Zukunftsweisender Rahmen für erfolgreiche Ausgründungen

Austausch zwischen TU, Hessischer Digitalministerin und Agentur für Sprunginnovationen

05.12.2022

Zu einer Diskussion über Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Ausgründungen haben sich am vergangenen Freitag (2. Dezember) die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, Mitglieder des Präsidiums der TU Darmstadt, Barbara Diehl als Vertreterin der Deutschen Agentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) sowie Gründer:innen der TU Darmstadt in der ETA-Fabrik getroffen.

„Ausgründungen sind ein wesentliches Element, um Innovationen aus exzellenter Grundlagenforschung in die Praxis zu überführen“, erläuterte die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Dr. Tanja Brühl, zu Beginn der Veranstaltung. „Wir wollen die vielen neuen und kreativen Ideen und Lösungen aus unserer Universität und die dahinterstehenden Köpfe bestmöglich unterstützen. Dazu haben wir uns in unserer xchange-Strategie verpflichtet. Auch wenn wir als gründungsstarke Technische Universität schon sehr erfolgreich sind, wollen wir noch besser werden.“

Ausgründungen sind ein wesentliches Element, um Innovationen aus exzellenter Grundlagenforschung in die Praxis zu überführen.

Mit dem Modell „IP for Shares“ hat die TU Darmstadt am Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST ein zukunftsweisendes Modell entwickelt, wie Start-ups einfach und schnell Rechte an universitärem geistigem Eigentum (Intellectual Property, IP) erwerben können. Das Modell adressiert eine finanzielle Herausforderung für Start-ups in der Wachstumsphase: Universitäre IP musste bisher durch Lizensierung oder Kauf erworben werden. Mit IP4Shares erfolgt die Übertragung oder Lizensierung der universitären IP gegen die Gewährung sogenannter virtueller Geschäftsanteile. Die TU Darmstadt erhält für den Fall des Eintritts bestimmter Ereignisse (Trigger Events) einen Zahlungsanspruch gegen das Start-up. Vertreter:innen der Start-ups Focused Energy sowie HCP Sense, die das Modell IP4Shares bereits nutzen oder nutzen wollen, berichteten, warum das Modell für ihre Unternehmen besonders attraktiv ist. Dass das Potential innovativer Ideen an der TUDa beeindruckend groß ist, bewiesen ebenso die Präsentation der beiden TU-KI-Start-ups, telekinesis sowie Energy Robotics.

Ausgründungen vereinfachen

Die Frage, wie Ausgründungen weiter vereinfacht werden können, steht auch im Mittelpunkt des Projekts „IP-Transfer 3.0“ der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D), das Barbara Diehl, Chief Partnership Officer, vorstellte. Das Pilotprojekt wird gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft durchgeführt und soll neue Impulse für den Transfer von IP in wissensbasierte Ausgründungen setzen. Gemeinsam mit 17 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Forschungsverbünden will die SPRIN-D neue Modelle für den schnellen und effizienten IP-Transfer bei Ausgründungen erproben. Die TU Darmstadt ist Mitglied der Pilotgruppe.

Gute Rahmenbedingungen für Start-ups und Spin-off seien auch ein Anliegen der Hessischen Landesregierung, wie Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus ausführte: „Start-ups gründen sich genau dort, wo eine gute Infrastruktur, eine hervorragende Forschung und die passenden Rahmenbedingungen und Förderangebote vorhanden sind. Daher haben wir die Stärkung der Start-up-Szene, die Förderung digitaler Innovationen und ‚KI made in Hessen‘ ganz oben auf unserer Agenda. Mit unserem Programm Distr@l sorgen wir dafür, dass Unternehmensgründungen in Hessen entstehen und wachsen können. Wir fördern insgesamt bereits 94 digitale Innovationsprojekte mit über 28 Mio. Euro Landesmitteln – davon entfallen allein auf Start-ups und Spin-offs Fördermittel in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro in knapp 30 Projekten.“

Professor Dr.-Ing. Jens Schneider, Vizepräsident für Transfer und Internationalisierung, erläuterte abschließend die Pläne der TU Darmstadt, um das Innovationsökosystem in Darmstadt und Hessen durch kreative Impulse weiter zu stärken: „In Umsetzung unserer xchange-Strategie werden wir unser bereits äußerst erfolgreiches Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST zu einer gGmbH weiterentwickeln und ausbauen. Die dazu notwendige Unterstützung, auch durch private Förder:innen, ist ein gutes Investment in die Zukunft – denn wir sind sicher: Die TU Darmstadt kann in enger Kooperation mit den RMU-Universitäten und mit unserem Innovations-Ökosystem in Darmstadt und der Region Frankfurt-Rhein-Main zu einem Leuchtturm für Entrepreneurship in Deutschland werden.“

Anne Schäfer/sip

Weiterführende Informationen zum Förderprogramm Distr@l unter https://digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Distrl sowie auf www.lidia-hessen.de