Materialwissenschaft – Best of MINT

MaWi was?! Na, Materialwissenschaft! Was für die meisten vielleicht erst einmal unspektakulär klingt, ist in Wahrheit geballte Naturwissenschafts-Power. Denn hier ist nicht die Frage, was MaWi kann, sondern, was MaWi eigentlich nicht kann: Von Elektromobilität bis zur Biotechnologie – an allen Ecken und Enden wird wissenschaftlich angepackt und an innovativen Lösungen für die Welt von morgen gearbeitet. Macht Lust auf mehr, oder? Let’s dive deeper!

Aktualisiert: 19. März 2023

Torben,
Materials Science M.Sc.

MaWi ist so breitgefächert, dass einem immer wieder neue Perspektiven eröffnet werden. Man wird einfach immer wieder aufs Neue im Studium fasziniert!

Portrait Torben
Bild: Andreas Hönl

Der ultimative Naturwissenschafts-Mix und noch viel mehr

Viele können sich unter dem Studiengang Materialwissenschaft erst mal nichts Greifbares vorstellen. Dabei taucht MaWi in super vielen verschiedenen Lebensbereichen auf! Denn die verschiedenen Werkstoffe sind einfach super wichtig – oder könnt ihr euch eine Welt ohne Metalle, Kunststoffe und Textilien vorstellen? Also wir uns definitiv nicht! Materialwissenschaft ist, so gesehen, sogar eng mit der menschlichen Entwicklung verknüpft. Überlegt mal, nicht ohne Grund reden wir von der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit.

Die Grundlage des Studiums ist ein gesunder Mix aus allen möglichen MINT-Fächern, wobei Chemie und Physik den Schwerpunkt bilden. Also für alle Naturwissenschafts-Freaks, die sich nicht für eine spezielle Richtung entscheiden wollen, ein wahrgewordener Traum. Noch dazu kommen weitere spannende Schnittstellen mit Forschungsfeldern wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Medizintechnik und mehr. Neben diesen Disziplinen lernt ihr im Studium nicht nur Materialien kennen, sondern auch, sie zu charakterisieren und für bestimmte Prozesse zu verbessern. Dass Flugzeugturbinen enorm hohen Temperaturen standhalten müssen, ist klar. Aber welche Materialien dafür geeignet sind und wie man sie dafür geeignet machen kann, das ist nur eines von vielen Beispielen, bei dem wir auf die Expertise von Materialwissenschaftlern angewiesen sind.

Auch über die Studieninhalte hinaus, ist MaWi ein absoluter Geheimtipp: Ihr fühlt euch von Beginn an super aufgehoben, da der Studiengang leider immer noch relativ unbekannt ist und deshalb jedes Jahr nur weit weniger als 100 Studierende starten. Das hat den Vorteil, dass alles absolut familiär abläuft. Hier helfen sich alle gegenseitig und auch die Professor*innen sind sehr engagiert. Mehr über diese Vorzüge und weitere spannende Insights könnt ihr in unserem Interview mit vier begeisterten MaWi-Studis nachlesen.

Neue Werkstoffe für die Mobilität, 3D Druck, Elektrochemie – Was darf’s für euch sein?

Jetzt aber mal Butter bei die Fische – ihr wollt sicher konkret wissen, welche Möglichkeiten ein MaWi-Studium euch eröffnen kann, oder? Hier erst mal das Beste vorweg: Da Materialwissenschaft so breitgefächert ist, stehen euch am Ende viele Türen offen! Unsere bunte Truppe ist das ideale Beispiel:

Während Janik sich auf Kraftstoffe in der Automobilindustrie fokussiert hat, forscht Torben am liebsten im Bereich der Schadenskunde, auch in seinem Nebenjob am Fraunhofer Institut in Darmstadt. Dabei geht er der Änderung von Materialeigenschaften unter bestimmten äußeren Einflüssen auf den Grund. Spannend, oder? Sophie zieht es in eine ganz andere Richtung: Seit dem Besuch einer Vorlesung zu 3D-Druck ist sie Feuer und Flamme für die medizinische Forschung und legt alles daran, später einmal vielen Menschen mithilfe von gedruckten Organen das Leben zu retten. Denn auch dafür braucht es die richtigen Materialien und die darauf optimierten Prozesse.

Wie ihr seht, kann es euch mit MaWi in die verschiedensten Richtungen verschlagen. Und das war nur der Anfang, denn auch und vor allem in Sachen Nachhaltigkeit tut sich aktuell in diesem Fach so einiges. Beispielweise wird gerade an einer Alternative für die derzeit fast überall verwendeten Lithiumionenakkus geforscht. Neue Akkus müssen viel Leistung bringen und einiges aushalten, um ebenso geeignet für zukünftige Antriebe zu sein, aber sie sollten gleichzeitig auch um einiges umweltverträglicher und ressourcenschonender – und am besten noch günstiger – als bestehende Lösungen sein. Wahnsinnig interessante und wichtige Themen, oder?

Neuigkeiten zur aktuellen Forschung in der Materialwissenschaft findet ihr übrigens stets auf der Website des Fachbereichs.

Podcast über die gesellschaftliche Relevanz von Materialwissenschaft

Infos auf die Ohren?! MaWi-Studentin Yue und Professor Dr. Lambert Alf erzählen im FuTUre students Podcast, was die Energiewende mit Materialwissenschaft zu tun hat. Hier geht’s zur Folge:

Mit Materialwissenschaft die Welt verbessern

Weitere Forschungseinblicke bekommt ihr in diesem Video:

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Die Vorteile von MaWi im Check

Noch keine konkreten Zukunftspläne? Keine Sorge! Auch die Interessen und Schwerpunkte von Janik und Co haben sich erst im Studium ergeben. Und selbst wenn man von Anfang an weiß, wo man später mal landen will: Es lohnt sich auf jeden Fall auch in andere Bereiche reinzuschnuppern. Ihr werdet merken, wie man immer wieder aufs Neue von MaWi fasziniert wird.

Im folgenden Video beantworten euch MaWi-Studierende die fünf wichtigsten Fragen zum Studium:

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MaWi macht’s international

Did you know? Bei MaWi an der TU Darmstadt wird enorm viel Wert auf internationale Zusammenarbeit gelegt. Während im Bachelorstudium noch hier und da eine Vorlesung auf Englisch gehalten wird, geht es im Master nicht mehr ohne – Englisch ist hier die feste Unterrichtssprache. Die TU Darmstadt möchte damit die internationale Zusammenarbeit fördern und nicht nur Studierende aus dem Ausland begrüßen, sondern gleichzeitig auch deutsche Studis für den globalen Arbeitsmarkt fit machen. Diese internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit ist super interessant und wichtig zugleich. Über den Tellerrand hinauszublicken kann einem so viele neue Perspektiven eröffnen!

Mit MaWi hinaus in die Welt – Internationale Masterangebote

Ein Studiengang, so viele Möglichkeiten – vor allem nach dem Bachelor geht es für euch so richtig los! Die TU Darmstadt hat viele tolle internationale Masterangebote für alle, die bei Materialwissenschaft bleiben wollen. Ob Double Degree, Stipendium oder Austausch mit Partnerunis – hier wird einfach jeder fündig!

Internationale Master:

  • Materials Science (M.Sc.): weiterführender Masterstudiengang Materialwissenschaft
  • FAME+ - Functional Advanced Materials and Engineering: Doppelmasterprogramm in Kooperation mit sieben hochrangigen europäischen Universitäten im Rahmen von Erasmus+
  • AMIS - Advanced Materials for Innovation and Sustainability: Doppelmasterprogramm, initiiert und gefördert vom EIT (European Institute of Innovation and Technology), einer Einrichtung der Europäischen Union
  • AMIR - Advanced Materials: Innovative Recycling: Doppelmasterprogramm, das auch vom EIT unterstützt wird und das Studium an sechs hochrangige europäische Unis ermöglicht
  • Energy Science and Engineering – der interdisziplinäre Studiengang M.Sc. Energy Science and Engineering bietet eine Spezialisierung mit dem Schwerpunkt Energiesysteme und Anwendungen

Darf es auch ein Stipendium sein?

Das Future Leaders Scholarship ermöglicht es euch, für zehn Monate nach Taiwan zu gehen und währenddessen ein Semester an der National Cheng Kung University in Taiwan zu absolvieren. Im Anschluss folgt ein fünfmonatiges Praktikum bei Robert Bosch Taiwan Co. Ltd.! Zudem werdet ihr für die vollen zehn Monate bezahlt!

Ihr wollt euch nach dem Bachelor lieber auf einen Bereich spezialisieren? No problemo, dann könnt ihr auch gerne in das Masterstudium von Elektrotechnik, Maschinenbau, Geowissenschaften etc. einsteigen.

Learning by doing – hier wird richtig angepackt!

Der größte Spaß liegt bei MaWi eindeutig in dem hohen Praxisanteil im Studium! Wusstet ihr, dass die Materialwissenschaft hier an der TU Darmstadt im Rahmen eines Projekts eine Handyantenne entwickelt hat, um eine bessere Flächendeckung für das 5G-Netz zu erwirken? Cool, oder?!

Fest im Modulhandbuch enthalten sind außerdem eine Vielzahl spannender (Labor-)Praktika, die das Gelehrte in den Vorlesungen noch einmal vertiefen und zum besseren Verständnis in der Anwendung zeigen. Die Physikvorlesung im ersten und zweiten Bachelorsemester wird sogar komplett von Praktikumsversuchen begleitet – in der Summe sind das 20 Stück. Von Optik bis Wärmeleitung, hier werden die Physikgrundlagen noch einmal in der Praxis vertieft.

Aber auch begleitend zu den MaWi Vorlesungen gibt es interessante Versuche, bei denen protokolliert, analysiert und auch immer selbständig reflektiert wird. Sehr simpel, aber eindrucksvoll ist der Zugversuch gleich im ersten Semester: Dabei werden diverse Prüfproben von einer Zugmaschine auseinander gezogen und das Verhalten bis zur Zerstörung genau vermessen. Hier wird deutlich, was einzelne Materialien aushalten können und wie die Zusammensetzung eines Stoffs seine mechanischen Eigenschaften beeinflusst. Wie das genau aussieht, zeigt euch unsere MaWi-WG:

Spannende Einblicke gibt es auch beim Solarzellenversuch, bei dem euch das unterschiedliche Verhalten der Bauteile bei Dunkelheit und Helligkeit nähergebracht und erforscht wird, was hier noch verbessert werden kann und muss. Aber das sind wirklich nur zwei kleine Beispiele aus zig Versuchen, die euch erwarten.

Auch das Advanced Research Lab im Master, welches im Prinzip ein kleines eigenes Forschungsprojekt darstellt, trägt einen großen Teil zum Praxisbezug des Studiengangs bei. Gerade bei diesem Projekt könnt ihr euer Thema individuell aussuchen und gestalten. All die Forschungsarbeiten bereiten euch natürlich auch wunderbar auf die Masterarbeit vor.

Und was kommt nach dem Studium?

In nahezu allen Wirtschaftsbereichen besteht ein enorm hoher Bedarf an Werkstoffen, die immer komplexere Anforderungen erfüllen müssen. Deshalb sind Materialwissenschaftler*innen weltweit und in diversen Branchen gefragt: In der Energiebranche, dem Automobil- und Flugzeugbau, der Halbleiterindustrie, der Biotechnologie und, und, und. Überall bedarf es vieler gut ausgebildeter Materialwissenschaftler*innen, die die Beziehung zwischen Material und Funktion verstehen und sich in der Schnittmenge zwischen den klassischen Wissenschaftsdisziplinen zurecht finden. Genau dieses interdisziplinäre Knowhow von MaWis ist aber nicht nur in der Forschung und Entwicklung, sondern auch in anderen Bereichen gefragt, etwa in der Unternehmensberatung, bei Versicherungen, im Journalismus u.v.m.

In euch stecken Unternehmer*innen? Viele der Forschungsergebnisse lassen sich direkt anwenden und haben Potential für neue Produkte. Dem Startup steht also nichts im Wege! Zum Beispiel sind Materialwissenschaftler der TU Darmstadt dabei, den Energiesektor mit nachhaltigen Kühlschränken und Klimaanlagen zu revolutionieren!

Übrigens befindet sich die TU Darmstadt mitten im „Materials Valley“. So bestehen schon früh im Studium unzählige Möglichkeiten, zu potentiellen Arbeitgebern Kontakt zu knüpfen.

Falls im Studium euer Forschergeist geweckt wird und ihr noch tiefer in die Wissenschaft einsteigen wollt, ist es eine gute Idee zu promovieren. Zum Beispiel in einem der vielen Forschungsprojekte am Fachbereich Materialwissenschaft. Eines davon ist FLAME. In dem vom Land Hessen geförderten Großprojekt werden Materialien untersucht, die als Kondensatoren eine besonders hohe Energiedichte aufweisen oder besonders gut isolieren. Damit kann Energie aus erneuerbaren Quellen effizienter übertragen und somit besser genutzt werden. Hochspannend!

LOEWE FLAME Isolation von Blitzeinschlägen

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Portrait Sophie
Bild: Andreas Hönl

Sophie

Hi, ich bin Sophie und studiere Materials Science im Master. Die große Vielfältigkeit des Studiengangs hat mich immer wieder begeistert und auch immer wieder neue Interessen in mir geweckt. Nun bin ich am Ende meines Studiums angekommen und werde meine Masterarbeit im Bereich der Zellcharakterisierung und -modifizierung schreiben, was ich zu Beginn meines Studiums niemals erwartet hätte. Ich persönlich kann den Studiengang jedem ans Herz legen, der sich – genauso wie ich – für jegliche Naturwissenschaften begeistern kann und offen für unterschiedlichste Thematiken ist.

Portrait Sean Janik
Bild: Andreas Hönl

Sean Janik

Hallo, ich bin Janik und ich studiere Materials Science im Master. Ich bin sehr froh mich für diesen Studiengang entschieden zu haben, da ich neben einem sehr vielseitigen Studium auch viele neue Kontakte, ob es Freundschaften sind oder eben direkte Vernetzung in die Industrie, erlangen konnte. Neben dem Studium engagiere ich mich seit dem 1. Bachelor Semester in der Fachschaft, um Studierenden mit Problemen im Studium helfen zu können. Ich beende voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres mein Studium und bin rückblickend sehr dankbar für die tolle Zeit und das familiäre Verhältnis innerhalb des doch relativ kleinen Fachbereiches.

Portrait Torben
Bild: Andreas Hönl

Torben

Hi, ich bin Torben und studiere den Master Materials Science in Teilzeit. Neben dem Studium arbeite an einem Fraunhofer Institut, wo ich mein erlerntes Wissen direkt in der Praxis umsetzen kann. Dies hilft mir sehr gut komplexe Sachverhalte besser zu verstehen und mein Wissen zu erweitern. Außerdem setzte ich mich seit meinem 1. Bachelorsemester in unserer Fachschaft für die Interessen und das Wohl unserer Studierenden ein. In meiner Freizeit habe ich Projekte, wie bspw. Schrauben an alten Kleinkrafträdern, 3D Drucken oder auch die ehrenamtliche Beteiligung in der Organisation eines non-profit Festivals, bei denen mir meine im Studium erlernten Skills viel helfen.