Erschienen: 28.01.2025
Mission Metallgedächtnis: Interaktives Lernabenteuer mit innovativer Aufgabenstellung
Als erstes Game aus dieser Serie wurde nun die mit dem Institut für Materialwissenschaft entwickelte „Mission Metallgedächtnis“ veröffentlicht. Wie im echten Uni-Alltag besteht die erste Aufgabe darin, sich auf dem Campus zu orientieren und den Weg zum Vorlesungssaal zu finden. Auf dem Lehrplan stehen sogenannte Formgedächtnislegierungen. Diese Werkstoffe können verformt werden, aber quasi auf Knopfdruck wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. In der Vorlesung erfährt man in kompakter Form, wie dieses sonderbare Verhalten zu erklären ist, wie wichtig es für verschiedene Anwendungsbereiche wie Raumfahrt, Medizintechnik oder Smartphones ist und wie solche Materialien herzustellen sind. Anschließend geht es ins virtuelle Labor, wo das eben erlernte Wissen auf die Probe gestellt wird: Wann ist welcher Schritt durchzuführen? Wie ist welcher Parameter einzustellen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen?
Zu jedem Experiment gehört das Anfertigen eines Protokolls: Im Spiel geschieht das auf unterhaltsame Art in Form eines interaktiven Quiz, das im Lernzentrum der Materialwissenschaft auf die Player wartet. Hier wird nochmals das umfassende Verständnis der Thematik überprüft und das Wissen gefestigt.
Durch ein hohes Maß an Interaktivität ist der Lernprozess dynamisch und ansprechend gestaltet. Die Spielenden erarbeiten sich am Beispiel der Formgedächtnislegierung die Denk- und Arbeitsweise in der Materialwissenschaft. Ganz nebenbei werden sie mit dem Campus vertraut und bekommen eine Vorstellung der Abläufe im Studium.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das Spiel wurde in enger Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen der TU Darmstadt realisiert. Die E-Learning Arbeitsgruppe der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle (HDA) war mit der didaktischen Gestaltung sowie der technischen Umsetzung betraut. Mitarbeitende des Instituts für Materialwissenschaft zeichneten sich für die inhaltliche Gestaltung verantwortlich. Auch die Expertise der Zentralen Studienberatung ging in das Projekt ein. Die Spieleentwicklung erfolgte innerhalb des Verbundprojekts Future Learning Spaces (FueLS), das sich der mediendidaktischen und -technischen Konzeptionierung und Erstellung von virtuellen Lehr- und Lernszenarien mittels 360°, Augmented und Virtual Reality Technologien widmet.
Materialwissenschaft – Die unbekannte Schlüsseldisziplin
Dass der Studiengang Materialwissenschaft für das Pilotprojekt ausgewählt wurde, hat gute Gründe. Bei kaum einer anderen Disziplin klafft eine derart große Lücke zwischen enormer Relevanz und mangelnder Bekanntheit. „MaWis“, wie sich die Studierenden und Forschenden dieser Disziplin nennen, erarbeiten sich ein tiefgreifendes Verständnis von Materialeigenschaften, deren Ursache und Beeinflussbarkeit. Damit entwickeln sie Werkstoffe mit verbesserten oder neuen Eigenschaften. Solche Materialinnovationen sind die Basis für Zukunftstechnologien, etwa in den Bereichen Energie, Kommunikation, Mobilität oder Gesundheit.
Ein Fenster zur Uni – ein Fenster zur Zukunft
In Zeiten, in denen digitale Formate immer wichtiger werden, bietet die Universität mit diesem Angebot eine innovative, zielgruppengerechte Möglichkeit, sich über Studienangebote zu informieren und gleichzeitig das Campusleben kennenzulernen. Als digitales Schaufenster spiegelt es auch das Darmstädter Modell der Wissenschaftskommunikation wieder, das einen lebendigen Austausch mit der Öffentlichkeit zum Ziel hat. Hierfür sind Formate wie das Escape Game gefragt, die zeitgemäß und einfach zugänglich vermitteln, wie und woran an der TU geforscht, gelehrt und gelernt wird.
Weitere Games aus der „TUDa Campus Quest“-Serie befinden sich aktuell in der Entwicklung. Zeitnah sollen 360° Games zu den Studiengängen Maschinenbau, Bauingenieurswesen und Architektur veröffentlicht werden.