Im Zuge der Grundsanierung des Kirchenbaus reifte die Idee, diesen Raum für festliche und kulturelle Veranstaltungen zu öffnen, entsprechend herzurichten und auch endlich wieder mit einer Orgel zu vervollständigen. Knapp 200 Personen können künftig auf 192 Quadratmeter Fläche zusammenkommen. Für Konzerte bietet der Raum bis zu 130 Sitzplätze.
Ziel war, die ursprüngliche Geometrie des Raumes wiederherzustellen und so an die spezielle Akustik der Goll-Orgel mit Erweiterung optimal anzupassen. Der einst mit dunklen Holzpaneelen versehene Raum wirkt nun dank heller Fassung in Weiß- und Grautönen wieder offen, hoch und weit. Der überarbeitete Buntsandsteinboden in hellem Rot sorgt indes für eine dezent-warme Atmosphäre.
Auch die historische Orgel ist bereits eingebaut. Orgelbauer Braun hat in Zusammenarbeit mit der Orgelbaufirma Mühleisen unsere Goll-Orgel und deren Rückpositiv liebevoll saniert, im Schloss aufgebaut und fachgerecht intoniert. Die einzigartige Verbindung beider Teile hat das musikalische Repertoire und damit die Nutzungsmöglichkeiten der Orgel deutlich erweitert. Damit hat das Darmstädter Schloss nach 70 Jahren wieder ein Instrument, das insbesondere frühromantische und barocke Klänge wunderbar abbildet.
Ein eigens auf die Orgelmusik abgestimmtes Akustikkonzept gibt uns die Möglichkeit, Ihnen den Kirchenbau wieder als einen Ort der Musik und Kultur zurückzugeben.
Dr. Marie-Luise Wolff,
ENTEGA AG
Die ENTEGA AG engagiert sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Wiederbelebung der historischen Schlosskirche im Herzen der Stadt als Raum für Begegnungen und Konzerte leistet hierzu einen wertvollen Beitrag. Die Musik verbindet Menschen unterschiedlicher Kulturen und eint die Gesellschaft.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand im Jahr 1931 noch eine royale Hochzeit in der Schlosskirche zu Darmstadt statt. In der Darmstädter Brandnacht 1944 wurde der Kirchenbau dann samt seiner Orgel zerstört. Seitdem fehlt eine Orgel!
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser Teil des Schlosses in vereinfachter Form wiederhergestellt und ab Mitte der 1960er Jahre als Kirche der evangelischen Hochschulgemeinde genutzt. Die bereits bestellte Orgel wurde allerdings nie in der ehemaligen Schlosskirche aufgestellt. Ab 1970 diente der Kirchenbau der damaligen Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek (heute Universitäts- und Landesbibliothek) als Büchermagazin und zeitweilig auch als Standort für die Lehrbuchsammlung.“