Neuer Bachelorstudiengang Bio-Materials Engineering

Neuer Bachelorstudiengang Bio-Materials Engineering Start im Wintersemester 2023/24 / Online-Bewerbung bis 31.8.

12.06.2023

Die nachhaltige Biologisierung von technischen Produkten, Produktionsprozessen und Materialien ist eine der gesellschaftlichen Mammutaufgaben. Der Bedarf in Industrie und Wirtschaft an exzellent ausgebildeten Ingenieur:innen mit kreativen Kompetenzen und naturwissenschaftlichem Know-how ist enorm. Im neuen Bachelorstudiengang Bio-Materials Engineering ergänzt der Fachbereich Maschinenbau die klassischen Inhalte des Maschinenbaus um Chemie, Biologie und Materialwissenschaften. Absolvent:innen bringen damit ein völlig neues Kompetenz-Set in die Ingenieurwissenschaften ein. Was den neuen Studiengang außerdem auszeichnet und an wen er sich richtet? Die Studienkoordinatoren Professor Andreas Blaeser und Professor Samuel Schabel über den neuen Studiengang.

Die Biologisierung der Technik schreitet immer stärker voran. Daher kombiniert der neue Studiengang zwei wichtige Themenenfelder: zum einen biofunktionale Werkstoffe, die in der Medizin für therapeutische oder diagnostische Zwecke eingesetzt werden, und zum anderen Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, Bio-Verbundwerkstoffe oder Produkte aus Bio-Raffinerien.

An wen richtet sich der Studiengang? Was erwartet die Studierenden?

Professor Schabel: An alle, die ein Abitur oder die Fachhochschulreife haben, mit Spaß an Mathematik und den Naturwissenschaften Physik, Biologie, Chemie und Informatik, die Erkenntnisse aus diesen Gebieten nutzen und verknüpfen möchten, um daraus nachhaltige, technische Lösungen für aktuelle, gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Die Studierenden erwartet ein fundiertes, ingenieurwissenschaftliches Studium, eine Ausbildung zum kreativen Problemlöser auf wissenschaftlicher Basis mit breitem, naturwissenschaftlichem Grundlagenwissen. Dazu die Anwendungskompetenz, um aus den Grundlagen funktionsfähige, technische Systeme abzuleiten.

Wie trägt der Studiengang zur Bewältigung aktueller globaler Herausforderungen bei?

Professor Blaeser: Die Biologisierung der Technik ist ein absolutes Zukunftsthema und beschreibt die symbiotische Verbindung von lebender und technischer Materie. Sie stellt eine zentrale Säule des ökologischen und ökonomischen Wandels dar, der notwendig ist, um die globalen Herausforderungen unserer Zeit, wie den Klimawandel, ressourcen- und klimagerechter Konsum sowie medizinische Lösungen für eine alternde Gesellschaft bewältigen zu gönnen. Hierfür bedarf es nicht nur neuer technologischer Ansätze, sondern auch hervorragend ausgebildeter Ingenieurinnen und Ingenieure, die an der Schnittstelle von Technik, Materialwissenschaften und Biologie agieren können. Der neue Studiengang hat genau dies zum Ziel: Studierende zu befähigen, spannende Aufgaben in diesem interdisziplinären Feld zu bearbeiten, zu erforschen und zu entwickeln.

Professor Samuel Schabel,
Studienkoordinator

In der Natur gibt es kaum rechte Winkel, keinen Müll, keine Metalle und Kunststoffe. Im Studiengang Biomaterials-Engineering beschäftigen wir uns damit, von der Natur zu lernen und technische Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln, die mit der Natur und der (Um-) Welt bestmöglich und langfristig zusammenspielen.

Porträt Professor Samuel Schabel
Bild: privat

Was war die Motivation für den Studiengang?

Professor Schabel: Die Gesellschaften werden künftig ihre Bedürfnisse ausschließlich aus erneuerbaren Quellen decken. Dem muss auch der Maschinenbau Rechnung tragen – durch viel stärkere Verwendung von biobasierten Materialien, durch Design- und Produktkonzepte, die möglichst vollständige Kreislaufwirtschaft ermöglichen und durch klimaneutrale und nachhaltige Produktionsprozesse. Dazu wollen wir den Nachwuchs mit einem angepassten Kompetenzprofil ausbilden und jetzt können wir den entsprechenden Studiengang dazu anbieten.

Befähigt der Studiengang zur Arbeit in einem globalen Umfeld?

Professor Blaeser: Absolut, gerade im anglo-amerikanischen sowie asiatischen Raum nimmt das Thema der Lebenswissenschaften (Life Science) eine immer stärker werdende Rolle ein. Von internationalen Spitzenuniversitäten und Unternehmen der Tech-, Pharma- und Healthcare-Branche bis hin zu innovativen StartUps in den Bereichen der Regenerativen Medizin, Longevity und Bioconversion steigt die Nachfrage nach fundiert ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren. Um die Studierenden zur Arbeit im internationalen Umfeld zu befähigen, wird das Masterprogramm „Bio-Materials Engineering“, welches sich an den Bachelor anschließt, vollständig in englischer Sprache angeboten. Darüber hinaus können bereits während des Studiums bestehende Kontakte genutzt werden, um Praktika oder Abschlussarbeiten in Unternehmen oder akademischen Einrichtungen im Ausland durchzuführen.

Professor Andreas Blaeser:,
Studienkoordinator

Überall wo komplexe, technische Probleme gelöst werden müssen, wird ingenieurwissenschaftliches Wissen gebraucht. Das facettenreiche Aufgabenspektrum, welches sich von nachhaltigen Lösungen für eine alternde Gesellschaft, dem tier- und klimagerechten Konsum bis hin zur regenerativen Medizin erstreckt, ist es, was mich jeden Tag aufs Neue für den Ingenieurberuf begeistert. Mit dem neuen Studiengang möchten wir unsere Leidenschaft für diese interdisziplinäre Arbeit mit euch teilen und euch für eine Tätigkeit in diesem sinnstiftenden Berufsfeld vorbereiten.

Porträt Professor Andreas Blaeser
Bild: privat

Welche Jobchancen werden Absolvent:innen haben und in welchen Bereichen werden sie arbeiten?

Professor Schabel: Die Jobchancen werden hervorragend sein. Das gilt generell für Absolventinnen und Absolventen von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Insbesondere der Bereich der Biomaterialien erlebt aber derzeit einen Aufschwung und Fachleute sind sehr gesucht. Das reicht von Start-Ups, die Verpackungen aus Biomaterialien oder medizinische Produkte entwickeln über mittlere und große Firmen aus den Bereichen BioMedizin, BioKraftstoffe, Kunststoffersatzprodukte aus Biomaterialien oder auch aus der Pharmazie bis zu großen Konzernen wie u.a. BASF, Merck, UPM und Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Instituten oder Universitäten. In all diesen Unternehmen wird es für Absolventinnen und Absolventen Jobmöglichkeiten im Bereich Forschung und Entwicklung, in der Produktion, der Produktentwicklung, der Technologie oder im Verkauf geben. Und das sind nur einige der vielfältigen Berufsperspektiven.

Info-BarCamp rund um die Bachelor-Studiengänge

Am 6. Juli 2023 lädt der Fachbereich Maschinenbau um 18:30 Uhr zum Info-BarCamp rund um die Bachelor-Studiengänge ein. Professor:innen, Student:innen und Studienberater:innen geben Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre Antworten auf all ihre Fragen

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B.Sc. Bio-Materials Engineering

Die Welt der Produktion und Materialien aus der biologischen Perspektive betrachten und dabei innovative und ressourcensparende Produkt- und Produktionskonzepte entwickeln: Dafür steht der neue Bachelor-Studiengang Bio-Materials Engineering des Fachbereichs Maschinenbau.

Das Studium verbindet auf einzigartige Weise Natur- und Ingenieurwissenschaften: Implantate, Gewebe oder biobasierte Konsumgüter ─ all diese Materialien und Produkte lassen sich aus nachwachsenden Rohstoffen, Bioverbundwerkstoffen oder Produkten aus Bioraffinerien herstellen. Und sie werden den Unterschied machen in einer Zukunft, in der nachhaltige Produktionen und Materialien gefragt sind.

Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs Bio-Materials Engineering arbeiten an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Technik. Sie beherrschen ingenieurwissenschaftliche Kompetenz, um komplexe Problemstellungen strukturiert zu bearbeiten und zu lösen und dabei Grundlagenwissen aus den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Materialwissenschaften sowie der Mathematik anzuwenden sowie Grundlagen der Digitaltechnik und der Künstlichen Intelligenz. Das macht sie zu gefragten Generalistinnen und Generalisten der zukunftsweisenden Bio-Ingenieurwissenschaften, die in Forschung und Industrie besonders begehrt sind.

Der Studiengang startet im Wintersemester 2023/24, ist zulassungsfrei und durch die innovative Fachzusammensetzung deutschlandweit einzigartig.

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