Erschienen: 28. Oktober 2022
Die Legende Frankenstein
Es gibt eine echte Burg Frankenstein und sie befindet sich am Stadtrand von Darmstadt – mitten in Hessen! Unter den vielen Schlössern der Region war diese immer schon besonders und von Legenden und Mythen umwoben.
Eine der bekanntesten Legenden handelt von Johann Conrad Dippel, einem Bewohner der Burg, der 1673 geboren wurde. Er war Arzt, Alchimist und Theologe und sorgte mit seinen Experimenten – ganz im Stile von Dr. Frankenstein – für viele Gerüchte. Er behauptete auch, das Elixier des Lebens entdeckt zu haben.
Masha,
M.A. Data and Discourse Studies
Natürlich ist es schwierig zu beweisen, dass Mary Shelleys Werk direkt von diesem extravaganten Dr. Dipper von der Burg Frankenstein inspiriert wurde. Was wir jedoch mit Sicherheit wissen, ist, dass die Autorin den Rhein entlang gereist ist und die Burg besucht hat.
Von der Autorin selbst wissen wir auch, dass sie von der reichen, geheimnisvollen Folklore aus Deutschland beeinflusst und inspiriert wurde.
Aus dem Vorwort von Mary Shelley, Autorin des Romans „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ (1817)
„Wir … amüsierten uns gelegentlich mit einigen deutschen Gespenstergeschichten, die uns zufällig in die Hände fielen. Diese Geschichten erregten in uns eine spielerische Lust an der Fantasie. Zwei andere Freunde … und ich einigten uns darauf, dass jeder eine Geschichte schreibt, die auf irgendeiner übernatürlichen Begebenheit beruhte … Die folgende Erzählung ist die einzige, die fertiggestellt wurde.“
Kein Wunder, dass Shelley auch ihren Frankenstein in Deutschland sein Monster erschaffen ließ.
Die Geschichte der Burg Frankenstein
Agata,
M.A. Angewandte Linguistik
Der genaue Zeitpunkt, wann die Burg gebaut wurde, ist nicht bekannt. In den meisten Quellen ist jedoch die Jahresangabe 1240 zu finden.
Die erste Erwähnung der 370 Meter hoch liegenden Burg findet sich in einer Urkunde von 1252, die von Konrad II. Reiz von Breuberg und seiner Ehefrau Elisabeth von Weiterstadt spricht. Das Ehepaar gab dem Adelsgeschlecht Frankenstein den Anfang – den Landgraven von Hessen-Darmstadt.
Trotz der Erweiterung und Modernisierung der Burg im 16. Jahrhundert wurde sie an Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt verkauft. Dieser kümmerte sich nicht um die Burg, die während der Eroberungskriege von Ludwig XIV. bis ins 18. Jahrhundert als Invalidenheim und Zufluchtsort diente.
Geschichten über dort vergrabene Schätze trugen ebenfalls zur langsamen Zerstörung der Festung bei. Gebäudeteile wie Ziegelsteine oder Holztreppen wurden verkauft und die Bauern nutzten die Burg als Steinbruch.
Mitte des 19. Jahrhunderts unternahm Großherzog Ludwig III. einen Versuch, die Festung zu renovieren, was dazu führte, dass neue Stockwerke gebaut wurden, die es vorher gar nicht gab.
Erst in den 1960er Jahren, als die Festung bei Tourist:innen beliebt wurde, begann man mit dem Bau einer Aussichtsplattform und eines Restaurants. Diese wurden 1970 eröffnet und sind bis heute der ideale Platz, um eine Pause bei einer Wanderung oder der Besichtigung der Burg einzulegen.
Die Burg Frankenstein ist heute berühmt für eine große Halloween-Party, die in den 1970er Jahren von US-Soldaten gegründet wurde.
Diese Story ist nur ein Teil der reichen Geschichte Darmstadts. Sie unterstreicht auf überraschende Weise die Neugierde für Naturwissenschaften und die Lösung der Rätsel der Welt.
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Agata
Hallo! Ich bin Agata und studiere Angewandte Linguistik mit dem Schwerpunkt Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Nach dem Germanistikstudium in Polen entschied ich mich in Deutschland den Master zu machen. Die schöne Stadt, die Nähe zur Natur und der gute Ruf überzeugten mich, die TU Darmstadt zu wählen.
Masha
Hey! Mein Name ist Masha und ich mache meinen Master in Data and Discourse Studies. Es dauert immer lange, zu erklären, was genau ich studiere. Mein Studiengang ist ein Kaleidoskop von Disziplinen und Methoden, die auf eine seltsame und fruchtbare Weise miteinander verwoben sind. Für mich ist es eine Verschmelzung von Hobby und Beruf: Sprachen, Geschichte, Programmierung und Philosophie! Ich liebe es, wie wir Ansätze mischen und versuchen, dieses voluminöse Bild unserer Welt zu gewinnen.