netzwerk:

Moodle-Kurs des Gender_Queer-Netzwerks