UNITE!
Von Finnland bis Portugal gemeinsam studieren

Einmal einschreiben, an sieben europäischen Unis studieren – das ist Unite!

Internationalität wird an der TU Darmstadt ganz großgeschrieben! Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Uni mit sechs weiteren europäischen Partneruniversitäten Ende 2019 zum Netzwerk Unite! zusammengeschlossen hat. Welche Vorteile Unite! im Studileben bieten kann, erzählen die #studentsofTUdarmstadt und Unite!-Verantwortliche in diesem Beitrag.

Erschienen: 27. September 2021

Tom,
M.Sc. Maschinenbau

Die Idee hinter Unite! finde ich gut. Wenn eine Vorlesung nicht an meiner eigenen Uni angeboten wird, kann ich sie virtuell an einer Partneruni besuchen und erweitere so mein Lernangebot!

Portrait Tom
Bild: TUDSaT e.V

Der transeuropäische Campus bringt Studierende zusammen

Gemeinsam studieren, über Ländergrenzen hinaus, macht doch einfach am meisten Spaß. Genau das will Unite! vereinfachen:

Prof. Dr. Tanja Brühl,
Präsidentin TU Darmstadt und Präsidentin von Unite!

Wir in Unite! wollen unseren Studierenden ein wirklich europäisches Studienerlebnis bieten. Damit wird es in Zukunft nicht nur Erasmus-Austauschmöglichkeiten geben, sondern viele neue virtuelle, hybride oder kurzzeitige Mobilitätsangebote.

Portrait Prod. Dr. Tanja Brühl
Bild: Katrin Binner

Aber fangen wir mal ganz vorne an: Unite! steht für University Network for Innovation, Technology and Engineering und wird seit der Gründung im November 2019 von der TU Darmstadt koordiniert. Mit den Netzwerkpartnern verbindet die TU Darmstadt seit knapp 30 Jahren schon eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit – alle sind seit 1990 Mitglieder im Cluster-Netzwerk der zwölf führenden europäischen technischen Unis.

Unite! macht als noch ganz junges Netzwerk das transeuropäische Studieren nochmal einen Tick leichter. Neben der TU Darmstadt gehören die Aalto Universität (Finnland), die Königlich-Technische Hochschule (Schweden), das Nationale Polytechnische Institut Grenoble (Frankreich), das Polytechnikum Turin (Italien), die Polytechnische Universität Katalonien (Spanien) und die Universität Lissabon (Portugal) dazu. Diese sieben Partnereinrichtungen haben zusammen rund 170.000 Studierende und arbeiten in über 80 EU-Projekten richtig eng zusammen. In den letzten fünf Jahren nutzten mehr als 2.000 Studierende das Netzwerk zum Austausch. Ok, das hört sich für euch ganz cool an, aber was bringt Unite! für euer Studium?

Unite! ist gelebtes Europa

Für die Studierenden bringt Unite! echt coole Voraussetzungen für das Studium und das spätere Berufsleben: Denn durch die interdisziplinäre und interkulturelle Ausbildung werdet ihr richtig gut auf die künftigen Anforderungen des internationalen Arbeitsmarktes und die Lösung globaler Herausforderungen vorbereitet. Für Thomas Macher aus dem Unite!-Team wäre das damals im Studium „ein Traum“ gewesen:

Dr. Thomas Macher,
Deputy Key Liaison Officer TU Darmstadt

Während meiner eigenen Studienzeit war es mit großen Schwierigkeiten verbunden, vom klassischen Erasmus-Auslandssemester an einer einzelnen ausgewählten Hochschule einmal abgesehen, wenn man auch an anderen europäischen Universitäten studieren wollte. Unite! nun ermöglicht genau das: Studierende:r der TU zu sein, aber physisch und/oder virtuell auch an Kursen einer (oder mehrerer) der sechs Unis des Netzwerks teilzunehmen. Für mich wäre so etwas damals ein Traum gewesen!

Portrait Thomas
Bild: Thomas Macher

Unite! hat sich zur Aufgabe gesetzt, das E-Learning zu stärken und mit innovativer Pädagogik zu verknüpfen, neue Lehrkonzepte zu entwickeln und umzusetzen, das Angebot internationaler bilateraler und multilateraler Studiengänge zu erweitern und die Mobilität der Studierenden und Beschäftigten zu steigern. Inzwischen gibt es auch den Metacampus: Hier könnt ihr euch mit eurer TU-Mailadresse registrieren und das Kursangebot von Unite! und allen Partnerunis ansehen.

Vision vom transeuropäischen Campus

Das Ziel von Unite! ist der transeuropäische Campus! Inzwischen gibt es einen gemeinsamen virtuellen Campus der sieben Partneruniversitäten von Unite!, den „Metacampus“. Hier wird das Angebot der Unite!-Partnerunis in Zukunft mehr und mehr zusammengefasst. Für Unite! werden teils eigene Kursangebote entwickelt, aber der Metacampus ist auch eine Plattform, auf der Partnerunis ihre Kurse für die Studierenden der anderen Partnerunis anbieten können.

Hier geht’s zum Unite! Campus

Durch Unite! wird der Austausch für die Studierenden zwischen den sieben Parterunis noch mal einfacher und das Anrechnen von Modulen verläuft ganz ohne Probleme. Klingt super, oder? Ihr könnt ganz frei wählen, wann ihr wo studieren möchtet und auch selbst mitbestimmen, welche Lehr- und Lernformate – viele davon gibt es schon virtuell – ihr wahrnehmt. Mit Unite! könnt ihr einfach ein Semester in Lissabon studieren, das nächste dann in Stockholm und vielleicht hängt ihr noch einen Aufenthalt in Aalto dran? Und dank des super Netzwerks klappt das alles ohne bürokratische Hürden. Was für eine tolle Möglichkeit, oder?

Das und noch mehr ist für Jana Freihöfer aus dem Unite!-Team das Besondere an dem Netzwerk:

Dr. Jana Freihöfer,
Key Liaison Officer der TU bei Unite!

Unite! ist für mich das gelebte Europa. Wir haben hier die Möglichkeit, mit starken und engagierten Partnern nicht nur gemeinsam zu forschen, zu lehren und unseren Studierenden ein Lehrangebot von sieben führenden Universitäten anzubieten, sondern auch uns auf vielen Ebenen zu vernetzen und gemeinsame Strukturen und Programme zu entwickeln. Das Besondere ist, dass wir die Unite! Partner seit vielen Jahren kennen und bereits erfolgreich zusammengearbeitet haben. Dies ist die Basis unserer gemeinsamen Vision, einen transeuropäischen Campus zu schaffen.

Portrait Jana Freihöfer
Bild: TU Darmstadt

Das Netzwerk versteht sich als Projekt, das von allen Beteiligten gestaltet wird. Gerade auch Studierende sollen die Möglichkeit haben und nutzen, Ideen zu entwickeln und einzubringen: Welche Formate findet ihr spannend, welche Themen haben für euch Prio, wie könnt ihr eigene Ideen in die Lehre einbringen und zum kulturellen Austausch beitragen? Neben den schon angebotenen Summer Schools bei den Unite! Partnern gibt es auch Ideenwettbewerbe bzw. Ausschreibungen für Kurzzstipendien.

Auf die Plätze, fertig, los! INSPIRED ist am Start

INSPIRED ist ein mehrwöchiger Kurs unter dem Dach von Unite!, in dem Studierende der Unite!-Partnerunis und darüber hinaus an einem interdisziplinären Projekt zusammenarbeiten. 2021 galt es, gemeinsam ein Gewächshaus zu planen, das auf den Mars gebracht wird und die Ernährung der Raumfahrtcrew ergänzen sollte!

INSPIRED

INSPIRED steht für International Project Week for Interdisciplinary Research-Oriented Digital Learning. Drei Fachbereiche der TU Darmstadt organisieren INSPIRED: Biologie, Materialwissenschaft und Maschinenbau.

INSPIRED bietet Studierenden die Möglichkeit, Unite! live zu erleben. Das Veranstaltungsformat vereint interdisziplinäres Lehren und Lernen in internationalen Teams, blended learning durch eine E-Learning-Phase zu Beginn und den späteren dreiwöchigen Aufenthalt in Darmstadt mit Teamarbeit. Blended learning bzw. integriertes Lernen verbindet die Vorteile von E-Learning und Präsenzveranstaltungen.

Wegen der Pandemie konnten die ausländischen Studierenden aus z.B. Finnland, Frankreich, Italien oder Portugal leider nicht nach Darmstadt kommen. Doch die Verantwortlichen haben eine Zwischenlösung für die Teilnehmer:innen gefunden: INSPIRED wurde 2020 und 2021 komplett virtuell. Insgesamt haben 2021 50 Studis von neun Universitäten die Teamphase abgeschlossen. Die Studierenden stammten neben der TU Darmstadt aus den USA, Brasilien, Singapur, Japan und natürlich von den Unite!-Partnerunis.

Von der Uni Lissabon in Portugal nahm zum Beispiel Laura teil:

Laura,
M.Sc. Food and Science Engineering

Meine Aufgabe war es, als Biologin die Pflanzen auszuwählen, die zum Mars mitgenommen werden sollten. Welche Nährstoffe brauchen wir? Es ging auch um Gentechnik.

Portrait Laura
Bild: Maria

Bei INSPIRED 2021 haben die Studis in interdisziplinär zusammengesetzten Teams ein Gewächshaus und ein Raumschiff entwickelt, um eine Crew zum Mars zu bringen und dort auch zu ernähren. Es waren Studierende aus mehr als 20 Fachrichtungen vertreten, darunter Biologie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik, Energy Science. Alle mussten gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dabei unterstützten Mentoren und Spezialisten die Teams.

Laura studiert an der Universität von Lissabon und nahm erstmals an einem Unite!-Kurs teil. „Es war eine unglaubliche Erfahrung, an INSPIRED teilzunehmen“, berichtet die Portugiesin. Mit Studierenden aus vielen verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten sei aber auch eine Herausforderung gewesen. Zum einen die Sprache, aber auch die verschiedenen Zeitzonen, und dann natürlich der Zeitdruck, in nur drei Wochen das ganze Projekt zum Abschluss zu bringen. „Wir haben oft Überstunden gemacht! Aber es hat sich gelohnt“, erzählt Laura über ihre Arbeit im Team „Space Fries“.

Das Besondere am Gewächshaus ihres Teams? „Das wir ein Fenster haben! Allen Widrigkeiten des Weltraums zum Trotz! Denn wegen der Strahlung war das sehr umstritten. Aber wir haben eine Lösung gefunden“, berichtet sie stolz.

Auch Tom war 2021 bei INSPIRED mit dabei:

Tom,
M.Sc. Maschinenbau

Erst haben wir gedacht, wir machen das mit Solarpanels. Am Schluss haben wir gemerkt: Das kriegen wir nur mit einem Nuklearreaktor hin!“

Portrait Tom
Bild: TUDSaT e.V
Wie viele Pflanzen benötigt die Crew? Wie viel Energie benötigen die Pflanzen in Form von Wasser und Licht?
Wie viele Pflanzen benötigt die Crew? Wie viel Energie benötigen die Pflanzen in Form von Wasser und Licht?

Das war dann auch in der Team-Phase die größte Herausforderung mit dem größten Lerneffekt: Nicht nur das eigene System, in Toms Fall das Spacecraft, zu entwickeln, sondern die eigene Arbeit auf die anderen Teams abzustimmen. „Die Biolog:innen mussten sich um die Anzahl und Art der Pflanzen kümmern, und wir mussten abhängig davon die benötigte Energie berechnen. Also dafür sorgen, dass genug Energie für Licht und Wasseraufbereitung zur Verfügung steht! Erst haben wir gedacht, wir machen das mit Solarpanels. Am Schluss haben wir gemerkt: Das kriegen wir nur mit einem Nuklearreaktor hin!“

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Der Erfolg von INSPIRED 2020 – damals konzipierten die Studierenden eine Interstellare „Farmacy“ – befeuerte die Entwicklung eines ähnlichen Kursangebotes an der Unite!-Partneruniversität Lissabon: ULisses. Auch hier arbeiten die Studierenden international und interdisziplinär zusammen. Die Challenge hieß 2021: „Oceans without plastic.“

Tom kann die Teilnahme an Formaten wie INSPIRED und ULisses nur empfehlen. „Mehr internationale Erfahrung im Studium ist immer begrüßenswert. Der Vorteil ist, dass man später einfacher in internationalen Teams zusammenarbeiten kann“, sagt Tom. Nach seinem Abschluss kann er sich sehr gut vorstellen, im Ausland zu arbeiten oder für ein international aufgestelltes Unternehmen.

Und, ist euer Interesse an Unite! geweckt? Wollt ihr nun mehr erfahren? Kein Problem, schaut mal auf der Unite!-Webseite der TU Darmstadt vorbei oder auf der europäischen Webseite.

Portrait Tom
Bild: TUDSaT e.V

Tom

Moin, ich bin Tom und habe schon meinen Bachelor in Maschinenbau an der TU Darmstadt absolviert. Jetzt bin ich im Master und verbringe das nächste Semester an der University of British Columbia in Vancouver. Wenn ich nach Darmstadt zurückkehre, möchte ich in den Aerospace M.Sc wechseln, da ich mich sehr für Raumfahrt interessiere! INSPIRED fand ich natürlich auch deswegen super spannend. Im Sommer werde ich dann schon meine Master-Thesis schreiben. Vielleicht sieht man sich dann ja mal auf dem Campus!

Portrait Laura
Bild: Maria

Laura

Hallo, ich bin Laura und komme aus Portugal. Ich studiere den Master of Science „Food and Science Engineering” an der Universität von Lissabon. An INSPIRED teilzunehmen war eine unglaublich tolle Erfahrung. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, über Unite! an der TU Darmstadt zu studieren. Ich hab sogar schon einen Deutsch-Kurs besucht! Also, vielleicht sehen wir uns mal in Darmstadt oder Lissabon – am besten virtuell und physisch vor Ort.