TU Darmstadt – Kurz gemeldet

Kurzmeldungen aus der TU: schnell und übersichtlich finden Sie hier aktuelle Meldungen – kurz, prägnant und streng nachrichtlich.

Lessons Learned aus dem Hochwasser 2021

Hochwasser an der Ahr im Juli 2021

22. März 2023

Das Starkregenereignis vom Sommer 2021 im Ahrtal mit mehr als 180 Tote, hunderten Verletzte und großen Verwüstungen hat die Debatte über den Umgang mit solchen Katastrophen ganz nach oben auf die Tagesordnung befördert. Proessorin Dr. Michèle Knodt und Eva Platzer vom Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt und vom LOEWE Zentrum emergenCITY haben sich das Katastrophenmanagement im Detail angesehen. In einem emergenCITY Policy Paper (wird in neuem Tab geöffnet) analysieren sie die Schwachstellen des Katastrophenmanagements und geben Handlungsempfehlungen für ein besseres Katastrophenmanagement.

Bei Katastropheneinsätzen der Größenordnung des Ahrtal Hochwassers sind viele Kräfte beteiligt. Neben dem Katastrophenschutz- und Verwaltungsstab sind dies die Einsatzkräfte vor Ort, die politisch Verantwortlichen auf unterschiedlichen Ebenen und auch Spontanhelfer:innen. Daher ist die Koordination zwischen diesen Einheiten eine der großen Herausforderungen, die sowohl durch Anpassungen der Strukturen, Verbesserungen in den Ausbildungs- und Einsatzkonzepten und der Einrichtung einer Schnittstelle zu den Spontanhelfer:innen verbessert werden kann.

Helfen könnten hier gut vernetzte Expertenteams als eine Art schnelle Einsatztruppe, zur Unterstützung lokaler Katastrophenschutzstabsmitglieder. Zudem sollten politische Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen in die Ausbildung und Übungen im Katastrophenmanagement aktiv einbezogen werden, um im Krisenfall schnell und adäquat reagieren zu können.

Svenja Andresen

QS Subject Ranking: Maschinenbau der TU Darmstadt in den Top 100

22. März 2023

In den diesjährigen internationalen QS Fächerrankings hat die TU Darmstadt erneut gute bis sehr gute Platzierungen erreicht. Im Fach Maschinenbau wird die TU mit Platz 89 wieder in den Top 100 international gelistet. Auch die Fächer Informatik, Materialwissenschaften und Physik erreichten in diesem Jahr erneut Platzierungen unter den Top 150 weltweit. Unter den Top 200 sind zudem die Fächer Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik sowie die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften insgesamt gerankt.

Die jährlich von dem britischen Unternehmen Quacquarelli Symonds (QS) erstellten Fächerrankings für Hochschulen gehören international zu den bekanntesten. Sie basieren je nach Fächergruppe zu unterschiedlichen Anteilen auf Befragungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Personalverantwortlichen von Unternehmen und auf bibliometrischen Daten der Datenbank Scopus. Im letzten Jahr neu eingeführt wurde der Indikator „International Research Network“, der die Diversität der Forschungsnetzwerke der Universitäten abbilden soll. Seit diesem Jahr geht dieser Indikator mit bis zu 10 Prozent auch in die Wertung vieler Fächer in den Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften ein. Mit rund 1.600 gerankten Universitäten in 54 Fächern und fünf Fächergruppen ist der Umfang des Rankings in diesem Jahr nochmals gewachsen. Birgitta Zielbauer

Ausstellung zu Segelflug im Dienste von Sport, Wissenschaft und Praxis

20. März 2023

In der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) befassen sich gleich zwei Ausstellungen mit der 100-jährigen Geschichte der Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) Darmstadt. Im Erdgeschoss der ULB ist das Jubiläumsprogramm zum 100-jährigen Bestehen der Akaflieg Darmstadt (1920-2020) zu sehen, das pandemiebedingt erst jetzt öffentlich gezeigt werden kann. Einem der prominentesten Mitglieder der Akaflieg, Johannes Nehring, ist die zweite Ausstellung gewidmet, die parallel im Untergeschoss läuft.

Nehring studierte Maschinenbau an der damaligen TH Darmstadt und wurde zu einer der Stützen der meteorologischen Forschung des Darmstädter Professors Walter Georgii. Nehrings Name steht für zahlreiche Rekorde in der Blütezeit des frühen Segelflugs. Persönliches Geschick, oft in Verbindung mit innovativen Flugzeugtypen der Akademischen Fliegergruppe Darmstadt, ermöglichten neue Höchstleistungen in rascher Folge. So wurde er ein internationales „Ass“ des wissenschaftlichen Segelflugs. Bei einem Rountineflug zur Wetterbeobachtung in der Knoblochsaue bei Erfelden am Rhein kam Nehring am 16. April 1930 ums Leben. Ausgewählte Objekte aus seinem Nachlass können nun besichtigt werden. Beide Ausstellungen werden am 21.03.2023 um 18:00 Uhr im Vortragssaal der ULB eröffnet. ULB/cst

International Joint Research Lab in Taiwan eröffnet

Unterzeichnung des Abkommens zum International Joint Research Lab, v.l. Vizepräsident Walther, Professor Alff, Professor Jen-Sue Chen (NCKU), Vizepräsident International Affairs Charles Lin (NCKU)

17. März 2023

Im Rahmen des Besuchs einer TU-Delegation unter Leitung des Vizepräsidenten für Innnovation und Internationales, Professor Thomas Walther, ist heute (17. März) feierlich ein International Joint Research Lab (IJRL) im Bereich „Memristor Technology“ an der National Cheng Kung University (NCKU) in Taiwan eröffnet worden. Im Rahmen des IJRLs kooperieren Forschende der TU aus verschiedenen Fachbereichen mit Kolleg:innen der NCKU. Weitere Partner sind die Goethe-Universität Frankfurt sowie die Universitat Autònoma de Barcelona (UAB). In dem IJRL soll es in einem interdisziplinären Ansatz aus Materialwissenschaft und Elektrotechnik um sogenannte Memristoren gehen, neuartige elektronische Bauelemente, die Gehirn-ähnliche Funktionen für Künstliche Intelligenz und andere Anwendungen energieeffizient durchführen können und eine bedeutende Rolle in der Mikroelektronik der Zukunft spielen werden. Sprecher ist Professor Lambert Alff.

Neben der Eröffnung des IJRL führte Vizepräsident Walther Gespräche mit der Leitung der NCKU zur weiteren Vertiefung der Partnerschaft in den Bereichen Studium, Lehre und XChange. An der NCKU unterhält die TU seit 2019 ein Außenbüro, das von Claudia Finner geleitet wird und als Anlaufstelle für Kooperationen in Taiwan und Asien dient. Im Anschluss reist die TU-Delegation weiter nach Südkorea, wo Besuche der Seoul National University, der Universität KAIST sowie der Pusan National University auf dem Programm stehen. Auch hier geht es um die Weiterentwicklung der Partnerschaften und die Eruierung neuer Kooperationsmöglichkeiten. Jana Freihöfer/mih

Neu an der TU Darmstadt: Professor Stephan Kuschel

Professor Dr. Stephan Kuschel

13 März 2023

Seit März ist Dr. Stephan Kuschel neuer Professor am Institut für Kernphysik des Fachbereichs Physik. Das Forschungsgebiet des 36-jährigen Wissenschaftlers, der zuvor als Postdoc an der Universität Hamburg tätig war, ist die Laborastrophysik. Wir haben bei Professor Kuschel zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Mein Schwerpunkt ist die Laborastrophysik/Plasmaphysik. Das Spezialwissen, das man hier erwerben kann ist Grundlage für die Erforschung kompakter und brillianter Teilchen- oder Strahlungquellen sowie der Kernfusion. Das sind also ganz aktuelle Themen. Bei mir geht es vor allem um lasergetriebene Teilchenbeschleunigung und darauf aufbauende Strahlungsquellen. Das ist sowohl für die Materialforschung als auch für fundamentale Fragestellungen der Kernphysik oder der Quantenelektrodynamik interessant. Die Anwendungsmöglichkeiten meines Forschungsbereichs sind somit sehr weit gefächert und bieten abwechslungsreiche Betätigungsfelder, in denen man sich je nach persönlichem Interessenschwerpunkt spezialisieren kann.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Plasmaphysik hat insbesondere Schnittstellen zu anderen Disziplinen der Physik wie der Kernphysik oder der Quantenelektrodynamik. Aber auch Atomphysik oder (nicht-lineare) Optik spielen regelmäßig eine Rolle. Im Forschungsalltag gibt es Verbindungen zur Informatik und Numerik, sowohl bei Simulationen als auch bei der Datenauswertung. Auch Methoden aus der Mikroskopie, wie Dunkelfeldmikroskopie oder Schlieren, kommen zum Einsatz. Im Labor bauen wir alles selbst und dabei kann man enorm viel lernen.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

erneut meinen Interessen folgen!

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

meine 1,5-jährige Tochter zu beobachten, wie sie die Welt entdeckt und ihr neue Dinge zu zeigen.

pb

Fachbereich etit: Start des Projektes Reallabor Antrieb 4.0

9. März 2023

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Förderung des Forschungsprojektes Reallabor Antrieb 4.0 im Rahmen des Förderprogramms KoPa 35c bewilligt. Während des Projektes werden herstellerübergreifende Use Cases zur Digitalisierung und entlang der Wertschöpfungsketten, zum Beispiel die mögliche „Plug & Play“-Inbetriebnahme von Antrieben oder deren Optimierung bezüglich diverser Anwendung, erprobt.

Bislang verhindern unter anderem die mangelnde Verfügbarkeit von Daten und das Fehlen offener Standards und Konzepte zur Interoperabilität marktreife Innovationen. Das Reallabor Antrieb 4.0 forscht aus diesem Grund an den Grundlagen zur Entwicklung benötigter Standards im Bereich Industrie 4.0 und erarbeitet neue Geschäftsmodellansätze auf Grundlage digitalisierter Wertschöpfungsketten. Damit werden zentrale Themen des Leitbildes 2030 der Plattform Industrie 4.0, insbesondere die ökonomischen und ökologischen Aspekte der industriellen Nachhaltigkeit, adressiert.

Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Verbundpartner des Projektes sind die Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI (Konsortialleitung), die Fraunhofer-Institute IIS und IISB sowie die Fachgebiete Leistungselektronik und Antriebsregelung bzw. Kommunikationsnetze des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik (etit) der Technischen Universität Darmstadt. Darüber hinaus wirken 13 assoziierte Partner bei Reallabor Antrieb 4.0 mit. Maximilian Metzner/ZVEI

Medienschau: Zwei TU-Forscherinnen bei „Hessen schafft Wissen“

8. März 2023

Die TU-Forscherinnen Myriam Koch und Dr.-Ing. Yvonne Späck-Leigsnering haben bei „Hessen schafft Wissen“ die Bedeutung einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung betont. Andernfalls würde sich der Alltag der Menschen stark verändern, und viele Annehmlichkeiten des täglichen Lebens könnten nicht mehr aufrechterhalten werden, erklärten die beiden Expertinnen für Hochspannungstechnik in der jüngsten Folge der Videoreihe „Meet the Makers“.

„Wenn man sich mal überlegt, was heute ohne Strom geht, dann wird man relativ schnell feststellen, dass es nicht allzu viel ist“, sagte Koch, die seit Oktober vergangenen Jahres Professorin für hochspannungstechnische Betriebsmittel und Anlagen am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (etit) ist. „Wir wollen ja weg von den fossilen Brennstoffen.“ Das elektrische System müsse noch zuverlässiger werden, damit die Menschen weiter in ihrem gewohnten Komfort leben könnten, aber ohne die Umwelt stark zu schädigen.

Dr.-Ing. Späck-Leigsnering erklärte: „Deutschland hat beschlossen, dass wir große Energieübertragungs-Verbindungen brauchen vom Norden in den Süden, um unser Netz zu stabilisieren, damit es niemals zu einem Stromausfall kommt.“ Ihre Forschung am Institut für Teilchenbeschleunigung und Elektromagnetische Felder (TEMF) der TU Darmstadt befasse sich unter anderem damit, diese Verbindungen sicher zu gestalten. mih

Bea Engelmann erhält Fachbereichspreis Architektur für beste Masterthesis

Der ausgezeichnete Entwurf von Bea Engelmann

6. März 2023

Für ihren Entwurf eines Ausweichgebäudes für den Fachbereich Architektur am Campus Lichtwiese hat Bea Engelmann den Fachbereichspreis für die beste Masterthesis im Winter 2022/23 erhalten. Die Arbeit entstand im Rahmen der vom Fachgebiet Entwerfen und Raumgestaltung (Professorin Johanna Meyer-Grohbrügge) herausgegebenen Masterthesis „Das Darmstädter System“. Das geplante Verfügungsgebäude soll während der Sanierung des Fachbereichsgebäudes jeweils einem Viertel des Fachbereichs als temporäres Exil dienen. Nach Ablauf der Sanierung kann es als Gästehaus der TU genutzt werden, ergänzt um flankierende Angebote für Studierende, Lehrende und Gäste.

Leitkonzept von Engelmanns Entwurf ist es, ein organisches System zu entwickeln, welches möglichst wenig Grundfläche einnimmt. Zudem ist der Anspruch, bei Bedarf standardisierte Raumkonfigurationen für eine maximale Flexibilität der Nutzungen zu ermöglichen. Der Fachbereichspreis versteht sich als Reiseförderung und ist mit 1.000 Euro dotiert.

Bei der Preisverleihung am 17. Februar wurde außerdem Masterabsolventin Louisa Winter für ihre Abschlussarbeit mit einer Athene-Medaille ausgezeichnet. Vergeben wurden darüber hinaus drei Förderpreise der Zeitschrift „wettbewerbe aktuell“. Diese gingen an: Louisa Winter, Nadja Rupp sowie gemeinsam an Hannah Gerules und Carla Riechardt. Metzger/mih

Wahlkompass zur Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt online

VOTO: Die digitale Wahlhilfe für die Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt am 19. März.

6. März 2023

Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler der TU Darmstadt haben gemeinsam mit dem Team Voto die Online-Wahlhilfe VOTO für die Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt entwickelt. So können sich Wählerinnen und Wähler auf die anstehende Darmstädter Oberbürgermeisterwahl am 19. März 2023 vorbereiten und die Kandidierenden und ihre Standpunkte kennenlernen. Durch die Beantwortung weniger Thesen können die Nutzerinnen und Nutzer des Tools die unterschiedlichen Positionen vergleichen und erhalten gleichzeitig Informationen über aktuelle Themen der Stadtgesellschaft. Seit dem 27. Februar ist die kostenlose Wahlhilfe online verfügbar und wurde bereits 4.000 Mal genutzt. Alle Kandidierenden in Darmstadt haben sich daran beteiligt.

Die Bedeutung digitaler Wahlhilfen ordnet Professor Christian Stecker von der TU Darmstadt wie folgt ein: „Allgemeine, freie und gleiche Wahlen sind nicht nur ein zentrales Merkmal der Demokratie, sondern auch jene Beteiligungsform mit der geringsten soziostrukturellen Verzerrung. Das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, Einkommen oder Wohnort am ehesten an Wahlen teilnehmen. Bei den letzten Wahlen war die Beteiligung nur moderat: knapp 44 Prozent gingen 2017 wählen. Aus Sicht der politischen Bildung soll daher VOTO vor allem junge Menschen, die sich überwiegend online informieren, ansprechen sowie Erwachsene, die einen spielerischen Zugang suchen.“

Eine Kurzstudie der beiden TU-Wissenschaftler Andreas Küpfer und Professor Christian Stecker bietet außerdem eine Übersicht über die Positionen der Kandidierenden. „Ein Blick in die Antworten der Bewerberinnen und Bewerber zeigt: von Einheitsbrei kann keine Rede sein, sie unterscheiden sich teils deutlich bei Verkehrswende, öffentlicher Sicherheit, Klimapolitik oder Diversität”, so Stecker weiter.

Gefördert wird VOTO durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, die Wissenschaftsstadt Darmstadt, Partnerschaft für Demokratie Darmstadt und das Landesprogramm “Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus”.

Voto/mho

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Ekaterina Jussupow

Professorin Dr. Ekaterina Jussupow

6. März 2023

Der Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften begrüßt ein neues Mitglied: Seit Anfang März ist Dr. Ekaterina Jussupow dort Professorin für Wirtschaftsinformatik. Ihre Forschungsgebiete sind die Kollaboration zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz sowie Digital Health. Die 31-jährige Wissenschaftlerin war zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für AWBL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim. Wir haben bei Professorin Jussupow zu ihrem Start an der TU Darmstadt nachgefragt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Am Fachbereich betrachten wir die Auswirkung von digitaler Transformation auf Individuen, Organisationen und Gesellschaft. Aktuell übernehmen Systeme basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) immer mehr Aufgaben, die wir früher nur Menschen zugetraut hätten: in der Medizin, bei Personalentscheidungen oder auch in der Lehre. Zum Beispiel sorgt neuerdings sorgt ChatGPT3 von Open-AI für Herausforderungen im Unterricht, weil der Algorithmus verschiedenste Fragen in natürlicher Sprache verstehen und entsprechend beantworten kann.

Das stellt uns gesellschaftlich, aber auch individuell vor großen Herausforderungen: Wie können wir solche Systeme nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen? Wie beeinflussen solche Systeme unsere Arbeitsweisen? Wie können wir verhindern, dass gesellschaftliche Stereotype sich in solchen Systemen wiederfinden und uns beeinflussen? Wie können Organisationen, Individuen und die Gesellschaft KI-Systeme ethisch und fair einsetzen?

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Wirtschaftsinformatik ist ein Schnittstellenfach, da der Untersuchungsgegenstand der Einsatz von Technologie im sozialen Kontext ist. Obwohl es im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften verortet ist, hat meine Forschung inhaltliche Schnittstellen mit der Informatik, der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaft.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Klettern und Bouldern – am liebsten draußen am Fels.

pb

Medienschau: Prof. Kersting bei „Scobel“ zu ChatGPT

3. März 2023

Im November 2022 brachte das US-Unternehmen OpenAI den Chatbot ChatGPT in die Öffentlichkeit. Seitdem fand die sprachbasierte Künstliche Intelligenz (KI) mehr als 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzer und weltweit enorme Beachtung. Die 3sat-Sendung „Scobel“ analysiert mit einer Expertenrunde den „Kulturschock durch KI“. Mit dabei: TU-Professor Kristian Kersting, der die Funktionen des Chatbots und dessen Grenzen erläutert. Kersting sieht in ChatGPT einen Impuls für die Wahrnehmung von KI in der Gesellschaft und plädiert dafür, die Beachtung des Phänomens ChatGPT als Anstoß zu nehmen, KI-Forschung auch in Deutschland und Europa voranzubringen. Auch hier gebe es herausragende Forschende, die in der KI-Forschung führend mitspielten. Es brauche ein offenes und innovationsfreundliches Klima. Verhindert werde dieses oft durch „German Angst“ und „Zögerlichkeit“, die in Politik und Gesellschaft zu beobachten seien. „Meine Hoffnung ist, dass wir alle das Potenzial sehen, nicht nur die Risiken“, so Kersting zur Zukunft der KI.

KI-Experte Kersting leitet an der TU das Arbeitsgebiet Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Darüber hinaus ist er unter anderem Vorstand, Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI und Teil des Labors des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der TU Darmstadt. sip

Bürgerinitiativen treiben den Energiewandel in Europa voran

3. März 2023

Das Energiesystem in Europa befindet sich derzeit im Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien. An diesem Wechsel sind auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt – etwa in Form von bürgergeführten Projekten und Initiativen. Der genaue Beitrag dieser Bürgerinitiativen an diesem Übergang ist jedoch weitgehend unbekannt. Forschende aus sieben europäischen Universitäten, darunter die TU Darmstadt, die University of Turin (UNITO), die Technical University of Denmark (DTU), und die Western Norway University of Applied Sciences (HVL) haben nun diesen Anteil erfasst und die Analyse in der von Nature herausgegebenen Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.

Die Forschenden schätzen, dass im Zeitraum von 2000 bis 2021 insgesamt 10.540 bürgergeführte Initiativen in 30 europäischen Ländern registriert wurden. Demnach haben 2.010.600 Menschen an bürgergeführten Energieaktivitäten für den Energiewechsel teilgenommen – darunter 391.500 in Deutschland. Dabei wurden zwischen 6,2 und 11,3 Milliarden Euro investiert. Dies entspricht einer durchschnittlichen Investition von 5.700 Euro pro Person. Die installierte Kapazität an erneuerbaren Energien betrug 7,2 bis 9,9 Gigawatt, die jährliche Produktion zwischen 8.500 und 11.700 Kilowattstunden pro beteiligter Person und deckt ca. den Strombedarf eines typischen europäischen Haushalts.

Lukas Müller vom Fachgebiet Unternehmensfinanzierung des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der TU Darmstadt war sowohl an der Erstellung der zugrunde liegenden Datenbank (veröffentlicht in Scientific Data) als auch an der nun publizierten, ersten europaweiten statistischen Analyse beteiligt. Er beschäftigt sich unter anderem mit Fragestellungen zum Gründungsverhalten der Initiativen, die nun auf Basis der Datenbank empirisch beantwortet werden können. Müller/cst

Institut für Arbeitswissenschaft am Projekt STADT:up beteiligt

1. März 2023

Das Verbundprojekt STADT:up will den Weg in die Zukunft des automatisierten Fahrens in der Stadt ebnen. Insgesamt 22 Akteure – von Automobilherstellern über Zulieferer bis hin zu Technologieprovidern und Forschungseinrichtungen, darunter das Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt – werden nutzerorientierte Konzepte und Pilotanwendungen für ein durchgängig automatisiertes Fahren in der Stadt entwickeln. Das Gesamtbudget des dreijährigen Verbundprojekts, das am 1. Januar 2023 gestartet ist, beträgt rund 62,8 Millionen; 33,5 Millionen Euro hiervon werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bereitgestellt.

Das Institut für Arbeitswissenschaft forscht im Projekt STADT:up in den kommenden drei Jahren in den Teilprojekten „Perspektiven urbaner Mobilität“ und „Human Factors“. In diesen Teilprojekten geht es um zukunftsfähige Verkehrskonzepte für eine automatisierte Mobilität in der Stadt und um die Interaktion zwischen Mensch und automatisierten Fahrzeugen über Human-Machine-Interfaces (HMIs). Aus einer menschzentrierten Perspektive werden Konzepte und HMI-Prototypen entwickelt, die das durchgängig automatisierte Fahren in der Stadt demonstrieren, mit den Themenschwerpunkten „Shared Control in der automatisierten Fahrzeugführung“, „Nutzerzentrierte Konzepte der Teleoperation“ und „Kooperation in alltäglichen Verkehrssituationen“.

IAD/STADT:up/pb

Neu an der TU Darmstadt: Professor Robin Busse

Professor Dr. Robin Busse

1. März 2023

Seit dem 1. März ist Dr. Robin Busse Professor für „Berufliche Bildung im Kontext globaler Umbrüche“ am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik des Fachbereichs Humanwissenschaft. Busses Forschungsgebiet ist die Berufliche Bildung mit einem Schwerpunkt auf Demokratieförderung. Der 32-jährige Wissenschaftler war zuvor Akademischer Rat an der Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung der Georg-August-Universität in Göttingen. Wir haben Professor Busse zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Der demografische Wandel sowie die Digitalisierung und Energiewende zählen zu den großen Aufgaben unserer Zeit und gehen mit vielfältigen sozialen, ökonomischen, ökologischen und politischen Herausforderungen einher. Die Folgen dieser Wandlungsprozesse in der Gesellschaft und Arbeitswelt lassen sich allerdings nicht ohne die Gewinnung, Qualifizierung und Zuwanderung von Fachkräften bewältigen. Der beruflichen Bildung kommt hierbei in verschiedener Hinsicht eine enorme Bedeutung zu.

Zum einen bildet die berufliche Bildung eine tragende Säule zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und nimmt hierbei auch eine wichtige Rolle bei der beruflichen Integration von Zugewanderten ein. Zum anderen müssen die anstehenden Transformationen von der Gesellschaft mitgetragen und mitgestaltet werden. Diesbezüglich hat berufliche Bildung das Ziel zur Demokratieförderung beizutragen und dabei (junge) Menschen auf ihre Rolle als demokratisch agierende Individuen in der Arbeitswelt und Gesellschaft vorzubereiten. Insofern leistet die berufliche Bildung über verschiedene Wege wichtige Beiträge für die Bewältigung virulenter Themen unserer Gesellschaft. Wer Lösungen für die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen sucht, findet in der beruflichen Bildung wichtige Antworten.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Meine Forschungsbereiche ermöglichen zahlreiche Schnittstellen zu anderen Fachgebieten. So ermöglicht das Schwerpunktthema „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“ enge Verbindungen zum Institut für Politikwissenschaft, Zentrum für Lehrkräftebildung sowie zum Netzwerk der empirischen Lehr-/Lernforschung und Professionalisierung. Auch die Untersuchung von Disparitäten im beruflichen Bildungszugang sowie die Stärkung der Berufsorientierung in der beruflichen Bildung bieten vielseitige Anknüpfungspunkte zu anderen Fachbereichen wie der Informatik, z. B. bezüglich der Konzeption digital-gestützter Angebote zur Professionalisierung des beruflichen Bildungspersonals.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Zeit mit meiner Lebensgefährtin und unserem Pferd in der Natur, Zeit mit meiner Familie und Freund:innen sowie Sport (z. B. Volleyball).

pb

„Schwimmende Gärten“: Ausstellung mit Arbeiten von TU-Studierenden

1. März 2023

Unter dem Titel „Schwimmende Gärten“ zeigt das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz in Mainz seit gestern (28. Februar) eine Ausstellung mit Arbeiten von Studierenden der TU Darmstadt, die sich mit dem Welterbe Mittelrheintal auseinandersetzen. Die Entwürfe entstanden im Rahmen einer baukonstruktiven Studienarbeit unter Leitung von Professor Wolfgang Lorch. Die Studierenden des Fachgebiets Entwerfen und Baugestaltung am Fachbereich Architektur beschäftigten sich dabei mit der Nutzung von 70 Kilometern Flusslandschaft im Welterbe Mittelrheintal.

Die Ergebnisse zeigen sowohl in technischer als auch in gestalterischer Hinsicht innovative Ideen für Landschaftsarchitektur und Gartenschaudesign: Entwickelt wurden Ideen von der Schiffsmühle bis zum schwimmenden Wald. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. März zu sehen. FB Architektur/mih

Gedächtsnisveranstaltung für Friedrich Ludwig Weidig und Georg Büchner

Im Zentrum der Gedächtnisveranstaltung stand eine szenische Lesung mit u.a. Christian Suhr und Erich Schaffner (sitzend).

24. Februar 2023

Am 23. Februar 2023, dem 186. Todestag von Friedrich Ludwig Weidig (1791-1837), fand an der historischen Stadt- und Gefängnismauer (Erich-Ollenhauer-Promenade) in Darmstadt eine Gedächtnisveranstaltung für Weidig und Georg Büchner (1813-1837), zwei Vorkämpfer für demokratische Verhältnisse in Hessen, statt.

Auf Initiative von Ernst-Friedrich Krüger wurden bereits Anfang Dezember 2022 zwei Büsten von Prof. Thomas Duttenhoefer in der Gefängnisschleuse angebracht. Die Büsten erinnern an die frühen hessischen Demokraten Friedrich Ludwig Weidig und Georg Büchner.

Im Zentrum der Veranstaltung stand eine szenische Lesung von Ensemblemitgliedern der BüchnerBühne in Riedstadt: Christian Suhr, Dima Eliseev und Erich Schaffner spielen Szenen aus „Wenn es Rosen sind, werden sie blühen“, dem Programmstück der Bühne nach dem Büchner-Roman von Kasimir Edschmid.

Zu der Veranstaltung kooperierte die TU Darmstadt mit dem Verein BüchnerFindetStatt, der in der Büchnerstadt Riedstadt Träger von BüchnerHaus und BüchnerBühne ist.

MEf

Medienschau: TU-Professorin Gurevych über die Grenzen von Chat.GPT

20. Februar 2023

TU-Professorin Iryna Gurevych hat in einem Gastbeitrag (wird in neuem Tab geöffnet) (Paywall) für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) auf die Grenzen neuer KI-Systeme wie des Sprachmodells Chat.GPT hingewiesen. Sie verwies unter anderem auf sogenannte „KI-Halluzinationen“, also das reine Phantasieren von Inhalten durch die Software, sowie auf „Biases“ und Stereotype, die Programme aufgrund diskriminierender Texte in Trainingsdaten reproduzieren. Zudem verzichte Chat.GPT aktuell noch vollständig auf Quellenangaben, was die Nachprüfbarkeit von Informationen deutlich erschwere, schrieb die Direktorin des Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Lab am Fachbereich Informatik an der TU Darmstadt.

Trotz der Begrenzungen bleibe das quantitative Potenzial von Chat.GPT jedoch spannend, betonte Gurevych: „Einstellen sollten wir uns schon jetzt darauf, dass KI-Sprachmodelle in weiten Teilen der Arbeitswelt Verwendung finden werden, aber auch in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Anwendbar sind sie überall dort, wo große Datenmengen existieren, mit denen sich künstliche neuronale Netze trainieren lassen.“ Angesichts von Spekulationen über eine „Ablösung“ des Menschen durch Künstliche Intelligenz sei aber festzuhalten, „dass aktuelle Programme größtenteils noch mit Bausteinen arbeiten, die von Menschen geschaffen wurden“, schrieb sie. „Sprachmodelle wie Chat.GPT sind keine schöpferischen oder ‚bewussten‘ Systeme wie aus einem Science-Fiction-Roman; sie aggregieren nur bestehende Informationen aus enormen Datenmengen menschlichen Wissens und Publizierens der zurückliegenden Jahrzehnte.“ mih

Ausstellung der Abschlussarbeiten am Fachbereich Architektur

17. Februar 2023

Die mehr als 70 Absolventinnen und Absolventen des Wintersemesters 2022/2023 am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt stellen ab heute, dem 17. Februar bis 3. März 2023, ihre Abschlussarbeiten zu den Themen Hoch- und Städtebau aus. In jedem Semester werden hierfür von wechselnden Entwurfsfachgebieten drei Entwurfsthemen herausgegeben. Folgende Themen wurden dieses Jahr bearbeitet: Die Moabiter*innen, herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung; Das Darmstädter System – Verfügungsgebäude in zwei Nutzungsabschnitten am Campus Lichtwiese, herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Raumgestaltung; Produktives (Stadt)quartier Gutleuthafen, herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung. Die Ausstellung ist während der Ausstellungsdauer montags bis freitags für die Öffentlichkeit zugänglich. mho

Hochschulweite Alumnibefragung 2021/22 veröffentlicht

16. Februar 2023

Wie bewerten die Alumni der TU Darmstadt rückblickend ihr Studium? Nehmen die Bacheloralumni nach dem Abschluss ein Masterstudium auf? Wenn ja, an welcher Hochschule und wie gut gelingt der Übergang? Wo, wie gut und wie schnell fassen die Masteralumni nach dem Studium im Berufsleben Fuß? Diese und andere Fragen werden in dem aktuellen TU-Bacheloralumni- (wird in neuem Tab geöffnet) sowie dem TU-Masteralumni-Bericht (wird in neuem Tab geöffnet) der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle (HDA) beleuchtet.

Die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle der TU Darmstadt führt im Auftrag des Präsidiums seit 2008 jährlich eine Alumnibefragung durch. Zu dieser Online-Befragung werden etwa eineinhalb Jahre nach dem Abschluss alle Alumni eines Jahrgangs eingeladen. Befragt werden Personen mit den Abschlüssen (Joint) Bachelor, Master, Lehramt und Promotion. Die Alumnibefragung ist Teil des bundesweiten Kooperationsprojekts Absolventenstudien (KOAB), das vom Institut für angewandte Statistik (ISTAT) koordiniert wird. HDA

Missachtung guter wissenschaftlicher Praxis

10. Februar 2023

Die TU Darmstadt hat ein dienstrechtliches Disziplinarverfahren gegen eine Soziologie-Professorin der TU Darmstadt abgeschlossen und eine Disziplinarmaßnahme ausgesprochen. Die Betroffene lehrt und forscht weiterhin als ordentliche Professorin der TU Darmstadt im Institut für Soziologie.

Das Verfahren war im vorigen Jahr eingeleitet worden, nachdem eine Untersuchungskommission der TU Darmstadt in ihrem Abschlussbericht eine gravierende Missachtung guter wissenschaftlicher Praxis in einer Publikation der Professorin festgestellt hatte. Der Bericht ergab hinreichende Anhaltspunkte für ein mögliches Dienstvergehen. Daraufhin leitete die Präsidentin der TU Darmstadt eine dienstrechtliche Überprüfung gemäß des Hessischen Disziplinargesetzes ein. sip

TU-Start-up PipePredict gewinnt CHEManager Innovation Pitch 2022

8. Februar 2023

Mit seinem Vorhersage-Tool zur Wartung von Energie- und Wasserversorgungssystemen hat das Darmstädter Start-up PipePredict die Expertenjury des CHEManager Innovation Pitch 2022 überzeugt und in der Kategorie „Value to Society“ gewonnen. Das Gründerteam um Valerie Fehst setzte sich gegen 19 teilnehmende Start-ups aus sieben Ländern durch. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den direkten Konkurrenten Everwave und 4Gene, die die Plätze zwei und drei belegten, pitchte sich PipePredict auf den ersten Rang. Fehst hatte PipePredict nach ihrem Physikstudium an der TU Darmstadt im Jahr 2020 mit ihren Geschäftspartnern Christopher Dörner und Tri-Duc Nghiem gegründet.

Das Start-up findet Schwachstellen in Energie- und Wasserversorgungsnetzwerken und sagt voraus, wo und wann aus einem Leck ein Rohrbruch wird. Mit ihrer Software-as-a-Service-Lösung will die PipePredict GmbH die Wasser- und Energieversorgung nachhaltiger gestalten und dazu beitragen, knapper werdende Ressourcen zu schonen. Mit einem Bein noch in der Forschung, mit dem anderen schon fast im Markt, überzeugte das Start-up nicht nur die TU Darmstadt und deren Innovations- und Gründerzentrum HIGHEST, sondern auch Praxispartner:innen und Investor:innen.

Der CHEManager Innovation Pitch zeichnet als Start-up-Förderinitiative seit fünf Jahren Gründer:innen, Jungunternehmer:innen sowie Start-ups aus den Bereichen Chemie und Life Sciences aus und vernetzt sie mit potenziellen Investor:innen und Entwicklungspartner:innen. Claudia Becker/mih

Transatlantische Zusammenarbeit

BIlder der gemeinsamen Ausstellung.

8. Februar 2023

Im Goethe-Institut Washington wird ab dem 9. Februar die Ausstellung „Comparative Urbanism“ präsentiert. Sie zeigt die Ergebnisse eines gemeinsamen Lehrformats des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt und desm Washington-Alexandria Architecture Centers (WAAC) der Virginia Polytechnic Institute and State University (Virginia Tech). Studierende und Lehrende haben 2021 und 2022 gemeinsam und universitätsübergreifend an Methoden der Stadtforschung gearbeitet und die Zugänglichkeit und Gesundheit im öffentlichen Raum untersucht.

Das Goethe-Institut Washington präsentiert die Ergebnisse in Form einer Posterausstellung, die sich auf verschiedene Aspekte des vergleichenden Städtebaus konzentriert und wichtige Aspekte von oft unbeachteten Strukturen aufzeigt. Die Ausstellung möchte durch das Aufwerfen von Fragen und neuen Perspektiven einen kontinuierlichen Diskurs der vergleichenden Stadtforschung anregen.

Zwischen der Virginia Tech und der TU besteht seit 2016 eine strategische Universitätspartnerschaft, die unter anderem Forschungs- und Studierendenaustausch-Programme unterstützt. Metzger/cst

Neu an der TU Darmstadt: Professor Marcel Dann

Professor Dr. rer. nat. Marcel Dann

7. Februar 2023

Seit dem 1. Februar ist Marcel Dann Professor für bio-inspirierte Energiekonversion am Fachbereich Biologie. Sein Forschungsgebiet ist die synthethische Biologie der Photosynthese. Der 31-jährige Wissenschaftler war zuvor Outgoing Research Fellow der LMU München am National Institute for Basic Biology (NIBB) in Okazaki, Japan. Wir haben Professor Dann zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?

Photosynthese vereint viele interessante Aspekte in einem Themenfeld. Der Prozess liefert die Energie für so gut wie sämtliches irdisches Leben, ist ganz wesentlicher Bestandteil des globalen Kohlenstoffkreislaufs, und die unterschiedlichen zur Absorption von Lichtenergie genutzten Pigmente machen den Forschungsalltag sehr farbenfroh. Außerdem verstehen wir viele der beteiligten molekularen Komponenten und Prozesse seit kurzem gut genug, um ingenieurswissenschaftliche Prinzipien anzuwenden, aber auch in der Grundlagenforschung gibt es noch sehr viel zu entdecken. Globale Zusammenhänge, Ästhetik, Tüftelei, wissenschaftliches Neuland – im Grunde ist für fast jeden etwas dabei.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Schnittstellen der Photosyntheseforschung zu anderen Fachgebieten sind zahlreich. Das Sammeln von Lichtenergie und deren Umwandlung in speicher- und nutzbare Formen hat viele Berührungspunkte mit den Materialwissenschaften, der angewandten Chemie, sowie der Energiewissen- und -wirtschaft. Die Physik hilft uns, Energietransferprozesse innerhalb und zwischen den molekularen Komponenten der Photosynthese zu verstehen, und auch die Geowissenschaften sind ein eng mit der Photosyntheseforschung verwobenes Gebiet, weil Photosynthese und ihr Nebenprodukt Sauerstoff neben der Biosphäre auch die Atmo-, Litho-, und Hydrosphäre unseres gesamten Planeten verändert haben und dies noch immer tun.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… eine Runde Squash mit einem Trainingspartner, der 10 % besser spielt, als man selbst. pb

Medienschau: Noether-Gruppenleiter Liggieri zum Lernen mit Technik

7. Februar 2023

Bei allem digitalen Stress, den ihre ständige Anwesenheit verursacht: Technische Geräte wie Handy oder Tablet können auch beim Lernen helfen und die Gedächtnisleistung verbessern. Darauf deutet eine Studie am University College London hin. Ein Beitrag des Deutschlandfunks analysiert die Studie. Zu Wort kommt auch TU-Wissenschaftler Dr. Kevin Liggieri, der die Emmy-Noether-Gruppe „Ko-Konstruktionen von Lernen und Technik“ am Institut für Geschichte leitet. Sein Fazit: Technisches Lernen könne nicht menschliches Lernen in seiner ganzen Komplexität fassen. sip

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Monika Undorf

Professorin Monika Undorf

3. Februar 2023

Der Fachbereich Humanwissenschaften an der TU Darmstadt begrüßt ein neues Mitglied: Seit 1. Februar forscht Monika Undorf zu Angewandter Kognitionspsychologie. Davor war die 41-Jährige Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Mannheim (Margarete von Wrangell Fellowship) und Fellow am Israel Institute of Advanced Studies in Jerusalem. Um sie besser kennenzulernen haben wir Professorin Undorf ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist spannend daran?

Im Zentrum meiner Forschung stehen Metakognitionen, also die menschliche Fähigkeit, eigenes Lernen, Erinnern, Denken und Problemlösen zu reflektieren. Metakognitionen sind aus grundlagenwissenschaftlicher Sicht interessant, da sie eine der bemerkenswertesten Fähigkeiten des menschlichen Geistes darstellen. Unter Anwendungsgesichtspunkten sind Metakognitionen wichtig, da sie eine wesentliche Grundlage für selbstreguliertes Verhalten bilden. Beispielsweise ist mangelndes Selbstvertrauen in eigene räumliche und mathematische Fähigkeiten eine Ursache für Underachievement von Mädchen und Frauen in MINT-Fächern.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Mein Arbeitsfeld passt sehr gut in das interdisziplinäre Forschungsfeld „I&I – Information and Intelligence“ an der TU Darmstadt, weil angemessene Metakognitionen für intelligentes und adaptives Verhalten entscheidend sind. Mein Forschungsfeld weist somit Bezüge zu vielen anderen Fachgebieten auf und ich freue mich auf interdisziplinäre Kooperationen in Studien- und Forschungsprojekten.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

In die ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche, um Schnittstellen zu meiner Forschung auszuloten. mho

Neu an der TU Darmstadt: Professor Yves Burkhardt

Professor Dr.-Ing. Yves Burkhardt

1. Februar 2023

Seit dem 1. Februar ist Dr.-Ing. Yves Burkhardt Professor am Fachbereich Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (etit). Sein Forschungsgebiet sind elektrische Antriebssysteme. Zuvor war der 39-Jährige unter anderem Leiter Electrotechnics Engineering Discipline und Leiter Motor Electrical Engineering bei der Valeo eAutomotive Germany GmbH in Erlangen/Bad Neustadt. Wir haben Professor Burkhardt zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?

Digitalisierung und Energiewende prägen die aktuelle Zeit. Sobald sich jedoch etwas bewegen soll, ist i.d.R. ein elektrischer Antrieb im Spiel – vom automatisierten Rollladen über Fertigungsroboter, Elektrofahrzeuge bis hin zur Windkraftanlage. Elektrische Antriebssysteme und hocheffiziente Elektromotoren gewinnen weiter zunehmend an Bedeutung, woraus sich gerade im Systemverbund spannende Fragestellungen ergeben. Wer die Zukunft bewegen möchte, ist in der elektrischen Antriebstechnik genau richtig.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Ein elektrisches Antriebssystem beinhaltet neben einem Elektromotor leistungselektronische und mechanische Komponenten. Bereits daraus ergeben sich enge Schnittstellen zur Leistungselektronik und zu verschiedenen Fachgebieten im Fachbereich Maschinenbau sowie zur Regelungstechnik. Auch die Auslegung und Optimierung von elektrischen Maschinen bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte zu anderen Fachgebieten, z.B. bzgl. funktionaler Materialien und Computersimulation Elektromagnetischer Felder.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Sport: eine Runde mit dem Rennrad oder Joggen, um neben der geistigen Arbeit auch körperliche Leistung zu erbringen. mih

TU9-Präsidentinnen im Interview auf Wiarda-Blog

31. Januar 2023

Die Präsidentinnen der TU9-Allianz, Tanja Brühl (TU Darmstadt) und Angela Ittel (TU Braunschweig), haben die Bedeutung Technischer Universitäten für die Energieforschung betont. Angesichts der Energiekrise sparten die TU9-Universitäten enorme Mengen an Energie, erklärten beide in einem heute veröffentlichten Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda. „Da verändert sich bei uns allen die Haltung“, sagte Professorin Brühl. „Richtig ist aber auch: Die Art, wie wir im Augenblick Energie sparen, um durch diesen und durch den nächsten Winter zu kommen, lässt sich nicht ewig so fortsetzen. Sonst schaden wir der Wissenschaft.“

Professorin Ittel unterstrich, dass die TU9-Universitäten „energieintensive Forschung betreiben, und die dürfen wir nicht wegsparen“. Brühl sagte, Technische Universitäten fungierten bei der Forschung für die notwendige Energiewende „als große Denkfabriken, an denen Neues ausprobiert und gelernt wird“. Außer zum Thema Energie äußerten sich die TU9-Präsidentinnen unter anderem auch zu Nachhaltigkeit, Leadership und Chancengleichheit. mih

Medienschau: TU-Professor Rinderknecht bei Radio Darmstadt

30. Januar 2023

TU-Professor Stephan Rinderknecht hat bei Radio Darmstadt (RadaR) das interdisziplinäre Projekt „Campus FreeCity“ vorgestellt. Dabei sollen Roboterfahrzeuge, sogenannte CityBots, entwickelt werden, die künftig in urbanen Bereichen Menschen befördern können. Die Idee sei, dass diese Fahrroboter in Zukunft den Individualverkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr in seiner bisherigen Form ersetzen, erklärte Rinderknecht. Sie könnten mit dem Rad- und Fußgängerverkehr interagieren und mit den entsprechenden Modulen auch ganz andere Aufgaben wie etwa die Straßenreinigung übernehmen.

Rinderknecht sprach von einem „sehr, sehr flexiblen Konzept, das einen extrem hohen Auslastungsgrad hat“. Der Professor für Mechatronische Systeme im Maschinenbau an der TU Darmstadt war bei dem Lokalradio zu Gast in einer Sendung des Magazins „radio.exe“ zum Thema „Elektromobilität im ÖPNV“. mih

Medienschau: HIGHEST bei „xChange in Hessen – von der Idee zum Startup"

27. Januar 2023

Harald Holzer ist Geschäftsführer von HIGHEST – dem Innovations- & Gründungszentrum der TU Darmstadt. Im hr-info-Podcast „xChange in Hessen – von der Idee zum Startup“ beschreibt er den Weg von einer Idee hin zu einem Startup und welche Rolle er und sein Team dabei konkret spielen: Sie helfen bei der Transformation von Wissenschaft in Wirtschaft, aus einer wissenschaftlichen Erkenntnis ein Unternehmen zu kreieren, so Harald Holzer. In einer weiteren Folge des Podcasts, am 8. Februar 2023, ist das mit der TU Darmstadt gegründete Startup Focused Energy zu Gast. mho

TU-Teilchenbeschleuniger mit mehrstufigem Energie-Recycling in „Nature Physics“

27. Januar 2023

Einem Forschungsteam um Professor Norbert Pietralla am Institut für Kernphysik ist es erstmals gelungen, die Wiederverwendung zuvor eingesetzter Energie in einem mehrstufigen Teilchenbeschleuniger zu demonstrieren. Diese Entwicklung ermöglicht zukünftige Großprojekte, wie etwa LHeC am CERN, die ohne die Technik der Energierückgewinnung nicht realisierbar wären. Seine Ergebnisse vom Darmstädter Elektronenbeschleuniger S-DALINAC publizierte das Team nun in der Fachzeitschrift „Nature Physics". Außerdem greift Nature Physics den Artikel in der Rubrik News&Views (wird in neuem Tab geöffnet) journalistisch auf.

Bei energierückgewinnenden Beschleunigern kann die für die Beschleunigung von Teilchen nötige Energie durch einen geschickten Abbremsvorgang größtenteils recycelt werden, ähnlich wie bei einem Auto mit Hybridantrieb. Auf diese Weise kann die extern bereitgestellte Energie erheblich reduziert werden. Dieses Prinzip wurde nun für eine Anlage mit mehrfachen Beschleunigungs- und anschließenden Abbremsvorgängen demonstriert. Mit dieser Technologie lassen sich zukünftig Teilchen-Collider-Anlagen bauen, die Energie-effizienter sind und höhere Teilchenenergien bereitstellen können. np

Medienschau: Autonomes Fahren Thema bei tagesschau.de

23. Januar 2023

Selbstfahrende Autos dürfen seit Beginn des Jahres bis zu 130 Kilometer pro Stunde schnell fahren – auch auf Autobahnen. Im Straßenbild sind sie jedoch noch nicht unbedingt zu sehen. Professor Steven Peters vom Fachgebiet Fahrzeugtechnik der TU erläutert auf tagesschau.de die Hintergründe. So gebe es zwar Prototypen, die zu Autobahnfahrten inklusive Spurwechsel fähig seien. Dies bedeute aber nicht, dass die Herstellung in Serie für Fahrzeughersteller bereits technisch und wirtschaftlich machbar sei. Der Wissenschaftler vermutet, dass zunächst selbstfahrende Nutzfahrzeuge auf den Markt kommen werden, vor allem, weil bei vielen Speditionen ein Mangel an Fahrern herrsche. Bis selbstfahrende Auto in Innenstädten fahren, würden noch Jahre vergehen, da hier für Fahrentscheidungen besonders viele Daten und eine entsprechende Infrastruktur nötig seien. „Selbstfahrende Autos in den Innenstädten werden wohl zuerst in China zu sehen sein“, so Peters‘ Einschätzung. cst

Medienschau: TU-Wissenschaftsphilosoph Tamborini bei tagesschau.de

20. Januar 2023

Der TU-Wissenschaftsphilosoph Dr. Marco Tamborini sieht vor allem junge Forschende zunehmend unter Druck. „Insgesamt fehlt den Forschungsteams häufiger der Mut“, sagte er in einem Interview auf tagesschau.de. Junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen müssten viel publizieren und ihre konkreten Forschungsfragen von Förderanträgen abhängig machen. So finde die Studie in den Forschungsarbeiten immer engere Fragestellungen.

„Für wirklich große Innovationen ist aber ein breiterer Blick wichtig“, betonte Tamborini mit Blick auf eine Studie der Fachzeitschrift „Nature“, wonach die Zahl bahnbrechender Entdeckungen in der Wissenschaft in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückging. Junge Forschende bräuchten mehr Zeit für Kreativität, sagte der Privatdozent an der TU Darmstadt. mih

Medienschau: TU-Forscher in WDR-Sendung „neuneinhalb“

16 Januar 2023

Mikroplastik – also Kunststoffteilchen, die fünf Millimeter oder kleiner sind – findet sich inzwischen fast überall in der Umwelt. Die Plastikstückchen stammen zum Beispiel aus achtlos oder falsch entsorgtem Müll, landwirtschaftlichen Folien, Kosmetika oder dem Abrieb von Kunstfasern in der Waschmaschine. Dr. Collin J. Weber ist Geologe am Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU und forscht zu Mikroplastik in Böden. Wie diese dort hingelangt und welche Auswirkungen sie hat, berichtet Weber in der WDR-Sendung „neuneinhalb“. Die Verunreinigungen beeinflussen Bodenorganismen negativ und können über die Nahrungskette auch von Menschen aufgenommen werden. Eine Reinigung des Bodens von Mikroplastik ist praktisch unmöglich, hier ist Vermeidung des Mittel der Wahl. sip

Nachlass der Darmstädter Fotojournalistin Hilde Roth an das Stadtarchiv übergeben

Von links nach rechts: Dr. Peter Engels, Leiter des Stadtarchivs, Julia Reichelt, Leiterin des TU Kunstforums, Corinna Hochrein, Tochter von Hilde Roth, und TU-Kanzler Dr. Manfred Efinger.

12. Januar 2023

Am Mittwoch (11. Januar) wurde der Nachlass der Darmstädter Fotojournalistin Hilde Roth (1927-2019) dem Stadtarchiv Darmstadt übergeben. An der Übergabe nahmen der Kanzler der TU Darmstadt, Dr. Manfred Efinger, sowie Dr. Peter Engels, Leiter des Stadtarchivs, Corinna Hochrein, Tochter von Hilde Roth, und Julia Reichelt, Leiterin des TU Kunstforums teil.

Der Nachlass war seit 13. März 2019 übergangsweise im Besitz der TU Darmstadt, wo er vom TU Kunstforum zur Ausrichtung der Ausstellung HILDE ROTH. Eine Zeitreise durch Darmstadt 1950-1990 (29. Mai 2021 bis 28. Februar 2022) aufbereitet und zugänglich gemacht wurde. Im Zuge der von Julia Reichelt kuratierten Ausstellung an zehn Orten im öffentlichen Raum wurden circa 115 000 Negative von Hilde Roth digitalisiert. Die Schau war ein großer Publikumserfolg und würdigte erstmals das fotografische Schaffen der Fotojournalistin und Nachkriegsreporterin. Es entstand zudem ein umfangreicher Bildband.

Von 1950 bis 2000 war Hilde Roth für das Darmstädter Tagblatt und Darmstädter Echo tätig, Ihre Fotografien stehen beispielhaft für das Lebensgefühl einer ganzen Epoche und zeigen den gesellschaftlichen Wandel der Nachkriegszeit. Die Tochter von Hilde Roth und deren Nachlassverwalterin Corinna Hochrein hat gemeinsam mit Peter Engels den Schenkungsvertrag unterschrieben. Somit geht der gesamte Nachlass in den Besitz des Stadtarchivs über.

Julia Reichelt/pg

Drei TU-Gründungsteams erhalten Hessen-Ideen-Stipendium

10. Januar 2023

Drei Gründungsteams aus der TU Darmstadt werden in den kommenden sechs Monaten mit einem Hessen-Ideen-Stipendium unterstützt. Die Teams konnten sich in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren durchsetzen und sind zum Jahresbeginn mit dem Stipendium in ihre Gründungsreise gestartet. Gefördert werden die Gründerinnen und Gründer von „CognitX“, „Exenretter“ und „I3DEnergy“.

CognitX ist der erste KI-Berater für Decision Intelligence, der Daten eine Stimme gibt und Datenanalysen dialogfähig macht. Er überbrückt die Lücke zwischen Menschen und Geschäftsdaten, indem er jedem ohne technische Kenntnisse ermöglicht, in Daten Einblicke zu gewinnen, einfach durch Fragen auf Deutsch oder Englisch.

Der Exenretter ist ein neuartiger Ausrüstungsgegenstand für den Klettersport. Er erlaubt es Kletternden, sich vorzeitig aus einer Kletterroute abzuseilen und die Expressschlinge, welche sonst zurückgelassen werden müsste, vom Boden aus zu bergen. So wird eine nachhaltige Nutzung der Ausrüstung ermöglicht, und kein Material verbleibt in der Natur.

I3DEnergy bietet eine cloudbasierte Energiemanagementplattform zur Erstellung eines digitalen Zwillings. Die Plattform unterstützt bei der Reduktion des Energiebedarfs, der Kosten und CO2-Emissionen. Die webbasierte Multi-Energie-Plattform bietet moderne und interaktive Datenvisualisierung, CO2-Bilanzierung sowie die Berechnung von Bedarfsprognosen und des optimalen Systembetriebs mittels Machine Learning und mathematischer Optimierung.

Die drei Teams werden betreut von HIGHEST, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU Darmstadt.

Insgesamt werden 14 innovative unternehmerische Ideen aus acht hessischen Hochschulen in dieser Förderrrunde mit einem Hessen-Ideen-Stipendium unterstützt. Das Programm begleitet sie beim Übergang von der ersten Idee zu einem validierten Geschäftskonzept mit finanzieller Unterstützung und einem begleitenden Akzelerator-Programm, das Coachings und Workshops umfasst. Ein zentrales Element des Stipendiums ist der interdisziplinäre Austausch der Stipendiatinnen und Stipendiaten untereinander sowie die Vernetzung mit erfolgreichen Akteurinnen und Akteuren des hessischen Startup-Ökosystems.

Hessen Ideen ist eine Initiative des Landes Hessen, der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen. Die Schirmherrschaft hat die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, übernommen. Hessen Ideen/sip

Medienschau: PEASEC bei ARD Wissen

9. Januar 2023

Die Pilotfolge der neuen ARD-Dokumentationsreihe „ARD Wissen“ fragt wie wir unsere Infrastruktur im Ernstfall schützen können. Dr. Marc-André Kaufhold und Professor Christian Reuter vom Lehrstuhl Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC) an der TU Darmstadt geben unter anderem Antwort und stellen ein an der TU entwickeltes Frühwarnsystem vor. Hierfür werden alle öffentlich verfügbaren Informationen automatisch gesammelt und zu einem Cyberlagebild kombiniert, das dann für die Notfallteams der Behörden, aber auch potentiell für WarnApps, wie HessenWarn, Verwendung finden soll. Die Sendung wird am 9. Januar 2023 nach den Tagesthemen gezeigt und ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

Die zugrundeliegende Forschung wird im Rahmen des BMBF-Projekts CYWARN sowie des Nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE gefördert. mho

Medienschau: Gurevych im FAZ-Podcast zu ChatGPT

6. Januar 2023

TU-Professorin Iryna Gurevych ist Leiterin des UKP Lab an der TU Darmstadt und Expertin für Sprachmodelle. Im FAZ-Podcast „Künstliche Intelligenz“ geht sie dem aktuellen Hype um ChatGPT nach. Die Software funktioniert ähnlich wie eine Suchmaschine, ist aber für Dialoge optimiert. Ein künstlicher Agent, der Chatbot, antwortet auf Fragen, liefert Fakten und Definitionen. Er kann aber auch als Schreibassistent dienen und Computerprogramme automatisch schreiben. Eine echte Revolution sei das aber nicht, mehr eine inkrementelle Entwicklung, so Professorin Gurevych, die sich dennoch sicher ist, dass Sprachmodelle im Allgemeinen unseren Alltag signifikant verändern werden.

Der Podcast „Künstliche Intelligenz“ geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Für den Podcast hat die F.A.Z. mit Peter Buxmann und Holger Schmidt (beide von der TU Darmstadt) zwei ausgewiesene KI-Experten an Bord geholt. mho