TU Darmstadt – Kurz gemeldet

Kurzmeldungen aus der TU: schnell und übersichtlich finden Sie hier aktuelle Meldungen – kurz, prägnant und streng nachrichtlich.

DFG fördert Servicestelle Diamond Open Access

05. Februar 2025

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Vorhaben des Konsortiums „SeDOA“ zur Etablierung einer nationalen Servicestelle für Diamond Open Access bewilligt. Das Projekt wird zunächst für drei Jahre gefördert. Das als dezentrales Netzwerk organisierte Konsortium besteht aus 15 Wissenschaftseinrichtungen unter der Leitung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und weiteren assoziierten Partnern.

Die nationale Servicestelle richtet sich an Wissenschaftler:innen, die als Herausgeber:innen von Publikationsorganen fungieren, sowie an alle weiteren mit der Betreuung von Publikationsorganen an öffentlich-rechtlich getragenen oder gemeinnützigen Einrichtungen befassten Personen. Die Servicestelle soll mit ihren Dienstleistungen als zentrale Anlaufstelle den Aufbau und die Weiterentwicklung dieser wissenschaftlichen Publikationsinfrastrukturen unterstützen, bewerben und begleiten. Diamond Open Access ist als wissenschaftsgeleitete („scholarly led“) und von Wissenschaftler:innen bzw. Wissenschaftsinstitutionen selbst getragene („scholarly owned“) Publikationsform von hoher Bedeutung für ein von Vielfalt, Multiperspektivität, Bedarfsgerechtigkeit und Qualitätsorientierung geprägtes Publikationswesen.

Als deutsches Diamond Capacity Centre wird SeDOA Teil eines europäischen Netzwerks sein und die internationale Zusammenarbeit stärken. sip

Medienschau: TU-Professor Kersting zur Zukunft von Sprachmodellen

05. Februar 2025

TU-Informatik-Professor Kristian Kersting hat dem Science Media Center (SMC) Deutschland in einem ausführlichen Statement eine Einschätzung zur Frage „Skalierung und Reasoning: Wie geht es mit Sprachmodellen weiter?“ gegeben.

Das SMC hat dazu Statements verschiedener Wissenschaftler:innen zusammengetragen und macht sie auf seiner Webseite für Medien und Allgemeinheit zugänglich. Hintergrund ist, dass sich die Debatte, wie große Sprachmodelle verbessert werden können, zuspitzt, und dass das jüngst veröffentlichte Sprachmodell der chinesischen Firma Deep Seek trotz kleinerer Trainingsinfrastruktur konkurrenzfähig sein soll.

In seinem Beitrag analysiert Kersting unter anderem die Architektur, die Deep Seek zugrunde liegt, und gibt eine Einordnung zu Open AI o3. Zudem wirft er einen Blick auf den Weg, den die Forschung voraussichtlich nehmen wird, um Large Language Modelle (LLM) weiterzuentwickeln. Deren Leistungsgewinne flachten sich derzeit ab. Stärker rücke nun die Multimedialität in den Fokus – Modelle, die nicht nur Text, sondern auch Bild, Video, Audio oder strukturierte Daten wie Tabellen verarbeiten könnten. „Unterschiedliche Modalitäten ergänzen sich also und sind notwendig, um das enorme Potenzial von KI in Bereichen wie der Robotik, der Medizin oder der Mensch-Maschine-Interaktion zu heben“, so Kersting. „Zusammengefasst: Die Zukunft der LLMs liegt nicht allein in ihrer Skalierung, sondern in der Kombination unterschiedlicher Ansätze, um die Modelle flexibler, robuster und ressourcenschonender zu machen. Der Schlüssel dürfte in der Kombination von Ideen wie neurosymbolischer KI, synthetischen Daten und multimodalen Systemen liegen.“

Kersting leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Maschinelles Lernen (Fachbereich Informatik). Zudem ist er unter anderem Gründungsmitglied und Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz, hessian.AI, sowie Mitglied des DFKI Labs an der TU. sip

TU-Forschende mit emergenCITY auf Fachkongress Katastrophenschutz

05. Februar 2025

Wie kann Wissen über soziale Vulnerabilität in Stadtquartieren dem Katastrophenschutz helfen? Welche Rolle können intelligente Häuser bei der Warnung der Bevölkerung in Krisen spielen? Mit Erkenntnissen zu diesen Fragen stellen sich Forschende des LOEWE-Zentrums emergenCITY heute (5.2.) auf dem Fachkongress des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn vor. Zwei interdisziplinäre Teams der Technischen Universität Darmstadt, die im LOEWE-Zentrum emergenCITY forschen, präsentieren ihre Forschungsergebnisse.

Menschen, die durch Alter, gesundheitliche Beeinträchtigungen oder einen Mangel sozialer Kontakte eingeschränkt sind, sind in Krisen besonders verwundbar. Darauf geht die Untersuchung „Soziale Vulnerabilität als Gradmesser für die Krisenfestigkeit der Bevölkerung“ von Dr. Nadja Thiessen (Institut für Geschichte) und Dr.-Ing. Joachim Schulze (Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung) ein. Sie haben untersucht, wie sich soziale Vulnerabilitäten in den 37 statistischen Bezirken der Stadt Darmstadt über einen Zeitraum von rund 60 Jahren entwickelt haben.

Mit „Smart Homes als Ergänzung des Warnmittelmixes“ befassen sich Markus Henkel (Fachgebiet Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit) und Frank Hessel (Fachgebiet Sichere Mobile Netze). In ihrer Arbeit geht es darum, welchen Beitrag diese intelligenten Häuser leisten können, um die Bevölkerung in Krisen und Katastrophen zu warnen sowie auf Gefahren zu reagieren. Dafür simulierten die Forschenden Gefahrensituationen in einem energieautarken Smart Home, dem „eHUB“, das auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt steht.

Das LOEWE-Zentrum emergenCITY forscht seit 2020 an resilienten Infrastrukturen, die digitale Städte vor Krisen und Katastrophen schützen. emergenCITY ist eine interdisziplinäre und standortübergreifende Kooperation und wird durch das LOEWE-Forschungsförderungsprogramm des Bundeslandes Hessen gefördert. emergenCITY/sip

Aktion „Schreiben für die Demokratie!“ gestartet

03. Februar 2025

Warum brauchen wir Demokratie? Warum müssen wir sie bewahren und beschützen? Was bedeutet sie für uns persönlich? Das SchreibCenter am Sprachenzentrum hat die Mitmach-Aktion „Schreiben für die Demokratie“ initiiert und freut sich über eine hohe Beteiligung. Personen oder Gruppen, die mitmachen möchten, sind gebeten, zu schreiben, warum die Demokratie für sie persönlich wichtig ist. Die Form der Darstellung ist frei: Ein Wort, ein Satz, ein Gedicht, ein Gedanke, eine Frage oder eine Geschichte – alle Formen und auch alle Sprachen sind möglich. Wobei Texte auf Deutsch und Englisch bevorzugt sind, damit – so das SchreibCenter – möglichst viele Menschen „deine Schreibstimme“ verstehen können. Die eingegangenen Beiträge werden vom SchreibCenter geprüft und auf einer Aktions-Webseite veröffentlicht. pb

Neu an der TU Darmstadt: Professor Claudiu Genes

Professor Claudiu Genes vom Fachbereich Physik.
Professor Claudiu Genes vom Fachbereich Physik.

31. Januar 2025

Der Fachbereich Physik hat seit Januar 2025 einen neuen Professor für Quantentechnologien, Claudiu Genes. Der 47-jährige war zuvor Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen. Wir stellen ihn im Interview vor:

Warum sollten sich Studierende für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Die Quantenphysik und insbesondere die Dynamik offener Quantensysteme sind unverzichtbare Instrumente für das Verständnis und die Teilnahme an den technologischen Anstrengungen der nächsten Jahre, wenn man bedenkt, welche Bedeutung Quantencomputer, Quantensensorik usw. haben und wie vielversprechend diese Technologien sind, um die Gesellschaft zu verändern.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Der Aspekt der Dynamik offener Systeme bezieht sich auf den Verlust von Energie, Ladung, Information usw. in Quantensystemen. Dies ist ein allgemeines Phänomen, das sich auf Qubits beziehen könnte, die ihre Kohärenz verlieren, auf Moleküle, die ihre fluoreszierenden Eigenschaften aufgrund nicht-adiabatischer Kopplungen zwischen Elektronen und Kernen verlieren, oder auf chemische Reaktionen in Gegenwart von thermischen Lösungsmitteln. Diese Forschungsrichtung ist unabhängig von den gewählten Plattformen und kann Bereiche wie Optik, kondensierte Materie, Chemie usw. miteinander verbinden.

Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …

Ich würde wahrscheinlich den gleichen Weg einschlagen wie jetzt, theoretische Physik.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Entspannen Sie sich und konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste im Leben, nämlich die Menschen um Sie herum glücklich zu machen. Stress wird nicht benötigt, außer in sehr geringen Mengen, die mit Motivation verbunden sind. mho

Das FiF begrüßt Fellows

FiF begrüßt neue Fellows: V.l.n.r.: (hintere Reihe): Professor Samuel Schabel (Maschinenbau), Professor Marcus Rose (Chemie), Professor Thomas Walther (Direktor des FiF) und Professorin Sophie Loidoldt (Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften); vorne: Professorin Nina Grünberger (Humanwissenschaften) und Präsidentin Professorin Tanja Brühl.
FiF begrüßt neue Fellows: V.l.n.r.: (hintere Reihe): Professor Samuel Schabel (Maschinenbau), Professor Marcus Rose (Chemie), Professor Thomas Walther (Direktor des FiF) und Professorin Sophie Loidoldt (Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften); vorne: Professorin Nina Grünberger (Humanwissenschaften) und Präsidentin Professorin Tanja Brühl.

31. Januar 2025

Das Forum interdisziplinäre Forschung (FiF) hat gestern (30.) mit einer Urkundenübergabe seine Fellows willkommen geheißen. Zum 1. Januar sind Professorin Nina Grünberger (Humanwissenschaften) und Professorin Sophie Loidoldt (Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften) als Fellows neu ernannt worden. Die Professoren Ulrich Knaack (Bauingenieurwesen), Marcus Rose (Chemie) und Samuel Schabel (Maschinenbau) wurden im Amt bestätigt.

Seit der Gründung des FiF im Jahr 2008 gehören zu dessen Infrastruktur auch Fellows. Fellows kennt man vom Wissenschaftskolleg zu Berlin oder von Colleges etwa in Oxford und Cambridge. Wer in „Oxbridge" als Fellow eines Colleges berufen wird, ist Teil eines „advisory board“, das heißt mitverantwortlich für die Entwicklung des Colleges. Die Institution der Fellows in Oxbridge ist eine gewinnbringende Inspiration seit Bestehen des FiF. Alle zwei Jahre von der Präsidentin der TU ernannt, entsprechen die FiF-Fellows durchaus der Funktion der Fellows eines Colleges in Oxbridge. Zunächst: Das Amt eines FiF-Fellows ist ein Ehrenamt. Ferner: Die Fellows des FiF sind gleichsam sein „advisory board“. Ihre Aufgabe ist es, das FiF in seinen Aktivitäten zu beraten. So ist etwa das kreative Format des „DenkRaums“ vor einigen Jahren im Kreise der Fellows erdacht und konzipiert worden. Andere Fellows setzten und setzen thematische Akzente.

Die Fellows repräsentieren zugleich die an der TU Darmstadt vertretenen Fächerkulturen. Sie sind eine elementare Stütze des FiF, und das FiF erfreut sich immer wieder der Anregungen und Ideen, die in Beratungen mit seinen Fellows Gestalt gewinnen. Andreas Grossmann/sip

Lastenfahrrad-Verleih „Radgeber“ am Campus Lichtwiese eröffnet

Feierliche Eröffnung des Lastenfahrrad-Verleihs mit TU-Kanzler Dr. Martin Lommel (4. v.r.) zusammen mit DELTA-Leitung Prof. Matthias Weigold (PTW) und Dr. Markus Hoschek (HEAG) (v. l.), Baudezernatsleitung Anja Einsiedler und Edgar Dingeldein (3. & 4. v.l.), Dr. Christina West (h_da) (1. v. r.) sowie Vertreter von AStA, Heinerbike und Green Mobility Solutions.
Feierliche Eröffnung des Lastenfahrrad-Verleihs mit TU-Kanzler Dr. Martin Lommel (4. v.r.) zusammen mit DELTA-Leitung Prof. Matthias Weigold (PTW) und Dr. Markus Hoschek (HEAG) (v. l.), Baudezernatsleitung Anja Einsiedler und Edgar Dingeldein (3. & 4. v.l.), Dr. Christina West (h_da) (1. v. r.) sowie Vertreter von AStA, Heinerbike und Green Mobility Solutions.

28. Januar 2025

Am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt ist gestern (27. Januar) das neu entwickelte Verleihsystem „Radgeber“ für Lastenfahrräder eingeweiht worden. TU-Kanzler Dr. Martin Lommel, HEAG-Vorstand Dr. Markus Hoschek und weitere Verantwortliche stellten das digitale Buchungs- und Zugangssystem vor und gaben die vier elektrisch unterstützten Lastenfahrräder zur kostenlosen öffentlichen Nutzung frei.

Eine Kooperation mit HEAG, Heinerbike, dem AStA der TU und der TU-Ausgründung Green Mobility Solutions ermöglicht, dass jetzt auch an der TU Lichtwiese ein Lastenfahrrad-Verleih angeboten werden kann. Mitarbeitende der TU Darmstadt, Hochschulgruppen und Fachschaften können sich über Book-n-Park ein Lastenfahrrad leihen.

Das E-Muli „DELTA-Diwan“, das über die App „Darmstadt im Herzen“-App gebucht und geliehen werden kann, ist damit das erste Heinerbike, das selbstständig durch ein digital gesteuertes Schließsystem rund um die Uhr entliehen und zurückgegeben werden kann.

Die Idee für das neue Verleihangebot ist im Bundesforschungsprojekt DELTA (Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung) entstanden und wurde im Teilprojekt „Urbane Sharing Modelle“ von einem interdisziplinären Projektteam umgesetzt. So wird der Großteil des benötigten Stroms für die Elektrounterstützung der Lastenfahrräder durch eine PV-Anlage auf dem prototypisch umgebauten Verleih-Container bereitgestellt und die Nutzung wissenschaftlich begleitet sowie die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere untersucht. Dezernat V/mih

Einblicke und Ausblicke: Der neue hochschulweite Masterbericht der Alumnibefragung

27. Januar 2025

Wie blicken die Masteralumni der TU Darmstadt auf ihr absolviertes Studium zurück? Auf welche Weise verläuft ihr Eintritt ins Erwerbsleben und wie bewerten die ehemaligen Studierenden ihre aktuelle Erwerbsposition? Diese und weitere Fragen werden im neuen hochschulweiten Masterbericht der Alumnibefragung im Wintersemester 2023/24 in den Fokus genommen. Insgesamt wurden die Befragungsdaten von 601 Masteralumni ausgewertet und getrennt nach den drei Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften analysiert.

Die Befragungsergebnisse zeugen von einer hohen Zufriedenheit mit der akademischen Ausbildung, einem schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie einer insgesamt positiven Einschätzung der beruflichen Situation. So zeigten sich 78 % der Befragten im Rückblick (sehr) zufrieden mit dem absolvierten Studium. Auch eine Wiederwahl desselben Studiengangs und der TU Darmstadt wurden von 73 bzw. 76 % der Befragten als (sehr) wahrscheinlich angegeben. Im Fragebereich „Berufseinstiege“ gab ein Viertel der Befragten an, nach dem Studium durch bereits bestehende Arbeitsverhältnisse oder Kontakte direkt in den Arbeitsmarkt eingestiegen zu sein. 73% suchten aktiv eine Erwerbsstelle. Im Schnitt dauerte es drei Monate bis von diesen Alumni eine Beschäftigung gefunden wurde.

Seit 2008 führt die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle der TU Darmstadt im Auftrag des Präsidiums jährlich eine Alumnibefragung durch. Alle Personen mit den Abschlüssen Bachelor, Master, Lehramt und Promotion werden eingeladen, sich an der Erhebung zu beteiligen. Befragt wird jeweils ein Abschlussjahrgang etwa eineinhalb Jahre nach Beendigung des Studiums bzw. der Promotion.

Die Alumnibefragung ist in das bundesweite Kooperationsprojekt Absolventenstudien (KOAB) eingegliedert, das vom Institut für angewandte Statistik koordiniert wird. Seit dem Wintersemester 2022/23 ist die Alumnibefragung Teil des Projekts „Studium und Beruf in Hessen“, das im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ebenfalls im Rahmen des KOAB durchgeführt wird. Gabriele Schill/pb

BMBF fördert die Fusionsforschung an der TU Darmstadt

Abbildung eines stark vergrößerten Fusionstargets mit Kegel, der in die Kugel integriert ist.
Abbildung eines stark vergrößerten Fusionstargets mit Kegel, der in die Kugel integriert ist.

27. Januar 2025

Die Kernfusion gilt als vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Für die Forschung in diesem Bereich verfügt die TU Darmstadt seit langem über besondere Expertise. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun ein Verbundprojekt zur Untersuchung grundlegender Phänomene der lasergetriebenen Trägheitsfusion, an dem die TU beteiligt ist. Das Projekt „IFE-Targetry-HUB“ hat das Ziel, neue Methoden zu entwickeln, um den für die Fusion benötigten Brennstoff sicher und präzise in Kapseln (Targets) einzuschließen und mit hoher Wiederholungsrate in einen Fusionsreaktor zu injizieren. Diese Technik ist entscheidend für den Betrieb von Fusionskraftwerken in der Zukunft.

Im Rahmen des Projekts sollen zudem neue Materialien für die Kapseln, die den Fusionsbrennstoff enthalten, entwickelt werden. Diese sollen die bisherigen Wolfram-Modelle ersetzen und eine kostengünstige Produktion in großen Stückzahlen ermöglichen. Langfristig wird angestrebt, jährlich mindestens 5.000 dieser Kapseln zu produzieren.

Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 21,4 Millionen Euro, von denen knapp 90 Prozent durch das BMBF gefördert werden. Für die Jahre 2025 bis 2028 erhält die TU Darmstadt 6,3 Millionen Euro an Fördermitteln, die zwischen dem Fachbereich Physik (Professor Markus Roth) und dem Fachbereich Maschinenbau (Professor Steffen Hardt, Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik sowie Professor Peter Groche, Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen) aufgeteilt werden.

Geleitet wird das Projekt von Focused Energy, einem aus der TU Darmstadt ausgegründeten deutsch-amerikanischen Unternehmen, das in Darmstadt das Potenzial der Fusionsenergie erforscht und erprobt. Markus Roth ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter von Focused Energy. Er kann eine über 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung der Targets vorweisen. Die Arbeiten der TU werden in den Instituten und in dem neuen, zusammen mit Focused Energy betriebenen Targetlabor durchgeführt, welches dieses Jahr in den operativen Betrieb geht. Weitere Partner sind unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung. M. Roth/eml/cst

US-Generalkonsul Brian Heath zu Besuch an der TU Darmstadt

Antrittsbesuch an der TU Darmstadt: US-Generalkonsul Brian Heath (3. v. l.) mit Präsidentin Tanja Brühl und den Vizepräsidenten Matthias Oechsner (links) und Thomas Walther (rechts).
Antrittsbesuch an der TU Darmstadt: US-Generalkonsul Brian Heath (3. v. l.) mit Präsidentin Tanja Brühl und den Vizepräsidenten Matthias Oechsner (links) und Thomas Walther (rechts).

27. Januar 2025

Am Freitag, den 24. Januar 2025, besuchte US-Generalkonsul Brian Heath im Rahmen eines Antrittsbesuchs die TU Darmstadt. Präsidentin Tanja Brühl und die Vizepräsidenten Matthias Oechsner und Thomas Walther hießen Heath und weitere Vertreter:innen des Frankfurter US-Generalkonsulats an der Universität herzlich willkommen.

Nach einem ersten Kennenlernen aller Beteiligten stand die Vorstellung der vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt in ihren zentralen Leistungsdimensionen Forschung, Lehre und xchange im Mittelpunkt einer aufgeschlossenen Diskussion. Besonderes Interesse galt den transatlantischen Beziehungen sowie dem Engagement der TU Darmstadt als Europäische Technische Universität in ihren verschiedenen regionalen und internationalen Kooperationsnetzwerken.

Die Bedeutung der Universität als Nucleus des dynamischen Innovationsökosystems in der Rhein-Main-Region und die kollaborativen Vorhaben zur weiteren Skalierung, wie beispielsweise die Future Factory, stießen ebenfalls auf große Resonanz bei den Besucher:innen. Eine Fortsetzung des lebhaften Austauschs zur Vertiefung gemeinsamer Themen ist geplant. A. Schäfer/C. Bradlaw

Neu an der TU Darmstadt: Professor Naser Damer

Professor Naser Damer
Professor Naser Damer

23. Januar 2025

Seit Anfang Januar ist Naser Damer Professor an der TU Darmstadt. Er hat am Fachbereich Informatik die neu geschaffene Professur für „Biometrics, Human Analysis and Behavior Understanding (BHABU)" übernommen und wird dort die Arbeiten im Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE verstärken. Der 39-jährige Wissenschaftler forscht seit vielen Jahren daran, wie Biometrie den Benutzerkomfort von digitalen Anwendungen verbessern und gleichzeitig die IT-Sicherheit erhöhen kann. Damer studierte Elektrotechnik an der TU Kaiserslautern und promovierte 2018 am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Seit 2011 arbeitet er am Fraunhofer IGD, wo er sich mit angewandter Forschung, wissenschaftlicher Beratung und der Bewertung von biometrischen Systemen beschäftigt. Zudem ist er bei ATHENE einer der Koordinatoren des Forschungsbereichs „Next Generation Biometric Systems“.

Die neue Professur ist eine gemeinsame Berufung zwischen der TU Darmstadt und dem Fraunhofer IGD. Sie ist zeitlich unbefristet und unterstützt die Intensivierung der Zusammenarbeit des Fraunhofer IGD und der TU Darmstadt innerhalb von ATHENE.

Wir haben Professor Damer zu seinem Start an der TU einige Fragen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihr wissenschaftliches Fachgebiet interessieren? Was macht es spannend?

Ich glaube, dass sich Studierende von Natur aus zu Themen hingezogen fühlen, die für den neuesten Stand der Forschung stehen, ständige Innovation erfordern, auf dem Arbeitsmarkt hochrelevant sind und eine humanitäre Dimension beinhalten, die ihre technische Seite ergänzt. Mein Forschungsgebiet – das sich auf Biometrie, menschliche Analysen und Verhaltensverständnis konzentriert – verkörpert all diese Eigenschaften.

Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, Innovationen im Bereich des maschinellen Lernens mit Anwendungen in der Informations- und Gesellschaftssicherheit voranzutreiben, wobei wir uns intensiv mit menschlichen und gesellschaftlichen Aspekten befassen. Diese einzigartige Kombination stellt sicher, dass unsere Forschung nicht nur technisch anspruchsvoll ist, sondern auch das Potenzial hat, das Leben der Menschen zu verbessern.

Sowohl das maschinelle Lernen als auch die Informationssicherheit machen derzeit rasante Fortschritte, was zahlreiche Möglichkeiten zur Innovation bietet und eng mit einem wachsenden Arbeitsmarkt verbunden ist.

Was dieses Fachgebiet für Studierende besonders spannend macht, ist seine Verbindung zu realen Herausforderungen und sein transformatives Potenzial. Das Verständnis menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Muster, kombiniert mit der Entwicklung von Systemen, die Sicherheit und Komfort verbessern, eröffnet spannende Möglichkeiten. Der humanitäre Aspekt, der sicherstellt, dass unsere Forschung Einzelpersonen, Institutionen und Gesellschaften zugutekommt, verleiht der Arbeit eine tiefere Bedeutung.

Vielleicht am spannendsten ist für Studierende das übergeordnete Ziel unserer Forschung: die Interaktion zwischen Bürgern und Dienstleistungen in der digitalisierten Zukunft bequemer, sicherer, inklusiver, transparenter, akzeptabler und datenschutzfreundlicher zu gestalten. Diese Vision verbindet technische Innovation mit einem größeren gesellschaftlichen Zweck, was besonders motivierend für neugierige Köpfe ist.

An der TU Darmstadt wird der Bedarf an Interdisziplinarität betont. Welche Schnittstellen zu anderen Fachbereichen gibt es in Ihrem Forschungsgebiet?

Interdisziplinarität steht im Mittelpunkt meiner Forschung. Während mein Hauptaugenmerk auf der Weiterentwicklung des Maschinellen Lernens liegt, überschneiden sich die Anwendungen meiner Arbeit von Natur aus mit zahlreichen anderen Disziplinen.

Ein prominenter Kooperationsbereich ist die Zusammenarbeit mit Forschenden im Bereich der Informationssicherheit, da sich viele unserer Innovationen auf Sicherheitsanwendungen konzentrieren. Beispielsweise arbeiten wir innerhalb von ATHENE eng zusammen, wo unsere Arbeit zur Entwicklung sicherer Systeme beiträgt, die fortschrittliche Verhaltensmodelle und biometrische Daten integrieren. Über den Bereich der Sicherheit hinaus ist die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der Kognitionswissenschaften und Psychologie essenziell, um menschliches Verhalten, Wahrnehmung und Entscheidungsprozesse zu verstehen. Dieses Wissen hilft uns, intuitivere Systeme zu entwickeln, die menschliche Neigungen respektieren und gleichzeitig die Interaktionen mit digitalen Systemen optimieren.

Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Schnittstelle zu den Sozialwissenschaften von entscheidender Bedeutung. Die Erforschung der aktuellen und zukünftigen Interaktion von Einzelpersonen und Gesellschaften mit der digitalen Welt bietet wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Technologien, die inklusiv und für verschiedene Bevölkerungsgruppen akzeptabel sind.

Darüber hinaus stellt die Zusammenarbeit mit juristischen und ethischen Fachbereichen sicher, dass wir Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit und der ethischen Implikationen von Biometrie und KI berücksichtigen.

In welchem Fachbereich würden Sie gerne einen Tag verbringen, um hineinzuschnuppern? Warum?

Wenn ich einen Tag in einem anderen Fachbereich verbringen könnte, wäre das definitiv der Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Ihre Forschung über das kognitive Verhalten von Individuen und Gesellschaften – sowohl in historischen als auch in zeitgenössischen Kontexten – fasziniert mich.

Das Verständnis menschlichen und gesellschaftlichen Verhaltens im Laufe der Zeit kann wertvolle Erkenntnisse für meine eigene Arbeit in den Bereichen Biometrie und Verhaltensanalyse liefern.

Einerseits können historische Muster und gesellschaftliche Dynamiken als Inspirationsquelle für Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz dienen, insbesondere beim Nachahmen menschlicher Lern- und Entscheidungsprozesse. Andererseits spielt dieses Verständnis eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Systemen, die die Interaktion zwischen Individuen (und Gesellschaften) und KI-unterstützten digitalen Bereichen sicher und effektiv steuern.

Zum Beispiel können Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften darüber informieren, wie KI-Systeme sich an gesellschaftliche Normen, kulturelle Präferenzen und ethische Überlegungen anpassen können. Dies stellt sicher, dass die von uns entwickelte Technologie nicht nur funktional, sondern auch kulturell sensibel und weithin akzeptiert ist.

Diese Schnittstelle zwischen Geschichte, Gesellschaft und Technologie bietet unendliche Möglichkeiten für Innovation und Reflexion, weshalb ich sie so spannend finde.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

… mehr Wert darauf legen, Konzepte zu verstehen, Problemlösungskompetenzen zu entwickeln, Innovationsstrategien zu beherrschen und – vielleicht am wichtigsten – zu lernen, wissenschaftliche Forschung kritisch zu lesen und zu bewerten. Technische Fähigkeiten und Prüfungsvorbereitung sind zwar wichtig, aber die sich schnell verändernde Technologiebranche verlangt von den heutigen Studierenden vor allem Anpassungsfähigkeit und ein tiefes konzeptionelles Verständnis.

Mit dem Aufkommen von KI-Tools und anderen technologischen Ressourcen haben Studierende heute beispiellose Unterstützung bei routinemäßigen technischen Aufgaben. Allerdings können diese Werkzeuge die grundlegenden Fähigkeiten des kritischen Denkens und der kreativen Problemlösung nicht ersetzen. Als Student würde ich mich darauf konzentrieren, diese Kernkompetenzen aufzubauen, um auf eine Zukunft vorbereitet zu sein, in der sich das geforderte Kompetenzprofil schnell ändern kann.

Auf persönlicher Ebene würde ich auch die Bedeutung von Glück und Ausgeglichenheit in Studium und Privatleben betonen. Mentale Gesundheit und emotionales Wohlbefinden haben einen erheblichen Einfluss auf die akademische Leistung und den langfristigen Erfolg.

Zusätzlich würde ich die zahlreichen Austauschprogramme und Möglichkeiten zu Reisen stärker nutzen, um unterschiedliche Kulturen und Forschungsstile kennenzulernen. Diese Erfahrungen prägen den Charakter, fördern Offenheit und bieten unschätzbare Perspektiven für Problemlösung und globale Zusammenarbeit – Fähigkeiten, die in der Forschung genauso wichtig sind wie technisches Wissen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Ich koche gerne, vor allem für Freunde und Familie. Kochen ist für mich sowohl entspannend als auch therapeutisch. Es bietet mir eine kreative Abwechslung, die völlig losgelöst von den Herausforderungen des Tages ist. Es erlaubt mir, mich auf etwas Greifbares und Belohnendes zu konzentrieren, während ich gleichzeitig die Verbindung zu meinen Liebsten pflege.

Andererseits finde ich auch im Lesen einen Ausgleich, insbesondere zu Themen wie Ethik und Identitätstheorien. Es ist interessant, dass ich beim Erkunden dieser humanitären Studien oft Verbindungen zu meiner Arbeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz ziehe. Besonders spannend finde ich es, wenn solche Konzepte nicht trocken wissenschaftlich präsentiert werden, sondern als Erzählung. In diesem Zusammenhang bin ich ein großer Fan der Werke von Amin Maalouf.

Außerdem liebe ich es, zu reisen und mich in neuen Kulturen wiederzufinden. Ich genieße das Chaos ungeplanter Reisen und die Freude daran, neue Orte und Perspektiven zu entdecken. Reisen gibt mir neue Energie und erfrischt mich, sodass ich mit einem erneuerten Sinn für Zweck und Kreativität an meine Arbeit zurückkehren kann.

Reisen erinnert mich auch daran, dass Kulturen im Kern gar nicht so unterschiedlich sind, sondern sich nur auf verschiedene Weise ausdrücken. Diese Erkenntnis nehme ich immer mit zurück – sowohl in meine Arbeit als auch in mein Leben.

TU-Informatikprofessorin Mezini als ACM Fellow ausgezeichnet

22. Januar 2025

Professorin Mira Mezini, Leiterin des Fachgebiets Softwaretechnik am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, ist in den Kreis der ACM Fellows aufgenommen worden. Mit dieser Ehrung zeichnet die Association for Computing Machinery (ACM) die besten ihrer weltweit mehr als 100.000 Mitglieder für herausragende Beiträge zur Informatik aus. Lediglich ein Prozent der ACM-Mitglieder werden zu ACM Fellows ernannt.

Die ACM ist die älteste und weltweit größte Fachgesellschaft im Bereich Informatik. Sie fördert die Entwicklung neuer Technologien, organisiert internationale Konferenzen und verleiht renommierte Auszeichnungen. Die Aufnahme in den Rang der ACM Fellows gilt als eine der höchsten Ehrungen in der Informatik und spiegelt den Einfluss sowie die Reichweite der geehrten Personen auf das Fachgebiet wider.

Mezinis Forschung konzentriert sich auf Programmiersprachen und Softwaretechnik – mit besonderem Fokus auf der Entwicklung intelligenter Softwaresysteme. Sie gehörte zu den ersten Wissenschaftlerinnen, die maschinelles Lernen für die automatische Vervollständigung von Programmcodes einsetzten und damit neue Wege in der Softwareentwicklung eröffneten.

Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde Mezini bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Advanced Grant sowie mit Preisen von IBM, Google und der Horst-Görtz-Stiftung. Seit 2016 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und seit 2024 Mitglied der Academia Europaea.

Neben ihrer Forschungsarbeit prägt Mezini die Wissenschaftslandschaft durch zahlreiche führende Funktionen. Sie ist Co-Direktorin des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) und Mitglied des Boards des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE. eml/mih

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Anna C. Bakenecker

14. Januar 2025

Die Technische Universität Darmstadt begrüßt Dr. Anna C. Bakenecker als neue Professorin im Fachbereich Elektrotechnik- und Informationstechnik (FB 18). Die 35-jährige Physikerin und Expertin im Bereich Medizintechnik forscht mit einem besonderen Schwerpunkt auf magnetische Mikro- und Nanorobotik.

Dr. Bakenecker absolvierte ihr Physikstudium an den Universitäten Münster und Heidelberg und promovierte an der Universität zu Lübeck. Nach ihrer Promotion war sie als Postdoktorandin am renommierten Institute for Bioengineering of Catalonia in Barcelona tätig, bevor sie als Gruppenleiterin am Fraunhofer-Institut für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) in Lübeck ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterführte.

Ein bedeutender Meilenstein in ihrer Karriere ist der Ruf an die TU Darmstadt, verbunden mit einer LOEWE-Start-Professur. Wir haben Professorin Bakenecker einige Fragen zu ihren Plänen und Visionen an der TU Darmstadt gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Wenn wir Medikamente einnehmen, erreichen weniger als 1% des Wirkstoffs den tatsächlichen Krankheitsherd, weshalb sie den ganzen Körper belasten – wir alle kennen die enormen Nebenwirkungen von zum Beispiel Chemotherapien. Deshalb ist es sehr wichtig solche Medikamente gezielt an ihren Wirkungsort zu bringen, wo sie dann nur lokal wirken. Dafür entwickle ich winzige, mit Medikamenten beladene Mikro- und Nanoroboter, die in Zukunft mit Hilfe von Magnetfeldern zu z.B. einem Tumor, einer Entzündung oder einer Gefäßverengung gesteuert werden können.

Wir erforschen magnetische und gleichzeitig biokompatible bzw. bioabbaubare Materialien und verwenden verschiedene Mikrofabrikationstechniken und Synthesemethoden. Essenziell für eine sichere Anwendung von Mikro- und Nanorobotern im Körper ist darüber hinaus eine zuverlässige und gleichzeitig tomographische und echtzeitfähige Bildgebung. Wir verwenden dafür die Magnet-Partikel-Bildgebung, ein Bildgebungsverfahren, das es noch nicht im klinischen Einsatz gibt, welches aber großes Potential hat: es erstellt dreidimensionale Bilder aus dem Inneren des Körpers in Echtzeit ohne Strahlung.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Medizintechnik und insbesondere mein Forschungsgebiet sind hochgradig interdisziplinär. Ich habe schon immer mit Kolleg:innen verschiedener Disziplinen in einer Gruppe zusammen gearbeitet und dies als sehr bereichernd und inspirierend empfunden. Um die Forschung meines Fachgebiets an der TU Darmstadt aufzubauen und erfolgreich zu machen sind deshalb Kooperationen mit anderen Fachgebieten essenziell.

Darüber hinaus arbeiten wir mit Mediziner:innen verschiedener Universitätskliniken zusammen. So sind in meiner Gruppe nicht nur Studierende des Studiengangs Medizintechnik und Elektrotechnik, sondern genauso auch Mitarbeiter:innen anderer Fachbereiche wie Biologie/Biotechnolgie, Chemie/Chemieingenieurwesen, Physik/Medizinische Physik, Nanotechnologie/Materialwissenschaften sehr willkommen!

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

Architektur. Warum? Wenn ich nicht Physik studiert hätte, hätte ich (glaube ich) Architektur studiert.

Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …

… ein Erasmus Semester in Sevilla, Spanien nachholen, das leider während meines Studiums nicht mehr geklappt hatte.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… abzutauchen. Ich bin leidenschaftliche Taucherin. Das ist nichts, was man nach einem stressigen Arbeitstag machen kann, aber nach einem stressigen Arbeitsjahr liegt der beste Urlaubsort unter dem Meeresspiegel. Die Unterwasserwelt ist nicht nur faszinierend, sondern bietet auch eine sehr beruhigende und ganz besondere Atmosphäre, die keinen Stress zu kennen scheint.

Austausch zu barrierefreier Planung und Gestaltung

Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg und a.o. Professorin Dr.-Ing. Sabine Hopp
Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg und a.o. Professorin Dr.-Ing. Sabine Hopp

14. Januar 2025

Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) hat in der vergangenen Woche den Fachbereich Architektur der TU Darmstadt besucht. Ein informelles Treffen mit a.o. Professorin Dr.-Ing. Sabine Hopp, Leiterin der Forschungsgruppe Inclusive City Lab_Smart und Inklusive City am Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung, beinhaltete unter anderem einen Austausch im Rahmen von Hopps Funktion als Sachverständige des Bundes (seit 2024) für barrierefreies Bauen und niedrigschwelligen sowie inklusiven Städtebau. Hopp informierte darüber, dass mittlerweile ein Netzwerk von Expert:innen in barrierefreier Planung und Gestaltung mit Fachkolleg:innen in Österreich, der Schweiz und Deutschland entstanden sei. Des Weiteren erhielt Schmachtenberg Einblicke in die inklusive städtebauliche Lehre und Forschung sowie praktisch bauliche und gutachterliche Tätigkeiten Hopps. Ein Rundgang durch den Fachbereich, inklusive eines Austauschs mit Professor Dr.-Ing. Martin Knöll und Studierenden, rundete den Besuch am 9. Januar ab. Hopp/mih

Deutsches Polen-Institut bleibt Nachbar der TU Darmstadt

10. Januar 2025

Die Stadt Darmstadt überlässt dem Deutschen Polen-Institut (DPI), das seit 2012 im Wissenschaftsschloss der TU Darmstadt ansässig ist, für weitere zehn Jahre die Räumlichkeiten. Das vermeldete nun die Stadt. Oberbürgermeister Hanno Benz und Stadtkämmerer André Schellenberg unterzeichneten entsprechende Verträge, mit denen die Stadt die Räume von der Universität anmietet.

„Mit dieser Vertragsverlängerung dokumentiert die Wissenschaftsstadt Darmstadt ihre Verbundenheit und Unterstützung für eine wichtige Institution, die das Verständnis zwischen Polen und Deutschen und ihre Beziehungen beispielhaft fördert“, betonten Benz und Schellenberg.

„Das Deutsche Polen-Institut hat im Residenzschloss, inmitten des wissenschaftlichen und kulturellen Geschehens, eine hervorragende Bleibe gefunden. In unseren Räumen werden auch weiterhin Ideen für spannende Projekte und kulturelle Veranstaltungen für Darmstadt und ganz Deutschland entstehen“, so der Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Professor Dr. Peter Oliver Loew.

Die TU-Präsidentin Professorin Dr. Tanja Brühl sagte: „Die Universität und das DPI kooperieren eng und pflegen den offenen Austausch mit der Bürgergesellschaft. Die kurzen Wege zum Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften sind von Vorteil, genauso wie das Engagement des Institutsdirektors Peter Oliver Loew, der als Honorarprofessor am Institut für Geschichte Impulse setzt.“. Stadt Darmstadt/feu

Rücknahme der Habilitation

10. Januar 2025

Die Leuphana Universität Lüneburg hat die im Jahr 2006 abgelegte Habilitation einer Wissenschaftlerin zurückgenommen, die seit 2009 als Soziologie-Professorin an der TU Darmstadt beschäftigt ist. Der Fakultätsrat Kulturwissenschaften der Leuphana Universität begründet den noch nicht rechtskräftigen Entzug mit den in einem intensiven Prüfverfahren festgestellten „gravierenden Verstößen gegen die wissenschaftliche Redlichkeit“.

Die Habilitation und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit wurden seinerzeit als wesentliche Qualifikation im Berufungsverfahren der TU Darmstadt berücksichtigt. Als Konsequenz aus den Erkenntnissen der Leuphana Universität Lüneburg wird die TU Darmstadt prüfen, ob die Voraussetzungen für einen Entzug der Professur an der TU Darmstadt vorliegen – und gegebenenfalls die erforderlichen rechtlichen Schritte einleiten. Deshalb hat die Universitätsleitung die Professorin bis auf Weiteres von ihren Tätigkeiten in Lehre und Forschung an der TU Darmstadt entbunden. feu

TU Darmstadt setzt auf bluesky

10. Januar 2025

Die TU Darmstadt ist ab jetzt verstärkt auf der Social Media-Plattform bluesky unterwegs und wird über ihren zentralen X-Account nicht mehr posten und reposten. bluesky gewinnt in Wissenschaft und Forschung, Medien, Politik und Gesellschaft immer stärker an Relevanz und Vertrauenswürdigkeit. Die TU Darmstadt hat sich einer Initiative von mehr als 60 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland zum Ausstieg aus X angeschlossen. Auch die beiden anderen Rhein-Main-Universitäten Frankfurt und Mainz unterstützen die Aktion.

Fachbereiche, Fachgebiete, Einrichtungen und Mitglieder der TU Darmstadt, die auf X aktiv sind und bluesky als Alternative oder Ergänzung nutzen möchten, können sich bei Fragen an das Science Communication Centre wenden.

Die TU Darmstadt kommuniziert jeweils zielgruppenorientiert auf den Plattformen LinkedIn, bluesky, instagram und youtube sowie ergänzend auf facebook. Außerdem wird die dosierte Präsenz auf tiktok ausgewertet. feu

TU-Start-up „Fenexity” erhält ein „Hessen Ideen“-Stipendium

09. Januar 2025

Dr.-Ing Benjamin Blat-Belmonte vom Institut für Mechatronische Systeme am Fachbereich Maschinenbau will mit seiner Gründungsidee „Fenexity“ durch stärkere Digitalisierung auf Betriebshöfen den Betreibern von E-Bus- oder E-Lkw-Flotten eine präzise, automatisierte Ladestrategie ermöglichen. Durch die gewonnene Prognostizierbarkeit und Steuerbarkeit der Ladevorgänge einer ganzen Fahrzeugflotte kann dann im großen Stil intelligent geladen werden. Hierdurch können beträchtliche Einsparungen bei der Strombeschaffung erzielt und das Stromnetz stabilisiert werden. „Fenexity“ wird nun durch das „Hessen Ideen“-Stipendium ein halbes Jahr lang intensiv bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsidee unterstützt.

Insgesamt erhalten in dieser Ausschreibungsrunde 13 innovative Gründungsideen aus neun hessischen Hochschulen ein „Hessen Ideen“-Stipendium. Es ist ein sechsmonatiges Stipendienprogramm für gründungsaffine Hochschulangehörige und Absolvent:innen, die sich in einer frühen Phase der Ausarbeitung einer innovativen, wissensbasierten, unternehmerischen Geschäftsidee befinden. Während des Programms werden sie beim Übergang von der ersten Idee zu einem validierten Geschäftskonzept unterstützt. Die Schirmherrschaft hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels übernommen.

Die Förderung durch das Stipendium besteht aus zwei Elementen: einer finanziellen Förderung von bis zu 2.500 Euro im Monat pro Stipendiat:in und einem begleitenden Akzelerator-Programm.

Die Initiative wird von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit HIGHEST von der Technischen Universität Darmstadt koordiniert. Das Land Hessen unterstützt die Initiative Hessen Ideen im Rahmen des Hessischen Hochschulpaktes bis 2025 mit 5,4 Millionen Euro.

Die nächste Förderrunde startet am 01. Juni 2025. Der Bewerbungsschluss ist der 20. Februar 2025. Interessent:innen können sich bei Online-Infoterminen von Hessen Ideen informieren oder direkt Kontakt zu den Gründungsberatungen an ihrer Hochschule – im Falle der TU Darmstadt HIGHEST – aufnehmen. Hessen Ideen/bjb

Wechsel an der Spitze des TU-Baudezernats

Anja Einsiedler (links) und Heiko Feuchter (rechts) übernehmen die Leitung des Dezernats von Edgar Dingeldein (Mitte).
Anja Einsiedler (links) und Heiko Feuchter (rechts) übernehmen die Leitung des Dezernats von Edgar Dingeldein (Mitte).

08. Januar 2025

Nach zwölf Jahren hat Dipl.-Ing. Edgar Dingeldein die Leitung des Dezernats Baumanagement und Technischer Betrieb der TU Darmstadt abgegeben. Seine Nachfolge traten zum Jahreswechsel Dipl.-Ing. Anja Einsiedler und Dipl.-Ing. Heiko Feuchter an, die das Dezernat V nun gemeinsam als Tandem leiten. Dingeldein wird beide noch bis zu seinem Ausscheiden zum 31. März 2025 beratend unterstützen, um einen fließenden Wechsel zu gewährleisten.

„Ich danke Edgar Dingeldein schon jetzt für seine langjährige und unermüdliche Arbeit“, sagte TU-Kanzler Dr. Martin Lommel. „Er hat die bauliche Entwicklung der TU Darmstadt in den vergangenen 16 Jahren maßgeblich geprägt. Sein Fokus lag auf der Schaffung von nachhaltigen und zukunftsorientierten Räumen des Miteinanders. Gemeinsam mit seinem Dezernat hat er die Bauautonomie der TU Darmstadt mit Leben gefüllt und eine große Verantwortung übernommen. Dass wir an der TU zahlreiche qualitativ hochwertige Orte des Lernens und Lernens, Forschen und Arbeitens sowie des Lebens haben, verdanken wir auch ihm. Für seine visionären Ideen der Stadt- und Universitätsentwicklung bin ich ihm sehr dankbar.“

Eine Auswahlkommission unter Leitung des Kanzlers hatte sich nach einem offenen, externen Ausschreibungsverfahren einstimmig für Einsiedler und Feuchter entschieden, die sich gemeinsam auf die Position beworben hatten. Beide hätten „nicht nur ein tiefes Verständnis der Dezernats- und Universitätsstrukturen, sondern auch eine klare Zukunftsvision für das Dezernat V und die (städte-)bauliche Entwicklung der TUDa sowie den Teamlead gezeigt“, erklärte Lommel. Er wünschte beiden viel Erfolg bei der neuen Aufgabe.

Edgar Dingeldein (63) war nach seinem Architektur-Studium an der TU Darmstadt zunächst als freischaffender Architekt tätig. 2008 wechselte er als Referatsleiter Baumanagement in das Dezernat Baumanagement und Technischer Betrieb der TU, 2013 übernahm er die Dezernatsleitung.

Anja Einsiedler (56) studierte Architektur an der TU Braunschweig und legte nach einem Referendariat eine Staatsprüfung zur Bauassessorin ab. Nach verschiedenen beruflichen Stationen und einer Tätigkeit als freischaffende Architektin kam sie 2009 an die TU Darmstadt und war im Dezernat V unter anderem Projektleiterin, Referatsleiterin Grundsatzfragen Bau und seit 2019 stellvertretende Dezernatsleiterin.

Heiko Feuchter (52) arbeitete nach seinem Studium der Architektur an der Fachhochschule Darmstadt als freischaffender Architekt. Im Dezernat V der TU ist er seit 2009 tätig, zunächst als Projektleiter und Referatsleiter Baumanagement und seit 2019 als stellvertretender Dezernatsleiter. mih

Medienschau: Haare – kulturell und politisch

07. Januar 2025

Die Sendung „Der Tag: Unsere Haare – modisch, politisch, verführerisch“ des Hessischen Rundfunks (hr) beleuchtet die vielschichtige Bedeutung von Frisuren, die weit über das Modische hinausgehen. Als Expertin war TU-Professorin Alexandra Karentzos zu Gast und erläuterte, wie Haare nicht nur Ausdruck persönlicher Identität, sondern auch politischer und gesellschaftlicher Haltungen sind. Karentzos ist seit 2011 Professorin für Mode und Ästhetik an der TU Darmstadt. Sie forscht zu Themen wie Mode, Kunst, Globalisierung sowie Körper- und Identitätskonzepten.

Die Diskussion drehte sich um die Frage, was unsere Frisur über uns aussagt – von den symbolträchtigen Frisuren der Punkbewegung bis hin zu aktuellen Protesten im Iran, bei denen Frauen ihr Haar unverschleiert zeigen und damit ein starkes politisches Statement setzen. Karentzos, die sich auf die Verknüpfung von Mode, Kunst und Gesellschaft spezialisiert hat, betonte in der Sendung, dass Frisuren ein bedeutendes Medium sind, um gesellschaftliche und politische Veränderungen sichtbar zu machen. „Haare werden gerade dann politisch, wenn sie gegen Konventionen verstoßen, also kurze Haare als Zeichen der Emanzipation oder lange Haare der Hippie-Bewegung, die sich gegen den Vietnamkrieg positioniert haben.“

Gemeinsam mit weiteren Gästen – Miriam Bettin, Kuratorin der Ausstellung „Grow it Show it“ im Museum Folkwang, Gilda Sahebi, Iran-Expertin und Autorin, sowie Bert Dylus, Friseur aus Frankfurt – wurde die kulturelle und politische Bedeutung von Haaren intensiv erörtert. eml

Medienschau: Eisen als Gamechanger der Energiewende

07. Januar 2025

Die Energiewende gehört zu den größten Herausforderungen der Gegenwart, und die Entwicklung von Lösungen zur Langzeitspeicherung erneuerbarer Energien ist dabei von zentraler Bedeutung. In ihrem Artikel „Eisen als Gamechanger der Energiewende“ im Tagesspiegel Background stellt Professorin Michèle Knodt, die den Arbeitsbereich Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt leitet, eine vielversprechende Technologie vor: Eisen als Energiespeicher. Ihre Expertise und die Forschung an der TU zeigen, wie Eisen eine Schlüsselrolle in der flexiblen Speicherung von erneuerbarer Energie spielen könnte.

Eisen bietet, wie Knodt erklärt, eine hohe Energiedichte und lässt sich sicher und kostengünstig transportieren – im Gegensatz zu Wasserstoff, der unter extremen Bedingungen gelagert werden muss. Eisen kann in einem geschlossenen Kreislaufsystem zur Speicherung und Umwandlung von Energie genutzt werden, etwa durch die Oxidation von Eisenpulver in Kohlekraftwerken. Dieser Prozess könnte sowohl Wärme als auch Strom erzeugen und sogar die Herstellung von Wasserstoff „on demand“ ermöglichen. So könnte Eisen die Langzeitspeicherung von Energie und deren Transport über große Distanzen deutlich effizienter gestalten.

Die TU Darmstadt forscht in ihrem Projekt „Clean Circles“ intensiv an der Nutzung von Eisen als nachhaltigem Energieträger. eml