LOEWE-Spitzen-Professur für Kernphysiker Achim Schwenk

Hessen unterstützt Forschungsarbeit mit 1,9 Millionen Euro

31.08.2023

Die TU Darmstadt erhält eine weitere LOEWE-Spitzen-Professur: Sie geht an den Astro- und Kernphysiker Professor Achim Schwenk, der seit 2009 am Fachbereich Physik der TU forscht und lehrt. Das Forschungsförderprogramm LOEWE des Landes Hessen stellt für seine Forschung zu Kräften in Atomkernen und Neutronensternen rund 1,9 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung.

Professor Achim Schwenk

„Dass wir mit der LOEWE-Professur für Professor Dr. Schwenk einen international ausgewiesenen Experten in der astro- und kernphysikalischen Grundlagenforschung an Hessen binden können, zeigt die Wirksamkeit unseres Forschungsförderprogramms. Wir leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung und Weiterentwicklung der seit Jahren aufgebauten exzellenten Forschung in diesem Bereich an der TU Darmstadt“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

„Professor Schwenk forscht daran, was die Welt im Innersten zusammenhält: Welche Teilchen und Wechselwirkungen sind in Sternen und in Atomkernen am Werk? Er gehört in diesem spannenden, interdisziplinären Forschungsfeld zu den meist zitierten Forschenden und ist ein wichtiger Multiplikator.“

„Ich freue mich sehr, dass wir Achim Schwenk dank der Auszeichnung mit einer LOEWE-Spitzenprofessur ein sehr attraktives Bleibeangebot unterbreiten konnten“, sagte Professorin Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt. „Achim Schwenk wird als exzellenter theoretischer Kernphysiker weiter an der TU Darmstadt lehren und forschen, Verbundforschungsprojekte in der Physik voranbringen und auch als Sprecher unseres Forschungsfeldes ,Matter and Materials‘ bedeutsame Impulse geben. Auch für unsere Exzellenzclusterskizze ELEMENTS ist sein Bleiben ein wichtiges Zeichen.“

Materie in Atomkernen und Neutronensternen

Die LOEWE-Spitzen-Professur von Professor Schwenk beschäftigt sich mit Materie in Atomkernen und Neutronensternen, die durch die Starke Wechselwirkung, eine der vier fundamentalen Kräfte der Natur, beschrieben wird. Das Forschungsteam interessiert sich insbesondere für Neutronensterne und Supernovae, für ultrakalte Atome und die Physik der Suche nach Dunkler Materie. Die gleichen Kräfte halten aber auch Atomkerne zusammen.

Mit der LOEWE-Förderung werden innovative Berechnungen neutronenreicher Kerne entwickelt, die für die Entstehung schwerer Elemente im Universum eine Schlüsselrolle spielen. Dazu sollen Ansätze aus der Quanteninformation zum Einsatz kommen, um die komplexen Strukturen effizienter zu simulieren. Schwenks Forschungsprojekt „Exploring the Universe through Strong Interactions“ (EUSTRONG) wird aktuell mit einem Stipendium des Europäischen Forschungsrates ERC über rund 2,3 Millionen Euro für fünf Jahre gefördert; es ist bereits der zweite ERC Grant für den Forscher.

Werdegang Professor Achim Schwenk

Schwenk hat Physik zunächst in Heidelberg studiert, seinen Abschluss und seine Promotion dann an der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York abgelegt. Nach Positionen in den USA und Kanada nahm er 2009 einen Ruf auf eine Professur an das Institut für Kernphysik an der TU Darmstadt an sowie an das ExtreMe Matter Institute (EMMI) am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung. Seit 2015 ist er zudem Max-Planck-Fellow am MPI für Kernphysik in Heidelberg, wo er die Arbeitsgruppe „Starke Wechselwirkung und exotische Kerne“ leitet.

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LOEWE-Professuren

LOEWE-Spitzen-Professuren richten sich an exzellente, international ausgewiesene Forschende, die für fünf Jahre zwischen 1,5 und drei Millionen Euro bekommen können. Als erste in Hessen hatte im Jahr 2021 Professorin Iryna Gurevych vom Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt diese Professur erhalten. Zwei weitere LOEWE-Spitzenprofessuren wurden 2023 für Professor Marcus Rohrbach sowie Professorin Mira Mezini vom Fachbereich Informtik eingerichtet.

Mit LOEWE-Start-Professuren können exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere gefördert werden, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden sollen. An der TU Darmstadt haben Professor Timo Richarz vom Fachbereich Mathematik und Dr. Anna Rohrbach vom Fachbereich Informatik eine solche Startprofessur inne.

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HMWK/cst