Karl Plagge
(*1897, †1957)

Karl Plagge absolviert von 1919 bis 1924 das Maschinenbau-Studium an der TH Darmstadt. 1939 wird er als Offizier zur Wehrmacht eingezogen. Von 1941 bis 1944 leitet Major Plagge den Heereskraftfahrpark 562 in Wilna. Er beschäftigt in den Reparaturwerkstätten systematisch jüdische Zwangsarbeiter unter akzeptablen Bedingungen und sorgt dafür, dass sie und ihre Familien menschenwürdig leben können.

Als die Wehrmacht 1944 Wilna vor der anrückenden Roten Armee räumt, warnt Plagge die Zwangsarbeiter vor der drohenden Übernahme des Lagers durch die SS und verhilft vielen von ihnen zur Flucht. Dank des „Retters in Uniform“ überleben rund 250 Juden den Holocaust. Plagge wird seit 2005 als „Gerechter unter den Völkern“ in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel geehrt.

Seit Mai 2017 trägt ein Neubau der TU in der Alexanderstraße den Namen „Karl-Plagge-Haus“.

Pearl Good, eine der Überlebenden von Wilna und Johann-Dietrich Wörner, ehemaliger Präsident der TU Darmstadt, vor der Wand der Gerechten in Yad Vashem, 2004. Good zeigt auf den Namen ihres Retters.