Atomkerne und Kernphysik von Sternen verstehen

Neuer Sonderforschungsbereich an der TU Darmstadt startet 2016

20.11.2015 von

Die TU Darmstadt etabliert einen neuen Sonderforschungsbereich in der Physik: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Forschungsprogramm zur Kernstrukturphysik und nuklearen Astrophysik bewilligt. Dafür fließen in den nächsten vier Jahren rund 11,1 Millionen Euro an die TU.

Nuklidkarte am Institut für Kernphysik: Ziel des neuen Sonderforschungsbereichs 1245 ist es, das Verständnis von Kernen und der Kernphysik in Sternen auf ein neues Niveau zu heben. Bild: Chris Hartung

Die Physik der „Atomkerne: Von fundamentalen Wechselwirkungen zu Struktur und Sternen“ ist das Thema des neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) 1245 an der TU Darmstadt. „Die starken Experiment-Theorie-Synergien in Darmstadt ermöglichen ein aufregendes, langfristiges Forschungsprogramm in der Kernstrukturphysik und nuklearen Astrophysik, das auch wichtig für die Astroteilchenphysik sein wird“, sagt der Sprecher des Sonderforschungsbereichs, Professor Achim Schwenk.

In 13 Teilprojekten beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Institut für Kernphysik der TU Darmstadt mit der systematischen Beschreibung von Atomkernen auf Basis effektiver Feldtheorien der starken Wechselwirkung. Effektive Feldtheorien ermöglichen es, Kernkräfte und elektroschwache Wechselwirkung in Kernen und Kernmaterie systematisch und präzise zu beschreiben. Die Erkenntnisse werden durch Schlüsselexperimente am Beschleuniger S-DALINAC der TU Darmstadt, der im Energiebereich der effektiven Feldtheorien einzigartig ist, und an international führenden Forschungsanlagen untersucht.

Die TU Darmstadt gilt als eines der stärksten universitären Zentren in Deutschland in der experimentellen und theoretischen Kernstrukturphysik und der nuklearen Astrophysik. In der jüngeren Vergangenheit wurden zehn Professorinnen und Professoren neu berufen. „Die Bündelung unserer Stärken im Sonderforschungsbereich wird das Verständnis von Kernen und der Kernphysik in Sternen auf ein neues Niveau heben, auf der Grundlage von effektiven Feldtheorien und ihrer Verbindung zur zugrundeliegenden Theorie der starken Wechselwirkung“, so Professor Schwenk.

Der SFB stärkt das Forschungsprofil der TU Darmstadt: Das Feld „Teilchenstrahlen und Materie“ ist einer von sechs von der Universität definierten und herausgehobenen „Profilbereichen“.