Erschienen: 13. Mai 2022
Dr.-Ing. Carolin Hessinger,
Postdoc an der TU Darmstadt am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik
Nur Physik studieren, das wäre nicht Ich gewesen, das wäre mir zu theoretisch gewesen – deswegen hat mich das etit-Studium gereizt.
Mehr als ein bloßes Grundlagenstudium
Zugegeben, die TU Darmstadt ist mit ihren ein wahres Eldorado für alle Naturwissenschafts- und Technikbegeisterten und somit ein wichtiger Standort des unzähligen technischen Studiengängen . Allerdings verdient der German Silicon Valleys hierbei ein besonderes Spotlight. Warum das? Weil etit wie kein anderer Studiengang zu einem umfassenden Prozessverständnis führt, wie Dr.-Ing. Lisa Koch, ehemalige etit-Studentin und aktuell Professorin für Automatisierungs- und Regelungstechnik an der Hochschule Darmstadt findet: „Ich wollte mit Software und Hardware arbeiten, beides verstehen, und da ist die Elektrotechnik ein guter Kompromiss. Man lernt zu programmieren, aber man lernt auch, wie die elektronischen Schaltungen dahinter funktionieren, wie die Hardware funktioniert.“ Fachbereich der Elektrotechnik und Informationstechnik
Ihr lernt also das große Ganze zu verstehen. Klingt nach einem total nützlichen Universalstudium, oder? Ist es auch! Damit das gewährleistet ist und ihr nachvollziehen könnt, wie allgegenwärtig Elektrotechnik und Informationstechnik heutzutage sind, müssen natürlich die Grundlagen sitzen! Deswegen hat der Fachbereich der Elektrotechnik und Informationstechnik für euch einen ausgeklügelten Studienplan fürs zusammengestellt, in dessen Verlauf ihr eine umfassende mathematische, naturwissenschaftliche sowie technische Ausbildung erhaltet. Das Ziel dahinter ist einfach: Ihr sollt später elektrotechnische und informationstechnische Komponenten und Systeme planen und realisieren können! Auch wenn das erstmal ganz schön abstrakt klingt, versteht man die Prozesse später deutlich besser, wenn die Grundlagen erst einmal sitzen, wie Bernd Freyermuth, ehemaliger etit-Studi und aktuell Geschäftsführer von LensWare GmbH, betont: „Man erarbeitet sich damit einen ganzheitlichen Blick auf Alles und ein ganzheitliches Erkennen und Lernen von Prozessen.“ Bachelorstudium
Dieses Prozessverständnis war, so Freyermuth, nach seiner Promotion maßgeblich für seinen Einstieg in die augenoptische Industrie: „Das war zwar etwas ganz anderes, aber man hat dort Prozessrechentechnik benötigt, nämlich für die automatisierten Abläufe der Brillenglas-Herstellung. Und da bin ich wie die Jungfrau zum Kinde reingerutscht. Durch meine Kenntnisse in der Prozessrechentechnik habe ich dann angefangen, den ganzen Verein zu automatisieren und dabei die Branche durchgängig kennengelernt.“ Dieses Wissen kam ihm dann nachfolgend auch für den Erfolg seines später gegründeten Unternehmens LensWare GmbH zugute. Das weltweit erfolgreiche Unternehmen mit 20 Mitarbeiter:innen und einem Büro auf jedem Kontinent ist im Bereich der Produktionslösung der Marktführer für klein- und mittelständische Brillenglas-Hersteller in Europa!
Dr.-Ing. Bernd Freyermuth,
Geschäftsführer LensWare GmbH
Die Brille ist sehr individuell: Jeder hat andere Augen. Wir automatisieren die Produktion von großen Brillenglas-Herstellern. Unser größter Kunde ist Fielmann. Wir machen hier die gesamte Prozessautomatisierung in Deutschland, wo bis zu 30.000 Brillen pro Tag produziert werden.
So bunt wie ein Strauß Blumen – das etit-Studium
Für Bernd Freyermuth war das Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik die richtige Entscheidung und die beste Grundlage für seine Selbstständigkeit mit LensWare GmbH. Die Ganzheitlichkeit des etit-Studiums, garantiert durch das Erlernen der Grundlagen, „wie man was macht: Hardware, Software“, haben maßgeblich zum Erfolg seines Unternehmens beigetragen, erzählt er uns. Mit LensWare GmbH hat er sich und seinem Team eine eigene kleine und erfolgreiche Nische auf dem Markt geschaffen: „Es gibt so gut wie keine Firmen auf der Welt, die solche Softwaresysteme liefern.“ Selbstverständlich ist das Engagement des gesamten Teams und dessen Top-Qualifikation zentraler Bestandteil des Erfolgs.
Jetzt habt ihr schon mal einen kleinen Einblick bekommen, was euch im Studium erwartet und wie ihr Erlerntes später im Berufsleben nutzen könnt. Der Karriereweg unseres Alumnus Bernd Freyermuth ist aber nur einer von vielen, den ihr einschlagen könnt! Der Fachbereich der Elektrotechnik und Informationstechnik bietet euch ein vielfältiges Angebot, sodass ihr frei nach euren Interessen und Fähigkeiten eure wählen könnt. Dabei stehen euch insgesamt sechs mögliche Forschungsfelder zur Verfügung – da ist sicher für jeden was dabei. Egal ob ihr später mal in die Automobilbranche, euren Beitrag zu Forschung und Lehre leisten oder eine nachhaltigere Zukunft für alle schaffen wollt: Die Möglichkeiten sind grenzenlos! Wunsch-Vertiefung
Für euch ist jetzt erst einmal wichtig: Das etit-Studium bietet euch die Möglichkeit bereits im Bachelorstudium euren eigenen Interessen und Fähigkeiten nachzugehen und eure Wunsch-Vertiefung zu wählen. Das hat den Vorteil, dass eure Karrierewege nach dem Studium ebenso breit gefächert sind, wie das Studium selbst – so bunt wie ein Strauß Blumen eben! Das betont auch die ehemalige etit-Studentin Carolin Hessinger, die mittlerweile als Post Doc am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik arbeitet: „Das etit-Studium ist super interdisziplinär aufgestellt, fast jedes Fachgebiet hat Kooperationen, nicht nur mit gleichen Fachgebieten, sondern entweder am Fachbereich selbst oder darüber hinaus, beispielsweise mit der Medizin oder Biologie, mit Materialwissenschaften oder mit Maschinenbau – es ist wirklich sehr vielfältig.“
In enger Zusammenarbeit mit der Industrie
Ein weiterer Vorteil: Der Fachbereich etit genießt deutschlandweit – wie die TU Darmstadt auch – einen besonders positiven Ruf in der Industrie. Aus diesem Grund habt ihr vielfältige Möglichkeiten, bereits im Rahmen der Bachelorarbeit eure eigene Forschung in Kooperation mit der Industrie zu betreiben. Dass das auch wirklich funktioniert, beweist uns Rashid Hussain, ehemaliger etit-Student: Über Kontakte seines Professors ist er an eine Industriekooperation mit Momentive Performance Materials für seine Promotion gekommen. Das war für ihn ein wichtiger und richtiger Schritt, da er sich nach seiner Dissertation am Fachgebiet der Hochspannungstechnik bei verschiedenen Kabelherstellern der Industrie beworben hat: „Ich wusste, es werden in Deutschland im Rahmen des Netzausbaus für die Energiewende Gleichstromtrassen, auch bekannt als ‚Korridorprojekte‘, geplant. Weltweit gibt es nur sehr wenige Firmen, die sich hierfür qualifiziert und letztlich auch die Projekte gewonnen haben. Da ich mich während meiner Promotion sehr intensiv mit dieser Thematik beschäftigt hatte, habe ich mich schließlich gezielt bei diesen Firmen beworben.“
Dr.-Ing. Rashid Hussain,
Kabeldesign-Ingenieur bei NKT
Das ist eine komplett neue Technologie: Auf der Spannungsebene von 525 Kilovolt Gleichstrom wurden solche Projekte noch nicht realisiert. Das ist in Deutschland und auch weltweit das aller erste Mal.
Die Welt von morgen gestalten
Als Kabeldesign-Ingenieur arbeitet Rashid Hussain bei dem dänischen Industrieunternehmen NKT und ist dabei für das Kabeldesign und die hierfür notwendigen Laborprüfungen beim Korridorprojekt SuedLink verantwortlich. Dabei handelt es sich um ein prestige- und symbolträchtiges Pilotprojekt: eine Stromtrasse zum Transport des Windstroms aus dem Norden in den verbrauchsintensiven Süden Deutschlands mit einer Gesamtlänge von etwa 750 km in Form einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) auf einer Spannungsebene von 525 Kilovolt. „Diese Technologie wird weltweit zum ersten Mal eingesetzt und ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und des dadurch bedingten Netzausbaus. Es ist nicht nur das Engineering, das man betreiben muss, um das zu realisieren, auch die Logistik, und das Installieren eines solchen Volumens von Energiekabeln vor Ort, das ist alles komplett neu.“ Klingt nach einem aufregenden Job, der gleichzeitig noch etwas zur Energiewende beiträgt – toll, oder? Mit einem Abschluss in etit stehen auch euch die Türen zu zukunftsweisenden Jobs wie diesen offen!
Ihr habt zum Beispiel Lust, am medizinischen Fortschritt mitzuwirken und an innovativen Lösungen für Krankheiten zu arbeiten? Mit einem etit-Studium seid ihr da schon auf dem richtigen Weg, wie ihr am Werdegang von Carolin Hessinger sehen könnt! Sie ist als Post Doc im Forschungsmanagement tätig und betreut verschiedene Forschungsprojekte aus dem Bereich der Mikrowellentechnik für die Biomedizin: „Mikrowellentechnik kennt man im Prinzip von der klassischen Kommunikationstechnik, also Funk. Das läuft alles über Hochfrequenz-Mikrowellentechnik und sind im Prinzip elektromagnetische Felder, die sich ausbreiten, für die Kommunikation in der Luft – von A nach B – von Funkmast zu Funkmast. Für die Biomedizin nutzen wir diese Feldausbreitung, um reflektierte Signale auszuwerten und dadurch eine sensorische Eigenschaft zu haben und können so beispielsweise Krebs detektieren.“
Dr.-Ing. Carolin Hessinger,
Postdoc an der TU Darmstadt am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik
Ein vermeintlich großes Problem der Elektrotechnik und Informationstechnik und insbesondere auch bei Frauen ist, dass es kein Berufsbild des Elektroingenieurs oder der Elektroingenieurin gibt. Es ist einfach ein vielfältiges Feld, was man aber auch schlecht auflösen kann. Das macht die Elektrotechnik ein Stück weit aus, dass es so ist. Es gibt nicht das eine Berufsfeld.
Let's go, girls!
Richtig, es gibt nicht die eine Berufsbezeichnung des Elektroingenieurs oder der Elektroingenieurin – das ist anders, wenn man ein Medizin-Studium absolviert oder Geschichte auf Lehramt studiert. Was wie ein toughes Schicksal klingt, ist aber in Wahrheit ein Türöffner zu vielfältigen und abwechslungsreichen Berufen. Mit einem etit-Abschluss habt ihr unzählige Möglichkeiten in spannende Berufe einzusteigen und die Welt von morgen mitzugestalten! Auch wenn die Zahl der männlichen Studis im etit-Studium dominiert, ! Für Carolin Hessinger, promovierte Ingenieurin an der TU Darmstadt, stellte die niedrige Frauenquote in ihrem Jahrgang keine Hürde dar: „Im Studium war das kein Thema. Ich würde das immer wieder so machen und immer wieder Frauen und Mädchen dazu ermutigen, Elektrotechnik oder Ingenieurswissenschaften zu studieren!“ erfolgreich sind die Frauen genauso
Gleiches gilt für unsere zweite starke Powerfrau Lisa Koch! Sie ist Professorin für Automatisierungs- und Regelungstechnik an der Hochschule Darmstadt und Studiengangsleiterin für den Fernmaster in Elektrotechnik. Klingt ziemlich beeindruckend, oder? Auch sie hat an der TU ein Studium der Elektrotechnik und Informationstechnik absolviert und anschließend am Fachgebiet der Regelungsmethoden und Robotik zu biologisch motivierter Optimierung promoviert. Klingt noch beeindruckender? Ist es auch! Ihre Forschung hat zum Thema, sich etwas aus der Natur abzuschauen und dies auf Bewegungen, Dinge, Formen und Technik zu übertragen und zu optimieren: „Stellt euch mal einen Ast vor. Da unten, wo der Ast vom Stamm abgeht, ist der Ast dicker. Der wächst dort automatisch dicker, damit der Ast nicht einfach abknickt. Genau so kann man auch in der Mechanik oder in der Statik etwas verfestigen.“
Nach der Promotion hat der erste Job gewunken: bei OPEL, einer der Automobil-Großkonzerne Deutschlands. Auch hier stellte sich ihr etit-Studium als großer Pluspunkt heraus: „Man hat gemerkt – gerade im jetzigen Wandel –, dass die Maschinenbauer oft an ihre Grenzen gekommen sind. Und eigentlich mehr Regelungs-, mehr Elektrotechniker:innen gebraucht wurden.“ etit verspricht dort Innovation, wo klassische Methoden an ihre Grenzen kommen – „Ein Elektromotor funktioniert eben ganz anders als ein Verbrennungsmotor“, wie uns Lisa Koch schmunzelnd erzählt.
Dr.-Ing. Lisa Koch,
Professorin für Automatisierungs- und Regelungstechnik an der Hochschule Darmstadt
Einmal, weil der Regelungstechniker und die Regelungstechnikerin relativ universell ist und dadurch, dass immer mehr automatisiert und geregelt wird, werden auch mehr Regelungstechniker:innen gebraucht. Und es werden mehr Prozesse automatisiert, wo vorher jemand stand, der was mit der Hand gemacht hat.
Die Qual der Wahl
In unserer modernen Welt, die ständig um Fortschritt, Automatisierung, Optimierung und innovative Lösungen bemüht ist, werden Elektroingenieur:innen immer gefragt sein – die Beschäftigungsmöglichkeiten sind heute schon super vielfältig. Mit Blick auf den Namen etit kommt euch beim Hören wahrscheinlich die erste Assoziation mit der Elektro- und Elektronikindustrie, oder? Uns ist das anfänglich auch so gegangen. Doch nach den Interviews mit unseren vier Alumni und ihren jeweiligen beruflichen Werdegängen ist dieses Bild gründlich revidiert worden!
Wir fassen nochmal kurz und knapp zusammen, warum etit genau das richtige Studium für euch ist: Das Elektrotechnikstudium ist mit seinen unzähligen Vertiefungs- und spannenden Kooperationsmöglichkeiten ideal, um früh den eigenen Interessen und Fähigkeiten nachgehen zu können! Ganz nebenbei knüpfen auch hier viele Studierende über Kooperationen bereits Kontakte zur Industrie, was euch und eurem Berufsweg zugutekommt. etit bedeutet Freiheit und Individualität: Als Elektroingenieur:innen stehen euch super viele Berufsmöglichkeiten offen – die Elektrotechnik ist in vielen Ingenieurfeldern schließlich eine Schlüsseltechnologie. Euch winken spannende und vielseitige Jobs. Egal ob ihr euer Wissen an die nächste Generation weitergeben, innovative Lösungen für aktuelle und künftige Probleme finden oder euren Beitrag für eine nachhaltigere Welt leisten wollt – Mit etit gibt es keine Grenzen!
Das bietet euch etit
- Studierende von etit sind die Zukunftsgestalter:innen von morgen.
- Das Studium bei etit bietet eine hervorragende Grundlagenausbildung sowie ein einzigartig breites Angebot an Spezialisierungsmöglichkeiten.
- Der Fachbereich etit zählt zu den führenden Institutionen im Bereich Lehre und Forschung.
- Unsere internationalen und interdisziplinären Vernetzungen bieten beste Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen.
- Mit einem Abschluss von etit eröffnen sich hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Dr.-Ing. Bernd Freyermuth
Hallo, ich bin Bernd Freyermuth und Geschäftsführer von LensWare GmbH, dem europäischen Markführer im Bereich der Produktionslösung für klein- und mittelständische Brillenglas-Hersteller. Mein Vater und Onkel waren Ingenieure, deswegen wollte ich auch in die Richtung gehen. Nach dem Elektrotechnik-Studium und einem ersten Job in der augenoptischen Industrie, habe ich schließlich den Absprung in Richtung Selbständigkeit gewagt!
Dr.-Ing. Carolin Hessinger
Hallo zusammen, mein Name ist Carolin Hessinger und ich bin PostDoc am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik am Fachbereich etit. Bei mir geht es um Forschungsmanagement, genauer gesagt, ums Netzwerken, zu schauen, wo und wie man unsere Forschung weiter voran bringen kann und Kooperationspartner:innen in Deutschland und weltweit zu finden.
Dr.-Ing. Rashid Hussain
Hallo, ich bin Rashid Hussain und arbeite bei NKT als Kabeldesign-Ingenieur am Korridorprojekt SuedLink, einer der Stromtrassen zum Transport von Windstrom aus dem Norden in den Süden. Mit einer Gesamtlänge von 750 km und einer Spannungsebene von 525 Kilovolt Gleichstrom wird die Technologie weltweit zum ersten Mal eingesetzt und ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende.
Dr.-Ing. Lisa Koch
Hallo, ich heiße Lisa Koch und bin Professorin für Automatisierungs- und Regelungstechnik und Studiengangsleiterin im Fernstudium Elektrotechnik an der Hochschule Darmstadt. Ich möchte den Studiengang weiterentwickeln und die Inhalte kontinuierlich aktualisieren, um auf diese Weise die Fernstudierenden bestmöglich auf die Anforderungen im Beruf vorzubereiten.