Harald Rose
(*1935)

Jahrzehntelang galten Atome fast als etwas Mystisches. Bis in die 1980er Jahre hinein hatte sie niemand mit eigenen Augen gesehen. Kein Mikroskop war stark genug, um die unvorstellbar winzigen Bausteine der Materie sichtbar zu machen. Physiker versuchten vergeblich, die Abbildungsschärfe von Elektronenmikroskopen so weit zu verbessern, dass diese Atome auflösen konnten. Andere glaubten erst gar nicht, dass das möglich ist.

Einem Darmstädter Physiker, Harald Rose, gelang Ende der 1980er Jahre der Geniestreich, der die Atome für Elektronenmikroskope sichtbar machen sollte. Der Forscher entwarf eine Art Brille für das Elektronenmikroskop, die jene fehlgeleiteten Elektronenstrahlen auf die richtige Bahn lenkte, die das Bild unscharf machten.

Mit seinen Kollegen Maximilian Haider und Knut Urban verwirklichte Rose sein Konzept. Die drei bekamen dafür 2011 den Wolf-Preis, der unter Physikern so angesehen ist wie der Nobelpreis. Inzwischen können Forscher die bebrillten Elektronenmikroskope kaufen und sich die gar nicht mehr so heiligen Atome ansehen.

Harald Rose erhielt für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Mikroskopie mehrere renommierte internationale Auszeichnungen.