Einweihung neuer Sharing-Angebote am Sharing-DAy
30. Oktober 2025
Im Rahmen des „Sharing DAy“ wurden gestern die kürzlich errichteten Räumlichkeiten für das „KAGEL 24/7“, eine Außenstelle des Darmstädter Second-Hand-Kaufhauses, sowie die bereits etablierte Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt „RADSCHLAG“ vorgestellt. Die Holzmodulbauten sind Teil des „DELTA Sharing-HUBs“, der am Campus Lichtwiese als Teil des gleichnamigen Reallabors beforscht wird.
TU-Kanzler Dr. Martin Lommel, 1. Betriebsleiterin des Eigenbetriebs für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen EAD Sabine Kleindiek, HEAG-Vorstand Dr. Markus Hoschek, DELTA-Cluster-Koordinatorin Dr. Christina West und Leiterin des Baudezernats der TU Darmstadt Anja Einsiedler begrüßten die Gäste und stellten die Sharing-Angebote und ihren Entwicklungsprozess in einem feierlichen Rahmen vor.
Der Ansatz für das Sharing-Angebot „KAGEL 24/7“ ist im Teilprojekt „Urbane Sharing Modelle“ des Bundesforschungsprojekts DELTA (Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung) entwickelt und zur Erprobung von Ressourcenschonung von einem interdisziplinären Projektteam realisiert worden. Im Reallabor DELTA soll demonstriert werden, dass die technischen Potentiale zur Steigerung der Energieeffizienz und -flexibilisierung von urbanen Quartieren wirtschaftlich umsetzbar sind und gesellschaftlich akzeptiert werden.
Der Zugang zu den Räumlichkeiten des KAGEL 24/7 erfolgt über die Nachbarschafts-App „Darmstadt im Herzen“ (DiH) und die „TUDa-App“. Ohne zeitliche Zugangsbeschränkung wird die Mitnahme wie die Abgabe von Alltagsgegenständen auf Spendenbasis vor Ort digital erfasst, um daraus resultierende Potentiale zur CO2-Reduktion zu beforschen.
Nach den Begrüßungsworten zum „Sharing DAy“ war ein vielseitiges, nachhaltiges Rahmenprogramm geboten, bei dem die Gäste einen Einblick in das digitale Simulationsmodell „SustainDarmstadt2035“ der h_da gewinnen, Radreparaturen in der Fahrradwerkstatt RADSCHLAG durchführen, sich der DELTA-Posterausstellung widmen sowie an Infoständen von Heinerleih Darmstadt, EADs „Darmstädter Erde“ und der „DiH“-App austauschen konnten. Kulinarisch wurde der Nachmittag mit Angeboten vom foodsharing-Verein Darmstadt abgerundet, die aus geretteten Lebensmitteln auf der mobilen Fahrradküche frisch zubereitet wurden.
Die erstmalige Durchführung des „Sharing DAy“ soll Auftakt für viele weitere vergleichbare Veranstaltungen sein, bei denen das Teilen, Tauschen, Verschenken, Weiternutzen, … im Vordergrund stehen und somit einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Resilienz leisten. DELTA/bjb
Fahrradparkhaus Lichtwiese eröffnet
30. Oktober 2025
Am Institutsgebäude des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften ist am 29. Oktober das Fahrradparkhaus Lichtwiese eröffnet worden. Martin Lommel (Kanzler der TU Darmstadt), Professor Boris Lehmann (Dekan des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) und Patrizia Halbritter (Dezernat VB – Baumanagement) sprachen zu Entstehung und Umsetzung des Bauwerks, bevor symbolisch das Eröffnungsband zerschnitten wurde.
Das Fahrradparkhaus Lichtwiese befindet sich am Institutsgebäude des Fachbereichs Bau- Umweltingenieurwissenschaften L5|01 und bietet Stellflächen für über 200 Fahrräder, Lastenräder und E-Bikes. FB 13/bjb
Focused Energy ist „Hessen-Champion 2025"
29. Oktober 2025
Die TU-Ausgründung Focused Energy ist im Rahmen des 33. Hessischen Unternehmertages als „Hessen-Champion 2025" in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet worden. Focused Energy ist ein 2021 aus der TU Darmstadt ausgegründetes deutsch-amerikanisches Unternehmen, das in Darmstadt das Potenzial der Fusionsenergie erforscht und erprobt. Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter.
Focused Energy hat zudem mit Laser-Driven Radiation Sources (LDRS) eine weitere, auf der Fusionsforschung basierende Technologie mit einem Marktpotenzial in Milliardenhöhe entwickelt. Mithilfe von LDRS ist es möglich, große Objekte wie Brücken, Container oder versiegelte Behälter von außen zu durchleuchten und zu analysieren, ohne sie zu zerstören. Bisher waren dafür riesige Teilchenbeschleuniger erforderlich.
Der Wettbewerb „Hessen-Champions“ wird vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW), der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen (MBG H) durchgeführt und von der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) organisiert. Der Preis wird in den Kategorien „Innovation“, „Weltmarktführer“ und „Jobmotor“ verliehen. HMWVW/cst
Besuch der Botschaft und des Generalkonsulats der Republik Indonesien an der TU Darmstadt
29. Oktober 2025
Am 27. Oktober 2025 begrüßte die TU Darmstadt eine hochrangige Delegation der Berliner Botschaft sowie des Frankfurter Generalkonsulats der Republik Indonesien unter der Leitung des Chargé d’Affaires Fajar Wirawan Harijo. Der Empfang fand im Rahmen von Besuchen der Botschaftsangehörigen an den TU9-Universitäten sowie weiterer Forschungseinrichtungen statt, um Möglichkeiten einer vertiefenden Zusammenarbeit insbesondere in Forschung und Lehre zu prüfen.
Empfangen wurden die Gäste von Prof. Dr. Thomas Walther, Vizepräsident für Innovation und Internationales, und Dr. Jana Freihöfer, Leiterin des Dezernats Internationales, im Additive Manufacturing Center (AMC). Im Fokus des Treffens stand der Austausch zu Kooperationsmöglichkeiten insbesondere im Bereich der Halbleiterforschung. Dabei konnte an bereits langjährig bestehende Kooperationen mit indonesischen Partneruniversitäten angeknüpft werden.
Anhand von Präsentationen der mitwirkenden Professoren Prof. Dr. Lambert Alff (Advanced Thin Film Technology), Prof. Dr.-Ing. Christian Hochberger (Computer Systems) und Prof. Dr.-Ing. Klaus Hofmann (Integrated Electronic Systems) erhielten die Gäste facettenreiche Einblicke in deren interdisziplinäre Forschungsbereiche und zeigten sich beeindruckt von Zukunftsgerichtetheit, Einfallsreichtum und Teamgeist. Ein anschließender Laborbesuch im Institut für Materialwissenschaft bot der Delegation einen praxisnahen Einblick in die Forschungsaktivitäten der TU Darmstadt.
Eine Fortsetzung des lebhaften Austauschs zur Vertiefung gemeinsamer Themen ist geplant.
Medienschau: Professorin Mezini zu digitaler Souveränität
27. Oktober 2025
TU-Professorin Mira Mezini warnt vor einem drohenden Verlust der digitalen Souveränität und damit der Zukunftsfähigkeit Europas. „Wir haben IT-Technologie zu lange als importierte Dienstleistung begriffen statt als strategische Grundlage unseres Wohlstands und unserer Zukunft“, schreibt sie einem Beitrag für das Newsportal „Table.Briefings“. Regulierung sei wichtig, aber ohne technische Beherrschung wirkungsschwach. „Wer Technologie nicht beherrscht, kann sie auch nicht kontrollieren“, betont die Informatikprofessorin und Leiterin der Software Technology Group an der TU Darmstadt. „Wirkliche Souveränität entsteht erst dann, wenn wir Chips, Cloud, KI und Dateninfrastrukturen selbst gestalten und beherrschen – nicht nur nutzen und verwalten.“
Mezini äußert sich in den „Table.Briefings“ zusammen mit drei weiteren Expert:innen zu digitaler Souveränität und Fragen wie „Erlebt Europa Ihrer Einschätzung nach aktuell ‚Sovereignty Washing‘, speziell im Cloud-Bereich?“. Als europäische digitale Souveränität beschreibt sie „die Fähigkeit Europas, seiner Staaten, Unternehmen und Individuen, die Kontrolle und Entscheidungsgewalt über digitale Infrastrukturen, Daten und Schlüsseltechnologien selbstbestimmt und unabhängig auszuüben“. mih
Microsofts Venture Fund M12 investiert in TU-Spin-off etalytics
27. Oktober 2025
Das Spin-off etalytics der TU Darmstadt hat seine Series-A-Finanzierung auf 16 Millionen Euro ausgeweitet. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom Venture Fund M12 von Microsoft. Dieser investierte acht Millionen in die KI-gestützte Energieoptimierung von etalytics und verdoppelte somit das Volumen der Finanzierungsrunde.
Mit dem Kapital beschleunigt das Start-up den Markteintritt in Nordamerika und skaliert Roll-outs in Europa und Asien. Im Zentrum steht die Weiterentwicklung der KI-Plattform etaONE, die Energie- und Kühlsysteme in kritischen Infrastrukturen optimiert. In industriellen Anwendungen sind Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent für Kühlung/HLK (Heizung, Lüftung und Klimatechnik) belegt. Zu den Referenzen zählen unter anderem Volkswagen, Equinix, Digital Realty und Merck.
Für die TU Darmstadt ist diese Finanzierungsrunde ein sichtbarer Beleg ihrer Transferstärke und Deep-Tech-Exzellenz: Aus universitärer Forschung hervorgegangen, demonstriert etalytics die technologische Reife und Skalierbarkeit, die globale Industriepartner überzeugt. Der Einstieg von M12 wirkt über den Campus hinaus und stärkt das Start-up-Ökosystem im Rhein-Main-Gebiet, in dem wissenschaftsnahe Gründungsteams mit Unterstützung von HIGHEST, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU Darmstadt, sowie Partnern wie FUTURY schnell von der Idee in die Anwendung und weiter in die internationale Skalierung gelangen. Claudia Becker/pb
Interaktives Workshopformat in der InnoTram
22. Oktober 2025
Eine Straßenbahn als Ideenschmiede für die Zukunft des ÖPNV: Das Gründungs- und Innovationszentrum Highest der TU Darmstadt hat gemeinsam mit dem Fachbereich Maschinenbau, dem Institute for Automotive Engineering (FZD), dem Future Engineer Career Programme (FEC) und der HEAG mobilo ein interaktives Format im wahrsten Sinne des Wortes „auf die Schiene gebracht“.
22 internationale und deutsche Studierende arbeiteten direkt in einem fahrenden Reallabor, der Forschungsstraßenbahn InnoTram. In Teams von drei bis vier Personen bearbeiteten die Studierenden reale Herausforderungen des ÖPNV und wurden dabei von Coaches, Gründer:innen und Industriepartnern unterstützt. Entstanden sind so Lösungsansätze zum Beispiel zu sichereren Einstiegs- und Informationsprozessen, smarten Sensorkonzepten und inklusiveren Fahrgasterlebnissen. Die Teams testeten ihre Hypothesen direkt im fahrenden System und nutzten auch die Gelegenheit, an einer Haltestelle mit Passant:innen ins Gespräch zu kommen und deren Feedback einzuholen.
Die neuen Ideen wurden im Anschluss an die InnoTram-Fahrt auf dem Campus in einem Praxis Panel vorgestellt. Highest/cst
Neu an der TU: Professorin Meike Hatzel
22. Oktober 2025
Professorin Meike Hatzel verstärkt seit dem 1. Oktober den Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt. Die 34-Jährige Forscherin arbeitet im Bereich der Graphensteuerung. Hatzel promovierte an der TU Berlin und war danach als Postdoc in wissenschaftlichen Einrichtungen in Daejeon (Südkorea) und Tokio (Japan) tätig. Wir haben ihr zum Start an der TU Darmstadt einige Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Es sind häufig die Fragen, die sehr einfach zu formulieren sind und die man in fünf Minuten jedem Teenager erklären kann, die am Schwierigsten zu beantworten sind.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Graphentheorie hat Schnittstellen zu vielen anderen Gebieten, wie Chemie, Biologie, Informatik und Logistik.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern?
Energy Science and Engineering. Weil es ein unglaublich spannendes und relevantes Thema ist.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… mehr Zeit im Ausland verbringen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… ein Karaoke-Abend mit Freunden. cst
Medienschau: Lernlabor Biologie und Juniorlabor Chemie im Fokus
22. Oktober 2025
Das Nachrichtenportal DA.news stellt in zwei neuen Interviews das Merck-TU Darmstadt Lernlabor Biologie und das Juniorlabor Chemie vor. Unter der Überschrift „Forschung erlebbar machen: Wie TU Darmstadt und Merck junge Menschen für Biologie begeistern“ sprechen Dr. Guido Klees, Leiter des Lernlabors, und Dr. Thomas Eberle, Leiter der MINT*-Förderung des Chemie- und Pharmaunternehmens, über die Kraft des Experimentierens – und erklären, warum Forschung schon in der Schule beginnen sollte. In dem Lernlabor entdecken jedes Jahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler, wie spannend unter anderem molekularbiologische Forschung sein kann.
Im zweiten Interview erklären Dr. Andrea-Katharina Schmidt, Leiterin des Juniorlabors Chemie, und Eberle, wie junge Menschen durch praktisches Arbeiten, moderne Technologien und gesellschaftlich relevante Themen für Wissenschaft begeistert werden sollen. Im Juniorlabor experimentieren ebenfalls jedes Jahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler – vom ersten Kontakt mit chemischen Reaktionen bis zu komplexen Nachhaltigkeitsthemen. mih
Medienschau: IT-Sicherheitslücken bei Balkonkraftwerken nachgewiesen
20. Oktober 2025
Valentin Conrad konnte in seiner Masterarbeit am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt gravierende IT-Sicherheitslücken bei Balkonkraftwerken aufdecken. Darüber berichtet aktuell „Spiegel Online“ (Bezahlschranke). Conrad, nun wissenschaftlicher Mitarbeiter und Laboringenieur am LOEWE-Zentrum emergenCITY, untersuchte in seiner Abschlussarbeit sieben marktübliche Balkonkraftwerk-Wechselrichter und konnte bei fast allen Anbietern Schwachstellen nachweisen – teils mit der Möglichkeit, Geräte aus der Ferne zu steuern oder abzuschalten. Das Problem: Viele der Anlagen sind mit dem Internet und mit dem Cloud-Dienst des Anbieters verbunden und damit potenziell angreifbar.
Die Bundesnetzagentur meldet inzwischen über 1,17 Millionen solcher Mini-Solaranlagen in Deutschland – Tendenz stark steigend. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fehlen derzeit jedoch gesetzliche Grundlagen, um deren Cybersicherheit zu regulieren. BSI-Präsidentin Claudia Plattner fordert daher eine Zertifizierungspflicht für Energiemanagementsysteme wie Wechselrichter, Wärmepumpen oder Wallboxen. Eine solche ist aber von Seiten der Industrie umstritten. pb
Wanderausstellung „Hessischer Staatspreis Universelles Design“ zu Gast an der TU
20. Oktober 2025
Die Wanderausstellung zum „Hessischen Staatspreis Universelles Design“ gastiert vom 20. bis zum 31. Oktober im Foyer des Architektur-Gebäudes auf dem Campus Lichtwiese (L3|01, El-Lissitzky-Straße 1).
Der Hessische Staatspreis Universelles Design würdigt alle zwei Jahre herausragende Projekte, die durch innovative Ansätze Alltag, Berufsleben und Infrastruktur barrierefreier, komfortabler und ästhetischer gestalten. Den Hessischen Staatspreis in der Kategorie „Newcomer 2024“ erhielten Manuela Krug, Paula Pinkepank und Lea Weckert vom TU-Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung des Fachbereichs Architektur für das Projekt „Biebrich blüht auf – ein klimaresilientes Quartier für Alle. Neuplanung Bahnhofsquartier Wiesbaden-Biebrich“. Dieses und andere ausgezeichnete Projekte werden nun in der Wanderausstellung präsentiert.
Ausgelobt wird der „Hessische Staatspreis Universelles Design“ vom Hessischen Ministerium der Finanzen, dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum. Schirmherr ist der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein. bjb
TU Darmstadt behauptet internationale Spitzenposition im THE-Ranking
17. Oktober 2025
Im jüngst veröffentlichten THE World University Ranking 2026 hat die TU Darmstadt im Bereich Industrietransfer weltweit erneut einen Spitzenplatz belegt. In der Kategorie „Industry“, die Patente und Industriedrittmittel auswertet, liegt sie weltweit auf Platz 52. Darüber hinaus konnte die TU Darmstadt in der Kategorie „International Outlook“, die den Internationalisierungsgrad der Studierenden, Mitarbeitenden und der Publikationstätigkeit abbildet, ihre Platzierung seit 2023 konstant verbessern und liegt damit deutschlandweit in dieser Kategorie in den Top 20 Prozent.
Im Gesamtranking der Hochschulen steht die TU Darmstadt weltweit weiterhin in der Ranggruppe 251–300 und ist damit international gut sichtbar positioniert.
Das THE World University Ranking wird jährlich von der Rankingagentur Times Higher Education (THE) veröffentlicht und zählt zu den international bekanntesten Hochschulrankings. Es basiert auf Reputationsumfragen, Publikations- und Zitationsdaten sowie statistischen Angaben der Universitäten.
Alle Ergebnisse des Rankings 2026 sowie die Methodik im Detail können auf der Webseite von THE eingesehen werden. Dezernat I
Neu an der TU: Professor Fabian Sewerin
16. Oktober 2025
Seit Oktober leitet Professor Dr. Fabian Sewerin am Fachbereich Maschinenbau das Fachgebiet für Numerische Methoden in der Strömungsmechanik. Der 37-jährige Wissenschaftler, der am Imperial College London promovierte, leitete zuletzt an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg eine Emmy Noether Nachwuchsgruppe. Die Forschungsgruppe beschäftigte sich mit statistischen Modellen der Strömungsmechanik und der Frage, wie die in diesem Zusammenhang auftretenden hochdimensionalen Gleichungen genau und effizient rechnergestützt gelöst werden können.
Rückblickend nennt Professor Sewerin die Stipendienzusage für seine Promotion am Imperial College London als seinen bislang wichtigsten Meilenstein: „Hier hat meine wissenschaftliche Arbeit begonnen und hier habe ich theoretische Werkzeuge kennen gelernt, die mich heute noch begleiten. Ich habe die Arbeit als Doktorand und in unserer damaligen Forschungsgruppe sehr gemocht und ich glaube, das hat mich nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Betreuer geformt.“
Wir haben Professor Sewerin zu dem Start seiner Professur an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
In der Strömungsmechanik setzen wir statistische Ansätze ein, um Turbulenz abzubilden, Unsicherheiten zu berücksichtigen oder das kollektive Verhalten von Molekülen oder Partikeln zu beschreiben. Die Lösung der hier auftretenden Modellgleichungen ist im Allgemeinen nicht analytisch möglich, sodass wir die Gleichungen in eine Näherungsform übersetzen, die mit einer endlichen Anzahl an Rechenoperationen auf einem Computer gelöst werden kann. Diese Übersetzung ist faszinierend, weil hier formale Operationen eingesetzt werden, die wir uns ganz anschaulich vorstellen können: Perspektivwechsel, Mittelungen und Projektionen. Oder anders gesagt: Wir bannen anschauliche Vorgänge auf Papier und setzen sie in einem Rechner um. Die Umsetzung als Software-Lösung liefert uns Vorhersagewerkzeuge, die eingesetzt werden, um kostengünstig und virtuell neue Technologien zu erproben oder vorhandene Prozesse zu optimieren. Das ist gerade gegenwärtig für unseren Übergang zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft und wertschöpfenden Industrie sehr wichtig.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Auf der methodischen Seite sehe ich Anknüpfungspunkte an die Arbeitsgruppen Numerik und Wissenschaftliches Rechnen und Stochastik im Fachbereich Mathematik. Beispielsweise entwickeln wir für kinetische Gleichungen ein Lösungsverfahren auf der Basis von räumlich variablen Sprungprozessen, das ich in der Zukunft mit Techniken zur Varianzreduktion kombinieren möchte.
Auf der Anwendungsseite möchte ich gern meinen neuen Fachbereich verstärken. Im Rahmen der Verbrennung metallischer Energieträger, die an der TU Darmstadt von den Fachgebieten Reaktive Strömungen und Messtechnik, Simulation reaktiver Thermo-Fluid Systeme und Energiesysteme und Energietechnik untersucht werden, spielen Staubflammen und Wirbelschichtreaktoren eine große Rolle. Für die Modelle der darin auftretenden Vorgänge entwickeln wir Lösungsverfahren, die die Untersuchung von Leistungsdichten, Wirkungsgraden oder Schadstoffemissionen ermöglichen. Im Rahmen meines Emmy Noether Projekts schauen wir uns darüber hinaus Zellkultivierungen an und unterstützen deren Industrialisierung zur breiten Umsetzung regenerativer Therapien, indem wir Werkzeuge zur Analyse des Zellwachstums in Bioreaktoren entwickeln. Dabei ist eine genaue Beschreibung des Zellstoffwechsels und der Zellteilungsraten in einem bewegten Medium veränderlicher Zusammensetzung sehr wichtig. Experimentelle Einblicke und Kalibrierungsdaten könnten wir beispielsweise in einer Kooperation mit dem Fachgebiet BioMedizinische Drucktechnologie erhalten.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern?
In den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften! Ich stelle mir vor, dass man bei juristischen Aufgaben ähnlich logisch und umsichtig argumentiert wie in der Mathematik und vielleicht gibt es hier Parallelen, an die wir im Alltag gar nicht denken.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… die Zeit mehr genießen, denn sie geht zu schnell vorbei.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… ein Kapitel von John Grisham oder Stephen King. Ich lese sehr gern und nach dem Eintauchen in eine andere Welt komme ich manchmal mit einem neuen Blickwinkel auf meine Welt heraus. pb
Beginn der Alumnibefragung des Abschlussjahrgangs 2024
16. Oktober 2025
Im aktuellen Wintersemester findet an der TU Darmstadt die zentrale Alumnibefragung des Abschlussjahrgangs 2024 statt. Alle Personen, die zwischen Oktober 2023 und September 2024 einen akademischen Abschluss an der TU Darmstadt erworben haben, werden zur Teilnahme eingeladen.
Ziel der Befragung ist die Gewinnung von Daten über die Qualität der Studiengänge, den weiteren Werdegang der ehemaligen Studierenden sowie die Passung ihrer akademischen Ausbildung mit den Anforderungen der Arbeitswelt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre und dienen als Informationsquelle für Studieninteressierte sowie aktuell Studierende.
Die Alumnibefragung der TU Darmstadt wird vom Arbeitsbereich Evaluation der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle (HDA) durchgeführt. Sie ist Teil des bundesweiten Kooperationsprojekts Absolventenstudien (KOAB), an dem aktuell über 80 Hochschulen beteiligt sind.
Neben dem Erkenntnisgewinn für die einzelnen Hochschulen ermöglichen die Befragungsergebnisse Analysen auf Landes- und Bundesebene zu zentralen bildungs- und arbeitsmarktrelevanten Themen. HDA
Professorin Regine von Klitzing erhält den Lectureship Award 2025
15. Oktober 2025
Professorin Dr. Regine von Klitzing ist mit dem Lectureship Award 2025 der Chemical Society of Japan ausgezeichnet worden. Die feierliche Preisverleihung fand am Ende September im Rahmen der diesjährigen Divisional Meeting on Colloid and Interface Chemistry in Chiba (Japan) statt.
Mit der Auszeichnung würdigt die Fachgesellschaft die herausragenden Beiträge von von Klitzing und ihrem Team auf dem Gebiet der Kolloid- und Grenzflächenforschung. Im Fokus stehen insbesondere ihre bahnbrechenden Experimente mit komplexen Flüssigkeiten unter Einschluss, die neue Einblicke in die Ordnung von Flüssigkeiten und den Einfluss ionenspezifischer Effekte auf Grenzflächenkräfte ermöglichen. Die Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zum grundlegenden Verständnis physikalisch-chemischer Prozesse an weichen Grenzflächen. An der TU Darmstadt leitet von Klitzing die Arbeitsgruppe Weiche Materie an Grenzflächen am Institut für Physik Kondensierter Materie (IPKM).
Der Lectureship Award wird alle zwei Jahre an international führende Wissenschaftler:innen verliehen, die durch ihre Forschung maßgeblich zur Weiterentwicklung der Kolloid- und Grenzflächenchemie beitragen. pkl
Erster internationaler MC4DD Workshop – Macrocycles for Drug Discovery
15. Oktober 2025
Bereits im September 2025 fand an der TU Darmstadt der erste internationale MC4DD Workshop – Macrocycles for Drug Discovery – statt. Das von der Marie Skłodowska-Curie-Akademie geförderte Doktorandennetzwerk brachte Expertinnen, Experten und Nachwuchsforschende zusammen, um das Potenzial von Makrozyklen in der Wirkstoffentwicklung zu erkunden.
Während der zehntägigen Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden wissenschaftliches Training, Karriere-Mentoring und Workshops zu Kommunikation, Unternehmertum und Patenten. Exkursionen zu Sanofi, Bayer, Enamine, AbbVie und Wiley-VCH boten praxisnahe Einblicke in pharmazeutische Forschung und wissenschaftliches Publizieren.
Im Rahmen des Outreach-Programms organisierten die internationalen Doktorandinnen und Doktoranden einen zweisprachigen Workshop für Schülerinnen und Schüler im Merck-TU Darmstadt Juniorlabor unter dem Titel „Medicines That Changed the World“. Die Jugendlichen lernten dort, wie bahnbrechende Medikamente – darunter auch makrozyklische Antibiotika – die moderne Medizin geprägt haben, und präsentierten eigene Posterideen. Ein gemeinsamer Kulturausflug nach Heidelberg rundete das Programm ab.
Der nächste MC4DD Workshop findet im Frühjahr oder Frühsommer 2026 an der Universität Uppsala statt. pg
Gehirne und Computer: Professor Jäkel im FAZ-Podcast
15. Oktober 2025
In der aktuellen Folge des FAZ-Podcasts „F.A.Z. Digitalwirtschaft“ mit dem Titel „Gehirne lernen anders als Computer“ spricht Professor Frank Jäkel über die Fähigkeiten und Grenzen heutiger KI-Modelle. Gemeinsam mit dem FAZ-Redakteur Alexander Armbruster geht er der Frage nach, was Künstliche Intelligenz tatsächlich leisten kann und worin sie dem menschlichen Lernen noch deutlich unterlegen ist.
Jäkel, Professor für Models of Higher Cognition am Institut für Psychologie und am Centre for Cognitive Science der TU Darmstadt, beschäftigt sich mit der Frage, wie Menschen komplexe Probleme lösen und inwieweit sich diese kognitiven Prozesse auf Computer übertragen lassen. Im Gespräch erläutert Jäkel, wie die Idee entstand, das menschliche Gehirn nachzubilden und wo diese Herangehensweise an ihre Grenzen stößt. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Menschen auf vielen Wegen und in vielen Formen fähig sind etwas zu erlernen, während das maschinelle Lernen der KI-Modelle nur einen kleinen Teil davon abbilden kann. Besonders deutlich wird dies beim Vergleich der Lernprozesse. Menschen benötigen oft nur wenige Beispiele, um neue Zusammenhänge zu verstehen, während Computer mit gewaltigen Datenmengen trainiert werden müssen. So beeindruckend aktuelle KI-Modelle auch sein mögen, das menschliche Gehirn bleibt in vielen Bereichen noch unerreicht. pkl
Professor Kerkemeyer als Sachverständiger beim Finanzausschuss des Bundestages
14. Oktober 2025
Professor Andreas Kerkemeyer, Leiter des Fachgebiets Rechtspolitik für den digitalen Finanzsektor am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der TU Darmstadt, war am vergangenen Montag als Sachverständiger in den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages geladen.
Der Finanzausschuss befasste sich in einer eineinhalbstündigen öffentlichen Anhörung mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2023 / 2226 (21/1937, sogenannte DAC-8-Richtlinie). Damit soll eine Pflicht für Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen eingeführt werden, den Finanzbehörden Informationen über bestimmte Transaktionen von Kryptowerte-Nutzern zu melden. Gleichzeitig werden die in Bezug auf Finanzkonten bereits bestehenden Meldepflichten auf bestimmte digitale Zahlungsinstrumente, namentlich elektronisches Geld (E-Geld) und digitales Zentralbankgeld, ausgeweitet.
In seiner Stellungnahme reflektiert Kerkemeyer vor allem die rechtlichen Aspekte des Gesetzentwurfs: „Eine summarische Prüfung der Bestimmungen ergab keine durchgreifenden kompetenz- oder grundrechtlichen Bedenken gegenüber den Meldepflichten unter der DAC 8.“
Aufgabe des 42 Mitglieder zählenden Finanzausschusses ist es, die ihm vom Plenum des Deutschen Bundestages überwiesenen Vorlagen zu beraten: vor allem Gesetzentwürfe der Bundesregierung, der Fraktionen und des Bundesrats, aber auch Anträge der Fraktionen, Berichte der Bundesregierung sowie Vorlagen der Europäischen Union. Deutscher Bundestag/bjb
Neu an der TU: Professor Constantin Christof
13. Oktober 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Constantin Christof als neuen Professor am Fachbereich Mathematik. Der 35-jährige Wissenschaftler forscht und lehrt auf dem Gebiet der Optimierung und optimalen Steuerung. Constantin Christof war zuvor an mehreren Hochschulen tätig: Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dortmund und der TU München folgte eine Vertretungsprofessur an der Universität Augsburg. Zuletzt war er als Akademischer Rat an der Universität Duisburg-Essen tätig.
Als bedeutenden Meilenstein seiner bisherigen Forschung nennt er den Beweis neuartiger Differenzierbarkeitsresultate zur optimalen Steuerung dynamischer Kontaktprozesse. Diese lösten Probleme, die recht lange offen waren. Wir haben Professor Christof zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
In meiner Forschung beschäftige ich mich primär mit der Analyse und Lösung von unendlich dimensionalen Optimierungsproblemen und der optimalen Steuerung physikalischer Systeme. Das Interessante an dem Feld der Optimierung ist, dass es in Natur und Technik allgegenwärtig ist. Es gibt kaum eine Disziplin im Ingenieurwesen und in den Wirtschafts- und Naturwissenschaften, in der es am Ende des Tages nicht darum geht, Probleme optimal zu lösen oder bestimmte Größen zu maximieren oder zu minimieren, und auch sehr vielen evolutionären Prozessen liegen Optimierungsprinzipien zu Grunde. Je mehr man darüber weiß, was optimale Zustände auszeichnet, umso besser lassen sich Anwendungsprobleme effektiv lösen und umso mehr entwickelt man auch ein Verständnis dafür, warum viele Dinge unseres Alltags so sind wie sie sind – zum Beispiel warum Bienenwaben sechseckig sind oder die meisten Windkraftanlagen genau drei Rotorblätter haben. All dies macht die mathematische Optimierung sehr reizvoll als Studien- und Forschungsfeld.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
In der Vergangenheit habe ich mich in meiner Forschung oft mit der optimalen Steuerung elastoplastischer Verformungsprozesse und nicht-Newtonscher Fluide beschäftigt. In diesem Feld geht es darum, mechanische bzw. fluiddynamische Systeme durch äußere Einflüsse so zu manipulieren, dass sie sich in einer gewünschten Art und Weise verhalten. Fragestellungen dieser Art bieten naturgemäß zahlreiche Anknüpfungspunkte an die ingenieurwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fachbereiche. Da es sich bei der Optimierung – und insbesondere der optimalen Steuerung – um eine Schnittstellenwissenschaft handelt, gibt es aber auch Verbindungen meiner Arbeit zu zahlreichen anderen Gebieten – etwa der Informatik im Bereich des maschinellen Lernens oder den Wirtschaftswissenschaften.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Mich persönlich hat neben der Mathematik auch immer die Physik fasziniert. Den grundlegenden Mechanismen des Universums auf die Spur zu kommen, in dem wir uns bewegen, hat einen besonderen Reiz und führt auch auf sehr interessante philosophische Fragen, etwa ob es wirklich ein fundamentales Regelwerk für physikalische Vorgänge gibt, oder ob es nur möglich ist, immer genauere Modelle aufzustellen, die die Realität immer besser approximieren aber nie exakt sein können. Dem Fachbereich Physik einmal einen Besuch abzustatten wäre sehr reizvoll.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
Vermutlich sehr aufpassen, dass ich Instrumente wie ChatGPT in einer sinnvollen Art und Weise im Studium nutze. KI-tools sind sehr mächtig, können aber bei falscher Verwendung dazu führen, dass man wichtige Kompetenzen gar nicht entwickelt. Hier den richtigen Mittelweg zu finden ist eine Herausforderung für sich.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Sport. Universitäre Arbeit ist sehr kopflastig – da ist es wichtig, den Körper auch physisch auszulasten.
TU- Spin-Off “Energy Robotics” erhält 13,5 Mio. US-Dollar Finanzierung
10. Oktober 2025
Das Darmstädter Deep-Tech-Start-up „Energy Robotics“ hat eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 13,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Co-Lead-Investoren sind Blue Bear Capital und Climate Investment (CI). Die Mittel fließen in die Skalierung der KI-basierten Plattform für autonome Inspektionen in Energie-, Chemie-, Industrie- und Sicherheitsumgebungen.
Das „Energy Robotics“-Gründerteam um Marc Dassler, Dorian Scholz, Stefan Kohlbrecher, Alberto Romay und Professor Oskar von Stryk hat seine Wurzeln im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt.
Das Konzept hinter Energy Robotics begann an der TU Darmstadt mit dem „Team Hector“. Es wurde für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der autonomen Inspektionsroboter mehrfach ausgezeichnet. 2017 gewann das Team die internationale ARGOS Challenge, die vom Öl- und Gasunternehmen Total organisiert wurde. Dies war der erste anerkannte Prototyp eines autonomen Bodenroboters, der in der Lage war, komplexe Ferninspektionen und Überwachungsmissionen an Bord von Öl- und Gasplattformen durchzuführen.
Der Erfolg bei der ARGOS Challenge weckte die Idee, aus der Software ein Unternehmen zu machen. Es legte den Grundstein für den erfolgreichen Einsatz von Robotersoftware für industrielle Inspektionen. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich das Team für die Mission, autonome Roboter einzusetzen, um die Betriebseffizienz zu steigern und Menschen vor Gefahren zu schützen.
Seit 2019 sind die ersten kommerziellen Roboter mit der Software von Energy Robotics im Einsatz. Das Team besteht nun aus über 85 Mitarbeitenden. Energy Robotics/bjb
Feierliche Umbenennung: Aus Kinderhaus TU Stadtmitte wird Kita TU CityHüpfer
9. Oktober 2025
Gemeinsam mit dem Träger Terminal for Kids gGmbH hat die TU Darmstadt am Dienstag (7. Oktober) die Umbenennung des ehemaligen Kinderhauses TU Stadtmitte in Kita TU CityHüpfer gefeiert. Mit der Namensänderung möchte die Einrichtung ihre moderne pädagogische Ausrichtung und die enge Verbindung zur TU Darmstadt sichtbar machen. Terminal for Kids hatte die Kindertagesstätte im August 2024 übernommen.
Bei der Veranstaltung wurde auch ein neues Logo enthüllt, das charakteristische Elemente Darmstadts – den Langen Ludwig, das Residenzschloss und den Hochzeitsturm – mit einem modernen Design vereint, das die Verbindung zur TU Darmstadt und den Namen CityHüpfer aufgreift. In Grußworten betonten Gäste die Bedeutung der Kita für die Stadt Darmstadt und die TU Darmstadt und das gelungene Zusammenspiel zwischen Universität, Jugendamt und Träger.
Stefan Weisenseel, Stellvertreter des Kanzlers der TU Darmstadt, lobte den Prozess des Trägerwechsels. „Ich freue mich, dass wir heute dieses neue Logo einweihen konnten – es ist Ausdruck dessen, was hier in kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde“, sagte er. „Kinderbetreuung ist ein zentraler Baustein universitärer Familienfreundlichkeit, und hier wird sie mit großem Engagement und Herzblut umgesetzt.“ Auch Karin Süß, Leitung der Servicestelle Familie der TU, würdigte die gute Zusammenarbeit. TfK/mih
Neu an der TU: Professor Andrés Goens
8. Oktober 2025
Zum 1. Oktober hat Professor Andrés Goens seine Professur am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt angetreten. Der 35-Jährige, der zuvor eine Assistenzprofessur an der Universität Amsterdam innehatte, forscht hier zu Programmiermethoden für zuverlässige verteilte Software. Der wichtigste wissenschaftliche Meilenstein bislang: Das Problem der Speichermodelle für heterogene Hardware genau zu beschreiben und eine Teillösung gefunden zu haben. Zum Auftakt hat er einige Fragen beantwortet.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
Wie können wir uns sicher sein, dass ein Computer das tut, was er soll? Bei wichtigen Systemen können Fehlverhalten durchaus große Konsequenzen haben. Besonders jetzt, mit ChatGPT und Co. und ihren sogenannten „Halluzinationen“ wird diese Frage noch wichtiger. In meiner Forschung steht diese Frage im Mittelpunkt. Die Antwort kann überraschend tief in die Theorie greifen, muss aber auch stets nahe am Praktischen bleiben.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Am klarsten ist das bei der Mathematik. Dass ein Programm eine Spezifikation erfüllt, kann man als ein mathematisches Theorem formulieren. Genauso können wir manche Methoden aus der Programmverifikation nutzen, um „gewöhnliche“ Theoreme in der Mathematik zu beweisen. Im Moment sehen wir auch eine kleine Revolution in der Mathematik, wo immer mehr Mathematiker:innen Software nutzen, um ihre Theoreme und deren Beweise zu digitalisieren. Mit meiner Forschung möchte ich auch dies unterstützen und dieser Revolution der Mathematik helfen.
In welchem Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Im Fachbereich 2, den Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, zum einen konkret bei den Sprachwissenschaften. Ich habe nämlich schon immer ein besonderes Interesse an Sprachen und Linguistik – es ist kein Zufall, dass ich auch an Programmiersprachen forsche. Zum anderen würde ich dort gern allgemeiner und grundsätzlicher schnuppern, auch, weil wir als Teil der Gesellschaft diese verstehen und erforschen sollten.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… mir Zeit lassen: Zeit, das Studentenleben zu genießen, und auch Zeit, mein fachliches Interesse weit und breit zu verfolgen und erkunden.
Neuer Forschungsverbund „DemoReg“ gestartet
06. Oktober 2025
Das Land Hessen unterstützt den Forschungsverbund „DemoReg“ („Herausforderungen der Demokratie in Zeiten ihrer Regression: Zeiten, Räume und Diskurse“) mit 3,1 Millionen Euro. Neben der TU Darmstadt sind insgesamt weitere acht hessische Einrichtungen beteiligt, die Leitung liegt bei der Philipps-Universität Marburg und der Goethe-Universität Frankfurt. Ziel ist es, in Hessen langfristige Strukturen für die Demokratieforschung zu schaffen. Der Verbund ist Teil des vom Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) aufgelegten Programms „Stärkung der Demokratieforschung Hessen“.
In den kommenden drei Jahren arbeiten 35 hessische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen: Disziplinübergreifend aus der Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Soziologie, Philosophie, Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, den Erziehungswissenschaften, psychoanalytischer Sozialpsychologie sowie Humangeographie. Sie gehen der Frage nach, ob auch gefestigte Demokratien wie die deutsche in ihrem Bestand ernsthaft bedroht sind, und welche Gegenstrategien vor diesem Hintergrund mit einem weitgespannten Kooperationskonzept mit Bürgergesellschaft, Politik und Praxispartnern erarbeitet werden können. Auch stabile Demokratien sind Regressionen unterworfen, die sie existentiell gefährden können. Das lassen aktuelle Diagnosen in den Sozial- und Geisteswissenschaften befürchten.
Von der TU Darmstadt ist Professor Dirk Jörke vom Institut für Politikwissenschaft am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften mit dem Teilprojekts „Ungleichheitseffekte und Ausschlusserfahrungen" beteiligt. Er untersucht, ob das demokratische Versprechen von sozialer Gleichheit und Inklusion in bestimmten sozialen und räumlichen Kontexten als unerfüllt wahrgenommen wird, wie sich dies auf die Deutung von Demokratie auswirkt und inwieweit es elitenkritische und antiliberale Einstellungen befördert.
Aus dem Forschungsverbund heraus soll ein Zentrum für Demokratieforschung Hessen entstehen, das die Expertise zur Entwicklung der Demokratie aus Wissenschaft und Praxis hessenweit bündelt. HMWK/cst
TU Darmstadt erhält Auszeichnung der Initiative Women4Cyber
2. Oktober 2025
Die TU Darmstadt ist für ihr nachhaltiges Engagement in den Bereichen Diversität und Inklusion in der Cybersicherheit mit dem Women4Cyber Recognition Award ausgezeichnet worden. Die Women4Cyber Foundation würdigt mit dieser Auszeichnung Anstrengungen zur Förderung von Geschlechtervielfalt in der IT-Sicherheit mit dem Ziel, eine inklusive und chancengerechte Zukunft der Cybersicherheit mitzugestalten.
Besonders hob die Stiftung das langjährige Engagement des System Security Labs unter Mitwirkung von Dr. Elissa Mollakuqe hervor. Insbesondere Mollakuqes Initiative „HighTech Women“, in der internationale Wissenschaftlerinnen und Expertinnen junge weibliche Talente inspirieren und fördern, wurde als wegweisendes Beispiel für nachhaltige Nachwuchsförderung gewürdigt. Ebenso trugen Beiträge von Dr.-Ing. Jasmin Boghrat vom Institut für Informatik wesentlich zur Auszeichnung bei.
Zu den Maßnahmen der TU Darmstadt gehören unter anderem Mentoring-Workshops, internationale Sommerschulen mit Fokus auf Vielfalt sowie die gezielte Förderung junger Wissenschaftlerinnen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs CROSSING. Insbesondere das jährlich in Darmstadt stattfindende HighTech Women Event, organisiert von CROSSING, bietet eine wichtige Plattform für Sichtbarkeit, Austausch und Karriereförderung.
Die Women4Cyber Foundation ist eine einflussreiche Initiative, die sich der Förderung und Unterstützung der Teilnahme von Frauen im Bereich Cybersicherheit in ganz Europa widmet. Sie wurde von der European Cyber Security Organisation (ECSO) gegründet. Ihr Ziel ist es, herausragende Expertinnen sichtbar zu machen, Kompetenzen aufzubauen sowie wichtige Vorbilder für die nächste Generation zu schaffen. pkl/mih
Medienschau: KI-Experte Buxmann in der „hessenschau“
2. Oktober 2025
TU-Professor Peter Buxmann hat sich am vergangenen Montag (29. September) in der „hessenschau“ zum Thema Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt geäußert. Anlass waren geplante Entlassungen beim Luftfahrtkonzern Lufthansa. Um Kosten zu sparen, sollen dort in den kommenden fünf Jahren rund 4.000 Jobs in der Verwaltung wegfallen und zum Teil von KI übernommen werden.
Laut Buxmann zeigen zahlreiche Studien, dass Unternehmen durch den gezielten Einsatz von KI Produktivitätsvorteile zwischen 30 und 50 Prozent erzielen können. Die entscheidende Frage sei jedoch, wie Unternehmen diese Gewinne nutzen – für Einsparungen oder zur Weiterentwicklung neuer Aufgaben, erklärte der Experte. Zur Sorge vor Arbeitsplatzverlusten sagte Buxmann, dass es beide Szenarien geben werde: einerseits eine enge Zusammenarbeit mit KI, anderseits den Wegfall bestimmter Jobs. Besonders betroffen seien Tätigkeiten, deren Ergebnisse digitalisierbar seien. Entscheidend sei, dass sich Beschäftigte je nach Berufsfeld mit KI auseinandersetzen und weiterbilden, betonte er.
Buxmann leitet das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software & AI Business am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Er ist zudem Kolumnist und Podcaster für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und Organisator der Darmstadt AI Summit. Der Wissenschaftler und sein Team beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema KI – insbesondere mit Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen für die Wirtschaft, aber auch mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. pkl/mih
Neu an der TU: Professor Charley M. Wu
1. Oktober 2025
Professor Charley M. Wu verstärkt ab sofort den Fachbereich Humanwissenschaften der TU Darmstadt. Der 38-Jährige, der eine LOEWE-Start-Professur erhält, leitet die Arbeitsgruppe Computational Cognitive Science am Institut für Psychologie. Zuvor war Wu an der Universität Tübingen, der Harvard University sowie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung tätig. Im vergangenen Jahr erhielt er einen ERC Starting Grant. Zum Start an der TU haben wir dem Kognitionswissenschaftler, der auch Mitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) ist ein paar Fragen gestellt.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
In der Kognitionswissenschaft geht es darum, zu verstehen, wie der Geist funktioniert. An der Schnittstelle zwischen Psychologie, Neurowissenschaften, KI und Philosophie stellen wir einige der faszinierendsten Fragen, die die Menschheit je gestellt hat: „Wie können wir mit unserem begrenzten Wissen und einem Gehirn, das mit der Energie einer LED-Glühbirne betrieben wird, eine unendlich komplexe Welt verstehen? Warum sind wir neugierig, und was treibt uns dazu, zu erforschen und zu erschaffen? Können wir Maschinen bauen, die denken, und dadurch uns selbst besser verstehen?“
Wir sind dann in der Lage, zufriedenstellende empirische Antworten auf diese Fragen zu geben, indem wir Computermodelle verwenden, um überprüfbare Vorhersagen über die menschliche Wahrnehmung, das Lernen, das Gedächtnis und die Entscheidungsfindung zu treffen. Diese Modelle werden dann durch die Vorhersage menschlichen Verhaltens in Experimenten überprüft, die oft in Form von unterhaltsamen Online-Spielen stattfinden. So verbindet die Kognitionswissenschaft die Kreativität und die tiefgründigen Fragen der Kunst- und Geisteswissenschaften mit der empirischen Präzision der Naturwissenschaften und der Mathematik. Wenn Sie sich jemals gefragt haben, wie das Denken funktioniert oder warum wir Menschen so sind, wie wir sind, bietet dieses Fachgebiet eine Möglichkeit, dies herauszufinden.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Ich habe ursprünglich in meinem Bachelorstudium Philosophie studiert, als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Labor für Kulturanthropologie gearbeitet, in meinem Masterstudium computergestützte Sprachmodelle entwickelt, einen Dr. rer. nat. in Psychologie erworben und war Teil eines Clusters für maschinelles Lernen, während ich in den vergangenen fünf Jahren Studenten in Kognitionswissenschaft, maschinellem Lernen, Psychologie und Neurowissenschaften unterrichtet habe.
Indem ich mich mit den Grundlagen des menschlichen Lernens, Denkens und Entscheidens befasse, eröffnet meine Forschung natürlich viele Möglichkeiten für Interdisziplinarität – von Künstlicher Intelligenz und Linguistik bis hin zu Verhaltensökonomie, Pädagogik und Philosophie des Geistes. Diese Interdisziplinarität ist nicht nur ein Merkmal des Fachgebiets, sondern eine Voraussetzung für Fortschritte im Verständnis des Geistes.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… Musik machen, Fahrrad fahren oder schwimmen gehen. In meinem früheren Leben war ich ein gescheiterter Indie-Musiker. Aber heute geht es mir eher darum, mich zu entspannen und ein bisschen von dem beizubehalten, was ich früher konnte. Ich spiele Klavier, Gitarre, Bass und habe in den vergangenen Jahren langsam das Schlagzeugspielen gelernt. Es ist nichts Perfektes mehr, aber es ist eine Möglichkeit, mich zurückzusetzen und mich mit etwas zu verbinden, das mir immer wichtig war und das man nicht in Worte fassen kann. Sport hilft mir auch, meinen Kopf freizubekommen, und dabei kommen mir meistens ganz zufällig meine besten Ideen. mih
Minister Gremmels überreicht Ernennungsurkunde an TU-Präsidentin Brühl
29. September 2025
Die zweite Amtszeit von Tanja Brühl als Präsidentin der TU Darmstadt beginnt am 1. Oktober. Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, hat daher vergangene Woche im Rahmen seines Besuchs an der Universität Tanja Brühl die Ernennungsurkunde für ihre zweite Amtszeit überreicht.
Brühl wurde im Mai von der Universitätsversammlung für eine zweite Amtszeit bis 2031 bestätigt. Die Politikwissenschaftlerin, seit 2019 Präsidentin der TU Darmstadt, erhielt bei ihrer Wiederwahl im ersten Wahlgang die Mehrheit von 51 der abgegebenen 57 Stimmen der Universitätsversammlung. pb
Verlängerte DFG-Forschungsgruppe zur Erforschung tropischer Waldökosysteme
26. September 2025
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängert die Forschungsgruppe „Reassemblierung von Interaktionsnetzwerken zwischen Arten – Resistenz, Resilienz und funktionale Regeneration eines Regenwaldes“ um eine weitere Förderperiode. Unter Leitung der TU Darmstadt untersucht die Forschungsgruppe, wie tropische Regenwälder nach landwirtschaftlicher Nutzung ökologisch regenerieren. Sprecher der Gruppe ist TU-Professor Nico Blüthgen.
Im Fokus der Forschung stehen interspezifische Netzwerke – etwa zwischen Räubern und Beutetieren, Pflanzen und Bestäubern oder Zersetzern im Totholz – und ihr Beitrag zur Stabilität zentraler Ökosystemprozesse. Die Studien finden im Tieflandregenwald des Chocó im Nordwesten Ecuadors statt, einer Region mit hoher Artenvielfalt und starkem Waldverlust in den vergangenen Jahrzehnten. Grundlage der Forschung sind 62 Versuchsflächen in Primär-, Sekundär- und Agrarwäldern.
Ziel ist es, ökologische Regeln für die Dis- und Reassemblierung von Interaktionsnetzwerken zu identifizieren. Diese sollen dazu beitragen, das Verständnis für die natürliche Regeneration artenreicher Waldsysteme und ihrer funktionalen Stabilität zu verbessern.
Auch die Partner der strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) waren erfolgreich. Die Forschungsgruppe „Rekonfiguration und Internalisierung von Sozialstruktur (RISS)“ der Goethe Universität wird ebenfalls um einer weitere Förderperiode verlängert.
Die Johannes Gutenberg-Universität hat mit „Von Aufstieg und Untergang – Integrative Forschung zur Kulturlandschaftsentwicklung in der nordfriesischen Wattenmeerregion während der letzten zwei Jahrtausende“ eine neue Forschungsgruppe bewilligt bekommen. mho
Mit Künstlicher Intelligenz Produktion neu denken
26. September 2025
Das Mittelstand-Digital-Zentrum Darmstadt, ein Konsortium aus Technischer Universität Darmstadt, Fraunhofer Gesellschaft und der IHK Darmstadt Rhein-Main-Neckar, veranstaltete am gestrigen Donnerstag zum zweiten Mal nach 2022 den Anwendertag „KI.produktiv“. Über 150 Entscheider:innen, Fachkräfte und Interessierte aus Wirtschaft und Wissenschaft fanden sich im Darmstädter Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium ein, um KI-Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten besser zu verstehen. Von den Veranstaltern besonders angesprochen waren Fach- und Führungskräfte aus dem mittelständischen produzierenden Gewerbe, die konkrete Anwendungsfelder, erste Schritte und realistische Perspektiven für den KI-Einsatz suchen.
Als Schwerpunktthemen im Mittelpunkt standen die Anwendungsmöglichkeiten großer Sprachmodelle in der Produktion, die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI sowie beispielhafte Anwendungsfälle für die Praxis. Parallel dazu wurden auf Ausstellungsflächen Demonstratoren gezeigt und Start-ups präsentierten neue Entwicklungen – eine wertvolle Gelegenheit, KI-Systeme für die Besucherinnen und Besucher greifbar zu machen und konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Mittelstand zu diskutieren.
Den Abschluss von KI.produktiv 2025 bildete die Führung durch Versuchsfelder und Lernfabriken der TU Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese – darunter Flow Factory, Smart Forming Center, TEC-Lab und Additive Manufacturing Center. Hier wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern live vorgeführt, wie Theorie und Praxis der Digitalisierung und KI in modernen Produktionsumgebungen erfolgreich verzahnt werden können.
Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Mittelstand-Digital Zentren und der Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. Mittelstand-Digital-Zentrum/bjb
TU Darmstadt bildet die meisten DAX-Vorstände aus
24. September 2025
Die TU Darmstadt steht an der Spitze der deutschen Hochschulen, wenn es um die Ausbildung von Führungskräften für die DAX-Unternehmen geht. Laut einer aktuellen Übersicht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die sich auf eine Analyse der Personalberatung Odgers bezieht, haben neun der derzeit 256 amtierenden Vorstandsmitglieder in DAX-Konzernen ein Studium an der TU Darmstadt absolviert. Damit liegt die Universität bundesweit auf Platz eins.
Neben der TU Darmstadt folgen auf den nächsten Plätzen die Ludwig-Maximilians-Universität München (sieben DAX-Vorstände) sowie die Universitäten Köln und Regensburg mit jeweils sechs Vorständen. Die Auswertung unterstreicht die starke Verankerung der TU Darmstadt in der Ausbildung von Spitzenkräften für Wirtschaft und Industrie.
Dass zahlreiche DAX-Vorstände an der TU Darmstadt studiert haben, zeigt die hohe Praxisrelevanz und Qualität der akademischen Ausbildung in den ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern der Universität. sip
Humboldt Research Fellow Dr. Yota Maeda zu Gast an der TU
24. September 2025
Internationale Wissenschaftspreisträger:innen und Stipendiat:innen der Alexander von Humboldt-Stiftung besuchen regelmäßig die TU Darmstadt, um hier im Austausch mit Forschenden der Universität eigene Projekte voranzutreiben. Aktuell ist Dr. Yota Maeda aus Japan im Rahmen des Humboldt-Forschungsstipendien-Programms für Postdocs zu Gast am Fachbereich Mathematik. Sein Gastgeber dort ist Professor Jan Hendrik Bruinier.
Die Forschungsinteressen von Yota Maeda reichen von reiner Mathematik, wie arithmetischer Geometrie und algebraischer Geometrie, bis hin zu deren Anwendung in der Quanteninformatik und im maschinellen Lernen. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf automorphe Formen, die eine noch stärkere Symmetrie aufweisen, um zu verstehen, wie solche Symmetrien geometrische Strukturen bestimmen.
Das Humboldt‐Forschungsstipendium ermöglicht internationalen Forschenden den Aufenthalt an einer Forschungseinrichtung ihrer Wahl in Deutschland. Der 28-jährige Mathematiker hat sich für die TU Darmstadt entschieden, da sein Gastgeber Professor Bruinier eine weltweit anerkannte Autorität auf dem Gebiet der automorphen Form sei. Bereits seit seiner Promotion, so Maeda, lese er die einflussreichen Arbeiten Bruiniers und wollte dessen Ideen schon lange in seine eigene Forschung einfließen lassen.
Das vollständige Interview mit Dr. Maeda und weitere Porträts sind auf unserer „Guests of the Alexander von Humboldt Foundation at TU Darmstadt“-Webseite zu finden. pb
TU-Studierendenbefragung 2025 liefert zentrale Ergebnisse
24. September 2025
Im vergangenen Sommersemester waren alle Bachelor-, Master und Lehramtsstudierenden eingeladen, ihr Studium an der TU Darmstadt zu bewerten. Rund 4.000 Studierende haben sich an der Umfrage beteiligt. Nun ist eine kompakte Zusammenfassung der Ergebnisse online verfügbar.
Bei den Entscheidungsgründen für die TU Darmstadt spielten der Ruf der TU Darmstadt (79%), die Möglichkeit, in der Region zu bleiben (69%) sowie besondere inhaltliche Schwerpunkte im Studienangebot (59%) die wichtigste Rolle.
Die allgemeine Zufriedenheit mit den Bedingungen im Studium an der TU Darmstadt ist gleichbleibend hoch und im Vergleich zu 2023 etwas gestiegen: 70% der Befragten gaben hier eine positive Antwort. Nur 10% zeigten sich mit den Bedingungen unzufrieden. Die höchste Zufriedenheit wird von der Gruppe der Masterstudierenden berichtet (75%).
Auf der Webseite meinung.tu-darmstadt.de sind nicht nur die Ergebnisse aus dem Hochschulbericht, sondern auch ein ausführlicher Tabellenband zu finden, in dem die Auswertungen aller Fragen der TU-Studierendenbefragung zur Verfügung gestellt werden.
HDA/Arbeitsberich Evaluation
Einweihung des Campus-Ackers
24. September 2025
Mit einer offiziellen Einweihung nördlich des Botanischen Gartens hat die TU Darmstadt den neuen „Campus-Acker“ eröffnet. Entstanden ist das Projekt in enger Zusammenarbeit der Fachdidaktik Biologie mit dem Büro für Nachhaltigkeit sowie zahlreichen Studierenden, die bei Planung und Umsetzung aktiv beteiligt waren. Bei der Feier stellten die Verantwortlichen das Vorhaben vor und betonten die Bedeutung gemeinschaftlicher Projekte für eine nachhaltige Campusgestaltung.
Der Campus-Acker bietet künftig vielfältige Möglichkeiten zum Lehren und Lernen: Lehramtsstudierende können dort Kenntnisse im Ackerbau praktisch erproben, Konzepte für die Umweltbildung entwickeln und das nötige Know-How erlangen, um zukünftig an Schulen eigene Lehrgärten zu schaffen und zu betreuen. Ergänzend zu den Gemüse- und Kräuterbeeten wurden kleine Lebensräume geschaffen, die den Artenreichtum auf dem Gelände fördern und ökologische Zusammenhänge anschaulich machen.
Mit dem neuen Lehrgarten setzt die Universität ein deutliches Zeichen für Bildung zur nachhaltigen Entwicklung. Die Einweihung zeigte, dass durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Studierenden und Nachhaltigkeitsinitiativen ein lebendiger Ort entstanden ist, der praxisnahes Lernen, Forschung und gelebte Nachhaltigkeit miteinander verbindet.
Eine ausführliche Vorstellung des Projekts ist auf dem Webauftritt „Nachhaltigkeit an der TU Darmstadt“ zu finden.
Nils van Reem
Diskussion: „Wie bleibt unsere Demokratie zukunftsfähig?“
19. September 2025
Unter dem Motto „Wie bleibt unsere Demokratie zukunftsfähig?“ lädt die TU Darmstadt für Mittwoch, 24. September 2025 zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Wissenschaftler:innen der TU erörtern gemeinsam mit dem hessischen Wissenschaftsminister Timon Gremmels und dem Publikum, wie Demokratieforschung zum Verständnis, aber auch zur Linderung aktueller Demokratieprobleme beitragen kann. Interessierte Bürger:innen sind herzlich eingeladen.
Ausgangspunkt ist der wachsende Druck auf die Demokratie weltweit, auch in Deutschland: Emotional aufgeladene Meinungsverschiedenheiten unter Bürger:innen zu Themen wie Migration oder Sozialstaat untergraben den für Demokratien notwendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Rechtsautoritäre Politiker:innen und Parteien stellen demokratische Grundregeln in Frage oder beginnen gar, diese außer Kraft zu setzen.
Die Veranstaltung ist Teil einer Gesprächsreihe des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur unter dem Titel „Demokratieforschung im Dialog“. Sie findet statt am Mittwoch, 24. September 2025 von 17:30 bis 19:00 Uhr im Wilhelm-Köhler-Saal (Gebäude S1|03, Raum 283), Hochschulstraße 1, 64289 Darmstadt.
Anmeldung unter folgendem Link: https://eveeno.com/Demokratie
mih
Wissenschaftliches Personal der TU zu Online-Befragung eingeladen
17. September 2025
Die TU Darmstadt beteiligt sich an einer Studie zur geschlechtergerechten Arbeits- und Organisationskultur. Im Rahmen der Untersuchung werden die Wissenschaftler:innen der Universität Ende September zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. Im Mittelpunkt der anonymen und freiwilligen Erhebung stehen Fragen wie: Wie schätzen Wissenschaftler:innen die Beschäftigungsbedingungen, die Organisationskultur und das Arbeitsklima an der TU ein? Wie nehmen sie bestehende Geschlechter- und andere Ungleichheiten wahr, und wie wirken sich diese aus?
Die Studie wird vom CEWS (Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung) von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. durchgeführt. Es beteiligen sich insgesamt acht vorwiegend technisch und naturwissenschaftlich ausgerichtete Universitäten. Die Ergebnisse sollen nicht nur genutzt werden, um den Status quo zu analysieren, sondern auch, um mögliche Veränderungsansätze zu entwickeln. Gleichstellungsbüro/mih
Dritter Platz für TU-Start-up autonomIQ bei „Hessen-Ideen“-Wettbewerb
17. September 2025
Das TU-Start-up autonomIQ hat beim Gründungswettbewerb „Hessen Ideen“ den dritten Platz erreicht. Das Team um Dr.-Ing. Felix Hoffmann, Erkut Sarikaya, Erik Ebert, Eduardo Reis, Julius Frenzel, Franziska Lange und Young-Min Kong wurde gestern (16. September) bei einer Preisverleihung in Marburg geehrt. Der dritte Platz ist mit 4.000 Euro dotiert. Das Start-up autonomIQ will die Programmierung von Werkzeugmaschinen einfacher, schneller und intelligenter machen. Es nutzt künstliche Intelligenz und physikalische Prozesssimulation, um Bearbeitungsschritte zu optimieren – ohne Cloud-Computing oder teure Zusatzlizenzen. Das Vorhaben habe enormes Potenzial zur Wettbewerbsverbesserung von sogenannten CNC-Werkzeugmaschinen („Computerized Numerical Control“), die in vielen Industrien eingesetzt würden, würdigte die Jury.
Der „Hessen Ideen“- Wettbewerb zeichnete in diesem Jahr zum zehnten Mal herausragende Gründungsideen von Studierenden, Forschenden und Alumni aus hessischen Hochschulen aus. „Zehn Jahre ,Hessen Ideen‘-Wettbewerb – das bedeutet zehn Jahre voller Kreativität, Mut und Innovation an unseren Hochschulen“, sagte Wissenschaftsminister Timon Gremmels. In diesem Jahr waren 40 Teams aus 15 Hochschulen nominiert, 13 Geschäftsideen davon kamen ins Finale. Der Wettbewerb ist Teil der Initiative Hessen Ideen, die von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit dem Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST der Technischen Universität Darmstadt koordiniert wird. HMWK/mih
Finale des Hessischen Gründerpreises fest in Hand von TU-Startups
15. September 2025
Die TU Darmstadt ist mit den Ausgründungen „MimoSense“, „Zenaris“ und „Panocular AI“ in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ des Hessischen Gründerpreises 2025 gleich mit drei Finalisten vertreten. Nach einem starken Halbfinale mit zwölf Teams überzeugten die TU-Ausgründungen die Jury durch technische Exzellenz und hohe Innovationsstärke.
„MimoSense“ entwickelt ultrasensitive und ultradünne Kraft- und Schwingungssensoren, die wie eine „digitale Haut“ Vitaldaten erfassen und Anwendungen von Prävention bis Pflege ermöglichen. „Zenaris“ schließt die digitale Lücke im Alter mit einem niedrigschwelligen Portal. Über ein Terminal am vertrauten Fernseher macht es zentrale Funktionen zugänglich und reduziert so Isolation. „Panocular AI“ bringt energieeffizient künstliche Intelligenz direkt auf Geräte wie Drohnen, Roboter oder Fahrzeuge und leistet damit einen Beitrag zur digitalen Souveränität Europas. „Die Teams haben mit Mut, Vision und echter Gründerenergie überzeugt“, sagt Harald Holzer, Geschäftsführer von HIGHEST. Das Finale des Hessischen Gründerpreises 2025 findet am 7. November 2025 in Hofheim statt.
Der Wettbewerb stärkt seit 2003 das hessische Start-up-Ökosystem durch intensive Netzwerkarbeit und Unterstützungsformate für die Teams der Finalist:innen. Er wird in vier Kategorien verliehen: „Innovative Geschäftsidee”, „Gesellschaftliche Wirkung”, „Zukunftsfähige Nachfolge” und „Gründung aus der Hochschule”. Anstelle von Preisgeld erhalten die Teilnehmenden vor allem Reichweite, Zugang zu Expert:innen und hochkarätigen Netzwerken sowie professionelle Trainings. Claudia Becker
DiSenSu-Projekt erhält Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit
11. September 2025
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet das Projekt „Diversity-Sensibler Support (DiSenSu)“ mit dem Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie aus, wie die GDCh mitteilte. Das gemeinsame Projekt der Technischen Universität Darmstadt und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg um Professor Dr. Markus Prechtl, TU Darmstadt, und Professorin Dr. Silvija Markic, ehemals PH Ludwigsburg, heute Ludwig-Maximilians-Universität München, wird am 1. Dezember im Rahmen der Jubiläumsfeier „25 Jahre Engagement für Chancengleichheit in der GDCh“ im Deutschen Museum in München ausgezeichnet.
Das DiSenSu-Team erhält den Preis für seine wegweisende Berufsorientierung in der Chemie für Mädchen mit Migrationshintergrund. Das Projekt setze sich vorbildlich gegen Bildungsnachteile und für Chancengleichheit ein. Die Auswahlkommission bewertete die Initiative als „äußerst fundiert, innovativ und nachhaltig" und zeigte sich insbesondere vom wissenschaftlichen Ansatz des Teams beeindruckt.
Das Verbundprojekt DiSenSu der TU Darmstadt und der PH Ludwigsburg entwickelte ein gender- und diversitysensibles Tool zur Berufsorientierung in der Chemie. Den Kern des Projekts bildeten mehrere hundert zeit- und personalintensive Einzelcoachings, die kleine Tests und Übungen beinhalteten. Ergänzt wurden die Coachings durch weitere Methoden wie bspw. Comics mit weiblichen Role Models, ein Kartenspiel zur Berufsorientierung sowie wissenschaftliche Publikationen und Vorträge auf Konferenzen.
Seit 2021 wird der mit 7.500 Euro dotierte Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie verliehen, der nach der Politikerin und Vorkämpferin für Gleichberechtigung und Bildung, Hildegard Hamm-Brücher, benannt ist. GDCh/bjb
FUTURY-Sommerfest: ein Abend mit Signalwirkung
11. September 2025
Beim Sommerfest der Innovationsplattform FUTURY trafen sich über 500 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und der Start-up-Szene. Damit wurde ein starkes Signal für die Innovationskraft der Rhein-Main-Region gesetzt. Zu den Gästen zählten Hessens Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus, die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, sowie der TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales, Professor Thomas Walther.
„Wir wachsen zusammen und gestalten das Digital Valley der Region. Dieser Abend macht sichtbar, wie viel Mut und Gestaltungswille hier vorhanden sind“, sagte Harald Holzer, der Geschäftsführer von HIGHEST, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU.
Mehr als 50 Start-ups waren vor Ort, davon über 15 aus Darmstadt. Mit dabei waren unter anderem: Aperio Space, AutonomIQ, Biovox, Energy Robotics, Illutherm, Inflabi, MAGNOTHERM, MimoSense, Modulux3D, PanocularAI, Revoltech, Sanctuary, TwinWatt, SymBiotic, Wingcopter und Zenaris. Sie stehen exemplarisch für Deep-Tech- und Impact-Lösungen „Made in Rhein-Main”.
Mit der Future Factory haben die drei Rhein-Main-Universitäten Technische Universität Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz Anfang des Jahres gemeinsam mit der Frankfurt School of Finance & Management und dem Start-up-Ökosystem FUTURY ihre Stärken in Sachen akademische Gründungsförderung gebündelt und die Schnittstelle von akademischer Lehre und Forschung und unternehmerischer Praxis optimiert.
Claudia Becker/bjb
Neu an der TU: Professor Martin Roth
08. September 2025
Herzlich Willkommen: Seit September ist Martin Roth Professor für „Entwerfen, Landschaftsarchitektur und Stadtökologie“ am Fachbereich Architektur. Der 45-jährige Architekt und Wissenschaftler, der an der TU Berlin promovierte und Gründungsmitglied des Planungsbüros KOPPERROTH ist, war zuletzt als Professor an der Fakultät für Landschaftsarchitektur der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) tätig. Wir haben Professor Martin Roth zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Wen das Spannungsfeld zwischen Urbanisierungsdruck und Klimakrise interessiert ist jederzeit willkommen. Besonders spannend dabei ist die transdisziplinäre Verknüpfung des Entwurfsfachgebiets mit der Wissenschaft der Stadtökologie – die konkrete Gestaltung unserer zukünftigen Lebenswelten.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Neben den Fachgebieten am Fachbereich Architektur sehe ich z.B. Schnittstellen mit dem Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, dem Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung, oder dem Fachbereich Biologie. Aber ich würde mich auch sehr über weitere Zusammenarbeiten und Kooperationen freuen.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Gerne würde ich bei Gelegenheit in das Exzellenzclusterprojekt „Reasonable Artificial Intelligence“ reinschnuppern – aus reiner Neugier.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… an möglichst vielen internationalen Austauschen und Exkursionen teilnehmen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… eine Runde Laufen gehen oder eine Karaoke-Party in der Küche starten.
pb
TU erneut beim „Stadtradeln“ dabei
3. September 2025
Nach erfolgreichem Engagement in den vergangenen Jahren nimmt die TU Darmstadt auch diesmal wieder am „Stadtradeln“ teil – einer deutschlandweiten Aktion zur Förderung des Radverkehrs und des Klimaschutzes. Vom 7. bis 27. September 2025 sind alle Studierenden und Beschäftigten der TU herzlich eingeladen, gemeinsam möglichst viele Fahrradkilometer zu sammeln. Ziel der vom Klima-Bündnis veranstalteten Aktion ist es, ein Zeichen für nachhaltige Mobilität zu setzen und nebenbei etwas für Teamgeist und die eigene Gesundheit zu tun.
Die TU Darmstadt tritt erneut als Hauptteam mit vielen Unterteams an. Alle Radfans können sich ab sofort anmelden. In den vergangenenen drei Jahren hatte die TU beim „Stadtradeln“ jeweils den ersten Platz in der Teamwertung erreicht. Im Sommer 2024 hatten 248 aktive TU-Radelnde innerhalb von 21 Tagen insgesamt 44.407 Kilometer zurückgelegt. Büro für Nachhaltigkeit/mih
Neu an der TU: Professorin Nina Schwaiger
01. September 2025
Seit dem 1. September ist Nina Schwaiger Professorin für „Rechnungswesen“ am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die 35-jährige Wissenschaftlerin, welche ihre Berufung an die TU Darmstadt als ihren bislang wichtigsten beruflichen Meilenstein nennt, war zuvor an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
Wir haben Professorin Schwaiger zu Ihrem Start an der TU Darmstadt einige Fragen gestellt.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit Anreizproblemen in Unternehmen und der Frage, wie sowohl formelle als auch informelle Steuerungsinstrumente dazu beitragen können, diese Herausforderungen zu reduzieren. Solche Anreizprobleme entstehen beispielsweise zwischen Anteilseignern und Führungskräften aufgrund von Informationsasymmetrien, unterschiedlichen Zeithorizonten oder divergierenden Interessen. Doch auch andere Stakeholdergruppen wie Gesetzgeber, Regulierer oder die Gesellschaft insgesamt sind von solchen Problemen betroffen.
Daher untersuche ich, inwieweit in Unternehmen sowie außerhalb davon Steuerungsinstrumente implementiert werden können, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Interne Instrumente umfassen beispielsweise Zielsetzungs- und Vergütungssysteme, die Führungskräfte motivieren, im Interesse des Unternehmens zu handeln. Externe Instrumente reichen von Regulierung bis hin zu Wirtschaftsprüfung. Im Bereich Nachhaltigkeit sehen wir gerade, wie Regulierer versuchen, Unternehmen zu mehr Transparenz in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und einer nachhaltigeren Unternehmenssteuerung zu bewegen.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Forschung liegt auf informellen Steuerungsinstrumenten. Hierbei untersuche ich, wie Normen – etwa die Unternehmenskultur oder gesellschaftliche Werte am Standort eines Unternehmens – das Verhalten von Unternehmen beeinflussen. Die Tatsache, dass Anreizprobleme in vielen Bereichen auftreten und ihre Bedeutung gerade im Kontext der aktuellen Nachhaltigkeitsentwicklung immer deutlicher wird, unterstreicht die Relevanz meiner Forschungsarbeit.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Meine Forschung bietet Schnittstellen zu einigen Fachgebieten an der TU Darmstadt. Insbesondere sehe ich Schnittstellen zu den Fachgebieten Marketing und Personalmanagement und Unternehmensfinanzierung. Die Gestaltung und Bedeutung von Anreizsystemen für Führungskräfte sowie die Ausarbeitung von Vergütungsverträgen stellen zentrale Forschungsschwerpunkte im Personalmanagement dar. Darüber hinaus ergeben sich natürliche Schnittstellen zu dem Bereich Unternehmensfinanzierung. So interessieren wir uns im Rechnungswesen für die Reaktion von Investoren auf die Berichterstattung von Unternehmen sowie die damit verbundene Regulierung. Außerdem sehe ich starke Schnittstellen unserer Forschungsgebiete im Bereich Corporate Governance, in dem Fragen der Unternehmenskontrolle im Mittelpunkt stehen. Folglich freue ich mich sehr auf einen Austausch dazu mit Frau Professor Stock-Homburg und Herrn Professor Schiereck.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Das ist eine sehr gute Frage und die Entscheidung ist nicht einfach. Am meisten interessieren würde mich der Fachbereich Humanwissenschaften. Die Betriebswirtschaftslehre und damit auch das Fachgebiet Rechnungswesen beschäftigen sich mit dem Entscheidungsverhalten von Führungskräften and damit menschlichen Entscheidungsverhalten. Folglich sind für meine Forschung Erkenntnisse aus der Psychologie und Soziologie sehr interessant und relevant.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Neben der Ausbildung in der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre sind meiner Meinung nach Grundkenntnisse im Bereich Informatik sowie den Ingenieurswissenschaften in der heutigen Zeit sehr gefragt.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Ein Tag mit meinen beiden kleinen Töchtern! Das bringt mich auf komplett andere Gedanken und verschafft mir den nötigen Ausgleich.
pb
Medienschau: KI-Experte Professor Buxmann im ARD-Morgenmagazin
01. September 2025
Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt nahezu alle Lebensbereiche wie kaum eine andere Technologie zuvor. Viele Unternehmen in Deutschland scheinen die Potenziale der revolutionären Technologie aber noch zu scheuen und nicht voll auszuschöpfen. Das ARD-Morgenmagazin MOMA hat sich vergangenen Donnerstag (28. August) in einem Beitrag mit der Problematik beschäftigt und zur Vertiefung des Themas TU-Professor Peter Buxmann als Experten ins Studio eingeladen.
Buxmann wertet Generative KI „als riesige Chance und Wettbewerbsvorteil für Unternehmen aller Größenordnung“. Die Gründe, weshalb deutsche Unternehmen sich davor häufig noch scheuten, sieht er in einer „Überangst“ vor der Technologie in Deutschland. Insbesondere Bildung und Fortbildung sieht er als wichtige Faktoren, um diese Vorbehalte und Ängste abzubauen.
Peter Buxmann leitet das Fachgebiet „Wirtschaftsinformatik | Software & AI Business“ am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Er ist zudem Kolumnist und Podcaster für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Organisator der Darmstädter AI Summit, die im Juni 2025 zum dritten Mal stattfand. Er und sein Team beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema Künstliche Intelligenz – insbesondere mit Anwendungsmöglichkeiten und grenzen für die Wirtschaft, aber auch mit der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. pb
Chief Communication Officer zu Gast beim Lunchtalk der Transferunit Wissenschaftskommunikation
25. August 2025
Patrick Honecker, der Chief Communication Officer der TU Darmstadt, war als Experte zu Gast beim Lunchtalk der Transferunit Wissenschaftskommunikation zum Thema „Navigation durch eine fragmentierte Medienlandschaft“.
Grundlage des virtuellen Lunchtalks, an dem über 70 Kommunikator:innen, Forschende und Interessierte teilnahmen, war eine Studie von Daniel Nölleke von der Deutschen Sporthochschule Köln. Seine Forschungsfrage war: „Wie navigieren Wissenschaftler*innen als potenzielle Expert*innenquellen durch eine zunehmend unübersichtliche Medienlandschaft aus etablierten und peripheren Wissenschaftsformaten?“ Eine Befragung von 26 Forschenden ergab, dass diese große Bereitschaft zeigen, Medienanfragen anzunehmen – es auch als Teil ihres Berufsbilds begreifen –, dabei aber zwischen Formaten und Medien unterscheiden. Allerdings fühlen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der sich immer stärker diversifizierenden Medienlandschaft stark gefordert. „Hier wünschen sich die Befragten explizit Unterstützung durch professionelle Wissenschaftskommunikatoren und -kommunikatorinnen“, so Nölleke.
Hier setzte „Praxisgast“ Honecker an, indem er das Darmstädter Modell der Wissenschaftskommunikation erklärte. Durch individuelle Unterstützung und gezieltes Training wird die Kommunikationskompetenz der Wissenschaftler:innen entwickelt, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft zu ermöglichen.
„Dass die science literacy in der Bevölkerung gestärkt werden muss, ist bekannt“, so Honecker. Man müsse aber auch Forschenden media literacy, also die Fähigkeit, souverän das heutige Medienangebot einschätzen zu können, mitgeben. In den vergangenen 4,5 Jahren wurden an der TU Darmstadt in diesem Bereich über 200 Professorinnen und Professoren geschult.
Die TU Darmstadt befindet sich aktuell gemeinsam mit ihren Partnern Goethe-Universität Frankfurt und Johannes Gutenberg-Universität Mainz als strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten in der Bewerbungsphase als Exzellenzverbund. „Auch in unserer Vision dazu ist die Wissenschaftskommunikation ein wichtiger Pfeiler“, so Honecker.
Die Transfer Unit Wissenschaftskommunikation fördert den Dialog zwischen Praxis und Forschung der Wissenschaftskommunikation. Sie adressiert drängende Fragen der Wissenschaftskommunikation, indem sie den Forschungsstand zu diesen Fragen leicht zugänglich für die Praxis aufbereitet. Die Transfer Unit ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft im Dialog und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.bjb
„Modulare Fluid-Prozesstechnik“: Neue Stiftungsprofessur an der TU
25. August 2025
Der Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt richtet gemeinsam mit der KSB Stiftung eine Stiftungsprofessur „Modulare Fluid-Prozesstechnik“ ein. Beide Seiten unterzeichneten kürzlich eine entsprechende Vereinbarung. Forschungsschwerpunkt der neuen Professur soll das systemische Zusammenspiel der Komponenten von fluidprozesstechnischen Anlagen sein, wie zum Beispiel Pumpen, Armaturen, Reaktoren, Mischern, Trennapparaten und Wärmeübertragern. Das Anwendungsspektrum umfasst unter anderen die Bereiche Energieverfahrenstechnik, Umweltverfahrenstechnik, Wasser- und Wasserstoffwirtschaft sowie Spezialchemie und Pharmachemie.
Mit der neuen Professur soll die Fluid-Prozesstechnik als Kerngebiet des Maschinenbaus allgemein und des Darmstädter Maschinenbaus im Speziellen bedarfsgerecht, zukunftsorientiert und impulsgebend weiterentwickelt werden. Die KSB Stiftung finanziert die W2-Assistenzprofessur mit Tenure Track für eine Dauer von sechs Jahren mit insgesamt etwa 2,1 Millionen Euro. Dez I/mih
KlarText-Preis für TU-Forscherin Katharina Bensing
22. August 2025
Dr.-Ing. Katharina Bensing vom Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften an der TU Darmstadt ist mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung ausgezeichnet worden. Die Forscherin des Fachgebiets Wasserbau und Hydraulik erhielt den Preis für die beste Infografik. Bensing beschreibt darin, welchen Herausforderungen sich Fische auf ihren Wanderungen stellen müssen und wie sie dabei kleinste Strömungsfluktuationen zur Orientierung nutzen.
Mit dem KlarText-Preis zeichnet die Stiftung seit 1997 Antworten junger Forschender auf die Frage „Was hast du da eigentlich gemacht in deiner Doktorarbeit?“ aus. Prämiert wurden in diesem Jahr sieben selbst verfasste Artikel sowie eine Infografik. Die mit je 7.500 Euro dotierten Preise werden am 13. November 2025 in Heidelberg verliehen. Die acht ausgezeichneten Beiträge sind von diesem Tag an auf der Website der Stiftung zu sehen.
Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. KTS/mih
Pflegeaktion für Jungbäume im TU-Wald
14. August 2025
Zum vierten Mal in Folge hat das Büro für Nachhaltigkeit gemeinsam mit HessenForst zur Pflege der rund 300 Jungbäume aufgerufen, die 2021 als kleine Setzlinge im Rahmen der Initiative zum Schutz des TU-Waldes gepflanzt wurden. Unter Anleitung von Revierförster Jonas Schorr machten sich TU-Angehörige aus verschiedenen Organisationseinheiten in ihrer Mittagspause auf den Weg, um die jungen Spitzahorn- und Winterlindensprösslingen von Unkraut zu befreien.
Auf der noch umzäunten Fläche, die Wildtiere vom Verursachen von Bissschäden an den Bäumen abhält, wurden Brombeerranken und andere konkurrenzstarke Pflanzen entfernt. Diese Pflegemaßnahmen sind besonders in den ersten Jahren entscheidend, damit die Jungbäume ausreichend Licht und Platz zum Wachsen haben.
Die TU Darmstadt will auch in Zukunft mit solchen Aktionen zur schonenden Pflege und zum Schutz des Waldes rund um den Campus Lichtwiese beitragen. Ziel ist es, die Fläche ökologisch zu entwickeln und als Naturerbe für kommende Generationen zu bewahren.
Fund des seltenen Großen Eichenbock-Käfers im Botanischen Garten der TUDa
14. August 2025
Eine wichtige Entdeckung: Im Botanischen Garten der TU Darmstadt wurde der Große Eichenbock (Cerambyx cerdo) gesichtet – ein in Deutschland stark gefährdeter Käfer, der europaweit unter strengem Schutz steht.
Mit bis zu sechs Zentimetern Körperlänge und eindrucksvollen, geweihartigen Fühlern zählt er zu den größten heimischen Käferarten. Sein eng an alte Eichen gebundener Lebensraum ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch geschrumpft.
Der Große Eichenbock ist gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eine streng geschützte Art in der EU. Sein Fang, seine Tötung oder Störung sind verboten und sein Lebensraum darf nicht zerstört werden. Bundesweit gilt die Art als vom Aussterben bedroht.
„Dass dieser überaus imposante und seltene Käfer in unserem Botanischen Garten gefunden wurde, zeigt, wie wertvoll unsere alten Baumbestände für den Artenschutz sind“, betont Professor Simon Poppinga, wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens. „Die aufwändig gepflegten und vielfältigen, naturnahen Lebensräume in unserem Garten bieten eben einer außergewöhnlich hohen Biodiversität ein sicheres Zuhause.“
Besucherinnen und Besucher werden gebeten, Sichtungen dem Gartenteam zu melden und die Tiere keinesfalls zu berühren oder zu stören. cst
Willkommen an der TU Darmstadt: 29 Auszubildende und dual Studierende starten ins Berufsleben
13. August 2025
An der Technischen Universität Darmstadt haben 29 junge Menschen in diesen Tagen ihre Ausbildung oder ihr duales Studium aufgenommen. In insgesamt 15 verschiedenen Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen starten sie in einen neuen Lebensabschnitt.
Zum Auftakt begrüßt die TU Darmstadt ihre neuen Auszubildenden und Studierenden mit einer Einführungswoche. Vom 11. bis 15. August stehen unter anderem Campustouren, Sicherheitsunterweisungen sowie eine zentrale Begrüßungsveranstaltung auf dem Programm. Auch ein Austausch mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung ist Teil der Einführungsphase.
Interessierte für den Ausbildungsbeginn im August 2026 können sich bald bewerben: Die neuen Ausschreibungen werden in der kommenden Woche veröffentlicht. Dez VII/pg
Leopoldina-Empfehlungen zu Überkonsum sozialer Medien
13. August 2025
Ein neues Diskussionspapier der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, an dem auch zwei Professoren der TU Darmstadt mitwirkten, thematisiert die gravierenden Folgen der intensiven Nutzung sozialer Medien für Kinder und Jugendliche. Das Autor:innen-Team, darunter die TU-Wissenschaftler Johannes Buchmann, emeritierter Professor für Informatik, und Ahmad-Reza Sadeghi, Professor für Informatik, verweist auf den bisweilen riskanten bis suchtartigen Umgang mit Social Media. Die Expert:innen beleuchten negative Auswirkungen auf das psychische, emotionale und soziale Wohlbefinden, wie Depressions- und Angstsymptome, Aufmerksamkeits- oder Schlafprobleme. Auf Basis der aktuellen Studienlage schlagen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präventive Maßnahmen vor und geben Handlungsempfehlungen für einen besseren Schutz Minderjähriger, beispielsweise durch altersabhängige Zugangs- und Funktionsbeschränkungen.
Laut den Autorinnen und Autoren besteht politischer Handlungsbedarf, um mögliche Gefährdungen abzumildern und gleichzeitig zu einem reflektierten und kompetenten Umgang mit sozialen Medien zu befähigen. Sie sprechen sich dafür aus, dass Kinder unter 13 Jahren keine Social-Media-Accounts einrichten dürfen. Für 13- bis 15-jährige Jugendliche sollten soziale Medien nur nach gesetzlich vorgeschriebener elterlicher Zustimmung nutzbar sein. Für 13- bis 17-Jährige sollen soziale Netzwerke zudem altersgerecht gestaltet werden – beispielsweise bei den algorithmischen Vorschlägen, durch ein Verbot von personalisierter Werbung oder durch die Unterbindung besonders suchterzeugender Funktionen wie Push-Nachrichten und endloses Scrollen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen außerdem, die Nutzung von Smartphones in Kitas und Schulen bis einschließlich Klasse 10 nicht zuzulassen.
Das Diskussionspapier erläutert auch die mögliche Umsetzung der Altersgrenzen und altersgerechten Einschränkungen auf Social Media. Hier sehen die Autorinnen und Autoren vor allem auf EU-Ebene Möglichkeiten der Regulierung. Sie begrüßen die geplante Einführung der „EUDI-Wallet“, die einen datenschutzkonformen digitalen Altersnachweis ermöglichen soll. Laut dem Papier sollte zudem ein digitaler Bildungskanon in Kitas und Schulen verankert werden. Niedrigschwellige Public-Health-Kampagnen sollten Familien besser informieren und bestärken. Lepoldina/feu
TU-Präsidentin Brühl bei Hessischem Unternehmerinnentag vertreten
7. August 2025
Die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, nimmt am 29. August am Hessischen Unternehmerinnentag 2025 teil. Gemeinsam mit vier weiteren Teilnehmenden spricht sie bei der Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main in einem Panel.
Der zum 24. Mal stattfindende Unternehmerinnentag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Standfest in bewegten Zeiten“. In verschiedenen Formaten werden unter anderem Fragen zur Robustheit und Flexibilität hessischer Unternehmen sowie zu strategischen Bedarfen von Gründer:innen und Unternehmer:innen im Wettbewerb erörtert. Die Teilnahme an der ganztägigen Veranstaltung ist kostenfrei, Anmeldungen sind bis zum 22. August 2025 unter www.jumpp.de/utag2025 möglich. mih
TU-Start-ups „autonomIQ“ und „Fenexity“ im Finale des „Hessen Ideen Wettbewerbs“
01. August 2025
Insgesamt haben es 13 Teams ins Finale des „Hessen Ideen Wettbewerbs“ geschafft, darunter die beiden TU-Start-ups autonomIQ und Fenexity.
Mit ihrem Start-up-Projekt „autonomIQ“ entwickeln Erkut Sarikaya und Felix Hoffmann eine KI-basierte Softwarelösung, die ein zentrales Problem in der industriellen Fertigung löst: den zeitaufwendigen, personalintensiven Prozess der Maschinenprogrammierung.
Die Gründer David Mandel und Benjamin Blat Belmonte möchten mit „Fenexity“ durch intelligente Software das Laden von Elektrobussen optimieren – abgestimmt auf Fahrpläne Strompreise und weitere Anforderungen – und damit große Einsparungen ermöglichen.
Der landesweite Gründungswettbewerb von Hessen Ideen kürt in diesem Jahr zum 10. Mal die besten Gründungsideen aus den hessischen Hochschulen. Die Preisverleihung findet am 16. September im Lokschuppen Marburg statt. Dort werden die innovativen Gründungsideen aus Hessens Hochschulen vor einem breiten Publikum gewürdigt und das Preisgeld in Höhe von insgesamt 21.000 Euro wird vergeben.
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Gründungskultur an den hessischen Hochschulen nachhaltig zu stärken. Er steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, und wird koordiniert von UniKasselTransfer der Universität Kassel in Kooperation mit dem Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt. Hessen Ideen/bjb
Christina Eisenbarth erhält den Deutschen Studienpreis 2025
30. Juli 2025
Professorin Christina Eisenbarth wird mit dem Deutschen Studienpreis 2025 in der Kategorie Natur- und Technikwissenschaften ausgezeichnet. Gewürdigt wird ihre Dissertation zur Entwicklung hydroaktiver Gebäudehüllen, die sie am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren der Universität Stuttgart im Fachgebiet Fassadentechnik verfasst hat. Inzwischen forscht und lehrt sie als Professorin für Entwerfen und Technologie resilienter Architektur an der TU Darmstadt.
Im Zentrum ihrer Dissertation steht die hydroaktive Gebäudehülle HydroSKIN. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Fassadensystem, das nahezu das gesamte auf die Fassade treffende Regenwasser aufnehmen kann. Dieses Wasser wird an heißen Tagen zur Verdunstungskühlung genutzt und trägt so zur Wiederherstellung des städtischen Wasser- und Wärmehaushalts bei. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Flächenversiegelung, die die Risiken von Hitze und Starkregen in deutschen Städten erhöhen, bietet HydroSKIN eine innovative Lösung. Ihre Forschung sei daher „ein zukunftsweisender Ansatz für klimaresiliente Gebäude und Städte“, so die Körber-Stiftung bei der Bekanntgabe der Preisträger:innen.
Im Jahr 2023 gründete Eisenbarth das Start-up HydroSKIN, das bereits mehrfach nationale und internationale Auszeichnungen erhalten hat. Darunter den German Design Award 2024, den Blauen Kompass des Umweltbundesamtes und Bundesumweltministeriums sowie jüngst den Nachwuchspreis der Stuttgarter Gips-Schüle-Stiftung. Für 2025 ist HydroSKIN zudem für den Stuttgarter Innovationspreis nominiert.
Der Deutsche Studienpreis der Körber-Stiftung wird jährlich für exzellente Dissertationen mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz vergeben. Er ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 4. Dezember 2025 in Berlin statt. Schirmherrin des Preises ist die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Julia Klöckner. pkl
Antisemitismusforschungsprojekt der TU erhält Förderung des hessischen Wissenschaftsministeriums
Das hessische Wissenschaftsministerium fördert Antisemitismusforschung und Forschungsprojekte, die bestehende Initiativen zur Demokratiesicherung wissenschaftlich bewerten, mit dem Programm „Stärkung der Demokratieforschung Hessen“: Damit unterstützt das Wissenschaftsministerium Forschungsvorhaben an den Hochschulen, die in die Gesellschaft wirken und unsere Demokratie widerstandsfähiger gegen Extremismus und Polarisierung machen, heißt es in der Mitteilung des HMWK. Externe Gutachtende und der wissenschaftliche Beirat des Programms haben fünf Projekte ausgewählt, eines davon mit Beteiligung der TU Darmstadt. Über 269.000 Euro fließen im ersten Förderjahr in die Konzepte.
Das Projekt: „Antisemitismus an Hochschulen in Hessen aus jüdischen und nicht-jüdischen Perspektiven. Eine Mixed-Methods-Studie“, Frankfurt University of Applied Sciences und TU Darmstadt
Seit dem 7. Oktober 2023 ist die Sicherheit jüdischen Lebens auf dem Campus verstärkt gefährdet. Die Frankfurt University of Applied Sciences und die TU Darmstadt wollen gemeinsam eine empirische Datengrundlage in Hessen schaffen, um die Verbreitung der unterschiedlichen Formen von Antisemitismus an hessischen Hochschulen unter systematischem Einbezug jüdischer Perspektiven zu analysieren. In der Studie werden Bedarfe und Belange jüdischer und nicht-jüdischer Studierender sowie Hochschullehrender zusammengeführt. So lässt sich die Situation an den Hochschulen in ihrer Reichweite besser verstehen und es können datenbasiert Kontroversen und Gegenstrategien im Hochschulbereich identifiziert werden. Das Projekt wird in der Förderlinie „Hessische Antisemitismusforschung“ über drei Jahre gefördert, von Seiten der TU ist Professorin Katja Adl-Amini, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, beteiligt.
„Demokratie ist kein Selbstläufer, sie muss immer wieder neu verteidigt und weiterentwickelt werden. Gerade im Kampf gegen Antisemitismus leisten Wissenschaft und Forschung einen essentiellen Beitrag, unser demokratisches Miteinander zu schützen“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Die geförderten Projekte binden oft Partner aus der Praxis ein und haben ein hohes Transferpotenzial. Gleichzeitig müssen wir auch sicherstellen, dass Erkenntnisse aus bestehenden Projekten zur Demokratiesicherung für die praktische Arbeit und die Forschung wissenschaftlich nutzbar sind. Ich gratuliere den Forschungsteams zur erfolgreichen Bewerbung und bin gespannt auf die Ergebnisse.“ HMWK/bjb
EY Startup-Barometer: Standort Hessen stabil
25. Juli 2025
Trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds bleibt Hessen ein stabiler Startup-Standort mit solider Finanzierungsdynamik. Das geht aus dem jüngsten EY-Startup-Barometer hervor. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete das Land 23 Finanzierungsrunden mit einem Gesamtvolumen von etwa 99 Millionen Euro. 23 hessische Gründungen erhielten im ersten Halbjahr Finanzierungen.
Im Bundesvergleich bleibt Hessen auf Platz sechs der aktivsten Gründungsländer – hinter Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hamburg aber mit steigender Relevanz im Bereich wissenschaftsnaher Startups. Venture Capital konzentriert sich zunehmend auf forschungsnahe Innovationen, was Standorte mit technischer Hochschulstärke klar begünstigt.
Das EY Startup-Barometer erscheint seit 2014 und wird halbjährlich von EY-Parthenon herausgegeben, der Strategieberatung von Ernst & Young. Die Auswertung stützt sich unter anderem auf Pressemitteilungen von Start-ups und Investoren sowie Presseberichterstattung. HIGHEST
Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek zu Gast an der TU Darmstadt
22. Juli 2025
Im Rahmen seiner parlamentarischen Sommerreise besuchte Oliver Kaczmarek, Mitglied des deutschen Bundestages, des Vorstands der SPD-Fraktion und deren Sprecher für Bildung und Forschung die TU Darmstadt. Präsidentin Tanja Brühl, die Vizepräsidenten Matthias Oechsner und Thomas Walther sowie CCO Patrick Honecker hießen Kaczmarek herzlich willkommen.
Die hohe Interdisziplinarität der Forschung an der TU veranschaulichten die Professoren Marcus Rohrbach und Constantin Rothkopf anhand der Exzellenzcluster Reasonable AI (RAI) und The Adaptive Mind (TAM) die Beispiele für erfolgreiches, institutionsvernetztes Kooperieren sind. Das TU-Start-up Zenaris verknüpft mit seiner Geschäftsidee digitale und soziale Bedarfe. Die Gründer Hakan Evcek und Tim Jefferys demonstrierten eindrucksvoll ihre Geschäftsidee eines Hubs für uneingeschränkte digitale Teilhabe.
im Fokus des mehrstündigen Besuchs standen die Zukunftsthemen KI und Space. Niedrigschwellige Weltraumbeobachtung leistet das TURM Observatory auf dem Campus Stadtmitte, das Professor Robert Roth den Besucher:innen erläuterte. Mit dem TURM begeistert die TU viele Studierende und Schüler:innen für das Thema Astrophysik.
Weitere Stationen bildeten auf dem Campus Lichtwiese das Concurrent Engineering Lab von Professor Reinhold Bertrand, der zusammen mit Jan-Peter Ceglarek und Pia Lenhardt in einem Impulsvortrag darstellte, wie sich Arbeitsweise und Aufgaben der Europäischen Weltraumagentur ESA auf universitäre Prozesse produktiv übertragen lassen, sowie die Hochschulgruppe TUDSaT, deren aktuelle Vorhaben im Bereich Satelliten- und Raketenbau Vorstandsmitglied Tyler Kraus vorstellte.
Kaczmarek zeigte sich beeindruckt von der Expertise und der Leidenschaft, mit der an der TU Darmstadt fachbereichs- und institutionsübergreifend gelernt, gelehrt und geforscht wird. Die erhaltenen Impulse seien für ihn erneut eine Bestätigung dafür, welch relevante Forschung, Lehre und Innovation überall in Deutschland zu finden sei. Auch an der TU Darmstadt. as/cb
Emeriti des Fachbereichs Maschinenbau im Wissenschaftsschloss
17. Juli 2025
Eine Gruppe von 20 Emeriti und Partner:innen besuchte gestern Nachmittag (16. Juni) erstmalig das sanierte Darmstädter Wissenschaftsschloss. Die ehemaligen Professorinnen und Professoren aus dem Fachbereich Maschinenbau treffen sich regelmäßig zum Netzwerken. Sie wurden durch Professor Matthias Oechser, Vizepräsident für Forschung, und Dr. Patrick Honecker, Chief Communication Officer (CCO) der TU Darmstadt, im Senatsaal des Wissenschaftsschlosses begrüßt und erhielten einen Einblick in aktuelle Forschungsfelder, die Exzellenzinitiative und Zahlen und Fakten rund um die TU Darmstadt und die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Im Anschluss bot Heiko Feuchter, der Leiter des Dezernats Baumanagement und Technischer Betrieb, besondere Einblicke hinter die Kulissen des Schlosses und der Schlosssanierung.
CCO Patrick Honecker betonte, dass die emeritierten Professorinnen und Professoren auch nach ihrer aktiven Zeit wertvolle Ratgeber:innen und Multiplikator:innen und ein bedeutender Teil der Universitätsgemeinschaft seien. Das Alumni-Netzwerk der TU Darmstadt lädt alle Beschäftigten und Studierenden ein, auch nach ihrem Abschluss bzw. ihrer Tätigkeit der Universität weiter verbunden zu bleiben. Alumni-Management/pb
Bilder statt Banner: Studie zu Datenschutzvisualisierungen
16. Juli 2025
Datenschutzerklärungen im Internet sind oft lang, technisch und schwer verständlich, und werden deshalb in den meisten Fällen ungelesen weggeklickt. Eine neue Studie des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich widmet sich der Frage, wie solche Informationen gestaltet sein müssen, um das Verständnis der Nutzer:innen zu verbessern.
Die Forscher:innen um Alina Stöver, Nina Gerber und Mona Henz von der TU Darmstadt untersuchten, ob Bilder und Symbole dabei helfen können, besser zu verstehen, welche persönlichen Daten wie verarbeitet werden. Zusätzlich analysierten sie den Effekt von sogenanntem dynamischem Feedback. Dabei handelt es sich um Rückmeldungen in Echtzeit, die direkt zeigen, welche Auswirkungen eine Datenschutzentscheidung hat.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass sowohl Visualisierungen als auch dynamisches Feedback von den insgesamt 400 Befragten als viel ansprechender und hilfreicher wahrgenommen wurde als die klassische Textversion. Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn mit Hilfe von Bildern sofort eine Rückmeldung über die Datenschutzentscheidung gegeben wird. Die Datenschutz-Visualisierungen könnten daher der allgemeinen Datenschutzmüdigkeit entgegenwirken und Nutzer:innen helfen, Entscheidungen in Bezug auf die eigene digitale Privatsphäre bewusster zu treffen.
ATHENE ist ein Forschungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft unter Mitwirkung der Fraunhofer-Institute SIT und IGD sowie der Hochschulen TU Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt am Main und Hochschule Darmstadt. Es wird seit 2019 vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) gefördert. pkl
Neu an der TU: Professor Dirk Hartmann
16. Juli 2025
Seit dem 1. Juli verstärkt Dirk Hartmann den Fachbereich Elektrotechnik- und Informationstechnik als Kooperationsprofessor für das Forschungsgebiet „Digitale Zwillinge“. Der 47-jährige Wissenschaftler, der an der Universität Heidelberg promovierte und dort als Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Wissenschaftliches Rechnen tätig war, durchlief eine Expertenkarriere mit verschiedenen Managementrollen bei der Siemens AG. Aktuell leitet er dort das Technologie-Innovations-Team für die Simulationsprodukte der Siemens Digital Industrie Software.
Als seinen wichtigsten wissenschaftlichen und beruflichen Meilen nennt Hartmann den Transfer seiner Forschungsarbeiten (GPU-beschleunigte Simulation) in neue Siemens-Softwareprodukte, die Designer:innen als neue Nutzer:innengruppe von interaktiven Simulationswerkzeugen erschließen.
Wir haben Professor Hartmann zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen zu seinem Forschungsgebiet und seinen Plänen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
Digitale Zwillinge sind eine der zentralen Schlüsseltechnologien zur Bewältigung der Herausforderungen der Nachhaltigkeit. Sie ermöglichen nicht nur die Entwicklung effizienterer Produkte, sondern auch den effizienteren Betrieb bestehender Produkte, wodurch signifikant Energie eingespart werden kann (siehe auch E+E Diskurs März 2024). Ohne digitale Zwillinge wird die Nachhaltigkeit nicht gelingen.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Simulations-Technologie und digitale Zwillinge sind in vielen Bereichen einsetzbar, da sie es ermöglichen, „Experimente“ virtuell durchzuführen und insbesondere unterschiedliche Szenarien virtuell durchzuspielen. Damit können sie den Erkenntnisgewinn deutlich beschleunigen. Da die entsprechenden Methoden anwendungsagnostisch sind, gibt es Schnittstellen zu vielen Bereichen. In meiner bisherigen Karriere habe ich immer interdisziplinär gearbeitet, z.B. mit Schnittstellen zur Mechanobiologie, dem Verhalten von Fußgängern oder zuletzt den Ingenieurswissenschaften. Ich freue mich daher sehr darüber, dass die TU Darmstadt Interdisziplinarität so stark in den Vordergrund stellt.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Gerne würde ich einen Tag im Fachbereich Psychologie verbringen. Neben vielen technischen Aspekten stellt die Mensch-Maschine-Schnittstelle eine zentrale Herausforderung dar, um die stärkere Adaption digitaler Zwillinge voranzutreiben. Heutige Tools sind oft zu komplex, um die Technologie einer breiten Masse zugänglich zu machen. Der Mensch-Maschine-Interaktion kommt dabei eine besondere Rolle zu. Neue Technologien wie Augmented und Virtual Reality, Sprachmodelle in der Künstlichen Intelligenz oder Eyetracking ermöglichen es, die Interaktion neu zu gestalten – insofern ein äußerst spannendes Forschungsfeld.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… viel YouTube und Künstliche Intelligenz (große Sprachmodelle) nutzen, um mir Wissen schneller anzueignen. Einerseits ermöglicht YouTube, von den besten Professoren weltweit zu lernen, z.B. Lineare Algebra von Gilbert Strang oder Data-based Engineering von Steve Brunton. Andererseits ermöglichen moderne Sprachmodelle einen schnellen und individuellen Einstieg in unbekannte Fachgebiete. Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass diese Modelle sich nur für den Einstieg eignen und eine tiefere eigene Einarbeitung in Themen nicht ersetzen können.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… Sport (Laufen) und Heimwerken.
pb
Online-Voting für den hessischen Hochschulgründungswettbewerb gestartet
16. Juli 2025
Beim zehnten landesweiten Gründungswettbewerb von Hessen Ideen wetteifern in diesem Jahr 36 innovative Start-ups um den Titel „Beste Gründungsidee aus einer hessischen Hochschule“. Mit vertreten sind die TU-Gründungsprojekte Zenaris, autonomIQ und Fenexity. Im öffentlichen Online-Voting können sich die drei Teams mit den meisten Stimmen einen Platz im Finale des Wettbewerbs sichern. Das Online-Voting läuft bis zum 31. Juli. Zehn weitere Finalteams werden durch ein Gutachtenverfahren ermittelt.
Der Hessen Ideen Wettbewerb ist ein landesweiter Wettbewerb für Gründungsideen aus hessischen Hochschulen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Gründungskultur an den hessischen Hochschulen nachhaltig zu stärken. Er steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels.
Erstmals ausgeschrieben im Jahr 2016, findet der Wettbewerb dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Bei dem Wettbewerb handelt sich um eine Initiative des Landes Hessen, hessischer Hochschulen und Unternehmen. Koordiniert wird dieser von UniKasselTransfer der Universität Kassel in Kooperation mit dem Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt.
Bei der feierlichen Preisverleihung am 16. September in Marburg pitchen die Finalist:innen noch einmal vor dem Publikum, anschließend werden die Gewinner:innen bekannt gegeben. Insgesamt 20.000 Euro Preisgeld werden auf die ersten drei Plätze verteilt. Zusätzlich erhalten alle Finalist:innen ideelle Unterstützung durch ein Pitch-Training und professionelles Feedback. pkl
TU-Architekturprofessorin Christina Eisenbarth erhält Gips-Schüle-Forschungspreis
15. Juli 2025
Professorin Christina Eisenbarth, seit Kurzem am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt, wird mit dem Ehrenpreis des Gips-Schüle-Nachwuchspreises 2025 in der Kategorie Technikwissenschaften ausgezeichnet. Gewürdigt wird ihre Dissertation zur Entwicklung hydroaktiver Gebäudehüllen, die zur Klimaanpassung urbaner Räume beitragen.
Die Gebäudehülle HydroSKIN ist in der Lage, das nahezu gesamte Regenwasser aufzunehmen, das auf die Gebäudefassade trifft. Zusätzlich kann das Wasser an heißen Tagen zur Verdunstungskühlung genutzt werden. Damit lässt sich die Temperatur der Gebäudefassade auf ein Minimum von 17 Grad senken. Dies trägt zur Wiederherstellung der Balance des Wasser- und Wärmehaushalts in den Städten bei.
Eisenbarth promovierte am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren an der Universität Stuttgart. Im Jahr 2023 gründete sie das Start-up HydroSKIN, das bereits mehrfach national und international ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem German Design Award 2024 und mit dem Blauen Kompass des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums. Zudem steht Eisenbarth derzeit auf der Shortlist für den Deutschen Studienpreis.
Die Gips-Schüle-Stiftung würdigt im Rahmen ihres Nachwuchspreises jährlich herausragende Doktorarbeiten aus Baden-Württemberg. Alle zwei Jahre schreibt die Stiftung den Forschungspreis aus für ein wissenschaftliches Projekt, das für die Gesellschaft von besonderem Nutzen ist. Der Nachwuchspreis ist mit einer Preissumme von 10.000 Euro dotiert. pkl
Medienschau: Podcast mit Physik-Professor Markus Roth
11. Juli 2025
„Heinermania – Der Podcast für Darmstadt“ hat in seiner aktuellen Folge Physik-Professor Markus Roth zu Gast. Roth, gebürtiger Darmstädter, studierte in seiner Heimatstadt Physik und ist Professor für Laser- und Plasmaphysik am Institut für Kernphysik der TU Darmstadt. Zudem ist Roth Mitgründer und Chief Science Officer des Start-up Focused Energy, das mithilfe von lasergetriebener Kernfusion Strom erzeugen will. Focused Energy hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 am RWE-Standort in Biblis eine Fusion-Pilotanlage zu errichten.
Mit den Journalisten Stefan Benz und Sabine Schiner unterhält sich Markus Roth über seine Forschung, die Möglichkeiten der Kernfusion als Energiequelle der Zukunft und die Pläne und Ziele von Focused Energy aber auch über viel Privates, wie zum Beispiel seine Begeisterung für Star Trek. pb
Wiedersehen zum Heinerfest: Alumni-Treffen an der TU
10. Juli 2025
Im Rahmen des diesjährigen Heinerfestes hat das Alumni-Netzwerk der TU Darmstadt am 4. Juli 2025 ehemalige Studierende zu einem Alumni-Programm eingeladen. Zum Auftakt kamen frühere Studierende des Fachbereichs Mathematik unter dem Motto „coffee & pi – converging with friends“ im Mathebau auf dem Campus Stadtmitte zu Gesprächen mit Professor:innen und Mitarbeitenden zusammen.
Im Anschluss bot eine zentrale Alumni-Lounge im Glockenhof des Wissenschaftsschlosses Ehemaligen aller Fachbereiche die Möglichkeit zum Austausch und zum Verweilen. Musikalisch begleitet wurde das Netzwerktreffen von der TU Big Band. Die Alumni hatten außerdem die Möglichkeit, Erinnerungsfotos in der Fotobox zu schießen und in einem Alumni-Quiz ihr Wissen rund um Geschichte, Zahlen und Fakten der TU zu testen. Alumni-Management/mih
ryon Summer School: Schritt für Schritt ein Start-up entwickeln
9. Juli 2025
Vom 22. bis 26. September 2025 findet in Darmstadt und Gernsheim die diesjährige ryon Summerschool des Centre for Synthetic Biology der TU Darmstadt statt. Die Veranstaltung richtet sich an junge Forschende aus verschiedenen Disziplinen wie Biologie, Biochemie, Synthetischer Biologie, Materialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Unter dem diesjährigen Motto „Molekulare Biosensoren“ bietet die Summer School die Möglichkeit, wissenschaftliche Ideen zu tragfähigen Start-Up-Konzepten zu entwickeln.
Das fünftägige Programm bietet dafür eine Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen, Erfahrungen von Gründer:innen, intensiver Teamarbeit und professionellem Business-Coaching. Ziel ist es, dass die Teilnehmer:innen lernen, welche Schritte nötig sind, um eine Idee in ein erfolgreiches Start-up zu verwandeln. Dazu erhalten sie Input von renommierten Forscher:innen und erfolgreichen Gründer:innen. Sie entwickeln eigene Geschäftsideen und arbeiten diese aus, um diese am letzten Tag vor den Expert:innen zu präsentieren, die sich aus Mitgliedern des High Tech Gründer Fonds (HTGF), Evonik und BASF zusammensetzt.
Die Anmeldung zu der Veranstaltung ist möglich über ryon.de. ryon ist ein GreenTech Accelerator für Startups und junge Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Biotechnologie, Material- oder Ingenieurswissenschaften. pkl
Public Climate School: Eine Woche für Klimabildung
9. Juli 2025
Vom 24. bis 30. November 2025 findet erstmals die Public Climate School (PCS) mit einer bundesweiten Aktionswoche zur Stärkung der Klimabildung statt. Ziel ist es, den Themen Klimakrise und Nachhaltigkeit mehr Raum an Universitäten zu geben und die gesellschaftliche Relevanz dieser Herausforderungen auch in der Lehre sichtbar zu machen.
Während der Aktionswoche sollen an der TU Darmstadt zahlreiche Veranstaltungen mit inhaltlichem Bezug zur Klimathematik stattfinden. Dozierende sind eingeladen, in ihren Lehrveranstaltungen Zusammenhänge zwischen Fachinhalten und der Klimakrise aufzuzeigen. Dies kann in verschiedenen Formaten stattfinden, unter anderem durch kurze Impulse, thematische Ergänzungen oder interaktive Formate.
Beiträge zur Aktionswoche können ab sofort eingereicht werden. So sollen möglichst viele Perspektiven aus Forschung und Lehre zusammengebracht und die Bedeutung von Klimabildung deutlich gemacht werden.
Die Aktionswoche Public Climate School wurde 2019 von den Students for Future ins Leben gerufen und wird seit 2022 durch den gemeinnützigen Verein Klimabildung e.V. organisiert. Sie findet jährlich in Kooperation mit Universitäten, Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen statt. An der TU erhält das Team rund um das Büro für Nachhaltigkeit für die Public Climate School Unterstützung durch den Verein Klimabildung und die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit der TUDa. pkl
Neu an der TU: Professorin Yvonne Späck-Leigsnering
9. Juli 2025
Seit dem 1. Juli ist Yvonne Späck-Leigsnering Kooperationsprofessorin für „Rechnergestützte Elektromagnetische Verträglichkeit“ am Fachbereich Elektro- und Informationstechnik. Die Wissenschaftlerin, die 2019 an der TU Darmstadt promovierte, ist seit 2022 unabhängige Nachwuchsgruppenleiterin der Forschungsgruppe „Quasistatics in Computational Engineering (QuinCE)“ am TU-Fachgebiet „Theorie Elektromagnetischer Felder (EMFT)“. Zudem leitet sie seit 2023 das Simulationsteam in der Abteilung ME/EMC der Robert Bosch GmbH.
Im Dezember 2023 wurde Späck-Leigsnering von der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring für ihren Beitrag zum Aufbau eines zukünftigen Energieverteilungssystems für erneuerbare Energien ausgezeichnet und zum Werner-von-Siemens-Fellow ernannt. Diese Anerkennung ihrer Forschungstätigkeit nennt sie als ihren bislang wichtigsten wissenschaftlichen und beruflichen Meilenstein. In der aktuellen Folge von „Ring der Zukunft“, dem Podcast der Stiftung, gibt Späck-Leigsnering Einblicke in ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen wissenschaftlicher Forschung und Anwendung in der Industrie.
Auch wir haben Yvonne Späck-Leigsnering zum Start ihrer Professur an der TU Darmstadt einige Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende?
Elektrische Geräte sind heute überall in unserem Alltag. Als Leiterin des Simulationsteams in der Abteilung für Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei Bosch und Kooperationsprofessorin beschäftige ich mich mit meinem Team damit, dass sich diese Geräte nicht gegenseitig stören. Das klingt vielleicht erstmal nüchtern, ist aber manchmal echte Detektivarbeit! Wer sich schon mal gefragt hat, wie ein Induktionskochfeld oder eine Mikrowelle von innen aussieht – oder gerne eBike fährt– ist bei unseren Themen genau richtig.
Die Simulation ist dabei ein wichtiges Werkzeug: Sie ermöglicht uns, in die Geräte quasi hineinzuschauen und elektromagnetische Felder sichtbar zu machen. Die Kunst und die Essenz meiner Forschung ist es, das komplexe elektromagnetische Verhalten herunterzubrechen und möglichst einfach mathematisch zu modellieren. So können wir Zusammenhänge verstehen und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen das EMV-Verhalten komplexer Produkte optimieren.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
EMV ist niemals Selbstzweck – im Mittelpunkt steht immer ein Produkt, das elektromagnetisch verträglich sein muss. Das kann vom winzigen Sensor bis zur riesigen HVDC-Converter-Station reichen. Als Feldtheoretikerin beschäftige ich mich, wie wir alle in der Elektrotechnik, mit den Maxwell‘schen Gleichungen – eine universelle Basis seit mehr als 150 Jahren.
In meiner Position bei Bosch erlebe ich täglich, wie bereichernd und wichtig der fachübergreifende Austausch ist. Wir arbeiten z.B. eng mit Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieuren zusammen, wenn es um den Einfluss von Gehäusedesign auf das EMV-Verhalten geht, entwickeln mit Informatikerinnen und Informatikern neue Simulationstools und nutzen Machine-Learning-Methoden. Als Feldtheoretikerin bewege ich mich dabei quasi wie eine Übersetzerin zwischen den verschiedenen technischen Disziplinen – das macht die Arbeit besonders spannend!.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
In der Biologie und besonders im botanischen Garten, den ich sehr liebe! Ich bewundere die Geduld, Akribie und vermutlich auch die Demut, die man bei natürlichen, nicht-technischen Systemen mitbringen muss.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… mich auf jeden Fall wieder in der Fachschaft engagieren! Das hat mir damals nicht nur Spaß gemacht, sondern ich habe dabei auch viel über politische Prozesse gelernt. Falls möglich, würde ich unbedingt ins Ausland gehen – diese Erfahrung prägt fürs Leben. Was ich heute anders machen würde? Mir generell mehr Zeit nehmen, etwa für eine längere Wanderung durch die Alpen, statt direkt in die Promotion zu starten. Und ich würde definitiv die Lehrenden herausfordern, wenn es um den Einsatz von KI im Studium geht – da haben dieStudierenden heute zu Recht hohe Erwartungen!
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… Klettern in der fantastischen DAV-Kletterhalle in Darmstadt, am liebsten am lauen Sommerabend an unserer tollen Außenwand (Grüße gehen raus!) oder Zeit mit der Familie in der Natur zu verbringen. pb
Rektorat der TU Graz zu Besuch
9. Juli 2025
Am 30. Juni und 01. Juli war das Rektorat der TU Graz zu Gast an der TU Darmstadt. Die beiden Technischen Universitäten verbindet eine 40-jährige enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein erster Kooperationsvertrag wurde 1985 abgeschlossen; seit 2017 sind die beiden Universitäten strategische Partnerinnen. In den 40 Jahren der Partnerschaft entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit in Forschung und Lehre, die eine Vielzahl an Themen- und Kompetenzbereichen beider Universitäten umfasst. Ein Ausdruck dieser tragfähigen Kooperation zwischen beiden Institutionen ist die erfolgreiche Einwerbung des ersten deutsch-österreichischen Sonderforschungsbereichs. Seit 2022 bildet der Transregio TRR 361 CREATOR eine interdisziplinäre Plattform für die computergestützte Simulation, Modellierung und Optimierung elektrischer Maschinen, um das Leistungsvermögen moderner elektrischer Antriebe zu optimieren.
Im Mittelpunkt der intensiven Gespräche zwischen den Präsidien beider Universitäten standen Möglichkeiten zur weiteren Intensivierung der Kooperation in den Kernmissionen Forschung, Lehre und xchange. Immer mitgedacht wurden dabei auch die Potenziale gemeinsamer Aktivitäten in der Europäischen Universitätsallianz Unite! (University Network for Innovation, Technology and Engineering), der die TU Graz seit 2022 ebenfalls angehört. Auch zu aktuellen Herausforderungen der strategischen Hochschulentwicklung tauschten sich die Mitglieder der Präsidien aus, mit dem Ziel, voneinander zu lernen und best practices für beide Partnerinnen nutzbar zu machen.
Der Besuch fand sowohl auf dem Campus Stadtmitte als auch dem Campus Lichtwiese statt. Im Rahmen von Führungen konnten die Besucher:innen aus Graz die bauliche Entwicklung beider Standorte hautnah erleben – durch ungewöhnliche Einblicke im sanierten Wissenschaftsschloss der Universität und in neuen Forschungsbauten auf der Lichtwiese, wie dem kürzlich eröffneten Center for Reliability Analytics (CRA). as
„Pave Your Path“: Fachkräfte für das Straßen- und Verkehrswesen gewinnen
8. Juli 2025
In der Baubranche besteht seit Jahren eine hohe Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften, um Vorhaben und Innovationen im Bereich Infrastruktur zügig umzusetzen und voranzutreiben. Mit dem Projekt „Pave Your Path“ (PaYoPa) verfolgt das Institut für Verkehrswegebau mit Unterstützung der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) das Ziel, nationale und internationale Studieninteressierte für den Bereich des Straßen- und Verkehrswegebaus zu gewinnen. Die Studieninteressierten können sich dabei unter anderem über die Inhalte und Vielseitigkeit eines Studiums mit dem Schwerpunkt Straßen- und Verkehrswesen sowie die vielschichtigen Möglichkeiten des späteren Berufseinstiegs informieren. Das Pilotprojekt ist Anfang Mai 2024 gestartet und läuft bis Herbst 2025.
Im Rahmen des Projektes steht zudem ein digitales Informationsportal mit interaktivem Videomaterial zu Studienorientierung, Studienbegleitung und den Berufseinstieg zur Verfügung. Zusätzlich werden Einblicke in die Praxis als Bauingenieur:in im Straßen- und Verkehrswegebau geboten – durch Exkursionen in Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus Industrie und öffentlicher Hand.
Das Institut für Verkehrswegebau am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU Darmstadt arbeitet an innovativen und nachhaltigen Lösungen in den Bereichen Bemessung, Bau und Instandhaltung von Straßen, Eisenbahn, Nahverkehr sowie Flugbetriebsflächen. vwb/cst
Medienschau: Drohende Kürzungen im Hochschulpakt
3. Juli 2025
Über den Stand der Verhandlungen zum neuen Hochschulpakt berichtet das „Darmstädter Echo“ in der aktuellen Ausgabe und geht dabei auch auf die geplanten harten Kürzungen ein. Die 14 hessischen Universitäten befürchten bis zu eine Milliarde Euro weniger Mittel. Die vom Hessischen Wissenschaftsministerium angedachten Kürzungen würden sich für die TU gravierend auswirken, so TU-Kanzler Dr. Martin Lommel gegenüber dem „Echo“: Die Wettbewerbsfähigkeit der TU im Bereich der Künstlichen Intelligenz würde gefährdet werden,bis zu zehn Prozent Einsparungen im Personalbudget würden sich negativ auf Studium, Lehre und Forschung auswirken, aber auch den Wirtschaftsstandort Darmstadt im Bereich Fachkräftequalifizierung und Ausgründungen schwächen. „Spätestens, wenn wir uns in sieben Jahren um eine Verlängerung der Exzellenzförderung bewerben würden, würden wir das bitter bezahlen“, so Lommel.
Ende Mai hatte die TU im Wettbewerb der prestigeträchtigen Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für ihre Projekte „Reasonable Artificial Intelligence“ (RAI) und „The Adaptive Mind“ (TAM) eine Förderung als Exzellenzcluster einwerben können. Die Universität bewirbt sich nun im Rahmen der Allianz der Rhein-Main-Universitäten zusammen mit den Partneruniversitäten Frankfurt und Mainz um den Titel „Exzellenzuniversität“. „Und nur wenige Wochen später sollen Hessens Unis auf Geld für ihre Forschung verzichten? Das muss ein schlechter Witz sein“, urteilt das Darmstädter Echo in einem Kommentar zum Artikel.
Für Nutzer:innen im Netz der TU und TU-Mitglieder über VPN ermöglicht die Universitäts- und Landesbibliothek ohne Bezahlschranke Zugriff auf den Artikel und den zugehörigen Kommentar im Darmstädter Echo. sip
Projekt MICROCRYO auf der CORDIS Webseite der Europäischen Kommission vorgestellt
3. Juli 2025
Das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderte Projekt MICROCRYO unter der Leitung von Professor Dr. Burg wurde in die Rubrik “Results in Brief” auf der Forschungsplattform CORDIS der Europäischen Kommission aufgenommen. Der Beitrag stellt die herausragenden Fortschritte des Projekts im Bereich der Mikroskopie bei kryogenen Temperaturen vor.
Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung einer neuartigen Mikroskopie-Technologie, die auf kryogenen Mikrosystemen basiert. Mit dieser Methode lassen sich Zellen und kleine Modellorganismen ultraschnell schockgefrieren, ohne ihre empfindlichen Strukturen zu beschädigen. Damit lassen sich dynamische Prozesse in Zellen in hoher Auflösung abbilden, was mit bisherigen Mikroskopieverfahren nur eingeschränkt möglich war.
Eine zentrale Innovation ist die Entwicklung einer Mikrofluidikplattform, die eine kontrollierte und reversible Kryofixierung im Lichtmikroskop erlaubt. Durch die Kombination aus Licht- und Elektronenkryomikroskopie liefert das System neue Erkenntnisse zur molekularen Struktur biologischer und synthetischer Materialien. Das ermöglicht die Sichtbarmachung der Strukturdynamik von Zellen in Echtzeit und mit bisher unerreichter räumlicher und zeitlicher Auflösung. Damit könnten entscheidende Prozesse wie Zellteilung, synaptische Übertragung oder Medikamentenaufnahme detailliert untersucht werden.
Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert exzellente Grundlagenforschung in Europa. ERC-Grants gelten als eine der renommiertesten Förderlinien für einzelne Wissenschaftler:innen weltweit. Die Vergabe erfolgt ausschließlich nach dem Kriterium der wissenschaftlichen Exzellenz, ohne thematische Einschränkungen.
Medienschau: Dr.-Ing. Schulze spricht über das Preppen für Katastrophen
3. Juli 2025
In der Folge „Prepper: Gerüstet für die Katastrophe?“ des Podcasts „Der Tag. Ein Thema, viele Perspektiven“ des HR sprechen Expert:innen über das sogenannte „Preppern“, also die Vorbereitung auf den Katastrophenfall.
Mit dabei ist Dr.-Ing. Joachim Schulze vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung, der am LOEWE-Zentrum emergenCITY beteiligt ist. Ziel von emergenCITY ist es, Städte zukunftsfähig und widerstandsfähiger gegenüber Extremereignissen zu machen, mit einem besonderen Fokus auf digitale Systeme und Informations- und Kommunikationstechnologien.
In der Podcast-Folge stellt Schulze unter anderem die Litfaßsäule 4.0 vor. Dabei handelt es sich um einen Prototyp von emergenCITY, der im Krisenfall über eine digitale Anzeige wichtige Informationen an die Bevölkerungen weitergeben soll. Ein weiteres Thema ist der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Katastrophenvorsorge.
Die Haltung der Prepper-Szene sieht er grundsätzlich positiv. Auch er ist selbst gut vorbereitet und empfiehlt, private Vorräte anzulegen. Diese sollten jedoch regelmäßig verbraucht und erneuert werden, um deren Nachhaltigkeit und Nutzen im Ernstfall zu sichern. pkl/pg
TU-Professorin Mezini in Senat der DFG wiedergewählt
02. Juli 2025
Die TU-Informatikprofessorin Dr.-Ing. Mira Mezini ist für eine zweite Amtszeit in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wiedergewählt worden. Sie gehört seit Januar 2023 dem Gremium an. Der Senat der DFG ist das zentrale wissenschaftliche Gremium, das über alle Angelegenheiten der Forschungsgemeinschaft von wesentlicher Bedeutung berät und beschließt, soweit diese nicht dem Hauptausschuss vorbehalten sind.
Neben Mira Mezini wurden fünf weitere Professor:innen bei der Mitgliederversammlung, die vom 30. Juni bis 2. Juli in Hamburg stattfand, für eine zweite Amtszeit bestätigt. Sechs Mitglieder wurden, wie der DFG mitteilte, neu in den Senat gewählt; sechs Mitglieder werden zum 31. Dezember ausscheiden.
Insgesamt gehören dem Senat 39 Mitglieder an. Von ihnen werden 36 von der Mitgliederversammlung gewählt; sie sind zugleich auch die wissenschaftlichen Mitglieder des Hauptausschusses. Darüber hinaus gehören die Präsident:innen der Hochschulrektorenkonferenz, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Max-Planck-Gesellschaft dem Senat kraft ihres Amtes an. Die DFG ist die größte Forschungsförderorganisation und zentrale Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland. DFG/pb
CampusFit Bewegungsparcours eröffnet auf dem Campus Stadtmitte
2. Juli 2025
Diesen Freitag (4. Juli 2025), wird auf dem Campus Stadtmitte feierlich der neue CampusFit Bewegungsparcours eröffnet. Ab 12:15 Uhr sind alle Studierenden, Beschäftigten und Interessierten herzlich in den Innenhof vor der LesBAR (Magdalenenstraße 8) eingeladen. Die Gäste erwartet leckeres Fingerfood, kühle Getränke sowie ein erster begleiteter Trail.
Der neue Bewegungsparcours umfasst sieben abwechslungsreiche Stationen, die rund um den Campus Stadtmitte verteilt sind. Diese bestehen unter anderem aus Tappings an Treppen, Stützübungen an Sitzgruppen sowie Balanceaufgaben. Die Stationen sind durch Schilder und Bodenmarkierungen gekennzeichnet. Die Nutzung ist jederzeit möglich, ob als separate Station für die kurze Bewegungspause oder als gesamter Trail für ein Training. Der Parcours umfasst verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Der Bewegungsparcours ist ein Kooperationsprojekt des Unisport-Zentrums und des Studentischen Gesundheitsmanagements (betterTUgether). Die Anmeldung für den ersten Trail ist über den folgende Buchungsseite möglich. pkl
Neu an der TU Darmstadt: Professor Holger Maune
1. Juli 2025
Herzlich willkommen: Seit heute (1. Juli) ist Holger Maune Professor für Hochfrequenztechnik am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt. Der 43-Jährige promovierte 2011 an der TU Darmstadt, wo er anschließend Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik war. 2020 habilitierte sich Maune im Fach Hochfrequenztechnik an der TU. Zuletzt war er seit 2021 Professor für Hochfrequenz- und Kommunikationstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Wir haben ihm zu seiner Rückkehr an die TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
Studierende können sich aus mehreren Gründen für die Hochfrequenztechnik begeistern. Eine wichtiger und trotzdem von vielen nicht erkannter Aspekt ist, dass die Hochfrequenztechnik die Grundlage vieler Technologien, die unseren Alltag prägen, bildet und damit für Zukunftstechnologien eine fundamentale Basis. Der wohl naheliegendste Anwendungsbereich sind moderne Kommunikationssysteme wie Mobilfunk (5G, LTE), WLAN und Bluetooth aber auch Satellitenkommunikationssysteme. Hochfrequente Signale können aber auch genutzt werden, um entfernte Objekte zu identifizieren und zu charakterisieren. Prominente Beispiele hierfür sind Radarsysteme, z. B. in der Luftfahrt oder als integraler Bestand des Autonomen Fahrens und die Radiometrie zur Vermessung der Zusammensetzung der Atmosphäre fremder und weit entfernter Planeten. Die Herausforderung, mit hochfrequenten Signalen umzugehen, erfordert neben der exakten (mathematischen) Modellierung und einem tiefen physikalischen Verständnis die Implementierung einer komplexen Messtechnik zur Erfassung der Wellenphänomene.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Die Hochfrequenztechnik bietet viele Anknüpfungspunkte für interdisziplinäre Aktivitäten innerhalb der Elektrotechnik (Mikroelektronik, Kommunikationstechnik, Signalverarbeitung), aber auch zu anderen Fachbereichen wie Informatik, Physik und Materialwissenschaften. Eine besondere Stellung nimmt die Hochfrequenztechnik in der Medizin ein. Die moderne Bildgebung mit Magnetresonanztomographie wäre ohne Hochfrequenztechnik undenkbar. Auch können Hochfrequenzsysteme in der Diagnose und Therapie eingesetzt werden.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Kommunikation und damit Hochfrequenztechnik wird in der heutigen Zeit als gegeben angenommen, analog zu der Aussage „der Strom kommt aus der Steckdose“. Was passiert, wenn dieses Grundbedürfnis (?!) nicht mehr befriedigt werden kann, lässt sich wahrscheinlich am Stromausfall in Spanien rekonstruieren. In diesem Zusammenhang finde ich einen Austausch mit Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften hoch interessant, um die Resilienz des Menschen und der Gesellschaft besser zu verstehen zu können.
Im Bereich der Lehre würde ich gerne mal im Bereich Architektur reinschnuppern, um mir Inspirationen für andere Methoden der Hochschullehre zu holen. Ingenieurswissenschaften haben einen intrinsischen kreativen Kern, wenn es um neue Ideen geht. Die Förderung von kreativen Lösungen stelle ich mir, vielleicht auch aus Unkenntnis heraus falsch, als eines der Ziele von künstlerischen Fächern vor.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
.. aufgrund des Überangebots an Studiengängen verzweifeln und versuchen, mich anschließend für einen Studiengang zu entscheiden, in dem ich das Handwerkszeug lerne, um die Probleme der Zukunft lösen zu können. Die Herausforderung dabei ist, sich nicht von wohlklingenden Titeln blenden zu lassen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… eine entspannte abendliche Runde um das Oberfeld, um die Gedanken zu sortieren. mih
Medienschau: TU-Konfliktforscher Göttsche über Gefahren nach US-Angriff gegen Iran
30. Juni 2025
Die US-Luftangriffe gegen den Iran waren nach Ansicht des TU-Konfliktforschers Professor Malte Göttsche möglicherweise kontraproduktiv für das Ziel, Teheran vom Bau einer Atomwaffe abzuhalten. „Durch die Bombardements wurde im besten Fall das iranische Nuklearprogramm um einige Zeit zurückgeworfen“, sagte Göttsche im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (FR). „Aber im Gegenzug ist es wahrscheinlicher geworden, dass der Iran eine Entscheidung für die Atombombe treffen könnte.“ Dies sei auch die überwiegende Ansicht von Nuklearexperten.
Vor dem Krieg habe der Iran vermutlich nicht das Ziel gehabt, eine Atomwaffe zu bauen, erklärte der Wissenschaftler, der am Fachbereich Physik der TU Darmstadt unter anderem zur Abrüstung von Kernwaffen forscht. Schließlich habe das Land bis zu dem US-Angriff mit Inspekteuren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kooperiert, und es habe zumindest seit 2004 keine Hinweise gegeben, dass es die Entwicklung einer Atomwaffe beschlossen habe. Nun würden „die Karten vollständig neu gemischt“. Es sei nicht bekannt, wie lange der Iran bräuchte, um zumindest kleinere Atomanlagen neu aufzubauen, und ob es womöglich geheime Anlagen gebe. „Wir befinden uns im Dunkeln“, sagte Göttsche der FR. „Der Iran wird jetzt eine Blackbox.“
Göttsche hat seit Juni vergangenen Jahres eine neu geschaffene Professur für naturwissenschaftliche Friedensforschung inne, die gemeinsam von der TU Darmstadt und dem PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung im Rahmen des Verbundprojekts „Cluster für Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung“ (CNTR) eingerichtet wurde. mih
Erfinderlabor des Zentrums für Chemie feiert 20-jähriges Jubiläum
27. Juni 2025
Vom 23. bis zum 27. Juni fand das 38. Erfinderlabor des Zentrums für Chemie am Institut für Materialwissenschaft der TU Darmstadt und beim Partnerunternehmen Merck statt. Im Auswahlverfahren konnten sich 16 Schülerinnen und Schüler gegenüber zahlreichen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durchsetzen. Für die beiden diesjährigen Erfinderlabore in Darmstadt und Marburg hatten sich insgesamt 132 Schülerinnen und 95 Schüler aus 104 hessischen Schulen und der Deutschen Schule Seoul International beworben. Das Erfinderlabor feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum und stand unter dem Motto „Hochleistungsmaterialien für die Energiewende“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarben dabei einen tiefgehenden Einblick in die Forschungsfragen und Methoden der Materialwissenschaft. Die Betreuung übernahmen erfahrene wissenschaftliche Mitarbeitende der TU Darmstadt.
„Als Universität betreiben wir Forschung und wir bieten jungen Menschen die Möglichkeit, wissenschaftliche Denkweisen zu erlernen und selbst Forschende zu werden“, sagte Heribert Warzecha, Vizepräsident der TU Darmstadt, bei der Abschlussveranstaltung. „Das bedeutet nicht, dass alle unsere Studierenden letztendlich Forscher:innen werden. Aber Erfindergeist, Methodenwissen und vor allem Neugier sind extrem wichtig in allen ihren späteren Berufsfeldern. Und das möchten wir von Anfang an in unseren Studierenden wecken und fördern, genau wie das Erfinderlabor.“
Das 38. Erfinderlabor wurde vom Zentrum für Chemie (ZFC) in Kooperation mit der TU Darmstadt, Merck und weiteren Partnern organisiert. Neben den wissenschaftlichen Einblicken erhielten die Schülerinnen und Schüler auch wertvolles Feedback zu ihren Präsentationen und Einblicke in MINT-Berufe und das Studium der Materialwissenschaft. bjb
Dritter „Young Investigator Appreciation Day“ für Forschende an der TU Darmstadt
27. Juni 2025
Am 24. Juni 2025 hat die Graduiertenorganisation Ingenium – Young Researchers at TU Darmstadt zum dritten Mal den „Young Investigator Appreciation Day“ veranstaltet. Die feierliche Veranstaltung fand im Friedrich-Ludwig-Weidig-Saal auf dem Campus Stadtmitte der TU Darmstadt statt und richtete sich an Nachwuchsgruppenleitungen, fortgeschrittene Postdocs mit dem Karriereziel „Professur“ sowie interessierte Promovierende.
Ziel des Events ist es, die hervorragenden Leistungen der Early Career Researchers (ECR) zu würdigen und den (interdisziplinären) Austausch der ECR aus der Allianz der Rhein-Main-Universitäten zu fördern.
Im Zentrum der Veranstaltung stand die feierliche Ernennung der drei Athene Young Investigators Dr.-Ing. Manisha Luthra Agnihotri (Fachbereich Informatik), Dr.-Ing. Philipp Rosendahl (Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) und Dr.-Ing. Tao Li (Fachbereich Maschinenbau), die im April 2025 in das fünfjährige „Athene Young Investigator“-Programm aufgenommen worden waren.
In ihrer Laudatio würdigte die Vizepräsidentin für Akademische Karrieren, Professorin Franziska Lang, die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der Ausgezeichneten, ihr vielversprechendes Potenzial sowie ihr bewusstes Engagement für eine wissenschaftliche Laufbahn. Das „Athene Young Investigator“-Programm, so Lang, fördere in besonderer Weise die frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit und biete den ECR eine exzellente Unterstützung zur Weiterentwicklung ihrer akademischen Karrieren.
Im Anschluss an die Ehrung widmete sich eine Diskussionsrunde der Frage, wie wissenschaftliche Selbstständigkeit konkret erreicht werden kann und welche Herausforderungen es dabei gibt. Als Diskutant:innen waren der DFG-Vertrauensdozent der TU Darmstadt, Professor Jens Braun (Fachbereich Physik) sowie die Nachwuchsgruppenleitungen Dr. Jan-Yie Schnellbach (Fachbereich Informatik), Dr. Pelin Tozman (Fachbereich Material- und Geowissenschaften), Dr. Anna Wanka (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Goethe Universität Frankfurt) und Dr. Vanessa Zeller (Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) eingeladen.
Der jährlich stattfindende Young Investigator Appreciation Day unterstreicht die Bedeutung der Förderung der ECR innerhalb der RMU. In diesem Jahr fand die Veranstaltung im Rahmen der Postdoc Career Weeks 2025 statt. Yvonne Bachmann
Medienschau: Professor Peters über die Sinne moderner Roboter
25. Juni 2025
Haben Roboter mittlerweile feinere Sinne entwickelt haben als der Mensch und wenn ja: Welche Chancen sowie Herausforderungen ergeben sich daraus für Industrie und Gesellschaft? Diesen spannenden Fragen geht TU-Professor Jan Peters in der aktuellen Folge „Robotik – Wenn Maschinen feinere Sinne entwickeln als wir“ des Podcasts „Tech-Affair – Industry for Future“ nach, der vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken VDW veröffentlicht wird.
Peters, Leiter des Fachgebiets Intelligente Autonome Systeme am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, erklärt, dass viele sensorische Fähigkeiten von Robotern den menschlichen Sinnen schon seit Jahrzehnten überlegen seien. Dennoch sei die Technologie lange nicht in der Lage gewesen, dieses Potenzial auch praktisch zu nutzen. Während Roboter in Ländern wie Japan bereits erfolgreich in Bereichen wie der Pflege eingesetzt würden, zeige sich die deutsche Gesellschaft in Bezug auf humanoide Maschinen noch zurückhaltend. Peters betont dabei, dass die Aufgabe der Robotik darin liege, den Menschen nur zu entlasten, und ihn nicht zu ersetzen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Folge liegt auf dem humanoiden Roboter „TALOS“, der an der TU Darmstadt in der Forschung zum Einsatz kommt. Laut Peters kann der Roboter bereits einzelne Objekte greifen, sich eigenständig fortbewegen und sogar auf einem Balanceboard das Gleichgewicht halten. pkl
TU beim Tag der Architektur dabei
25. Juni 2025
Die TU Darmstadt beteiligt sich am bundesweiten „Tag der Architektur 2025“, den die Architekten- und Stadtplanerkammern am 27. und 28. Juni ausrichten: Die TU Darmstadt präsentiert die 2023 fertiggestellte Produktionshalle „Flow Factory“, ein für den Fachbereich Maschinenbau, Fachgebiet PTW, konzipierter Neubau zur Erforschung der sogenannten „Ein-Stück-Produktion“. Weitere Funktionsräume ermöglichen einen engen Austausch zwischen Forschung und Lehre. Der dreigeschossige Komplex – Bauherrin war die Universität – nimmt eine Grundfläche von 675 Quadratmetern ein und gilt als ein wichtiges Element des städtebaulichen Rahmenkonzepts „Campus Lichtwiese“ der TU Darmstadt.
Das Gebäude in der Jovanka-Bontschits-Straße 8, 64287 Darmstadt, kann in Begleitung des verantwortlichen Büros pwpMAS Architekten PartGmbB, am Samstag und Sonntag um 11, 13 und 15 Uhr besichtigt werden. Treffpunkt für die Führungen (Gruppengröße jeweils maximal 25 Personen) ist am Gebäude. Anmeldung erforderlich per Mail (da_flowfactory@pahl-architekten.de). feu
TU-CCO Honecker verstärkt Jury für neuen WissKom Award
23. Juni 2025
Der Chief Communication Officer (CCO) der TU Darmstadt, Dr. Patrick Honecker, ist in der Fachjury eines neuen Preises für exzellente Wissenschaftskommunikation vertreten. Der „WissKom Award 2025“ wird von vier Kommunikationsverbänden ausgelobt: dem Bundesverband der Kommunikatoren, der Deutschen Public Relations Gesellschaft, der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen und dem Bundesverband Hochschulkommunikation. Er zeichnet Kommunikationsteams aus, die im deutschsprachigen Raum wissenschaftlichen Themen mit ihrer Arbeit zu besonderer gesellschaftlicher Strahlkraft verholfen haben.
Bewerbungen aus universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen sind ab sofort bis zum 25. August 2025 auf über folgende Webseite möglich. Preiswürdig sind Arbeiten aller Kommunikationsdisziplinen aus Wissenschaftseinrichtungen, die mit oder ohne Agenturunterstützung entstanden sind. Die elfköpfige Fachjury wählt unter allen Einreichungen den Preisträger aus. Die Preisverleihung findet am 19. November 2025 im Rahmen des Kommunikationsdinners Wissenschaft des ZEIT Verlags und der VolkswagenStiftung in Berlin statt. Der „WissKom Award 2025“ ersetzt die bisherige Auszeichnung „Forschungssprecherinnen und -sprecher des Jahres“. BdKom/mih
QS-Ranking 2026: TU Darmstadt punktet mit Forschung, Internationalität und Nachhaltigkeit
20. Juni 2025
Im aktuellen QS World University Ranking belegt die TU Darmstadt Platz 253 im globalen Vergleich. Besonders gut schneidet die Universität in den Bereichen Internationalität, Forschung und Nachhaltigkeit ab: Sie erreicht Platz 123 bei der Vielfalt internationaler Studierender, Platz 142 bei der Zitationshäufigkeit je Forschendem und Platz 149 beim Anteil internationaler Studierender. Im Bereich Nachhaltigkeit verbessert sich die TU Darmstadt deutlich gegenüber dem Vorjahr und erreicht Rang 190.
Im Ranking wird die TU Darmstadt als international profilierte Hochschule sichtbar, die wissenschaftliche Exzellenz mit Verantwortung für globale Herausforderungen verbindet. Es unterstreicht die internationale Ausrichtung der TU Darmstadt und hebt ihr Engagement in zukunftsrelevanten Bereichen wie Forschung, Nachhaltigkeit und globaler Kooperation hervor.
Bewertet werden insgesamt neun Indikatoren – darunter akademische Reputation, Betreuungsschlüssel, Forschungsleistung und internationale Ausrichtung. Die Daten fließen gewichtet die Gesamtbewertung ein. Der Indikator „International Students Diversity“ wird derzeit nur informativ ausgewiesen und noch nicht für das Gesamtranking berücksichtigt.
Insgesamt wurden 8.467 Universitäten aus 106 Ländern bewertet, von denen 1.501 in das Ranking aufgenommen wurden – darunter 48 aus Deutschland. 112 Einrichtungen sind erstmals vertreten. Zielbauer
TU Darmstadt erneut mit dem Zertifikat „familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet
18. Juni 2025
Die TU Darmstadt hat zum siebten Mal seit 2005 das Zertifikat „familiengerechte Hochschule“ verliehen bekommen. Mit dieser Auszeichnung würdigt das Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH das langjährige und nachhaltige Engagement der Universität für familienfreundliche Arbeits- und Studienbedingungen.
Für die TU ist die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie ein zentrales Element einer modernen und zukunftsorientierten Universität. Zu ihren Maßnahmen zählen neben einem mehrstufigen Kinderbetreuungskonzept mit Regel-, Kurzzeit-, Ferien- und Notfallbetreuung auch Angebote für pflegende Angehörige. Vielfältige Möglichkeiten zur familiengerechten Gestaltung der Arbeitszeit (z. B. durch mobile Arbeit) sowie Unterstützung bei der familiengerechten Gestaltung des Studiums (Serviceangebot „Studieren mit Kind“, Teilzeitstudium), kombiniert mit Förder- und Weiterbildungsangeboten nehmen die Belange von Beschäftigten und Studierenden in den Blick.
Das audit familiengerechte hochschule wird an der TU Darmstadt von der Servicestelle Familie koordiniert. Es geht auf eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung zurück und begleitet Hochschulen bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger familiengerechter Arbeits-, Forschungs- und Studienbedingungen. Die TU Darmstadt wurde erstmals im Jahr 2005 mit dem Zertifikat zum audit ausgezeichnet, eine Re-Auditierung ist alle drei Jahre möglich. pkl/Süß
Platz 1 im THE Impact Ranking bei „Industrie, Innovation und Infrastruktur“
18. Juni 2025
Die TU Darmstadt hat gemeinsam mit elf anderen Universitäten im THE Impact Ranking 2025 im Bereich Sustainable Development Goal 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur die maximal mögliche Punktzahl erreicht und ist damit weltweit führend. Damit wird ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung, Forschungstransfer und innovationsorientierte Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft international sichtbar.
Das THE Impact Ranking bewertet Hochschulen anhand ihres Beitrags zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs). Für SDG 9 berücksichtigt die Methodik Forschungsergebnisse zu Industrie- und Infrastrukturthemen, Einnahmen aus Kooperationen mit der Industrie, die Sichtbarkeit universitärer Forschung in internationalen Patentanmeldungen sowie die Anzahl von Ausgründungen für die Bewertung.
Die TU Darmstadt betreibt mit dem Innovationshub HIGHEST eine zentrale Anlaufstelle für Innovations- und Gründungsvorhaben. Die Einrichtung unterstützt Forschende und Gründende dabei, aus Forschungsergebnissen und Innovationsprojekten marktreife Produkte zu entwickeln und nachhaltige Unternehmen aufzubauen. Dazu bietet sie Qualifizierungs- und Beratungsangebote und vernetzt Gründende mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Times Higher Education Impact Ranking ist das weltweit einzige Hochschulranking, das die gesellschaftliche Wirkung von Universitäten auf Basis der UN-Nachhaltigkeitsziele misst. Für die Ausgabe 2025 wurden mehr als 2.500 Hochschulen aus 130 Ländern analysiert. Im SDG 9 wurden 1.156 Universitäten bewertet. Zielbauer
TU-Studentinnenteam gewinnt internationalen Umweltpreis in Shanghai
17. Juni 2025
Zwei TU-Studentinnen und Ambassadors der #studentsofTUdarmstadt haben bei der diesjährigen Global Environment Solutions Challenge (GESC) in Shanghai den ersten Platz belegt. Catalina Staver (M. Sc. Biomolecular Engineering) und Celina Elistratow (M. Sc. Architektur) überzeugten die Jury mit ihrem interdisziplinären Projekt „The Smart Barrier Between You and Microplastic“.
Die Vision der beiden TU-Studentinnen ist eine Zukunft, in der jedes Zuhause aktiv zur Lösung der globalen Plastikverschmutzung beiträgt. Ihr Ansatz dazu ist ein neuartiges, modulares Filtersystem, das Mikroplastik direkt in Gebäuden auffängt und biologisch abbaut. Die Innovation kombiniert eine mikroporöse Polyethersulfon-Membran zur mechanischen Filterung mit einer bioaktiven Hydrogenmatrix. Letztere enthält genetisch modifizierte E. coli-Bakterien und spezielle Enzyme, die Mikroplastikpartikel zersetzen können.
Der Wettbewerb fand im Rahmen des International Student Conference on Environment and Sustainability (ISCES) an der Tongji Universität in Shanghai statt. Die Konferenz bringt jährlich junge Wissenschaftler:innen aus aller Welt zum Weltumwelttag zusammen, um über zukunftsweisende Lösungen zu zentralen Umweltfragen zu diskutieren. In diesem Jahr lag der Fokus auf innovativen Strategien gegen Plastikverschmutzung. Über 120 Universitäten aus 71 Ländern nahmen teil. Organisiert wurde die Konferenz von der Tongji University und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). pkl
Ariadne-Projekt veröffentlicht Kurzdossier zur Handlungsfähigkeit des Staates in der Klima- und Energiepolitik
17. Juni 2025
Das Kopernikus-Projekt Ariadne hat ein neues Kurzdossier zur Handlungsfähigkeit des deutschen Staates in der Klima- und Energiepolitik veröffentlicht. Gemeinsam mit weiteren Autor:innen untersuchten die TU-Forschenden Professorin Michèle Knodt und Jörg Kemmerzell die strukturellen Ursachen für die begrenzte staatliche Handlungsfähigkeit in der Klima- und Energiepolitik.
Die Forschenden kommen zu dem Ergebnis, dass nicht eine unklare Aufgabenverteilung die effektive Klima- und Energiepolitik behindere, sondern eine mangelnde Koordination zwischen dem Bundesministerium und Bund, Ländern und Kommunen. Ursachen seien vor allem parteipolitische Konkurrenz, unklare Aufgabenteilungen im föderalen System sowie mangelnde Ressourcen auf kommunaler Ebene. Das habe zur Folge, dass Entscheidungen zu lange dauern oder nur halbherzig umgesetzt würden.
Das Ariadne-Team schlägt daher konkrete strukturelle Reformen vor. Auf Bundesebene sollen neue Koordinationsformate etabliert werden, in denen Ministerien bereits auf Arbeitsebene und mit Mandat der Leitungsebene gemeinsame Strategien entwickeln. Entscheidend sei zudem, die Kooperationsbereitschaft auch auf Länder- und Kommunalebene zu stärken. Eine verbesserte Koordination könne die staatliche Handlungsfähigkeit deutlich steigern und damit einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Das Kurzdossier wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne erstellt. Über 100 Wissenschaftler:innen aus mehr als 25 führenden Forschungseinrichtungen erforschen, gemeinsam Strategien zu einer nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Energiewende. Die Erkenntnisse und Ergebnisse trägt das Projekt laufend auf seiner Webseite zusammen. pkl
7. Tag der RMU
16. Juni 2025
Die Rhein-Main-Universitäten (RMU) laden am Donnerstag, 3. Juli, zum 7. Tag der RMU auf den Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt ein. Unter dem Motto „RMU – Wissen für die Welt von morgen“ steht das zehnjährige Bestehen des Verbunds im Mittelpunkt. In offenen Barcamps diskutieren die Teilnehmenden am Vormittag, wie die RMU zur Gestaltung der Zukunft beitragen kann. Die Ergebnisse werden am Mittag vorgestellt.
Am Nachmittag folgt ein Gespräch mit den PräsidentInnen der drei Universitäten und VertreterInnen geplanter Exzellenzcluster. Thema ist die Forschung für die Welt von morgen im Kontext eines gemeinsamen Antrags in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten. Ab 15 Uhr beginnt das Sommerfest mit einer Olympiade zu Projekten aus dem RMU-Verbund. Anmeldungen sind bis zum 26. Juni möglich.
Kostenlose Menstruationsprodukte
13. Juni 2025
Die TU Darmstadt setzt ein Zeichen: Ab sofort stehen Studierenden, aber auch Beschäftigten der TU Darmstadt, kostenlose Menstruationsprodukte an vielen Standorten auf dem Campus zur Verfügung. Die Produkte befinden sich auf derzeit 35 weitgehend barrierefreien Damen- und All-Gender-Toiletten in unterschiedlichen Universitätsgebäuden und den Mensen des Studierendenwerks Darmstadt.
Das Studentische Gesundheitsmanagement (SGM) und das Diversity Education Office (DEO) zusammen mit dem AStA, dem Gleichstellungsbüro und dem Büro für Nachhaltigkeit haben ein Projekt initiiert und ein Konzept erstellt, um Tampons und Binden kostenlos und flächendeckend an der TU zur Verfügung zu stellen.
Mit der Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte will die TU Darmstadt zu einer Enttabuisierung des Themas beitragen, Periodenarmut entgegenwirken und einen wichtigen Beitrag zur weiteren Umsetzung von Bildungsgerechtigkeit leisten. Maike Radke/mho
Zwei TU-Gründungsteams erhalten Hessen-Ideen-Stipendium
13. Juni 2025
OptiMigration und PseudoAI, zwei Gründungsteams der TU Darmstadt, erhalten das Hessen-Ideen-Stipendium und werden ein halbes Jahr lang intensiv bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsidee unterstützt. Insgesamt erhalten 17 innovative Gründungsteams aus neun hessischen Hochschulen das Stipendium – so viele wie noch nie.
Das Hessen-Ideen-Stipendium bietet gründungsbegeisterten Studierenden und Absolvent:innen die Möglichkeit, ihre innovativen Geschäftsideen in einem sechsmonatigen Programm zu verwirklichen.
OptiMigration (Gustavo Campa Valenzuela, Ines Dos Santos Tlijani) ist die erste KI-Plattform zur Optimierung von Einwanderungsprozessen – entwickelt, um Fachkräfte reibungslos zu integrieren und Behörden zu entlasten. Die Plattform begleitet Einwanderer:innen bei der Antragstellung, prüft Unterlagen automatisch und übermittelt vollständige Anträge direkt und sicher an die Behörde. Das Ergebnis: Effizientere Verfahren, entlastete Mitarbeitende – und ein nachhaltiger Beitrag zur Fachkräftesicherung.
PseudoAI (Waldemar Pegdan, Lea Grebe, Jonathan Meier, Patrick Biermann) entwickelt eine Software, die mithilfe künstlicher Intelligenz automatisch personenbezogene Daten in Dokumenten durch Platzhalter (Pseudonyme) ersetzt. Anders als bei herkömmlicher Anonymisierung bleibt dabei der Kontext erhalten. Das spart Anwaltskanzleien und Unternehmen viel Zeit und Kosten, während gleichzeitig der Datenschutz gewährleistet wird. Die Technologie ist besonders wichtig für die rechtskonforme Verarbeitung vertraulicher Unterlagen und das Training von KI-Systemen.
Zum ersten Mal vergibt Hessen Ideen auch gezielt Stipendien an Gründerinnen, um den Anteil weiblicher Gründungen zu erhöhen und ein sichtbares Zeichen für Chancengleichheit und Diversität auch in der Innovationsförderung zu setzen. Hessen Ideen ist eine Initiative des Landes Hessen, der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen. Die Initiative wird von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit HIGHEST von der Technischen Universität Darmstadt koordiniert. Hessen Ideen/mho
LOEWE-Förderung für TU-Ausgründung SANCTUARY Systems
12. Juni 2025
Die TU-Ausgründung SANCTUARY Systems GmbH erhält eine Förderung in Höhe von 482.500 Euro aus der LOEWE-Förderlinie 3. Das Start-up aus dem Fachbereich Informatik entwickelt gemeinsam mit der Universität Kassel das Projekt „PlantProtect“, eine KI-basierte Lösung zur frühzeitigen Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen in der Prozessindustrie.
Die Zusammenarbeit beider Hochschulen zeigt: Innovationskraft entsteht im Zusammenspiel von Forschung, Transfer und Unternehmertum– ein starkes Signal für die wirtschaftliche Resilienz im digitalen Zeitalter. CB/HIGHEST
TU Darmstadt veröffentlicht Impulspapier zur Systemstabilität im Stromnetz
12. Juni 2025
Wie bleibt das Stromnetz stabil, wenn immer mehr erneuerbare Energien einspeisen – und klassische Kraftwerke vom Netz gehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das neue E+E Insight Paper „Systemstabilität im Umbruch“ des Forschungsfelds Energy and Environment (E+E) der TU Darmstadt. Verfasst wurde das Paper von den TU-Professor:innen Gerd Griepentrog, Jutta Hanson und Michèle Knodt vom E+E Profilthema Integrated Energy Systems (IES).
Das kompakte Paper zeigt auf vier Seiten, wie sich zentrale Netzfunktionen verändern – etwa Frequenzhaltung und Momentanreserve – und welche Rolle moderne Technologien wie netzbildende Wechselrichter, Speichersysteme und Regelungsverfahren übernehmen können.
Die Kernaussagen und Handlungsempfehlungen richten sich direkt an politische Entscheidungsträger:innen, Netzbetreiber und Fachöffentlichkeit. Aktueller Anlass ist die Einführung der marktgestützten Momentanreserve durch die Bundesnetzagentur. Das Ziel: Die Energiewende systemfähig voranbringen – statt sie durch Unsicherheit bei der Netzstabilität auszubremsen. E+E/bjb
TU-Kanzler: Nutzung von Abwärme ist wichtiger Beitrag zur Energiewende
11. Juni 2025
TU-Kanzler Dr. Martin Lommel hat zum Start eines neuen Großwärmepumpen-Infoportals den erfolgreichen Einsatz einer solchen Anlage an der TU Darmstadt unterstrichen. „Leistungsfähige Rechenzentren sind für uns als Technische Universität unerlässlich, verursachen aber auch 20 Prozent unseren Gesamtstromverbrauchs“, sagte Lommel heute (11. Juni) zur Einführung des Portals, das im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums entwickelt wurde. „Die dabei entstehende Abwärme durch Wärmepumpen zu nutzen, ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.“ An der TU Darmstadt ist eine Großwärmepumpe mit rund 550 Kilowatt installiert, die Abwärme aus einem Großrechner auf Fernwärmetemperatur bringt und damit Teile des Campus beheizt.
Das neue Infoportal zu der Schlüsseltechnologie ist das europaweit erste, das einen umfassenden Überblick über verfügbare Produkten, Hersteller und bereits realisierte Projekte bietet. Entwickelt wurde es von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien IEG und der LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen). Großwärmepumpen können aus erneuerbaren Energiequellen – wie der Umgebungswärme von Flüssen und Luft oder der Abwärme aus Industrieprozessen oder Rechenzentren – Temperaturen bis 200 Grad erzeugen, in Verbindung mit Dampfkompressoren sogar bis 300 Grad. HMWVW/mih
Professor Blaeser bei Veranstaltung zu Weltraumforschung
11. Juni 2025
TU-Professor Andreas Blaeser nimmt morgen (12. Juni) auf Einladung der Deutsch-Luxemburgischen Wirtschaftsinitiative (DLWI) an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Weltraumtechnologie teil. Im Mittelpunkt stehen unter dem Titel „Weltraum – Nutzen für Gesundheit und Pharma“ die wachsende Bedeutung der Weltraumforschung für Innovationen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung am Beispiel des Luxemburger Start-ups Yuri Lux sowie sich daraus ergebende Chancen für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft. So könnten beispielsweise Entwicklungszeiten in der Pharma-, Food- und Kosmetikindustrie verkürzt und Fortschritte bei der Entwicklung von Medikamenten etwa gegen Alzheimer und Parkinson sowie beim 3D-Druck mit Biotinte erzielt werden.
An Impulsvorträge des ehemaligen luxemburgischen Wirtschaftsministers Etienne Schneider und der Yuri-Geschäftsführerin Maria Birlem schließt sich eine Diskussionsrunde an, an der unter anderen Blaeser teilnimmt. Der Maschinenbau-Professor leitet an der TU Darmstadt seit 2019 das Fachgebiet BioMedizinische Drucktechnologie und ist Direktor des Instituts für Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD). DLWI/mih
LOEWE-Förderzusage: Startschuss für KI-gestützte Wirkstoffforschung
10. Juni 2025
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) stärkt mit seiner LOEWE-Förderlinie 3 die gemeinsame Entwicklung von Innovationen durch Hochschulen und Unternehmen. Vergangenen Freitag (6. Juni) hat Wissenschaftsminister Timon Gremmels dem Limburger Unternehmen Deep LS GmbH offiziell den Zuwendungsvertrag für das Forschungsprojekt „KISWI – KI-unterstützte strukturbasierte Wirkstoffentwicklung“ übergeben. Gemeinsam mit der TU Darmstadt entwickelt das Start-up im Rahmen der LOEWE-Förderlinie 3 neue Ansätze zur beschleunigten Entwicklung hochspezifischer Arzneimittel.
Im Zentrum des Vorhabens KISWI steht die von Deep LS entwickelte Softwareplattform „GeneSys“, die auf generativer Künstlicher Intelligenz basiert. Sie unterstützt Forschende dabei, neuartige Moleküle zu entwerfen, die bereits virtuell präzise auf bestimmte Zielproteine zugeschnitten sind. Im Projekt wird GeneSys exemplarisch auf das Protein FKBP51 angewendet – ein vielversprechendes Protein zur Behandlung von Krankheiten wie Depressionen, fettleibigkeitsbedingte Diabetes und neuropathische Schmerzen, das bisher jedoch nur schwer für die Wirkstoffentwicklung zugänglich ist.
Ein wichtiger Impuls für KISWI stammt aus dem LOEWE-Schwerpunkt TRABITA der TU Darmstadt unter Leitung von Professor Felix Hausch am Fachbereich Chemie. Dort wurden sogenannte transiente Bindungstaschen in krankheitsrelevanten Proteinen erforscht, die neue pharmakologische Ansatzpunkte bieten. Ein zentrales Modellprotein war FKBP51, das mit Erkrankungen wie Depressionen, Diabetes und chronischen Schmerzen in Verbindung steht.
Im Rahmen von TRABITA konnte die transiente Bindungstasche in FKBP51 stabilisiert und ein innovatives Testsystem zur Wirkstoffidentifizierung entwickelt werden. Diese Vorarbeiten bilden nun die Grundlage für die Arbeit im aktuellen Projekt KISWI, die darin in die Anwendung transferiert werden. Das Projekt KISWI läuft vom 01.Juli 2025 bis zum 30. Juni 2027 und wird mit 338.300 Euro gefördert. HMWK/pb
Neu an der TU Darmstadt: Professorin Christina Eisenbarth
10. Juni 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Christina Eisenbarth als neue Professorin am Fachbereich Architektur. Die 31-jährige Wissenschaftlerin leitet dort das Fachgebiet „Entwerfen und Technologie resilienter Architektur“. Eisenbarth, die Architektur und Stadtplanung studierte, kommt von der Universität Stuttgart an die TU Darmstadt. In Stuttgart war sie von 2017 bis 2025 als akademische Mitarbeiterin am Institut Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) tätig. Sie promovierte 2024 an der Universität Stuttgart zum Thema „Grundlagen zur funktionalen Gestaltung hydroaktiver Hüllen“ im Rahmen des interdisziplinären Sonderforschungsbereiches 1244 „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen“. Von 2022 bis 2024 war Eisenbarth Gastforscherin an der der School of Architecture, Design and Planning der University of Sydney. Dort ist sie externes Mitglied des SEI – Sydney Environment Institute.
Eisenbarth ist Initiatorin und Leiterin der Transfer- und Gründerunternehmung „HydroSKIN“ im Rahmen der TTI – Technologie-Transfer-Initiative GmbH der Universität Stuttgart. Die Erfindung der „HydroSKIN“-Fassade sieht sie als ihren bislang wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein. „HydroSKIN“ ist die weltweit erste Fassade, die durch Regenwasseraufnahme und Verdunstungskühlung urbane Hochwasser- und Hitzerisiken mindert, sowie den gebäudeinternen Frischwasser- und Energieverbrauch senkt. Ihre internationale Patentanmeldung sowie zahlreiche Preise – darunter der German Design Award, der Innovation Award des Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) und der Blaue Kompass als Auszeichnung des Bundesumweltamtes und Bundesumweltministeriums für exzellente Klimaanpassung – unterstreichen die gesamtgesellschaftliche Relevanz von Eisenbarths Forschung.
Wir haben Professorin Eisenbarth zu Ihrem Start an der TU Darmstadt einige Fragen gestellt.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Wir gestalten die Realität, in der wir leben. Schwindende planetare Ressourcen sowie zunehmende Wetter- und Klimaextreme zeigen uns deutlich: Ein Weiter-so im Bauwesen ist keine Option. Wie wir wissen, verantwortet der Bausektor einen Großteil des weltweiten Ressourcen- und Energieverbrauchs sowie der Treibhausgasemissionen – und ist damit Schlüsselakteur der weltweiten Klimakrise. Doch wir übersehen häufig, wie massiv wir durch unsere Bauweise natürliche Wasser- und Temperaturgleichgewichte beeinträchtigen. Wir selbst verwandeln unsere Städte in urbane Hitzeinseln und Hochwasserwannen durch Materialien, die sich unter Sonneneinstrahlung stark aufheizen und durch Flächen, die Regenwasser nicht aufnehmen, sondern in die Kanalisation ableiten. Die natürlichen Funktionen des Regenwasserrückhalts und der Verdunstungskühlung gehen zunehmend verloren.
Hier setzen meine Themen an: Es geht um Architektur als aktiven Beitrag zur Lösung durch integrale Ansätze, die Klimaschutz und Klimafolgenanpassung synergetisch verbinden. Studierende finden Raum für forschendes, experimentelles Lernen und gestalten aktiv mit an einer resilienten und damit sicheren wie auch lebenswerten gebauten Umwelt.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Mein Arbeitsfeld eröffnet vielfältige Kooperationsmöglichkeiten, die über klassische Architekturschnittstellen hinausgehen und Fachgebiete der Ingenieur- und Naturwissenschaften ebenso wie der Geistes- und Sozialwissenschaften einschließen.
So bietet die Materialwissenschaft zentrale Anknüpfungspunkte bei der Charakterisierung von Oberflächenmaterialien im Hinblick auf ihre Vulnerabilität und Resilienz gegenüber urbaner Hitze- und Hochwasserrisiken. Schnittstellen zur Fluidsystemtechnik sowie zur Nano- und Mikrofluidik des Maschinenbaus ergeben sich bei der Bewässerung verdunstungskühlender Fassaden. Ergänzend dazu eröffnen sich Kooperationsmöglichkeiten mit der Chemie, etwa bei der Optimierung von Wasseraufnahme, -transport, -benetzung und -verdunstung durch die gezielte Funktionalisierung der Materialoberflächen. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der technischen Thermodynamik, Strömungslehre und Aerodynamik bestehen bei der Bestimmung der Verdunstungskühleffizienz und Regenwasseraufnahmekapazität unter variierenden Klima- und Wettereinflüssen.
Relevante Schnittstellen ergeben sich zudem mit der Mechatronik bei der Entwicklung adaptiver Fassadenelemente, die sich aktiv an wechselnde Umweltbedingungen anpassen, sowie mit der Systemdynamik bei deren intelligenter Steuerung und Regelung. Die Informatik eröffnet Potenziale in der Entwicklung computergestützter Methoden und digitaler Werkzeuge – von der parametrischen Planung bis hin zur KI-basierten Simulation und automatisierten Steuerung klimaaktiver Technologien. Das Bauingenieurwesen, insbesondere die Fassadentechnik, kann im Bereich der statisch-konstruktiven Integration im Neubau wie auch der Nachrüstung im Gebäudebestand unterstützen. Darüber hinaus bieten Kooperationen mit der Soziologie wertvolle Beiträge, um das öffentliche Bewusstsein für klimatische Herausforderungen zu schärfen und die Akzeptanz innovativer Strategien und Technologien zur Steigerung der Klimaresilienz zu untersuchen.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Da gäbe es einige! Aber wenn ich mich für einen Tag entscheiden müsste, dann in den Fachbereich Informatik. Ich finde es faszinierend, wie die Technologie den emotionalen und sozialen Dimensionen des Menschseins in der Interaktion begegnet.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… glatt wieder Architektur studieren! Aber ich würde auch die ein oder andere fachfremde Vorlesung mitnehmen – zum Beispiel aus dem Bauingenieurwesen, den Materialwissenschaften, der Luft- und Raumfahrt, der Betriebswirtschaft oder gar der Psychologie, um den Blick zu weiten und Architektur aus anderen Perspektiven zu denken.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… während des Sommers ein paar Runden im nächsten Badesee zu schwimmen. So bekomme ich schnell wieder einen kühlen Kopf für die nächsten hitzigen Arbeitsphasen.
pb
TU-Professor Stecker live im „Offenen Studio“ des Deutschlandfunks
5. Juni 2024
TU-Politikprofessor Christian Stecker ist heute (5. Juni) live im „Offenen Studio aus dem Funkhaus Berlin“ von Deutschlandfunk Kultur zu Gast gewesen. Im Gespräch mit Moderatorin Nicole Dittmer diskutierte er im Mittagsmagazin „Studio 9 – der Tag mit …“ die Themen des Tages, darunter den Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Washington. Hörerinnen und Hörer konnten als virtuelles Publikum per Videokonferenz an der Debatte teilnehmen.
Stecker leitet seit 2021 den Arbeitsbereich „Politisches System Deutschlands und Vergleich politischer Systeme“ am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt. Der Politikwissenschaftler forscht unter anderem zu Demokratien, föderalen Systemen, zur Funktionsweise von Minderheitsregierungen und zu den Auswirkungen des Populismus auf Parlamente. mih
Veröffentlichung des Ariadne-Projekts: Analyse zur Rolle von Wasserstoff im reformierten EU-Emissionshandelsystem
5. Juni 2025
Die TU-Forschenden Professorin Michèle Knodt und Nils Bruch sowie Dr. Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung haben im Rahmen des Kopernikus-Projekts Ariadne eine neue Analyse veröffentlicht. Diese widmet sich der Frage, wie sich der reformierte EU-Emissionshandel (EU ETS) auf den Hochlauf von Wasserstoff auswirkt. Das Team untersuchte dabei insbesondere die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und Emissionsreduktionen.
Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass die Reform des EU ETS durchaus zu Verbesserungen der Wasserstoff-Erzeugung führe, jedoch trotzdem weitere Anreize für erneuerbaren Wasserstoff notwendig seien. Ihre Analyse zeige, dass aufgrund des fehlenden Einbezugs von Methanemissionen und eines unzureichenden CO2-Preises nur ein begrenzter Effekt auf den Wasserstoffhochlauf möglich sei. Um den EU-Klimazielen gerecht zu werden, empfehlen Autorin und Autoren daher technologiespezifische Instrumente außerhalb des EU ETS für kohlenstoffarmen Wasserstoff. Zusätzlich seien politische Maßnahmen erforderlich, um die Marktbedingungen für erneuerbaren Wasserstoff gezielt zu verbessern.
Die Analyse wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne erstellt. Über 100 Wissenschaftler:innen aus mehr als 25 führenden Forschungseinrichtungen erforschen gemeinsam Strategien zu einer nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Energiewende. Die Erkenntnisse und Ergebnisse trägt das Projekt laufend auf seiner Webseite zusammen. pkl
Medienschau: Professorin Jutta Hanson zur Netzstabilität an sonnigen Feiertagen
04. Juni 2025
An sonnigen Feiertagen mit geringem Stromverbrauch und hoher Solarstromproduktion kann die eingespeiste Leistung aus Photovoltaik (PV) in Deutschland den tatsächlichen Strombedarf übersteigen, was eine Herausforderung für die Netzstabilität darstellt. In einem Statement für das Science Media Center (SMC) Deutschland beschäftigt sich Professorin Dr. Jutta Hanson, Leiterin des Fachgebiets Elektrische Energieversorgung unter Einsatz Erneuerbarer Energien an der TU Darmstadt, mit dieser Problemstellung. Der Artikel mit dem Titel „Netzstabilität: Droht ein Stromausfall durch Sonnenstrom zu Pfingsten?“ veröffentlicht Statements von vier Expert:innen mit ihren Einschätzungen zu Herausforderungen des Stromnetzes an bundesweiten Feiertagen im Frühling.
Hanson erläutert darin, dass der Stromverbrauch an sonnigen Feiertagen im Mai oder Juni oft deutlich unter dem Durchschnitt liegt, da weniger Menschen arbeiten. Damit entstehe ein Überschuss an PV-Leistungen, der ausgeglichen werden muss, um die Netzfrequenz stabil zu halten. Sie erklärt: „Bei einem Ungleichgewicht verändert sich die Netzfrequenz: Zu viel Erzeugung erhöht die Frequenz, zu viel Verbrauch lässt sie sinken.“
Zuständig für die Aufrechterhaltung der Frequenzstabilität seien die Netzbetreiber. Bei Bedarf könnten sie die Leistung von PV-Großanlagen reduzieren oder vollständig vom Netz nehmen. Man spricht dann von einem kontrollierten, begrenzten Stromausfall. Zudem würde sich der Marktpreis reduzieren, wodurch flexible Verbraucher und Speichertechnologien zusätzlichen Strom aus dem Netz beziehen würden und so zum Leistungsgleichgewicht beitragen. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, greifen automatische Schutzsysteme.
Langfristig sei laut Hanson entscheidend, dass erneuerbare Anlagen die stabilisierende Wirkung konventioneller Kraftwerke übernehmen können. Aktuell seien viele EE-Anlagen (Anlagen mit Erneuerbarer Energie) noch nicht fernsteuerbar oder reaktionsfähig genug. Die Einschätzungen der Expertin verdeutlichen, dass das Netz zwar gut auf sonnenreiche Feiertage vorbereitet ist, jedoch mit dem wachsenden Ausbau der Photovoltaik auch der Handlungsbedarf für eine netzstabilisierende Weiterentwicklung steigt. pkl
Neu an der TU: Professor Simon Poppinga
04. Juni 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Simon Poppinga als neuen außerplanmäßigen Professor am Fachbereich Biologie. Der 45-jährige Biologe forscht zu Biomechanik, Funktionsmorphologie und Biomimetik und leitet seit 2022 den Botanischen Garten der TU Darmstadt. Poppinga war als Postdoktorand und später als Gruppenleiter am Botanischen Garten der Universität Freiburg tätig. In seiner grundlagenorientierten Forschung veröffentlichte er gemeinsam mit Projektpartnern Arbeiten zur Mechanik und Funktionsweise der Schnappfalle der fleischfressenden Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula). Weiterhin entwickelte Poppinga mit Kolleg:innen die bionischen Verschattungssysteme Flectofin® und Flectofold, die sich an Bewegungsprinzipien der Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae) und der Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa) orientieren und für adaptive Fassadenelemente in der Architektur konzipiert wurden.
Wir haben Simon Poppinga zum Start als APL-Professor ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Ich vertrete zum einen die klassische Botanik an unserem Fachbereich und lehre die pflanzliche Diversität und Evolution. In Zeiten, in denen der größte Teil der organismischen Diversität auf unserem Planeten noch unbekannt ist, wir aber zugleich einem riesigen Artensterbeereignis beiwohnen, halte ich es für unabdingbar, unsere Studierende für die organismische Biologie zu sensibilisieren. Die Vermittlung der Bedeutung der Pflanzenwelt als absolute Lebensgrundlage für den Menschen im Speziellen und die daraus folgende Notwendigkeit der pflanzen‐ bzw. biodiversitätsbezogenen Forschung halte ich für sehr wichtig.
Zum anderen nutze ich in meiner anwendungsorientierten Forschung und Lehre den Ideenpool der Natur für die Entwicklung neuartiger bionischer Anwendungen. Nur wer sich in der organismischen Biologie auskennt und z.B. eine gute Artenkenntnis hat, kann hierbei auch die passenden Modellorganismen evaluieren. Somit sind auch hochgradig interdisziplinär und technisch ausgerichtete Forschungsfelder wie die Biomechanik und Bionik z.B. vom Know-How klassischer organismischer Biologen abhängig.
Die TU Darmstadt hat mit dem Botanischen Garten einen wahren Schatz für die Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsbildung. Mit über 8000 kultivierten Pflanzenarten steht hierbei ein enormer „organismischer Pool“ zur Verfügung. Zusammen mit den am Fachbereich ebenfalls die organismische Biologie bzw. Ökologie vertretenden und lehrenden Kolleg:innen ergeben sich für Studierende hervorragende Optionen für vielseitige Lehre und spannende Abschlussarbeiten!
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Meine universitäre Forschung zeichnet sich durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität aus und umfasst detaillierte Grundlagenforschung des Form-Struktur-Funktionszusammenhangs von Pflanzen- und auch Tierstrukturen bis hin zur anwendungsrelevanten Abstraktion und bionischen Umsetzung von biologischen Funktionsprinzipien in technische Materialsysteme. Hierfür arbeite ich international mit Kollegen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen und der Industrie zusammen. Der Fokus meiner aktuellen Forschung liegt auf pflanzlichen Bewegungen als Vorlage für gelenkfreie, technische Strukturen (sog. nachgiebige Systeme) sowie auf tierischen Sau- und Greiforganen für die Entwicklung ausfallsicherer Handling-Systeme für die Industrie. Die Analysen der Form-Struktur-Funktions-Zusammenhänge bei den Modellorganismen ermöglichen einen schnellen Ideentransfer vom biologischen Modellorganismus zum bioinspirierten, technischen Produkt. Ich freue mich sehr darauf, solche Vorhaben an der TU Darmstadt mi Kolleg:innen von anderen Fachbereichen durchzuführen. Erste Ansätze sind hier auch schon „gekeimt“.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Wenn ich jetzt die Fachbereiche weglasse, in die ich bereits reingeschnuppert habe, bleibt nicht mehr viel übrig. Am ehesten würde ich dann wahrscheinlich den FB 5 (Physik) auswählen, denn die Physik finde ich generell ultraspannend – und ich frage mich gerade, warum ich da noch nicht war…
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… auch wieder meine Interessen verfolgen und vertiefen und mich von schwierigen Umständen nicht abbringen lassen, das zu tun, was mir liegt und mir schlussendlich auch Freude bringt. Und das kann ich auch nur jedem anderen Studierenden empfehlen!
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… natürlich ein Spaziergang durch den Botanischen Garten!
pg
Humboldt-Forschungspreisträgerin Linda Zerilli forscht an der TU
30. Mai 2025
Professorin Linda Zerilli, Professorin an der University of Chicago, ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Sie wurde hierfür von Professorin Sophie Loidolt vom Institut für Philosophie am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt nominiert.
Linda Zerilli ist eine international renommierte Forscherin auf den Gebieten des Feminismus, der Demokratietheorie und der Arendt-Forschung. Ihre Arbeiten zum politischen Handeln, zur demokratischen Urteilskraft und zum Wahrheitsbegriff in der Post-Truth Debatte gelten als herausragende Leistungen an der Schnittstelle von Feministischer Theorie, Politischer Theorie und Philosophie. Im Rahmen ihres Preises wird sie ab dem kommenden Jahr an der TU Darmstadt zu einer Geschichtsschreibung des Feminismus forschen sowie kollaborativ zum Projekt einer phänomenologischen Theorie der Öffentlichkeit beitragen. Über gemeinsam organisierte Konferenzen werden auch Impulse für die internationale Arendt-Forschung in Deutschland gesetzt.
Mit dem Humboldt-Forschungspreis, der mit 80.000 Euro dotiert ist, würdigt die Alexander von Humboldt-Stiftung jedes Jahr bis zu 100 international führende Forschende aller Fachrichtungen aus dem Ausland für deren bisheriges Gesamtschaffen. Die Ausgezeichneten werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben an einer wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland gemeinsam mit den dortigen Fachkolleg:innen durchzuführen. S. Loidolt/pb
Metalle als saisonaler Energiespeicher: TU Darmstadt veröffentlicht E+E Insight Paper
27. Mai 2025
Das Forschungsfeld Energy and Environment (E+E) der Technischen Universität Darmstadt hat ein neues E+E Insight Paper veröffentlicht. Die Autor:innen aus dem Profilthema Carbon-Neutral Circles beleuchten darin die Bedeutung saisonaler Energiespeicher und zeigen, warum metallische Energieträger wie Eisen eine vielversprechende Option für die Energiewende sind. Der Ansatz nutzt bestehende Infrastrukturen, um erneuerbare Energie langfristig verfügbar zu machen.
Das kompakte Paper richtet sich an Entscheidungsträger:innen in Politik, Wirtschaft und Industrie und hebt die Potenziale von Eisen als Ergänzung zur Wasserstofftechnologie hervor.
Im Fokus steht ein geschlossener Kreislauf: Eisen wird verbrannt und setzt dabei CO₂-freie Wärmeenergie frei. Das entstehende Eisenoxid kann mithilfe von grünem Wasserstoff oder Elektrolyse wieder in Eisen umgewandelt werden. Dieser Prozess ermöglicht eine langfristige Energiespeicherung ohne Selbstentladung und könnte neue Märkte für saisonale Speicherlösungen eröffnen.
Das E+E Insight Paper beschreibt ein Szenario, in dem überschüssiger Solarstrom aus Südeuropa oder Windenergie aus Nordeuropa genutzt wird, um Eisenoxid in seine Ausgangsform umzuwandeln. Anschließend könnte das Speichermaterial nach Mitteleuropa transportiert und dort zur Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt werden – eine Perspektive, die nicht nur zur Dekarbonisierung beiträgt, sondern auch die Basis für neue Energiemärkte schaffen könnte. Eine Demonstrationsanlage an der TU Darmstadt soll zeigen, dass diese Speichertechnologie auch im industriellen Maßstab funktioniert.
Die Reihe E+E Insight Paper hat zum Ziel, innovative Konzepte aus dem Forschungsfeld vorzustellen, die Antworten auf zentrale Herausforderungen der zukünftigen Energieversorgung geben – gemäß dem Leitgedanken Think. Link. Do. sip
Erste Cognitive Science Conference für Studierende
27. Mai 2025
Im Mai 2025 fand an der Technischen Universität Darmstadt erstmalig die Cognitive Science Conference of Students (CoSCoS) statt. Rund 150 Teilnehmende aus ganz Deutschland – darunter Potsdam, Osnabrück und Tübingen – kamen zusammen, um sich zu vernetzen und neue Impulse aus ihrem Fachbereich zu gewinnen.
Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen boten spannende Einblicke in aktuelle Themen der Kognitionswissenschaft und Künstlichen Intelligenz. Renommierte Wissenschaftler:innen wie Dr. Susanne Trick und Prof. Constantin Rothkopf (Psychologie der Informationsverarbeitung), Prof. Dr. Frank Jäkel (Models of Higher Cognition) sowie Prof. Dr. Kristian Kersting (Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen) prägten das Programm der Veranstaltung. Im Mittelpunkt stand jedoch insbesondere der Austausch unter den Studierenden. Die CoSCoS soll langfristig eine Plattform für eine lebendige Zusammenarbeit und fachübergreifende Vernetzung bieten. pkl
TU-Professor Weigold in Forschungsbeirat Industrie 4.0 aufgenommen
22. Mai 2025
TU-Professor Matthias Weigold ist als neues Mitglied in den Forschungsbeirat Industrie 4.0 aufgenommen worden. Der Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) am Fachbereich Maschinenbau bringt in das Gremium ab sofort seine Expertise ein, wie die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) als Koordinatorin des Beirats heute (22. Mai) mitteilte. Weigold forscht schwerpunktmäßig zu datengetriebener- und klimaneutraler Produktion, angewandter Künstliche Intelligenz (KI) in der Fertigung, zur Weiterentwicklung von Automatisierungs- und Fertigungstechnologien sowie zum Aufbau souveräner und interoperabler Wertschöpfungsnetzwerke. Er verantwortet zudem die Aktivitäten der ETA-Fabrik (Energietechnologien und deren Anwendungen in der Produktion).
Der Forschungsbeirat Industrie 4.0 setzt sich aktuell aus 34 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, die forschungsbasierte Lösungswege für die Weiterentwicklung und Umsetzung von Industrie 4.0 aufzeigen. Übergeordnetes Ziel ist die Stärkung des deutschen Innovationssystem und der Wertschöpfung. Die Arbeit des interdisziplinären Gremiums wird von acatech koordiniert, vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut und vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. acatech/mih
Schottische Delegation zu Besuch
19. Mai 2025
Eine Delegation der renommierten schottischen University of Strathclyde, Glasgow, unter der Leitung von Professor Tim Bedford, Associate Principal Manager, war kürzlich zu Gast an der TU Darmstadt.
Professor Thomas Walther (TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales) empfing die Gäste zusammen mit Dezernatsleiterin Internationales Dr. Jana Freihöfer und Dr. Andreas Winkler, Secretary General der Europäischen Universitätsallianz Unite!, und führte ausführliche Gespräche über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten. Der Fokus lag auf den Gebieten Beschleunigerphysik und Advanced Manufacturing. Vertreter:innen aus den jeweiligen Instituten der TU stellten ihre eigenen Schwerpunkte vor und diskutierten intensiv mit den Gästen über Kooperationsideen.
Bei einer Führung in der ETA-Fabrik konnten sich die Gäste zudem einen praktischen Einblick in die Forschung und Arbeit der TU Darmstadt machen.
Veröffentlichung in „Small“: Nanostrukturen nach dem Vorbild der Natur
16. Mai 2025
Ein Team um Professor María Eugenia Toimil-Molares vom Fachgebiet Materialforschung mit hochenergetischen Schwerionen am Fachbereich
Material- und Geowissenschaften der TU Darmstadt und dem GSI Helmholtzzentrum hat gemeinsam mit dem Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik des Fachbereichs Maschinenbau neuartige Nano-Oberflächen entwickelt, deren Benetzungsverhalten sich gezielt steuern lassen. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift Small.
Kern der Studie sind freistehende Netzwerke aus Goldnanodrähten, deren Porosität sich präzise einstellen lässt – zwischen 20 und 98 Prozent. So können Oberflächeneigenschaften von hydrophil bis hydrophob erzeugt werden. Bei hoher Porosität zeigen die Strukturen den sogenannten „rose petal effect“: Flüssigkeitstropfen haften fest, obwohl sie hohe Kontaktwinkel aufweisen.
Die chemische Stabilität von Gold gewährleistet zudem eine langanhaltende Funktionalität. Potenzielle Anwendungen reichen von Mikrofluidik über selbstreinigende Oberflächen bis hin zu energieeffizienten Kondensationsprozessen.
Die Arbeit verbindet Prinzipien der Biomimetik mit der Nanotechnologie und zeigt, wie sich natürliche Vorbilder durch künstliche Strukturen gezielt nachbilden und funktional erweitern lassen. Bjb
SEW-Eurodrive-Studienpreise an zwei TU-Absolvent:innen
16. Mai 2025
Johanna Wiegand und David Thomas Scheunert, beide Masterabsolvent:innen der TU Darmstadt, sind mit dem SEW-EURODRIVE-Stiftungspreis für Studierende 2025 ausgezeichnet worden. Der Preis steht unter dem Motto „Leistung verdient Respekt“ und würdigt ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten.
Johanna Wiegand, Absolventin vom Fachbereich Maschinenbau, wurde für ihre Masterarbeit zur Fahrzeugsicherheit ausgezeichnet. Ihre Ergebnisse liefern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung von Testprotokollen und unterstreichen das Potenzial digitaler Menschmodelle für realitätsnähere Bewertung der Insassensicherheit.
David Scheunert, Absolvent des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik, überzeugte mit seiner Masterarbeit zur Simulation eines Teilchenbeschleunigers. Die Arbeit ermöglicht realitätsnahe Tests von Steuerelektronik unter Echtzeitbedingungen und eröffnet neue Perspektiven für die Forschung an komplexen Systemen.
Der SEW-EURODRIVE-Stiftungspreis wird jährlich an Masterabsolvent:innen in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften für herausragende wissenschaftliche Leistungen und deren Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Technologien verliehen. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der SEW-EURODRIVE-Stiftung finanziert. pkl
Festkolloquium zu Ehren von Professor Gerhard Pahl
15. Mai 2025
Professor Gerhard Pahl, eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Maschinenbau, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Mit einem Festkolloquium wurde aus diesem Anlass sein beeindruckendes Wirken für Lehre und Forschung an der TU Darmstadt gewürdigt – und das, was bis heute davon hoch relevant ist. „Gerhard Pahl hat uns nicht nur Fachwissen hinterlassen – er hat einen Denkstil geprägt, der bis heute in Forschung und Lehre wirkt. Es war uns eine Ehre, sein Vermächtnis mit so vielen Wegbegleitern zu feiern“, so Professor Eckhard Kirchner, Leiter des Instituts für Produktentwicklung und Maschinenelemente (pmd) und Organisator des Festkolloquiums.
Gerhard Pahl hat mit seiner Arbeit das Verständnis technischer Produktentwicklung grundlegend mitgestaltet. Das von ihm gemeinsam mit Professor Wolfgang Beitz (TU Berlin) verfasste Lehrbuch „Pahl/Beitz Konstruktionslehre“ ist bis heute Standard in der Ausbildung von Maschinenbauer:innen – in Darmstadt und weit darüber hinaus.
Das Kolloquium brachte ehemalige Weggefährt:innen, Doktorand:innen, Herausgeber:innen der aktuellen Buchauflagen sowie internationale Expert:innen zusammen. Persönliche Erinnerungen, Fachbeiträge und ein Blick auf die Zukunft der Konstruktionslehre standen im Mittelpunkt. Zudem gab es eine Führung durch das Gerhard-Pahl-Zentrum auf dem Campus Lichtwiese – ein Ort, an dem auch heute an den Lösungen von morgen für die Herausforderungen von übermorgen gearbeitet wird.
Mit der Benennung des 2017 eröffneten Lehrzentrums für Maschinenbau nach Gerhard Pahl würdigte die TU posthum die wissenschaftlichen Leistungen sowie das Engagement für die wissenschaftliche Lehre des ehemaligen Professors für Maschinenelemente. Pahl studierte Allgemeinen Maschinenbau an der Technischen Hochschule Darmstadt und promovierte 1954 zum Dr.-Ing. Nach einigen Jahren Konstruktions- und Entwicklungstätigkeit in der Industrie trat er 1965 seine Professur an der Technischen Hochschule Darmstadt an. Er war Träger mehrerer Ehrendoktortitel. Pahl verstarb 2015 in Darmstadt. Dröge/sip
Neu an der TU: Professor Marcus Düwell
15. Mai 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Marcus Düwell als neuen außerplanmäßigen Professor am Institut für Philosophie im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Der 62-jährige Philosoph war von 1993-2001 Geschäftsführer des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen. Düwell hatte seit 2002 einen Lehrstuhl für philosophische Ethik and der Universität Utrecht in den Niederlanden und hatte in den Jahren danach verschiedene wissenschaftliche Funktionen in den Niederlanden, darunter sieben Jahre als Direktor der Niederländischen Forschungsschule für Praktische Philosophie. Er hatte mehrere Gastprofessuren unter anderem in Stellenbosch (Südafrika) und Tsinghua University (China). Von 2017-2023 war er Vizepräsident der Helmuth-Plessner-Gesellschaft. Seit 2022 war er als Gastprofessor an der TU Darmstadt tätig und ist seit 2025 außerplanmäßiger Professor.
Wir haben Professor Düwell zum Start als Apl-Professor an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Ich beschäftige mich primär mit Fragen von Ethik und praktischer Philosophie, also Fragen nach legitimen normativen Erwartungen in Moral und Politik. Diese normativen Erwartungen berühren die Basis menschlichen Zusammenlebens, aber auch die Basis von Konflikt und Krieg. Nachdenken über diese normative Dimension ist wichtig für ein reflektiertes Selbstverständnis von Individuen, aber auch als Teil von gesellschaftlichen Selbstverständigungsprozessen. Gerade im Bereich von Klima- und Umweltethik, Bioethik und ähnlichen Bereichen berufen sich viele Menschen auf ihre Intuitionen oder die Überzeugungen innerhalb ihrer eigenen Blase. Kritisch über derartige moralische Fragen nachdenken zu können, scheint mir von wesentlicher Bedeutung für die Zukunft.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Die Frage ist eher, zu welchen Fachgebieten gibt es keine Schnittstellen. Die Herausforderung der Interdisziplinarität wird aber häufig unterschätzt, weil es doch ein Verständnis für die Arbeitswiese einer anderen Disziplin voraussetzt, dass man nicht so einfach gewinnt. Ich habe in der Vergangenheit fast immer Projekte gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Medizin, Biologie, Jura oder Sozialwissenschaften gemacht. Auch hier in Darmstadt habe ich Kontakte in die Biologie und im Kontext des Zentrums für Verantwortungsbewusste Digitalisierung.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Mit der Biologie habe ich vielleicht die größten Schnittmengen, aber da habe ich auch schon häufiger reingeschnuppert. Insofern wäre die Mathematik vielleicht meine erste Wahl, weil ich vor Mathematik immer großen Respekt gehabt habe. Ob man an einem Tag viel lernt, kann man aber vielleicht bezweifeln.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
Philosophie studieren, viel lesen (auch Romane und Dramen), diskutieren, streiten und eine Theatergruppe suchen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Der Besuch einer Oper (gerne auch von Wagner). Aber ich bin auch ein großer Fan des Darmstädter Künstlerkellers.
TU-Student Benedikt Benker gewinnt wa award 2025
13. Mai 2025
Beim diesjährigen wa award, der „Transformatives Wohnen“ zum Thema hatte, ist Benedikt Benker, Student am Fachbereich Architektur, für seinen Entwurf „Dänische Dichte“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. Das Projekt stellt einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um zeitgemäße Nachverdichtung und neue Wohnformen für eine zunehmend alternde Gesellschaft dar. Es wurde von Professor Felix Waechter, Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, betreut.
Ausgangspunkt von Benkers Entwurfs ist die Blockbebauung Dronningegården im Zentrum Kopenhagens, ein städtebauliches Ensemble des dänischen Architekten Kay Fisker. Der Vorschlag sieht vor, die bestehende Struktur durch ein ergänzendes Wohnhaus im Innenhof zu verdichten und gleichzeitig den Gedanken des „Grünen Salons“ – einer offenen, gemeinschaftlichen Hofgestaltung – neu zu interpretieren. Der derzeit als Parkplatz genutzte Innenraum soll einer begrünten Aufenthaltsfläche weichen, die zur Klimaanpassung beiträgt und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität für die Bewohnerschaft bietet.
Die Jury lobte insbesondere die stimmige Integration in das städtebauliche Umfeld, die Vielfalt der Wohnangebote sowie die gelungene Verbindung von Alt und Neu. Der Entwurf leiste damit einen wertvollen Beitrag zur Frage, wie zukunftsfähiger Wohnraum unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten gestaltet werden kann. Die Jury hob hervor, dass hier nicht nur ein architektonisch überzeugender, sondern auch ein gesellschaftlich relevanter Beitrag entstanden sei, der das Motto „Alt und Jung gibt Schwung, Alt und Jung gibt Halt“ auf gelungene Weise räumlich übersetze.
Der wa award ist ein studentischer Nachwuchspreis, der jährlich zu einem wechselndem Wettbewerbsthema von der Architekturfachzeitschrift „Wettbewerbe Aktuell“ ausgelobt wird. Teilnahmeberechtigt sind Studierende aller deutschsprachigen Universitäten, Fachhochschulen und Akademien, die eine betreute Semester-, Bachelor- oder Master-Abschlussarbeit verfasst haben. In diesem Jahr wurden 140 Arbeiten eingereicht. Frank Metzger/pb
Neu an der TU: Honorarprofessor Holger Schmidt
12. Mai 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Holger Schmidt als Honorarprofessor am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Der 58-jährige Wirtschaftsjournalist und Digitalexperte befasst sich in Forschung und Lehre mit Künstlicher Intelligenz, Plattformökonomie und digitalen Geschäftsmodellen. Er verstärkt mit seiner langjährigen Praxiserfahrung das Lehrangebot an der Schnittstelle von Technologie und Wirtschaft.
Holger Schmidt ist Redaktionsleiter „PRO Newsletter“ der F.A.Z. und berichtet dort über Entwicklungen in der Digitalwirtschaft. Bereits 2001 veröffentlichte er sein erstes Buch „Die Potenziale der Internet-Ökonomie“ – ein Thema, das ihn bis heute begleitet.
Wir haben Professor Schmidt zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Über den Erfolg in der digitalen Ökonomie entscheidet (fast) nie die beste Technik, sondern (fast) immer das beste Geschäftsmodell. Was wir in der Plattformökonomie und dem Aufstieg von Google oder Amazon gesehen haben, setzt sich mit der Künstlichen Intelligenz nahtlos fort. In meinen Veranstaltungen steht daher die ökonomische Seite der Digitalisierung im Vordergrund. Aktuell sind es KI-Geschäftsmodelle.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Am Ende des Tages muss Technik – egal ob Maschinenbau, Elektrotechnik oder Informatik – in ein funktionierendes Geschäftsmodell eingebettet sein. Gerade in Deutschland fällt uns dieser Transfer nicht immer leicht.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Philosophie. Fand ich in der Schule und im Studium immer sehr spannend, habe aber später den Kontakt verloren.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
Auf eine lange „Halbwertzeit“ des Erlernten achten. In meinem Fall also wieder Volkswirtschaftslehre wählen, aber mehr digitale Ökonomie beimischen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Auf dem Mountain-Bike (ohne Motor!) den Feldberg hochfahren und wieder heile runterkommen.
TU-Informatikprofessorin Mira Mezini mit Dahl-Nygaard-Preis ausgezeichnet
7. Mai 2025
Der renommierte Dahl-Nygaard Senior Preis 2025 wird dieses Jahr an Professorin Dr.-Ing. Mira Mezini von der TU Darmstadt verliehen. Die Auszeichnung wird im Rahmen der diesjährigen European Conference on Object Oriented Programming (ECOOP) vergeben, die vom 30. Juni bis 4. Juli stattfindet. Damit werden ihre langjährigen, wegweisenden Beiträge zur Softwaretechnik gewürdigt.
Mezini hat eine LOEWE-Spitzenprofessur für Informatik an der TU Darmstadt und leitet die Software Technology Group. Sie engagiert sich zudem als Gründungs-Co-Direktorin von hessian.AI, dem hessischen Zentrum für künstliche Intelligenz, und als Vorstandsmitglied des nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE. Ihre wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich insbesondere auf drei zentrale Bereiche der Informatik: Programmiersysteme für verteilte Software und KI, automatisierte Softwareanalyse und grundlegende Modelle für Code.
Für ihre Forschung wurde Mezini bereits vielfach ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem zwei IBM Eclipse Innovation Awards, einen Google Research Award sowie den angesehenen Forschungsförderpreis ERC Advanced Grant. 2024 wurde sie außerdem als ACM Fellow geehrt, eine der höchsten internationalen Auszeichnungen in der Informatik. Sie ist zudem Mitglied der Leopoldina, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und der Academia Europaea.
Der Dahl-Nygaard-Preis wird seit 2004 von der Association Internationale pour les Technologies Objets (AITO) vergeben und zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich objektorientierter Softwaretechnik. Benannt ist er nach den norwegischen Informatik-Pionieren Ole-Johan Dahl und Kristen Nygaard, die mit ihren Arbeiten zur Programmierung und Simulation die Grundlage der modernen Objektorientierung geschaffen haben.Paulina Kliegel
Neu an der TU: Professor Carsten Dutt
7. Mai 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Carsten Dutt als neuen außerplanmäßigen Professor am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Der 59-jährige Philosoph lehrt am Institut für Philosophie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der philosophischen Hermeneutik, der vergleichenden Epistemologie der Interpretation, der Theorie und Methodologie der Begriffsgeschichtsschreibung sowie der Philosophie der Kunst und der Geisteswissenschaften.
Carsten Dutt war von 1993 bis 1997 persönlicher Assistent des Philosophen Hans-Georg Gadamer. Es folgten Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat an der Universität Heidelberg und am Deutschen Literaturarchiv Marbach. 2009 wurde er an die University of Notre Dame in den USA berufen, wo er bis 2020 lehrte. Seit 2022 ist Dutt als Gastprofessor an der TU Darmstadt tätig, seit 2025 nun als außerplanmäßiger Professor. Weitere Gastprofessuren und Fellowships führten ihn unter anderem nach Halle-Wittenberg, Heidelberg, Rom, Berlin und Budapest.
Als wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein nennt Dutt die Gründung der Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie im Jahr 2021 sowie des Hans-Georg Gadamer-Forums für philosophische Hermeneutik im Jahr 2024.
Wir haben Professor Dutt zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Spannend wie überdies nützlich ist es, sich Klarheit über die begrifflichen Grundlagen der eigenen Lebens- und Erkenntnispraxis zu verschaffen. Insofern sollten sich Studierende durchaus dafür interessieren, was es eigentlich bedeutet, etwas oder jemanden zu verstehen. Dies durch philosophische Analysen zu erhellen, heißt, die Anforderungsstruktur eines lebens- und erkenntnispraktisch fundamentalen Kompetenzbegriffs herauszuarbeiten, der mit ihm verzahnte Konzepte wie Wahrheit und Wissen normativ gehaltvoll überformt.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Eigentlich zu allen Fachgebieten: Wissen ist gut, Verstehen ist besser – und was diese Maxime sach- und fachspezifisch besagt, sollte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen selbstaufklärungshalber beschäftigen. Einen fächerübergreifenden Workshop zur epistemisch-praktischen Funktion des Verstehensbegriffs in den Natur-, Technik-, Sozial- und Geisteswissenschaften abzuhalten – das fände ich grandios.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Im Fachbereich Architektur, teils aus nostalgischen Gründen – mein früh verstorbener Vater war Architekt –, teils aus Begeisterung für die Sache: Koinzidenzen von Funktionalität und Schönheit in dauernder Form sichtbar, ja überdies begeh- und bewohnbar zu machen, scheint mir eine wunderbare Aufgabe zu sein.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
… versuchen, mich auf althergebrachte und just insoweit unveraltete Weise zu bilden, das heißt: in kognitiver, emotiver und volitiver Hinsicht mehr aus mir zu machen als ein spezialisiert funktionstüchtiges Mitglied der modernen Arbeits- und Erwerbsgesellschaft.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Bachs Partiten in der pianistischen Interpretation durch Murray Perahia zu hören.
Medienschau: TU-Professoren zu Stromausfall in Spanien und Portugal in der FAZ
6. Mai 2025
Die TU-Professoren Matthias Hollick und Florian Steinke, beide Principal Investigators am LOEWE-Zentrum emergenCITY, bewerten im Artikel „Mit Energie-Inseln den Blackout überstehen“ (Paywall), erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 6. Mai, den Stromausfall in Spanien und Portugal und schätzen ein, wie groß die Gefahren solcher Blackouts sind. „Ja, es kann auch bei uns passieren – auch wenn Deutschland wegen seiner Lage mitten in Europa etwas bessere Voraussetzungen hätte, einen solchen Ausfall zu kompensieren“, wird Steinke in dem Artikel zitiert. Am wahrscheinlichsten sei ein solches Szenario durch einen groß angelegten Cyberangriff, meinen die beiden Experten.
Im LOEWE-Zentrum emergenCITY forscht die TU Darmstadt gemeinsam mit der Universität Kassel und der Philipps-Universität Marburg an dezentralen, resilienten Lösungen, um Menschen im Notfall mit Strom zu versorgen. Mithilfe verteilter, erneuerbarer Energien, insbesondere Photovoltaik und Batteriespeichern, kann effizient eine Grundversorgung sichergestellt werden. So könnten beispielsweise energieautarke Smart Homes andere Gebäude, Ampeln oder Handymasten mitversorgen.
An emergenCITY sind als assoziierte Partner das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Stadt Darmstadt sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in das Zentrum eingebunden.
Für TU-Mitglieder ist der FAZ-Artikel kostenlos abrufbar. bjb
Nature-Veröffentlichung: Neue Erkenntnisse über Spaltung von exotischen Atomkernen
2. Mai 2025
In einem Experiment an der R3B (Reactions with Relativistic Radioactive Beams) Anlage am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung ist es einem internationalen Forschungs-Team gelungen neue Erkenntnisse zur Spaltung von exotischen Atomkernen zu gewinnen. Dabei wurden etwa 100 instabile kurzlebige Kerne an der Beschleunigeranlage der GSI erzeugt und untersucht. Das Experiment wurde von einer Gruppe des CEA (Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives) in Frankreich geleitet und wesentlichen von Forschenden der TU Darmstadt unterstützt. Beteiligt waren Wissenschaftler:innen der Arbeitsgruppen von Professor Thomas Aumann, Professor Thorsten Kröll und Professor Alexandre Obertelli. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ diskutiert.
Im Experiment wurde die Spaltung der Kerne im Flug durch Coulomb-Anregung an Pb Targets induziert. Die beiden Spaltfragmente wurden dann mithilfe des R3B Spektrometers analysiert und ihre Kernladung bestimmt. Dabei wurde ein neues Gebiet asymmetrischer Spaltung für neutronenarme Kerne in der Pb Gegend identifiziert, die auf einen ausgeprägten Effekt der Schalenstruktur bei der Protonenzahl Z=36 zurückzuführen ist. Das Team der TU Darmstadt hat wesentlich zum Aufbau und Betrieb von Detektoren beigetragen, insbesondere auch zum Data Acquisition System und zur Online-Analyse.
Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zu Struktureffekten bei der Spaltung exotischer Kerne, die es erlauben, theoretische Modelle zu testen und weiterzuentwickeln. Mit dieser experimentellen Methode wird bei FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research in Europe) dann auch die Spaltung neutronenreichen Kerne untersucht werden, um ein solides Fundament für die theoretischen Modelle zur Beschreibung der Elementsynthese durch den r-Prozess zu erhalten. Mit FAIR wird Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt. Forschende aus aller Welt erwarten neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums, vom Urknall bis heute. Aumann/mho
TU-Studienkoordinatorin Karen Rätz in Akademie aufgenommen
2. Mai 2025
Karen Rätz, Studienkoordinatorin am Fachbereich Biologie der TU Darmstadt, ist in die Akademie Ausgezeichnete Hochschullehre aufgenommen worden. Bei der Einrichtung handelt es sich um ein Netzwerk besonders aktiver Lehrender aller Statusgruppen und Fachrichtungen an staatlichen und privaten Hochschulen. Rätz ist Initiatorin und Leiterin des Moduls „Future Skills“, das Studierende in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützt. Ziel ist die Förderung überfachlicher Kompetenzen wie Selbstreflexion, Kommunikation und Teamarbeit.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Fachbereich Biologie wurde das Modul auf alle Studierenden der TU Darmstadt ausgeweitet. Dr. Ulrike Homann, Leiterin des Studienbüros und Gründungsmitglied der Akademie, erklärte: „Exzellente Hochschullehre lebt von engagierten Lehrenden, die innovative Konzepte entwickeln und erproben. Karen Rätz setzt mit ihrer Arbeit wichtige Impulse und bereichert mit ihrer Expertise den Diskurs zur Weiterentwicklung der Hochschullehre am Fachbereich und darüber hinaus.“
Die Akademie Ausgezeichnete Hochschullehre war im Herbst 2024 gegründet worden und hatte anschließend mit einer Ausschreibung interessierte Hochschullehrende zur Bewerbung um Mitgliedschaft aufgerufen. Fachbereich Biologie/mih
Europawochen 2025: Go Out Ländermesse an der TU
2. Mai 2025
Die Referate Internationale Beziehungen und Mobilität Europa & Unite! sowie Overseas an der TU Darmstadt veranstalten am 7. Mai 2025 die traditionelle Go Out Ländermesse mit vielfältigen Informationen zum Auslandsstudium. In der Lounge im Karo5 haben Studierende der TU von 15:00 bis 19:00 Uhr Gelegenheit, sich im persönlichen Gespräch und Austausch für die Planung eines Auslandsaufenthaltes im Rahmen ihres Studiums an einer der mehr als 300 Partneruniversitäten weltweit beraten zu lassen.
Die Auslandsbeauftragten der Fachbereiche beraten Studierende zu fachlichen Fragen im Zusammenhang mit einem Auslandssemester. Zudem stehen rund 30 Volunteers: aktuelle Incomer, die als Austauschstudierende von ihren Heimatuniversitäten berichten können, sowie ehemalige Outgoer, das heißt TU-Studierende, die erst kürzlich von einem ein- oder zweisemestrigen Aufenthalt im Ausland zurückgekehrt sind. Für die europäische Universitäts-Allianz Unite! wird das Team „SURE! Students in Unite! for Representation and Empowerment!“ mit einem Stand vertreten sein und die Mitwirkungsmöglichkeiten von Studierenden im Rahmen des Netzwerks vorstellen. Dezernat VIII/mih
TU-CCO präsentiert Modell der Wissenschaftskommunikation auf DAAD-Konferenz
30. April 2025
Rund 350 Führungskräfte unter anderem aus Hochschulen in Afrika und Asien diskutierten auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) bei einer internationalen Onlinekonferenz neue Perspektiven der Wissenschaftskommunikation. Im Rahmen des DIES-Programms („Dialogue on Innovative Higher Education Strategies“) standen innovative Ansätze, regionale Herausforderungen und globale Trends im Mittelpunkt.
Dr. Patrick Honecker,Chief Communication Officer der TU Darmstadt, stellte dabei das Darmstädter Modell der Wissenschaftskommunikation vor. Es setzt darauf, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als zentrale Kommunikatoren zu stärken und ihnen juristische, psychologische sowie mediale Unterstützung zu bieten. Honecker betonte: „Es gibt erneut einen Paradigmenwechsel in der Wissenschaftskommunikation – von der Vermittlung von Informationen hin zur Stärkung der Resilienz.“ Vor dem Hintergrund eines weltweit steigenden politischen Drucks auf Wissenschaftseinrichtungen müsse evidenzbasierte Information weiterhin ungehindert verbreitet werden können.
In seiner Keynote zeigte Honecker, dass sich Wissenschaftskommunikation grundlegend wandelt: von der reinen Informationsvermittlung hin zur Förderung gesellschaftlicher Resilienz gegenüber Desinformation und Polarisierung. Die TU Darmstadt bündelt ihre Aktivitäten in einem eigenen Science Communication Center, das Kommunikation, Identitätsmanagement und Kunst miteinander verbindet. Honecker stellte heraus, dass der aktuelle Paradigmenwechsel ein tiefgreifender Prozess ist, der Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen fordert. Das wachsende internationale Interesse an Wissenschaftskommunikation als profilbildendem Element moderner Hochschulentwicklung unterstreiche die Relevanz dieses Ansatzes. sip
Medienschau: Professor Lehmann zum Potenzial von Wasserkraft
30. April 2025
In einem Statement für das Science Media Center (SMC) Deutschland hat sich Professor Boris Lehmann, Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik an der TU Darmstadt, zum Potenzial von Flusswärmepumpen und Wasserkraftanlagen geäußert. Anlass für den Artikel mit dem Titel „Neue Koalition: Kommt künftig mehr Strom und Wärme aus Wasserkraft?“ ist der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, in dem Wasserkraft erstmals seit Jahren wieder im Kontext der Energiewende sowie dem Ausbau von erneuerbaren Energie erwähnt wird.
Lehmann betont das wachsende Potenzial der Aquathermie, also der Nutzung von Wärme aus Flüssen und Seen zur Energiegewinnung. Diese könne nicht nur die Stromerzeugung aus Wasserkraft sinnvoll ergänzen, sondern auch zur klimafreundlichen Wärmeversorgung beitragen, erklärt er. Wasser sei dabei als Wärmeträger besonders effizient, da es im Vergleich zu Luft deutlich mehr Energie speichern könne.
Besonders aussichtsreich ist laut Lehmann die Kombination von Flusswärmepumpen mit bestehender Infrastruktur wie Wasserkraftwerken. Hier lasse sich die Technik wirtschaftlich und ökologisch verträglich einsetzen, unterstreicht der Experte. Erste erfolgreiche Beispiele zeigten, dass der erzeugte Strom direkt zum Betrieb der Wärmepumpen genutzt werden könne. Für unbebaute Gewässerabschnitte sei jedoch eine besonders sorgfältige Planung nötig, um Eingriffe in die Ökologie zu minimieren, erläutert Lehmann. Die Technik gelte als grundsätzlich einsatzbereit, könne aus bestehenden Anwendungen adaptiert und durch technische Optimierungen weiter verbessert werden. pkl/mih
Studie: KI erzeugt automatisch manipulative Design-Elemente
30. April 2025
In ihrer aktuellen Studie belegen ATHENE-Forschende gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der University of Glasgow und der Humboldt-Universität zu Berlin, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT, Gemini und Claude AI automatisch manipulative Design-Muster, sogenannte „Dark Patterns“, in Webseiten-Codes integrieren. Diese manipulativen Elemente werden selbst bei neutralen Anfragen implementiert, ohne dass die KI-Systeme auf rechtliche oder ethische Implikationen hinweisen.
Die Studie zeigt, dass die KI-Systeme beispielsweise gefälschte Kundenrezensionen, künstlich erzeugte Zeitdruck-Anzeigen oder irreführende Preisvergleiche in HTML-Codes einbauen, wenn sie zur Erstellung von Produktübersichten für Online-Shops aufgefordert werden. Dr. Veronika Krauß, eine der Studienautorinnen aus der von ATHENE-PI Professor Jan Gugenheimer geleiteten Arbeitsgruppe "Mensch-Computer-Interaktion“ (MCI) an der TU Darmstadt, erklärt: „Diese Designmuster sind darauf ausgelegt, Nutzende zu Handlungen zu bewegen, die sie eigentlich nicht beabsichtigen.“
Als Ursache identifizieren die Forschenden die Trainingsdaten der KI-Systeme, die zahlreiche Beispiele manipulativer Webdesigns enthalten, wodurch diese Praktiken ohne menschliches Eingreifen reproduziert werden können. Die Ergebnisse wurden auf der ACM CHI Conference on Human Factors in Computing Systems im japanischen Yokohama präsentiert. ATHENE/mih
Blackout in Spanien und Portugal: TU-Expert:innen zu Stromausfällen
29. April 2025
Am Montagmittag hat ein Stromausfall die Iberische Halbinsel getroffen. In Spanien und Portugal stand das öffentliche Leben weitgehend still. Derzeit laufen Wiederherstellung der Stromversorgung und Ursachenforschung.
Wie verwundbar sind wir? Wie lassen sich die Infrastrukturen von Städten so gestalten, dass sie Krisen und Katastrophen standhalten? Kurz: Wie macht man eine Gesellschaft resilient? Diesen Fragen widmet sich seit 2020 ein profiliertes Team am LOEWE-Zentrum emergenCITY unter Federführung der TU Darmstadt. Das Lösungskonzept ist interdisziplinär und umfasst moderne Informations- und Kommunikationstechnik sowie die historischen, rechtlichen, sozialen und baulichen Aspekte von Städteplanung.
„Das europäische Stromnetz ist im Durchschnitt sehr sicher, aber durch seine Komplexität und geopolitische Risiken verwundbar“, so Professor Florian Steinke, Principal Investigator im LOEWE-Zentrum emergenCITY und Professor für Energieinformationsnetze und -systeme an der TU Darmstadt. „Im LOEWE-Zentrum emergenCITY forschen wir an dezentralen, resilienten Lösungen, um Menschen im Notfall mit Strom zu versorgen. Mithilfe verteilter, erneuerbarer Energien, insbesondere Photovoltaik und Batteriespeichern, kann effizient eine Grundversorgung sichergestellt werden. So könnten beispielsweise energieautarke Smart Homes andere Gebäude, Ampeln oder Handymasten mitversorgen.“
An emergenCITY sind neben der TU Darmstadt die Universität Kassel und die Philipps-Universität Marburg beteiligt. Darüber hinaus sind als assoziierte Partner das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Stadt Darmstadt sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in das Zentrum eingebunden.
Professorin Jutta Hanson, Leiterin des Fachgebiets Elektrische Energieversorgung unter Einsatz erneuerbarer Energien an der TU Darmstadt, ging auf dem Newsportal tagesschau.de ebenfalls auf das Thema großflächige Stromausfälle ein. Hintergrund war ein Sabotageakt an einem Strommast in Albig im Kreis Alzey-Worms in der vergangenen Woche, der die Frage aufwarf, wie gut das Stromnetz in Deutschland vor Angriffen geschützt ist.
sip
Schwebende Tropfen: TU-Veröffentlichung zum Leidenfrost-Effekt
28. April 2025
Viele kennen den sogenannten Leidenfrost-Effekt aus dem Küchenalltag: Ein Wassertropfen auf der heißen Herdplatte berührt die Oberfläche nicht, sondern wird durch einen dünnen Dampffilm auf Abstand gehalten, was dem Tropfen eine hohe Mobilität verleiht. Die Bewegung des Tropfens auf der Herdplatte ist jedoch ungerichtet und erratisch. Vor etwa zwei Jahrzehnten fand man heraus, dass sich ein Leidenfrost-Tropfen auf einer Oberfläche mit der Struktur einer Ratsche gerichtet und kontrolliert bewegt, wobei er Geschwindigkeiten von zehn Zentimetern pro Sekunde und mehr erreicht. Der Grund ist, dass die Asymmetrie der Ratsche dafür sorgt, dass der Dampf unterhalb des Tropfens in einer bevorzugten Richtung austritt, was den Tropfen antreibt.
Ein Team aus Wissenschaftlern der Tsinghua University in Peking und der TU Darmstadt war erstaunt, eine ähnliche Tropfenbewegung auch auf komplett symmetrischen Oberflächenstrukturen zu beobachten, zum Beispiel auf Metalloberflächen mit parallelen Rillen. Ein theoretisches Modell, das am Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik der TU entwickelt wurde, erklärt diesen Effekt: Einmal in Bewegung versetzt, wird die Flüssigkeitsoberfläche in der Nähe der heißen Metalloberfläche asymmetrisch deformiert und sorgt damit für den dauerhaften Antrieb des Tropfens. Hier bildet also nicht die Festkörper- sondern die Flüssigkeitsoberfläche die Ratsche. Die Resultate wurden nun in der Zeitschrift „Science Advances“ publiziert. Im allgemeineren Zusammenhang ist dieses Phänomen als spontane Symmetriebrechung bekannt: Ein anfangs symmetrisches System entwickelt sich dynamisch in einen Zustand, in dem die Symmetrie gebrochen ist. Das Prinzip ist so allgemein, dass die Erkenntnisse aus den Experimenten mit Leidenfrost-Tropfen dazu genutzt werden könnten, neue Konzepte zum Transport von Flüssigkeiten auf der Millimeter- oder Mikrometerskala zu entwickeln. Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik
Notfallübung Kulturgutschutz an der ULB
28. April 2025
Am heutigen Montag dem 28.04.2025 führt die ULB Darmstadt gemeinsam mit dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) eine Übung zur Rettung von Kulturgut nach einem Starkregenereignis durch.
Nach einer Katastrophe beispielsweise durch einen Brand, eine Überschwemmung oder eine geplatzte Wasserleitung ist die Qualität der Erstversorgung von geschädigtem Kulturgut von entscheidender Bedeutung für die Frage, ob und in welchem Umfang wertvolles Kulturgut gerettet werden kann. Dies lehren vor allem die großen Katastrophen – das Hochwasser der Elbe 2002, der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004, der Einsturz des Stadtarchives Köln im Jahr 2009 und die Flutkatastrophe im Jahr 2021 im Ahrtal und in Teilen des Rheinlandes bei der ebenfalls etliche Kultureinrichtungen Schaden an mobilem und immobilem Kulturgut zu verzeichnen hatten. Ein wichtiger Baustein bei der Rettung und Erstversorgung sind die Notfallverbünde. Seit 2015 hat auch Darmstadt einen Notfallverbund, der im Jahr 2023 seinen ersten Einsatz in der Außenstelle des Hessischen Wirtschaftsarchiv in Griesheim hatte. Nach einem Unwetter im August des vergangenen Jahres, war Wasser in den Archivraum im Untergeschoss eingedrungen wodurch wenige Meter Archivgut in Mitleidenschaft gezogen und erstversorgt werden mussten.
Das zu übende Szenario baut nun darauf auf und beinhaltet die Bergung und Erstversorgung von Archivgut- und Bibliotheksgut, das durch einen Wasserschaden beeinträchtigt wurde. Dafür werden am Montag ab ca. 10:30 Uhr Zelte, Arbeitstische und weiteres Notfallmaterial eingesetzt. Die Feuerwehr wird zudem die zentral gelagerten Notfallcontainer des Notfallverbundes anliefern und der gesamten Übung beiwohnen. Insgesamt sind ca. 30 Personen in diese Übung eingebunden. Übungsleitung ist Matthias Frankenstein. ULB
Landtagsabgeordneter Promny zu Gast an der TU
25. April 2025
Am Mittwoch (23.) war Moritz Promny, Mitglied des Hessischen Landtages (Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Sprecher für Bildungspolitik und auch für Innenpolitik. FDP) an der TU Darmstadt zu Gast. TU-Präsidentin Tanja Brühl begrüßte ihn gemeinsam mit Matthias Oechsner, Vizepräsident für Forschung, und Patrick Honecker, Chief Communication Officer, im Wissenschaftsschloss. Im Mittelpunkt des Besuchs standen die vielfältigen Beiträge, die die TU Darmstadt in Forschung, Lehre und xchange zur Gestaltung der drängenden Zukunftsaufgaben leistet. Gemeinsam wurde die Frage diskutiert, wie die prägende Rolle der TU Darmstadt als Innovationsmotor für die Region und Hessen weiter gefördert werden kann. Im Dialog mit zwei Fachgebieten der TU Darmstadt erhielt Promny Einblicke in die Forschungsvielfalt der TU Darmstadt.
Paul Bossong, Dr.in Anne Reinhardt, Yuerui Tan und Hongjun Wu vom Fachgebiet Unternehmensführung und Logistik illustrierten, dass an Hessen – im wahrsten Sinne des Wortes – kein Weg vorbeiführt. Denn als klassisches Durchreiseland ist die Verkehrsinfrastruktur Hessens stark belastet. Anhand ihrer Forschungsprojekte im Bereich der Güterlogistik zeigten sie Lösungswege und Entlastungsstrategien auf – ein effizienter, resilienter und datenbasierter Gütertransport von morgen muss demnach keine Utopie bleiben.
Prof. Dr. Oskar von Stryk, Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik, führte aus, dass wir keine Angst vor einem Fachkräftemangel haben müssen, wenn wir heute in die Entwicklung intelligenter Roboter investieren. Als Teil des Robotic Institute Germany leistet die TU Darmstadt schon heute einen wichtigen Beitrag, um menschliche Arbeitsprozesse durch Roboter sinnvoll zu ersetzen oder zu ergänzen. Wie effektiv dies bereits in der Praxis genutzt wird, demonstrierte abschließend ein Roboterhund, der in dieser und ähnlicher Form bereits in der Energie- und Chemieindustrie im Einsatz ist. Gesteuert wurde er von Dr.-Ing. Dorian Scholz, erfolgreicher Gründer von Energy Robotics. lt
TUdiscover-Girls‘ Camp 2025
24. April 2025
Unter dem Motto „Warum leuchten Sterne?“ öffnete der Fachbereich Physik der TU Darmstadt in den Osterferien seine Türen für 25 neugierige Schülerinnen der Klassenstufen 5 bis 7. Im Rahmen des TUdiscover-Girls‘ Camps tauchten die Teilnehmerinnen vom 7. bis 11. April 2025 in die faszinierende Welt der Physik ein.
Das Camp bot ein abwechslungsreiches Programm rund um zentrale Themen der Physik an. „Licht“, „Sonne“, „Kerne“, „GSI/FAIR“ und „Sterne“ standen hierbei im Mittelpunkt. Die jungen Forscherinnen konnten in Mini-Vorlesungen ihr Wissen erweitern und in anschaulichen Experimenten selbst tätig werden. Eine Rallye durch den Fachbereich Physik und die Besichtigung des TURM-Observatoriums rundeten das Programm ab. Zum Abschluss der Woche stand das „Meet & Greet“ an, bei dem die Mädchen ihren Eltern, Geschwistern und weiteren Gästen präsentierten, was sie in den fünf Tagen gelernt und entdeckt haben.
Das TUdiscover-Girls‘ Camp ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Physik der TU Darmstadt, die sich vorrangig an Schülerinnen der 5. bis 7. Klasse richtet. Ziel ist es, Mädchen für die Welt der Physik zu begeistern und ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Themen zu fördern. Sie wird von Professor:innen und Mitarbeiter:innen des Fachbereichs veranstaltet, und von der „Dr. Ing. Wilhelm und Maria Kirmser-Stiftung“ unterstützt.
Drei emergenCITY-Paper auf der CHI-Konferenz 2025 ausgezeichnet
24. April 2025
Das LOEWE-Zentrum emergenCITY ist auf der diesjährigen CHI-Konferenz der ACM (Association for Computing Machinery), die vom 26. April bis 1. Mai in Japan stattfindet, mit neun angenommenen wissenschaftlichen Beiträgen vertreten. Drei weitere Paper wurden mit einem Honorable Mention Award ausgezeichnet. Damit gehören sie zu den besten fünf Prozent der über 5.000 eingereichten Arbeiten. Die CHI-Konferenz ist die weltweit führende wissenschaftliche Tagung im Bereich Mensch-Computer-Interaktion. Hier präsentieren Forschende aus aller Welt die neuesten Erkenntnisse und tauschen sich über aktuelle Entwicklungen aus.
Die neun Beiträge zeigen die inhaltliche Vielfalt der Forschung des emergenCITY-Teams. Die interdisziplinäre und standortunabhängige Kooperation unter der Federführung der TU Darmstadt fokussiert sich auf die Entwicklung resilienter digitaler Infrastrukturen für Städte. In den ausgezeichneten Papern geht es unter anderem um das Nutzungsverhalten von Apps in Krisensituationen, Risiken automatisierter Webseitengestaltung durch ChatGPT und wie jugendgerecht Meldesysteme für Hassrede in sozialen Medien sind.
Den vollständigen Artikel finden Sie auf der Webseite von emergenCITY.
Vorbereitungstreffen für Auslandssemester in USA
23. April 2025
Die Landesprogramme Hessen:Massachusetts und Hessen:Wisconsin haben die neuen Stipendiat:innen in diesem Jahr zu einem gemeinsamen Vorbereitungstreffen an die TU Darmstadt eingeladen. Die Veranstaltung fand kürzlich im historischen Maschinenhaus auf dem Campus Stadtmitte statt. Im akademischen Jahr 2025/26 erhalten insgesamt 41 Studierende aus Hessen die Möglichkeit, ein Auslandssemester in den USA zu verbringen – 28 von ihnen an Hochschulen in Wisconsin, 13 in Massachusetts. Die Geschäftsstelle des Hessen:Massachusetts-Programms ist seit 2018 an der TUDa angesiedelt, während die Koordination des Hessen:Wisconsin-Programms an der Justus-Liebig-Universität Gießen liegt.
Bei dem Pre-Departure-Meeting, das jährlich stattfindet, wurden die neuen Stipendiat:innen mit einer Reihe von Vorträgen umfassend auf ihren Studienaufenthalt in den USA vorbereitet. Professor Thomas Walther, Vizepräsident für Innovation und Internationales der TU Darmstadt, sowie Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, sprachen Grußworte. Moderiert wurde die Veranstaltung unter anderem von Sandra Ristić vom Referat Internationale Beziehungen, die Geschäftsführerin des Hessen:Massachusetts-Programms ist.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) pflegt strategische Partnerschaften mit Universitäten in Wisconsin, Massachusetts und Queensland (Australien). Durch die Landeshochschulprogramme haben Studierende hessischer Hochschulen die Möglichkeit, ein Semester an einer Partneruniversität in diesen Regionen zu absolvieren. Dank der bestehenden Kooperationen mit den ausländischen Hochschulen entfallen für die Studierenden die Studiengebühren. Referat VIII C/mih
Medienschau: TU-Professorin Heßler zur Fehlbarkeit von Technik
22. April 2025
Unter dem Titel „Die Überlegenheit der Technik“ hat sich TU-Professorin Martina Heßler in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) mit der Fehlbarkeit von Menschen und Technologie beschäftigt. Die Vorstellung, Maschinen seien in allen denkbaren Angelegenheiten besser als Menschen, stelle keineswegs ein Phänomen der Gegenwart dar, auch wenn es derzeit im Kontext der KI besonders laut kolportiert werde, betont die Historikerin. So habe beispielsweise bereits Mitte der 1960er-Jahre der US-Physiker Alvin Weinberg den Begriff des „technological fix“ geprägt. Weinberg sei überzeugt gewesen, dass soziale, politische und ökonomische Probleme technisch zu „reparieren“ und zu lösen seien.
In jüngerer Zeit sei das Konzept des Technikchauvinismus aufgekommen, erklärt Heßler. Dieses stelle nicht in Frage, dass Maschinen bestimmte Dinge besser können als Menschen, fordere jedoch zu einem kritischen Blick auf, der die Erwartungen an technische Lösungen und die Vorstellung, dass Technik gleichsam alles könne, reflektiere. Vor allem aber unterstreiche der Begriff des Chauvinismus die Herabwürdigung menschlicher Fähigkeiten und die Überhöhung von Maschinen, schreibt die Expertin.
Der Beitrag (kostenpflichtig) ist Heßlers Buch „Sisyphos im Maschinenraum: Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie“ entnommen. Für TU-Mitglieder ist der Text kostenlos abrufbar. Die Autorin leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Technikgeschichte am Institut für Geschichte. mih
Besuch des französischen Generalkonsuls
17. April 2025
Am Donnerstag, den 17. April 2025, besuchten der französische Generalkonsul Nicolas Bergeret, im September 2024 in dieses Amt berufen, sowie der französische Außenhandelsbeauftragte Jean-François Bloch erstmals die TU Darmstadt. Der Vizepräsident für Innovation und Internationales Thomas Walther hieß beide gemeinsam mit Harald Holzer, Geschäftsführer von HIGHEST, an der Universität herzlich willkommen.
Nach einem ersten Kennenlernen aller Beteiligten folgte die Vorstellung der vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt in ihren zentralen Leistungsdimensionen Forschung, Lehre und xchange. Besonderes Interesse zeigten die Besucher an den zahlreichen Aktivitäten unserer Universität im Kontext von Innovationsförderung und DeepTech. Im Fokus des konstruktiven Austauschs zu diesem Thema stand unser Innovations- und Gründungszentrum und dessen kollaboratives Engagement für Futury – The Future Factory. Generalkonsul Bergeret berichtete anschließend über die Pläne French Tech – neben Berlin und Düsseldorf – auch in Frankfurt zu starten. Für diesen Zweck vereinbarten die Gesprächspartner eine Zusammenarbeit. Darin liegt ein großes Potential Synergieeffekte zu nutzen.
Ebenfalls auf großes Interesse stießen die Informationen zu Kooperationen mit französischen Partneruniversitäten. Mit ihnen unterhält die TU Darmstadt mit insgesamt aktuell 31 die meisten innerhalb Europas, die bereits seit 1968 bestehende internationale Partnerschaft mit der Ecole Centrale de Lyon ist die älteste ihrer Art. Am Ende des Termins bekräftigten unsere französischen Besucher ebenso wie die Vertreter:innen der TU Darmstadt die Bedeutung, die beide Seiten den sehr guten bilateralen Beziehungen auch innerhalb der bestehenden europäischen Netzwerke beimessen und die sie nun gerne auch im Bereich Innovation zu intensivieren beabsichtigen. cb
Neu an der TU: Professor Michael Schonhardt
15. April 2025
Seit April ist Michael Schonhardt neuer Juniorprofessor für „digitale Editorik und Kulturgeschichte des Mittelalters“ am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft (Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften) in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Die Professur dient der Zusammenarbeit der TU Darmstadt und der Mainzer Akademie auf dem Gebiet des Wissensmanagements und der KI-Anwendungen bei der Erschließung von Kulturgut sowie der Stärkung des Editionsprojekts „Burchards Dekret Digital“.
Das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur betreute Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der einflussreichen Kirchenrechtssammlung des Bischofs Burchard von Worms (1000–1025), die zu den bedeutendsten kirchlichen Rechtsbüchern des Mittelalters zählt. Die Forscherinnen und Forscher erschließen die handschriftliche Überlieferung, erarbeiten erstmals eine belastbare, kritische Edition und sichten die weite Verbreitung sowie Rezeption des Decretum Burchardi.
Die Akademieprofessur zielt darauf ab, Künstliche Intelligenz innerhalb des Projekts in die Arbeitsprozesse der Edition mittelalterlicher Texte zu integrieren. Es werden neue Methoden mit den Technologien entworfen, die sowohl den editorischen Standards als auch den wissenschaftlichen Anforderungen bei der Arbeit mit historischen Daten gerecht werden.
Michael Schonhardt studierte von 2006 bis 2012 Geschichte und Politik sowie Mittelalter- und Renaissancestudien. Anschließend promovierte er im Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität Freiburg über das Thema „Mit Sphaera und Astrolab: Die Entdeckung der Natur in südostdeutschen Klöstern im Hohen Mittelalter“. Der 38-jährige Wissenschaftler war zuletzt an der Universität Kassel als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Digitales Edieren im Akademie-Projekt „Burchards Dekret Digital“ tätig.
Wir haben zum Start an der TU Darmstadt Professor Schonhardt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Vom Rezept gegen Haarausfall aus einem Kloster über die rechtlichen Konsequenzen für betrunkene Priester bis hin zur Beschreibung der multikulturellen Gesellschaften im Heiligen Land: In mittelalterlichen Handschriften finden sich Überreste aus allen Lebenswelten jener Zeit – und sie bieten Anknüpfungspunkte für Studierende mit unterschiedlichsten Hintergründen und Interessen. Gleichzeitig eröffnet diese Auseinandersetzung die wichtige Einsicht, dass Gesellschaften immer auch anders funktionieren können als die eigene. Da wir uns dieser Themenfülle mit modernen digitalen Methoden nähern, richtet sich der wissenschaftliche Blick nicht nur zurück in die Vergangenheit, sondern auch nach vorn – auf aktuelle technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Editorik und Kulturgeschichte befasst sich mit Überresten der Vergangenheit aus allen Bereichen der Gesellschaft und vielen Kulturen – vom mittelalterlichen Kochrezept über medizinische Schriften bis hin zu Astronomie und Rechtstexten. Aus inhaltlicher Perspektive ergeben sich daher vielfältige interdisziplinäre Anknüpfungspunkte, auch zu Fachgebieten, bei denen man es auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Gleichzeitig nähern wir uns den Quellen nicht nur mit klassischen Ansätzen, sondern sind immer auf der Suche nach neuen technischen Zugängen – von digitalen Methoden wie KI über Reproduktionstechnologien bis hin zu modernen Materialanalysen.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Da ich erforsche, wie Menschen im Mittelalter ihre ‚Zukunftsthemen‘ adressiert haben, reizt mich besonders ein Blick in den Fachbereich 13 – Bau- und Umweltingenieurwissenschaften –, in dem Lösungen für zentrale Probleme unserer Zeit gesucht werden. Aber eigentlich finde ich in allen Fachbereichen Spannendes zu entdecken!
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… bei allen ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen nicht den Mut verlieren, den Blick über den eigenen (wissenschaftlichen) Tellerrand wagen – und dem eigenen Bauchgefühl öfter vertrauen. Viele Wege führen nach Rom!
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… hacken, grubbern, pflanzen, gießen und dem Gemüse im Garten beim Wachsen zuschauen – weit weg von Bildschirm, Maus und Tastatur.
pb/Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Neu an der TU: Professorin Denise Degen
11. April 2025
Herzlich Willkommen: Seit April ist Denise Degen Assistenzprofessorin für Geosystemmodellierung am Fachbereich Material- und Geowissenschaften. Die 34-jährige Wissenschaftlerin war zuvor als Nachwuchsgruppenleiterin am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RWTH Aachen tätig – an der sie auch promovierte. Wir haben Professorin Denise Degen zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
In meiner Forschung bewege ich mich an der Schnittstelle von den Fragestellungen der Nachhaltigkeit, Technologie und Innovation. Ein wesentlicher Aspekt ist die Modellierung des Untergrundes, um eine verantwortungsvolle und erneuerbare Nutzung von Georessourcen wie der Geothermie zu ermöglichen. Die Entwicklung dieses komplexen Systemverständnisses und der assoziierten Variabilität erforderten den Einsatz von physikbasierten maschinellen Lernansätzen, die physikalische Prinzipien mit künstlichen Intelligenzmethoden kombinieren, um verlässliche und robuster Vorhersagen zu ermöglichen. Gleichzeitig benötigen diese Methoden weniger Energie als ihre datenbasierten Alternativen und ermöglichen somit eine nachhaltigere und effizientere Nutzung der Ressourcen.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Ein wesentlicher Aspekt meiner Forschung ist die Entwicklung und Anwendung von physikbasierte maschinelle Lernansätze, um kostengünstigere Simulationen des Untergrundes zu ermöglichen. Außerdem werden vielfach mathematische Optimierungsverfahren genutzt. Durch die Kombination der geowissenschaftlichen Anwendung und der methodischen Entwicklung befindet sich meine Arbeit an der Schnittstelle der Geowissenschaften, angewandten Mathematik und der Informatik.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
In den Fachbereich der Informatik. Sowohl die Entwicklung von Methoden im Bereich der künstlichen Intelligenz als auch das Gebiet des High-Perfomance Computing spielen eine essenzielle Rolle in meiner Forschung.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… durch z.B. Austauschprogramme internationale Erfahrungen sammeln. Forschung ist interdisziplinär und unterschiedliche Einrichtungen und Institutionen haben verschiedene Schwerpunkte. Das Erleben dieser Perspektiven erlaubt es neue Ansätze kennenzulernen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… raus in die Natur! Bewegung hilft sehr beim Abschalten. An regnerischen Tagen empfiehlt sich das Abtauchen in ein gutes Buch. Eine gute Geschichte ermöglicht für ein paar Stunden das Eintauchen in fremde und neue Welten!
pb
„RMU Geoscience Meeting 2025“ an der TU
10. April 2025
Beim „RMU Geoscience Meeting 2025“ an der TU Darmstadt sind die geowissenschaftlichen Institute der Rhein-Main-Universitäten (RMU) am 3. April 2025 zu einem ersten gemeinsamen Austausch zusammengekommen. Der geschäftsführende Direktor des Instituts für Angewandte Geowissenschaften (IAG) an der TU, Professor Andreas Henk, begrüßte seine Kollegen Professor Alan Woodland von der Goethe-Universität Frankfurt und Professor Roman Botcharnikov von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In einer von TU-Professor Moritz Bigalke moderierten Runde stellten die geschäftsführenden Direktoren den rund 110 teilnehmenden Wissenschaftler:innen die Fachgebiete und Forschungsthemen ihrer jeweiligen Institute vor. In einer Postersession präsentierten sich die verschiedenen Fachrichtungen der Geo- und Naturwissenschaften. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden Möglichkeiten für die künftige Zusammenarbeit. IAG/mih
Girls' Day 2025: Rund 300 Schülerinnen zu Gast an der TU
7. April 2025
Die TU Darmstadt hat am diesjährigen Girls‘ Day (3. April) Labore, Werkstätten und Institute für rund 300 Schülerinnen geöffnet. In den Bereichen Technik, IT, Wissenschaft und Handwerk bot der Aktionstag praxisnahe Workshops, Mitmachaktionen und Begegnungen mit weiblichen Vorbildern. Erstmals stand in diesem Jahr ein neues Angebot auf dem Programm: Der Botanische Garten öffnete seine Türen und stellte den Beruf der Zierpflanzengärtnerin vor.
Organisiert wurde der Girls‘ Day an der TU von der Zentralen Studienberatung (ZSB), mehr als 60 betreuende Personen kümmerten sich um die jungen Teilnehmerinnen. Es handelt sich um einen bundesweiten Aktionstag zur Berufs- und Studienorientierung für Mädchen. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel ist es, Mädchen für Berufe zu begeistern, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. mih
Start-up GEDYTE überzeugt bei Crowdfunding-Kampagne „future of food“
07. April 2025
Das Start-up GEDYTE der TU Darmstadt zählt zu den erfolgreichen Teilnehmenden der landesweiten Crowdfunding-Kampagne „future of food“ von Hessen Ideen. Mit seiner KI-basierten Lösung für den effizienten Betrieb kleiner Gewächshäuser sammelte das Team 8.910 Euro ein – darunter 4.095 Euro Cofunding von Hessen Ideen und 20 privaten Unterstützer:innen.
GEDYTE entwickelt ein intelligentes Monitoring- und Beratungssystem für die Pflanzenproduktion in Kleingewächshäusern. Mithilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz analysiert das System Umweltbedingungen wie Temperatur, Licht und Feuchtigkeit und gibt darauf basierende Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Pflanzenwachstums. Ziel ist es, ressourcenschonende und digitale Landwirtschaft auch für kleinere Betriebe zugänglich zu machen.
Das Start-up wird im Gründungsprozess vom Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt betreut. Für die Teilnahme an der Crowdfunding-Kampagne wurde GEDYTE jedoch im Rahmen des Wettbewerbs jedoch direkt von Hessen Ideen vorbereitet und begleitet. Die Kampagne wurde gemeinsam mit der Crowdfunding-Plattform UNIKAT an der Universität Kassel organisiert und unterstützte insgesamt sechs Start-ups aus hessischen Hochschulen, die sich mit innovativen Ideen für nachhaltige Ernährung positionieren.
Claudia Becker
Hochschulgruppe ESN Darmstadt bei Europas größter studentischer Konferenz vertreten
07. April 2025
Vom 3. bis 6. April fand im italienischen Ancona das Erasmus Generation Meeting (EGM) statt – Europas größte von Studierenden organisierte Konferenz. Über 1.000 Teilnehmende aus ganz Europa kamen zusammen, um über internationale Bildung und europäische Mobilität zu diskutieren. Das Programm bestand unter anderem aus Workshops, Podiumsdiskussionen, sowie der EGM Expo, bei der sich Hochschulen sowie Organisationen des Erasmus Student Network (ESN) präsentierten.
Auch die TU Darmstadt war durch Mitglieder der lokalen Hochschulgruppe ESN Darmstadt vertreten: Julia Perathoner und Daniel Strohmeyer, Studierende an der TU, nahmen als Delegierte teil. Isabel Huck und Patrick Peek, inzwischen Alumni, engagieren sich in internationalen Gremien des Netzwerks. Zudem reiste Teresa Algarra, Präsidentin von ESN Deutschland, ebenfalls aus Darmstadt an.
Die Konferenz bot den Teilnehmenden nicht nur fachliche Impulse, sondern auch persönliche Weiterentwicklung. Gleichzeitig wurde die TU Darmstadt als engagierte Hochschule im europäischen Hochschulnetzwerk sichtbar.
Das Erasmus Generation Meeting würdigt das ehrenamtliche Engagement Studierender und unterstreicht dessen Bedeutung für die europäische Zusammenarbeit. Wer sich für Europa, interkulturellen Austausch und freiwilliges Engagement interessiert, ist eingeladen, Teil des Teams von ESN Darmstadt zu werden und europäische Kooperation aktiv mitzugestalten.
ESN Darmstadt
Neu an der TU: Professorin Yvonne Ciupack
07. April 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Yvonne Ciupack als neue Professorin am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Die 39-jährige Wissenschaftlerin leitet am Fachbereich seit April das Fachgebiet Stahlbau. Ciupack kommt von der TU Dresden nach Darmstadt. Dort hatte sie am Institut für Massivbau eine PD-Stiftungsprofessur für ressourceneffizienten Hochbau inne. Zuvor war sie bei KREBS+KIEFER in Dresden als Projektingenieurin und an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus-Senftenberg als Vertretungsprofessorin und zehn Jahre als akademische Mitarbeiterin tätig. Ciupack nennt die Etablierung und Leitung der Nachwuchsforschungsgruppe „Klebtechnologie“ am Lehrstuhl für Stahl- und Holzbau der BTU als ihren bislang wichtigsten wissenschaftlichen und beruflichen Meilenstein. Wir haben Professorin Ciupack zum Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Das Bauwesen ist für etwa 50% des weltweiten Ressourcenverbrauchs und rund 40% der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Bauingenieur:innen tragen daher maßgeblich dazu bei, ob der Wandel hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft gelingt. Besonders der Stahl- und Holzbau nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein. Sich mit der eigenen Zukunft auseinanderzusetzen, sollte dabei nicht nur herausfordernd, sondern auch zutiefst motivierend sein.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Es bestehen zahlreiche spannende Schnittstellen zu anderen Fachgebieten und Instituten – nicht nur im konstruktiven Umfeld des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwesen, sondern beispielsweise auch in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Polymerwissenschaften und Zuverlässigkeitsforschung.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Ich würde gerne einen Einblick in den Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften gewinnen. Die Trägheit des Bauwesens im Kontext der Klimawende ist häufig auf eine „Das haben wir schon immer so gemacht“-Mentalität zurückzuführen. Besonders interessiert mich, mit welchen wissenschaftlichen Methoden sich solche Haltungsmuster gezielt analysieren und aufbrechen lassen.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… wieder Bauingenieurwesen studieren. Einfach mein Traumstudiengang.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… Musik, Malerei und ein Gespräch mit meinem lieben Mann.
pb
TU Darmstadt bringt Expertise in europäisches Energieprojekt ein
04. April 2025
Die TU Darmstadt ist Partnerin im neuen Projekt GEMS (Green Energy Management Systems for Business Parks) des Interreg NWE-Programms. Das europäische Programm unterstützt die transnationale Zusammenarbeit und fördert einen grünen, intelligenten und gerechten Wandel in den Regionen Nordwesteuropas (NWE). Ziel des Vorhabens ist es, die Energieeffizienz in europäischen Gewerbeparks zu steigern und die Integration erneuerbarer Energien durch intelligente Steuerungssysteme zu verbessern. Als sogenannter Wissenspartner ist die TU Darmstadt für die technische Realisierung verantwortlich und bringt gemeinsam mit drei anderen Universitäten aus den Niederlanden, Belgien und Irland umfassende Erfahrung in der Integration von Energiemanagement-Systemen, Energiespeicherung, Finanzierung und politischen Anforderungen mit ein.
Im Fokus stehen mittelgroße Gewerbeparks mit einem Strombedarf zwischen 1 und 20 Megawatt. Gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, Irland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden arbeitet die TU Darmstadt an skalierbaren Lösungen, die sich an unterschiedlichen Standorten einsetzen lassen. Dafür werden digitale Zwillinge einzelner Gewerbeliegenschaften entwickelt, mit denen sich Stromverbrauch und Erzeugung simulieren und optimieren lassen.
GEMS wird mit über fünf Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert und läuft über drei Jahre. Insgesamt sind 14 Partner beteiligt, darunter Universitäten, Wirtschaftsförderungen und Unternehmensnetzwerke. In Deutschland engagieren sich neben der TU Darmstadt die Wirtschaftsförderung Region Kassel und das House of Energy. Sie unterstützen die Umsetzung von Pilotprojekten und begleiten die Einführung der EMS-Lösungen vor Ort.
Ziel ist es, erprobte Konzepte europaweit nutzbar zu machen und Unternehmen in Gewerbeparks bei der nachhaltigen Energieversorgung zu unterstützen. Dazu entsteht im Projektverlauf ein praxisnahes Trainingsprogramm für die beteiligten Regionen. House of Energy/bjb
Neu an der TU: Professor Marc Armbrüster
02. April 2025
Herzlich Willkommen an der TU Darmstadt: Marc Armbrüster ist seit April Professor für „Anorganische Festkörper- und Materialchemie“ am Fachbereich Chemie. Der 49-jährige Wissenschaftler leitete zuvor an der TU Chemnitz als Professor den Bereich „Materialien für innovative Energiekonzepte“. Frühere Stationen Armbrüsters waren als Postdoc die University of Cambridge sowie das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Wir haben Professor Armbrüster, der den Ersatz von edelmetallhaltigen Funktionsmaterialien durch aluminiumbasierte Verbindungen als seinen wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein nennt, zum Start an der TU Darmstadt einige Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Bei uns steht die Entwicklung innovativer Materialien im Fokus, wobei wir einen wissensbasierten Ansatz verfolgen. Der erste Schritt ist stets zu verstehen, warum und wie ein Material für eine bestimmte Anwendung funktioniert. Diese Untersuchungen sind der Grundlagenforschung zuzuordnen und erfordern oft die Weiterentwicklung von Methoden, z. B. um einem heterogenen Katalysator unter Reaktionsbedingungen über die Schulter zu schauen. Ist bekannt, was für eine bestimmte Funktion benötigt wird, entwickeln wir zielgerichtet Materialien, die die Funktion besser erfüllen, günstiger sind oder einen geringeren ökologischen Fußabdruck besitzen. Das ist dann unser Beitrag zur angewandten Forschung.
Wir leben in bewegten Zeiten und die Chemie kann einen starken Beitrag zur Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung leisten – dazu tragen wir mit unseren Arbeiten seit über 20 Jahren bei. Momentan treibt uns die Entwicklung von Elektrokatalysatoren für die direkte Methanol-Brennstoffzelle an – ein sehr interessantes und komplexes Betätigungsfeld, dass ein hohes Zukunftspotential hat!
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Zur Implementierung der Energiewende ist die Zusammenarbeit zahlreicher Disziplinen notwendig. Die Naturwissenschaft kann hier neue Ideen und Impulse setzen, die von den Ingenieurwissenschaften in die Anwendung geführt werden können. Allerdings gelingt dies – gerade bei großen, umwälzenden Prozessen wie der Energiewende – nur, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung gegeben und der Wille in der Politik vorhanden ist. Damit beeinflusst die Politik sowie die Human- und Sozialwissenschaften unsere Arbeiten ebenso wie die Wirtschaftswissenschaften. Denn der Technologiewechsel muss bezahlt werden und idealerweise bewähren sich die neu entwickelten Materialien auch im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Nachdem bereits Kontakte in die Material- und Geowissenschaften bestehen, wäre das die Informatik. Diese spielt bereits jetzt eine große Rolle in der Chemie und mit den enormen Fortschritten in der künstlichen Intelligenz entsteht ein sehr interessantes neues Feld. Hier würde ich gerne die Möglichkeiten bzgl. der Materialentwicklung kooperativ ausloten und vorhandene Limitierungen verschieben. Dafür braucht es aber vermutlich mehr als einen Tag!
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
… definitiv wieder Chemie studieren, um den großen zukünftigen Herausforderungen begegnen zu können!
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… eine zügige Runde auf dem Fahrrad, schwimmen oder werkeln im Garten.
pb
Medienschau: Professor Stecker über soziodemografische Gründe der AfD-Stimmengewinne
01. April 2025
In einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 28. März (Paywall) spricht Christian Stecker, Politikprofessor an der TU Darmstadt, über soziodemografische Gründe des starken Wahlabschneidens der AfD auch in Hessen und die Notwendigkeit, wieder Vertrauen in politische Prozesse zu stärken. Einer großen Zahl an AfD-Wählern sei nicht bewusst, welche negativen Konsequenzen hinter zahlreichen Forderungen des Partei steckten: „Die ,Windmühlen der Schande‘ abzureißen, um im Duktus der AfD zu sprechen, ließe die Energiekosten in ungeahnte Höhen schnellen. Ein Ausstieg aus der EU oder dem Euro wäre eine Katastrophe für die deutsche Exportwirtschaft. Und selbst wenn man mit geschlossenen Grenzen Fluchtmigration effektiv begrenzen kann, ist dies nicht ohne Preis für Wirtschaft und Reiseverkehr zu haben. Natürlich dürfen die Wähler in einer Demokratie auch radikale Positionen vertreten. Aber sie sollten sich nicht vormachen lassen, dass es für jedes noch so komplexe Problem auch eine einfache Lösung gibt.“
TU-Mitglieder können den vollständigen Artikel hier lesen. bjb
Drei exzellente Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen in das „Athene Young Investigator“-Programm aufgenommen
01. April 2025
Dr.-Ing. Tao Li (Fachbereich Maschinenbau), Dr.-Ing. Manisha Luthra Agnihotri (Fachbereich Informatik) und Dr.-Ing. Philipp Rosendahl (Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) sind von der Auswahlkommission Early Career Researchers – unter dem Vorsitz der Vizepräsidentin für Akademische Karrieren der TU Darmstadt, Professorin Franziska Lang, – als drei exzellente Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen für das „Athene Young Investigator“-Programm ausgewählt worden. Für sie beginnt am 1. April 2025 die fünfjährige Förderung im „Athene Young Investigator“-Programm. Ziel des Programms ist es, durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe die wissenschaftliche Selbständigkeit zu erhöhen und sich für die Berufbarkeit auf eine Professur zu qualifizieren. Die TU Darmstadt gratuliert den drei Athene Young Investigators und wünscht ihnen eine erfolgreiche Zeit.
Am 24. Juni 2025 wird Professorin Lang den drei Wissenschaftler:innen ihre Ernennungsurkunden im Rahmen des dritten „Young Investigator Appreciation Day“ überreichen.
Der „Young Investigator Appreciation Day“ ist eine jährliche Vernetzungsveranstaltung für Postdocs und Nachwuchsgruppenleitungen der RMU-Partneruniversitäten. Die Veranstaltung wird Teil der RMU Postdoc Career Weeks 2025 (23.06.-04.07.) sein, die in diesem Jahr, organisiert von der Graduiertenorganisation Ingenium, in Darmstadt stattfinden. Dr. Yvonne Bachmann/mho
Hochschulwahlen 2025: Einreichung von Wahlvorschlagslisten bis 5. Mai
1. April 2025
Im Sommersemester 2025 finden an der TU Darmstadt die Hochschulwahlen elektronisch statt. Neu gewählt werden die Mitglieder aller Statusgruppen der Universitätsversammlung und der Fachbereichsräte sowie die studentischen Mitglieder der gemeinsamen Kommissionen der Studienbereiche, des Studierendenparlaments und der Fachschaftsräte.
Auf der Homepage des Wahlamtes sind alle aktuellen Informationen, die Wahlbekanntmachung und Formulare zur Einreichung von Wahlvorschlagslisten und zur Beantragung von Briefwahlunterlagen zu finden. Die Einreichung von Wahlvorschlagslisten ist bis Montag, den 05.05.2025, 16:00 Uhr möglich.
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der TU Darmstadt, die in das elektronische Wahlverzeichnis eingetragen sind. Studierende erhalten ihre Wahlbenachrichtigung in Verbindung mit ihrer Einschreibung oder Rückmeldung. Alle Wahlberechtigten, die ins Wahlverzeichnis eingetragen sind, erhalten die Wahlbenachrichtigung in elektronischer Form. Dez. VII/Wahlamt
Schafe auf der Lichtwiese
31. März 2025
In einer Kooperation zwischen dem Dezernat IV für Immobilienmanagement und dem Büro für Nachhaltigkeit (Dezernat V) wird im Rahmen eines Pilotprojekts ein neues Pflegekonzept für einige Flächen auf der Lichtwiese umgesetzt, das die Biodiversität am Standort fördern soll. Begleitet und unterstützt wird dieses Vorhaben durch den Fachbereich Biologie und den Botanischen Garten. Das Besondere: In diesem Frühjahr sind 40 Schafe bei der TU zu Gast.
Die Schafe sind derzeit im Süden der Lichtwiese als Landschaftspfleger für ausgewählte Grünflächen im Einsatz. Im Rahmen des Biodiversitätswiesenprojekts, einem Teil des Projekts „Grüner Campus“ des Büros für Nachhaltigkeit, wird seit vergangenem Jahr die Tier- und Pflanzenvielfalt auf mehreren Flächen durch Umstellung der Flächenpflege gefördert. Neben der insektenschonenden Mahd und der Ausmagerung der grasdominierten Grünlandbestände leistet in diesem Frühjahr auch eine kleine Schafherde ihren Beitrag. Die Schafe sorgen durch selektiven Fraß für Strukturvielfalt auf der Fläche und sind dabei schonender als die maschinelle Mahd. Das starkwüchsige Gras wird durch die frühe Beweidung zurückgedrängt und es entstehen gute Wuchsbedingungen für wertvolle Wildkräuter, die im Laufe des Sommers zahlreichen Insekten Nahrung bieten werden. Im Sommer wird das Pflegekonzept mit Hilfe eines Balkenmähers und dem behutsamen Mähen in Abschnitten fortgesetzt. Die Schafe sind voraussichtlich noch bis Ende der ersten April-Woche am Bahnhof Lichtwiese und entlang des Böllenfalltorwegs im Einsatz. Büro für Nachhaltigkeit
Medienschau: TU-Präsidentin Brühl zum „Forum #Zukunftsstrategie“
25. März 2025
Im Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda spricht TU-Präsidentin Tanja Brühl über das „Forum #Zukunftsstrategie“, mit dem die Ampelkoalition die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung neu ausrichten wollte. Brühl war neben Ex-BDI-Chef Siegfried Russwurm und Wolfgang Rohe, dem Geschäftsführer der Stiftung Mercator, eine der Vorsitzenden des 21-köpfigen Forums. Nun hat das „Forum #Zukunftsstrategie“ seinen Reflexionsbericht auf der Webseite des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) veröffentlicht. Kernempfehlungen der Expertinnen und Experten sind unter anderem, die gesamte Regierung hinter einer Strategie zu Forschung und Innovation zu versammeln und die Akterinnen und Akteure im Innovationssystem einzubinden und zum Handeln zu bewegen.
Zu einer Abschlusskonferenz mit der Vorstellung der Ergebnisse kam es aufgrund des Bruchs der Ampelregierung nicht.
„Es war ein sehr ambitioniertes Projekt, das Berliner Silo-Denken aufzubrechen, über alle Bundesministerien hinweg einen missionsgetriebenen Ansatz zu verfolgen und die Umsetzung begleiten zu lassen von einem Forum, in dem Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gleichberechtigt an einem Tisch saßen“, so Brühl. „Ein so grundsätzlicher Kulturwandel konnte nicht in der knappen Zeit gelingen. Aber erste Schritte sind gemacht.“
Das komplette Interview ist auf Wiardas Blog zu lesen. bjb
Patent- und Markenzentrum schließt für die Allgemeinheit
25. März 2025
Nach mehr als 140 Jahren öffnet das Patent- und Markenzentrum Rhein-Main (PMZ) am 31. März 2025 zum letzten Mal seine Türen für die Allgemeinheit. Als langjähriger offizieller Kooperationspartner des Deutschen Patent- und Markenamts und Mitglied im Netzwerk der Patentinformationszentren (PATLIB) des Europäischen Patentamtes (EPA) war das PMZ Ansprechpartner für Dienstleistungen rund um gewerbliche Schutzrechte. Das Dienstleistungsportfolio umfasste Recherchen, Analysen und Monitoring/Überwachungen von Patenten, Marken und Designs. Vom 1. April 2025 an werden diese Services nur noch für Angehörige der TU Darmstadt angeboten. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt.
Das PMZ blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1877 holte Großherzog Ludwig IV. die ersten Patente in die „Großherzogliche Centralstelle für die Gewerbe“ nach Darmstadt. Das PMZ gilt somit als eine der ältesten derartigen Einrichtungen in Deutschland. In jüngster Zeit hatte sich unter anderem infolge der Digitalisierung das Aufgabenspektrum des Zentrums verringert. ULB/mih
hr zeigt Brauchwasseranlage der TU Darmstadt
25. März 2025
„alle wetter!“-Reporterin Laura Di Salvo war auf dem Campus Lichtwiese der TU zu Besuch und hat sich vom ehemaligen TU-Baudezernenten Edgar Dingeldein die Brauchwasseranlage zeigen lassen [„alle wetter“ vom 20. März 2025, ab Minute 1:30].
Aufgrund von immer mehr Starkregenereignissen mit damit verbundenen großen Wassermengen hatte Darmstadt in der Vergangenheit immer häufiger mit Überschwemmungen zu kämpfen. Von der höher gelegenen Lichtwiese floss das Wasser in die tiefergelegene Innenstadt. Von der Stadt Darmstadt gab es daher die Auflage, das Regenwasser möglichst zu 100 Prozent auf dem Campus zu halten. Schon in den 1980er Jahren war die Brauchwasseranlage auf der Lichtwiese eine der größten in Deutschland. Seit einiger Zeit ist nun eine neue Anlage in Betrieb. Dort wird das Regenwasser in einer Sickergrube aufgefangen, durch den Boden gefiltert und durch Rohre in die Brauchwasseranlage geleitet. Nach einer Aufbereitung steht es dann in den Gebäuden als Brauchwasser zur Verfügung.
Die Anlage ist auch ein Aspekt des nachhaltigen Bauens auf dem Campus Lichtwese: „Der Eingriff in den Landschaftsraum will irgendwie kompensiert werden. Man kann heute nicht mehr einfach bauen, ohne das mitzudenken“, so Dingeldein. „Wir tun damit etwas für den Klimaschutz und für das Stadtklima, Feinstaubbindung ist ein Thema und auch auf Insekten und Vögel hat die Anlage eine positive Wirkung.“ bjb
Zentrum für digitale Resilienz in Katastrophen unter Beteiligung der TU geplant
24. März 2025
Die Forschung des LOEWE-Zentrums emergenCITY, einer Forschungskooperation unter Federführung der TU Darmstadt, soll durch den Aufbau eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz in Katastrophen in Darmstadt verstetigt werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und die hessische Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus haben jetzt eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) zur Einrichtung des ersten nationalen Zentrums für digitale Resilienz in Katastrophen in Darmstadt unterzeichnet, wie Bundesinnenministerium und hessisches Digitalministerium heute (24. März) mitteilten. Ziel sei die nachhaltige Stärkung der Widerstandsfähigkeit digitaler Infrastrukturen gegenüber Krisen und Katastrophen. Mit dem Aufbau soll in den kommenden Monaten begonnen werden.
„Seit 2020 forschen wir in emergenCITY an resilienten digitalen Lösungen, um Städte auf Krisen vorzubereiten. Wir freuen uns, dass unsere Expertise im geplanten Zentrum für digitale Resilienz gefragt ist und wir mit unserer Forschung wichtige Erkenntnisse zum Thema digitale Resilienz beitragen werden“, sagte Matthias Hollick, wissenschaftlicher Koordinator des LOEWE-Zentrums emergenCITY. „Die Ergebnisse unserer Forschung werden wir jetzt verstärkt in die Anwendung überführen“, ergänzte Michèle Knodt, designierte Co-Direktorin des sich gerade in Gründung befindlichen Transferzentrums Digital Resilience Xchange (DiReX), das ebenfalls an der TU Darmstadt angesiedelt sein wird. emergenCITY
KI in der Robotik: TU-Forschende an Whitepaper beteiligt
24. März 2025
Durch Verzahnung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) wie dem maschinellen Lernen werden Roboter lernfähig. In enger Zusammenarbeit mit Menschen und gesteuert via Sprache, Gesten oder durch interaktives Lernen können sich Roboter flexibel an unterschiedliche Aufgaben, Menschen und Umgebungen anpassen. Daraus entstehen neue Einsatzfelder, etwa in der Medizintechnik, der Pflege oder dem Handwerk. Damit verbunden sind weitreichende wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenziale.
Anhand von Use Cases zeigt die Plattform Lernende Systeme in einem neuen Whitepaper konkrete Einsatzszenarien für lernfähige Roboter, beschreibt die technologischen Entwicklungen und benennt Gestaltungsoptionen für den praktischen Einsatz. Mit Professor Oskar von Stryk und Dr. Dorothea Koert sind zwei Forschende der TU Darmstadt als Autoren an der Veröffentlichung beteiligt. Von Stryk leitet am Fachbereich Informatik das Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik. Koert ist Leiterin der unabhängigen Nachwuchsforschungsgruppe IKIDIA.
Die Plattform Lernende Systeme ist ein Netzwerk von Expertinnen und Experten zum Thema Künstliche Intelligenz. Sie bündelt vorhandenes Fachwissen und fördert als unabhängige Maklerin den interdisziplinären Austausch und gesellschaftlichen Dialog.
Die knapp 200 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln in Arbeitsgruppen Positionen zu Chancen und Herausforderungen von KI und benennen Handlungsoptionen für ihre verantwortliche Gestaltung. pb/Plattform Lernende Systeme
Earth Hour 2025: Ein gemeinsames Zeichen für den Klimaschutz
21. März 2025
Die TU Darmstadt beteiligt sich am morgigen Samstag (22. März) in Kooperation mit der Stadt Darmstadt an der globalen Klimaschutzaktion „Earth Hour“. Im Rahmen dieser Aktion wird von 20:30 bis 21:30 Uhr für sechzig Minuten die Beleuchtung des Residenzschlosses abgeschaltet. Ebenfalls wird das Welterbe Mathildenhöhe für eine Stunde in Dunkelheit getaucht.
Mit dieser symbolischen Geste unterstreicht Darmstadt die weltweite Relevanz der Klimakrise und reiht sich in die lange Liste von Großstädten ein, die ihre Wahrzeichen während der Earth Hour unbeleuchtet lassen. So werden neben dem Schloss und der Mathildenhöhe in Darmstadt weltweit auch Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor in Berlin, der Big Ben in London und die Christusstatue in Rio de Janeiro für eine Stunde in Dunkelheit gehüllt.
Die Earth Hour wird in diesem Jahr bereits zum 19. Mal vom WWF veranstaltet und hat sich seit ihrer Premiere im Jahr 2007 in Sydney zu einer globalen Bewegung entwickelt. Weltweit nehmen mehr als 7.000 Städte in rund 190 Ländern teil. Allein in Deutschland beteiligten sich im vergangenen Jahr über 550 Städte und Gemeinden an dieser wichtigen Klimaschutzaktion. Ulrike Albrecht
Am 22. März ist Weltwassertag
21. März 2025
Der von der UNESCO ins Leben gerufene Weltwassertag macht auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam. Das diesjährige Leitthema ist „Die Erhaltung der Gletscher“. In einem Gastbeitrag erläutert TU-Professorin Britta Schmalz die Rolle der Gletscher. Sie lehrt und forscht im Fachgebiet Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung (ihwb).
„Gletscher sind wichtige Wasserspeicher im globalen Wasserkreislauf. Sie speisen zahlreiche Flusssysteme, die z. B. der Trinkwasserversorgung, Bewässerung oder Schifffahrt dienen. Am Weltwassertag soll auf die weltweite Gletscherschmelze, bedingt durch den Klimawandel, aufmerksam gemacht werden.
Der Klimawandel hat aber auch weitere erhebliche Auswirkungen auf die Wasserressourcen, auch in Deutschland. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster führen zu Wetterextremen. Starkregenereignisse führen zu Hochwasser oder Sturzfluten, während Trockenheit und Dürreperioden die Wasserverfügbarkeit beeinträchtigen. Trockene Böden und sinkende Grundwasserspiegel haben Folgen für die Landwirtschaft, den Zustand der Wälder und Ökosysteme sowie die Artenvielfalt. Negative Konsequenzen für die Energiewirtschaft, Schifffahrt und den Warentransport, Wasserwirtschaft, Gewässerqualität und Gewässerökologie kommen durch Niedrigwasser in den Flüssen hinzu.
Diese in Zukunft noch gravierenderen Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland erfordern umfassende und nachhaltige Anpassungsstrategien in den genannten Sektoren, um Schäden zu minimieren sowie die langfristige Wasserversorgung und den Schutz von Ökosystemen zu gewährleisten."
Erster Platz für TU Darmstadt bei „InfoSec Impact Awards“
19. März 2025
Die TU Darmstadt hat bei den erstmals verliehenen „InfoSec Impact Awards“ den ersten Platz belegt. Die Auszeichnung für wegweisende IT-Sicherheitslösungen aus der Verwaltung für die Verwaltung wurde gestern (18. März) in Berlin von der Plattform NExT e.V. und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verliehen. Die TU wurde für das Projekt „Heartbeat Emergency Server“ geehrt, das vom InfoSec Team der TU (Johannes Braun (CISO), Jochen Becker (Leiter TUDa-CERT), Tanja Bollinger, Mau Nguyen, Rainer Schwebel, Pascal Widera) entwickelt und verantwortet wird.
„Heartbeat“ ermöglicht innerhalb kürzester Zeit die Bereitstellung alternativer Kommunikationswege und eines grundlegenden Identity & Access Managements (IAM) für Institutionen, um so die Resilienz zu stärken und nach einem IT-Notfall schnell wieder handlungsfähig zu sein. Die Jury hob besonders den dezentral durchführbaren Verifikationsprozess von „Heartbeat“ hervor. Dieser ermöglicht es, Nutzende nach einer festgelegten Priorisierung sicher zu identifizieren und freizugeben. So wird das Unterwandern des Kommunikationssystems durch Angreifende verhindert.
Die im Rahmen der Fachkonferenz „Digitaler Staat“ verliehenen „InfoSec Impact Awards“ zielen darauf ab, die IT-Sicherheit in der öffentlichen Verwaltung gezielt zu fördern. Gewürdigt werden dabei herausragende, in der Verwaltung entwickelte, und auch für andere nutzbare Sicherheitslösungen, die dazu beitragen, Informationssicherheitslücken zu schließen und somit als Vorbilder für andere Institutionen dienen können. Die drei ausgezeichneten Projekte setzten neue Maßstäbe für die digitale Resilienz und die Sicherheit öffentlicher Institutionen, erklärte die Jury. NExT/mih
Delegation der TU Darmstadt besucht IIT Madras in Indien
19. März 2025
Eine hochrangige Delegation der TU Darmstadt, angeführt vom Vizepräsidenten für Innovation und Internationale Angelegenheiten Thomas Walther, hat vom 17. bis 19. März das Indian Institute of Technology, Madras (IIT Madras) besucht, um die institutionelle Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Ein bedeutender Programmpunkt war die Unterzeichnung eines Joint Doctoral Program im Maschinenbau. Dieses Programm stellt einen wichtigen Schritt in der langjährigen Partnerschaft zwischen der TU Darmstadt und dem IIT Madras dar. Die ersten Doktorand:innen werden noch in diesem Jahr ihre Forschung aufnehmen und damit den Grundstein für einen strukturierten und nachhaltigen akademischen Austausch legen.
Die Delegation setzte sich zusammen aus renommierten Professorinnen und Professoren aus den Bereichen Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik, Informatik, Physik sowie Politikwissenschaften. Im Mittelpunkt des Besuchs standen zahlreiche wissenschaftliche Workshops, Kooperationsgespräche und gezielte Matchmaking-Initiativen, die darauf abzielten, bestehende Forschungsbeziehungen zu vertiefen und neue Synergien zu schaffen. Als nächster Schritt sollen die während der Gespräche entwickelten Ideen in gemeinsame Projektanträge und Publikationen überführt werden, um die Zusammenarbeit weiter zu festigen.
Der erfolgreiche Besuch unterstrich das starke Engagement beider Institutionen für akademische Exzellenz, forschungsgetriebene Innovation und globale Zusammenarbeit. „Beeindruckt haben mich das exzellente wissenschaftliche Niveau und die großen inhaltlichen Schnittmengen. Die TU Darmstadt blickt mit Vorfreude auf die kommenden gemeinsamen Projekte und eine noch engere Partnerschaft mit unseren geschätzten Kolleginnen und Kollegen in Indien“, resümierte Thomas Walther. Jana Freihöfer
Preis der Odenwald-Akademie wird fortgeführt
18. März 2025
TU Darmstadt und die Odenwald-Akademie haben ihre Vereinbarung für den Preis der Odenwald-Akademie erneuert. Gleichzeitig wurde das Preisgeld um 500 Euro auf 3000 Euro erhöht. Dazu haben nun TU-Präsidentin Tanja Brühl, der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Odenwald-Akademie Rüdiger Holschuh, der Landrat des Odenwaldkreises Frank Matiaske und Patrick Honecker, der Chief Communication Officer der TU, feierlich eine Stiftungsvereinbarung unterzeichnet.
Der Preis wird seit 2013 alle zwei Jahre an der TU vergeben. Er ehrt Masterarbeiten, die einen Bezug zum Odenwaldkreis aufweisen oder die von Absolvent:innen eingereicht wurden, die aus dieser Region stammen oder dort wohnen.
Erneut lautet in diesem Jahr der Schwerpunkt des Preises „Land neu Denken“, um den Odenwaldkreis als ländliche Region in den Fokus zu rücken. Die Ausschreibung ist damit besonders für Arbeiten interessant, die zu neuen Ideen und Projekten zur Förderung und Entwicklung ländlicher Regionen wie den Odenwaldkreis beitragen. Entsprechende Masterarbeiten können bis zum 15. Juni eingereicht werden. sip
Position von TU9 und weiteren Wissenschaftsorganisationen zur Regierungsbildung
17. März 2025
Die TU9, die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland, deren Mitglied auch die TU Darmstadt ist, haben zusammen mit 23 weiteren Wissenschaftsorganisationen eine gemeinsame Position zur Regierungsbildung 2025 (wird in neuem Tab geöffnet) veröffentlicht. Unter der Überschrift „Wissenschaft und Innovation: Klare Ziele, mutiges Handeln“ heißt es: „Aus Sicht der Unterzeichner ist unbedingt notwendig, unser Wissenschafts- und Innovationssystem schnell und entschlossen weiterzuentwickeln. Nur mit Forschung und Innovation können wir Wirtschaftswachstum und gesellschaftliche Stabilität halten – und ausbauen.“ Drei Ziele werden dabei für vordringlich gehalten: Forschung und Innovation prioritär zu stärken, Freiräume statt Bürokratie zu schaffen und die Willkommenskultur auszubauen.. bjb
Verein „RDMO. Research Data Management Organiser e.V.“ gegründet
14. März 2025
Vertreter:innen von Hochschulen, Universitäten, Bibliotheken und Forschungsinstituten aus ganz Deutschland haben Ende des letzten Jahres den Verein „RDMO. Research Data Management Organiser e.V.“ gegründet. Ziel ist die Förderung des Managements von Forschungsdaten und Forschungsprozessen und der gleichnamigen offenen und freien Software RDMO. RDMO unterstützt Forschungsprojekte bei der Planung, Umsetzung und Verwaltung aller Aufgaben des Forschungsdatenmanagements. Sitz des Vereins ist Darmstadt und die Geschäftsstelle ist an der ULB Darmstadt angesiedelt. Seit Februar 2025 ist der Verein nun im Vereinsregister eingetragen. mho
Zukunft braucht Strategie
14. März 2025
Die 21 Mitglieder des Forums #Zukunftsstrategie haben in ihrem Reflexionsbericht “Zukunft braucht Strategie” ihre Empfehlungen zur zukünftigen Ausgestaltung einer Strategie für Forschung und Innovation in Deutschland vorgelegt. Basierend auf den Erfahrungen der Mitglieder im Umsetzungsprozess der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation der Bundesregierung in der 20. Legislaturperiode skizziert der Bericht wesentliche Empfehlungen, um mit einer FuI-Strategie nachhaltig wirksame Impulse für eine Stärkung der Innovationskraft Deutschlands zu erzielen.
Im Forum #Zukunftsstrategie wirken Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit. Den Vorsitz des Gremiums haben Professorin Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt, Dr. Wolfgang Rohe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator und Professor Siegfried Russwurm, Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) (Präsident 2021-2024), inne. Das Forum #Zukunftstrategie hat die Bundesregierung bei der Umsetzung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation beraten und unterstützt. Simone Lehmann/Anne Schäfer/Carsten Wehmeyer
Medienschau: DIE ZEIT berichtet über TU-Bauautonomie
14. März 2025
DIE ZEIT geht in ihrer aktuellen Ausgabe der Frage nach, warum so viele Universitäten in Deutschland marode sind. Viel zu lange seien Gebäude nicht saniert worden, dass nun nachzuholen, würde mindestens 74 Milliarden Euro kosten, so die Hochrechnung des Instituts für Hochschulentwicklung 2023. Es gäbe aber auch positive Beispiele: „An der TU Darmstadt sieht man, wie eine Hochschule aussehen könnte, wenn nicht ständig das Geld fehlt.“ Im Gespräch erläutert der ehemalige Leiter des TU-Baudezernats Edgar Dingeldein das System der Bauautonomie: „Ich würde unser System uneingeschränkt weiterempfehlen. […] Wir können Bauprojekte in Absprache mit dem Kanzler in wenigen Stunden beschließen.“ Der vollständige ist hier kostenpflichtig zu lesen. TU-Angehörige können den vollständigen Artikel hier lesen. mho
TU-Filmkreis veröffentlicht Kinoprogramm für Sommersemester
14. März 2025
Der Filmkreis an der TU Darmstadt hat sein Kinoprogramm für das Sommersemester 2025 veröffentlicht. Zu den Schwerpunkten gehören eine Alien-Filmnacht unter dem Motto „Im Audimax hört dich niemand schreien“ und die Vampirfilmreihe „Vampire in allen Formen und Farben“. Im Rahmen der Musicalreihe „Let us entertain you“ werden unter anderem die Broadwayverfilmung „Wicked“ und das Musik-Biopic „A Better Man“ gezeigt.
Auch das Gerichtsdrama „12 Angry Men“ und die Kalter-Krieg-Satire „Eins, Zwei, Drei“ sind zu sehen. „Von Hollywood über Arthouse und Dokumentationen bis zu Kino made in Germany ist alles dabei“, sagt Filmkreismitglied Hendrik Würtz. Der Studentische Filmkreis an der TU Darmstadt ist eine Hochschulgruppe, die seit 1954 an der TU besteht. Angeboten werden drei Spielzeiten pro Woche – dienstags und donnerstags im Audimax-Hörsaal der TU (Karolinenplatz 5) und mittwochs im Programmkino Rex – sowie Sonderevents, Kooperationen und Filmförderung. Filmkreis/mih
QS Subject-Rankings 2025 erschienen
12. März 2025
In den diesjährigen internationalen QS Fächerrankings sind Fächer der TU Darmstadt wieder gut sichtbar in den Ranglisten platziert. Die TU Darmstadt ist in folgenden Fächern in Ranggruppen in den Top 200 gelistet: Architecture/Built Environment, Computer Science & Information Systems, Chemical Engineering, Mechanical, Aeronautical & Manufacturing Engineering, Materials Science, Physics & Astronomy, außerdem in der Fächergruppe Engineering & Technology. Insgesamt ist die TU Darmstadt in 14 Fächern beziehungsweise Fächergruppen gerankt.
Die Fächerrankings für Hochschulen, die jährlich von dem britischen Unternehmen Quacquarelli Symonds (QS) erstellt werden, gehören international zu den bekanntesten. Sie basieren je nach Fach zu unterschiedlichen Anteilen auf Befragungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Personalverantwortlichen von Unternehmen und auf bibliometrischen Daten der Datenbank Scopus. Insgesamt sind in diesem Jahr gut 1.700 Universitäten in 55 Fächern und fünf Fächergruppen im Ranking aufgeführt, darunter 81 Universitäten aus Deutschland. Zielbauer
Smart Homes als Schutzsystem in Gefahrensituationen
11. März 2025
Ein Forschungsteam des LOEWE-Zentrums emergenCITY hat untersucht, in welchen Gefahrensituationen Menschen Smart-Home-Systemen vertrauen. Die Ergebnisse zeigen: Je größer die Bedrohung, desto eher überlassen Menschen ihrem intelligenten Zuhause automatisierte Schutzmaßnahmen – etwa das Schließen von Fenstern bei einem Gasleck.
Für die Studie simulierten die Forschenden der TU Darmstadt, der Universität Kassel und der Philipps-Universität Marburg vier Gefahrenszenarien in einem energieautarken Smart Home, dem „eHUB“, das auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt steht. 48 Teilnehmende testeten unterschiedliche Automatisierungsstufen – von einfachen Warnhinweisen bis hin zur vollständigen Reaktion des Hauses. Besonders bei akuten Bedrohungen wie Gaslecks oder Stromausfällen wurde die höchste Automatisierungsstufe akzeptiert.
Das Smart Home warnte mit Sirenentönen, Lichtsignalen und Sprachausgaben. In der höchsten Automatisierungsstufe schloss es Türen und Fenster selbstständig oder reduzierte den Energieverbrauch bei einem simulierten Stromausfall. In weniger kritischen Situationen bevorzugten die Teilnehmenden manuelle Entscheidungen.
Eine Folgestudie ergab, dass fehlerhafte Reaktionen das Vertrauen in Smart-Home-Warnsysteme beeinträchtigen können. Die Forschenden betonen daher die Bedeutung individueller Anpassungsmöglichkeiten. Künftige Untersuchungen sollen klären, welche Anforderungen Menschen mit Beeinträchtigungen an solche Systeme haben.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 4. März in den „Proceedings of the ACM on Interactive, Mobile, Wearable and Ubiquitous Technologies“ veröffentlicht. Eine Langversion ist auf den Seiten von emergenCITY zu finden. bjb
Ideen für die Zukunft der Allianz der Rhein-Main-Universitäten
11. März 2025
Die RMU Assembly – das seit November 2023 bestehende Gremium der Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) Goethe-Universität Frankfurt, Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Technische Universität Darmstadt – traf sich vergangene Woche zu seiner vierten Sitzung mit dem RMU-Direktorium an der Goethe-Universität in Frankfurt. Im Plenum und in Arbeitsgruppen haben die Teilnehmenden mit viel Enthusiasmus universitätsübergreifend Ideen für die Zukunft der RMU diskutiert und weiterentwickelt.
Die RMU Assembly bietet damit ein Forum für den Austausch zwischen verschiedenen Statusgruppen aus gleich drei Universitäten. Sie besteht aus zwölf Professor*innen, drei wissenschaftlichen und drei administrativ-technischen Beschäftigten, drei Studierenden und drei Promovierenden der drei Universitäten. Sie befasst sich mit Fragestellungen wie der Förderung von Early Career Researchers (ECRs) und der generellen Weiterentwicklung der RMU. RMU/bjb
Professorin Mezini als Mitglied der Leopoldina gewählt
11. März 2025
Professorin Dr.-Ing. Mira Mezini wurde vom Präsidium der Leopoldina, einer der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt, als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften berufen. Die Ernennung gilt als eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Als Mitglied der Leopoldina gehört die Wissenschaftlerin dem Fachgebiet Informationswissenschaften an.
Mezini hat an der TU Darmstadt eine LOEWE Spitzenprofessur für Informatik inne und leitet die Software Technology Group am Fachbereich Informatik. Sie ist zudem Gründungs-Co-Direktorin von hessian.AI, dem hessischen Zentrum für künstliche Intelligenz und Mitglied im Board des Nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE.
Mezini forscht in den Bereichen Programmiersprachen und Softwaretechnik. Sie gehörte zu den Pionierinnen für Techniken des maschinellen Lernens für die automatische Vervollständigung von Programmen. Im Rahmen ihrer LOEWE-Spitzenprofessur legt sie den Schwerpunkt auf die Erforschung von Programmiergrundlagen für die Entwicklung von zuverlässigen und vertrauenswürdigen dezentralisierten interaktiv-lernenden Softwaresystemen.
Mezinis Forschung wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Insbesondere erhielt sie einen hochangesehenen Advanced Grant des European Research Council in 2012. Sie ist seit 2016 Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und seit 2024 Mitglied der Academia Europea. Mira Mezini wurde 2024 zum ACM Fellow ernannt – eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen in der Informatik weltweit. Die Ernennung zum ACM Fellow unterstreicht die herausragende internationale Reputation von Mezini und bestätigt ihre Position in der globalen Elite der Informatikforschung.
Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und ist die älteste Wissenschaftsakademie der Welt. Im Jahr 2008 wurde sie zur Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland erklärt. Die Leopoldina berät Politik und Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen, setzt Kommissionen ein und vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien. Berufen werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre herausragenden Forschungsleistungen einen wesentlichen Beitrag für Wissenschaft und Gesellschaft leisten. Zu den ehemaligen Mitgliedern der Akademie gehören so bekannte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Charles Darwin, Marie Curie und Werner Heisenberg. sip
Positionierung deutscher Spitzenuniversitäten zur Regierungsbildung
06. März 2025
Die deutschen Spitzenuniversitäten haben anlässlich der anstehenden Regierungsbildung Empfehlungen (wird in neuem Tab geöffnet) für politische Ausrichtung und Maßnahmen abgegeben. TU9, die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland, und German U15, die Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten, positionierten sich in einer gemeinsamen Erklärung zu den anstehenden Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
„Vor allem durch seine starken Universitäten hat Deutschland die besten Voraussetzungen, im internationalen Wettbewerb um Forschung, Innovation und Technologie konkurrenzfähig zu sein. Dafür braucht es jetzt eine mutige Offensive für Forschung und Innovation – damit unser Land zukunftsfähig ist“, heißt es in dem gemeinsamen Papier.
Als entscheidend sehen die beiden Verbünde sechs Punkte: eine Forschungsoffensive, eine Freiheitsoffensive, eine Infrastrukturoffensive, eine Innovationsoffensive, eine Karriereoffensive und eine Internationalisierungsoffensive.
Die TU Darmstadt bildet gemeinsam mit RWTH Aachen, Technischer Universität Berlin, Technischer Universität Braunschweig, Technischer Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, Technischer Universität München und Universität Stuttgart die TU9-Allianz. sip
Erste German Robotics Conference mit starker TU-Beteiligung
05. März 2025
Drei Tage lang wird sich vom 13. bis 15. März 2025 bei der ersten German Robotics Conference alles um Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) „made in Germany“ drehen. Die Fachkonferenz wird ausgerichtet vom Robotics Institute Germany (RIG), und auch die TU Darmstadt als RIG-Partnerin ist stark vertreten. Zahlreiche Wissenschaftler:innen der TU stellen ihre Forschungen vor. Die TU Darmstadt leitet im RIG das Arbeitspaket Bildung und Ausbildung, in dem es darum geht, die nächste Generation von Robotikforschenden und -ingenieurinnen und -ingenieuren anzuziehen und auszubilden. Diese Aufgabe erfordert eine umfassende Analyse der aktuellen Landschaft in Deutschland und weltweit, um Stärken und Schwächen zu identifizieren und um Empfehlungen für ein RIG-Bildungsprogramm zu KI-basierter Robotik formulieren können.
Parallel zur Konferenz startet der diesjährige Robocup „German Open 2025“, der von TU-Professor Oskar von Stryk organisiert wird. Über 1.000 Aktive aus mehr als 40 „Major-Teams“ aus Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Europa und Übersee sowie 200 „Junior-Teams“ aus deutschen Schulen nehmen an Wettbewerben teil. Im Fokus stehen hier intelligente Roboter in visionären Szenarien wie autonome Fußballroboter, Rettungsroboter oder intelligente Helfer im Haushalt und in der Industrie.
Das RIG ist ein Zusammenschluss von 14 deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die weltweit führend auf dem Gebiet der AI-getriebenen Robotik sind, sowie 20 assoziierten Partner-Institutionen. Sie repräsentieren die Robotik-Forschungsstärke am Standort Deutschland, der mit mehr als 1.200 wissenschaftlichen Publikationen in den vergangenen fünf Jahren sowie mehr als 70 durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) bestens aufgestellt ist. sip
Zwei „Distinguished Paper Awards“ für das Fachgebiet Systemsicherheit
05. März 2025
Das Fachgebiet Systemsicherheit unter der Leitung von Informatik-Professor Ahmad-Reza Sadeghi wurde Ende Februar auf dem Network and Distributed System Security (NDSS) Symposium 2025 in San Diego mit zwei Distinguished Paper Awards ausgezeichnet. Die NDSS zählt zu den weltweit führenden Konferenzen für Cybersicherheit und würdigt herausragende wissenschaftliche Beiträge auf diesem Gebiet.
Die prämierten Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit Sicherheitsrisiken im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI): SafeSplit entwickelt eine Schutzmaßnahme gegen versteckte Manipulationen in verteiltem Lernen. VoiceRadar präsentiert eine neue Methode zur Erkennung von synthetisch generierten Stimmen.Die beiden Arbeiten zeigen neue Ansätze auf, um KI-gestützte Systeme vor Manipulationen zu schützen.
Die Forschungsgruppe von Professor Ahmad-Reza Sadeghi arbeitet bereits mit Industriepartnern und Universitäten wie der University of California in San Diego (UCSD) zusammen, um diese Methoden weiterzuentwickeln, ihre Anwendung in realen Szenarien zu testen und sie in die Praxis zu überführen. Derzeit kooperiert das Fachgebiet mit der Kobil GmbH, einem etablierten IT-Sicherheitsunternehmen aus Worms, um eine maßgeschneiderte Version von VoiceRadar in deren KI-basiertes Identitätssystem zu integrieren. Ziel ist es, Deepfake-Stimmen zuverlässig zu erkennen und so die Sicherheit der Identitätsprüfung zu verbessern. Daniela Fleckenstein/pb
Neu an der TU: Professorin Karina Grisse
04. März 2025
Die TU Darmstadt begrüßt Karina Grisse als neue Professorin am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die 40-jährige Wissenschaftlerin leitet dort seit März das Fachgebiet Bürgerliches Recht, Immaterialgüterrecht und Recht der Digitalisierung. Ihre Forschung beschäftigt sich mit Rechtsfragen, die sich im Zusammenhang mit der digitalen Transformation und dem Vormarsch Künstlicher Intelligenz im Zivilrecht, insbesondere im Vertragsrecht und im Recht des geistigen Eigentums, stellen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Plattformregulierung. Welche Regeln sollen für die Online-Plattformen gelten, nach welchen Regeln soll Kommunikation und Informationsverbreitung im Internet stattfinden? Daneben gehören auch Medien-, Wettbewerbs- und Daten(schutz)recht zu ihrem Forschungsbereich. Die Grenzen zwischen den einzelnen Rechtsbereichen lassen sich, so Grisse, immer weniger klar ziehen.
Karina Grisse war zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Köln und Bonn und auch als Rechtsanwältin in einer Kölner Kanzlei tätig. Entlang ihres beruflichen und wissenschaftlichen Karriereweges gibt es für sie ein paar wichtige Meilensteine: „Zunächst die Promotion an der Uni Bonn mit einem Doktorvater, der mir eine Karriere in der Wissenschaft zugetraut und die Idee in den Kopf gesetzt hat. Dann die Entscheidung, diesen Weg wirklich zu gehen und nach zwei Jahren in der Praxis in die Wissenschaft zurückzukehren und das Glück, eine geeignete Stelle und einen akademischen Lehrer an der Uni Köln zu finden, der ebenfalls an mich glaubte. Und schließlich natürlich der Ruf an die TU Darmstadt!“
Wir haben Professorin Grisse zum Start an der TU Darmstadt einige Fragen zu ihren Plänen und Zielen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Recht ist allgegenwärtig und betrifft alle Lebensbereiche. Es schafft Freiräume und setzt Grenzen. Es kann fördern und behindern. Es bestimmt die Spielregeln, nach denen wir als Gesellschaft zusammenleben. In einer Gesellschaft – im Großen, wie im Kleinen – gibt es immer verschiedene Interessen. Das Recht soll dafür sorgen, dass diese Interessen fair ausgeglichen werden. Das ist eine große Aufgabe, die viele Herausforderungen und spannende Fragen mit sich bringt und uns alle betrifft.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Ich glaube, Schnittstellen gibt es zu ganz vielen Fachgebieten. Zum Beispiel: wo KI trainiert wird, stellen sich oft urheber- und datenschutzrechtliche Fragen. Wo KI in Alltagsszenarien eingesetzt wird, können sich zivilrechtliche Fragen stellen. Wo Daten zur Forschung benötigt werden, stellen sich Fragen nach dem Recht auf Datenzugang. Wo digitale Tools programmiert werden, stellen sich Fragen nach rechtlichen Designpflichten.
Insbesondere braucht auch die rechtswissenschaftliche Forschung Erkenntnisse aus anderen Disziplinen. Das gilt schon, um zu entscheiden, wo man etwas rechtlich regeln und wo man es besser lassen sollte. Auch um ein identifiziertes Problem mit guten Rechtsregeln lösen zu können, braucht es Erkenntnisse aus anderen Bereichen, z.B. aus der Psychologie oder den Wirtschaftswissenschaften, damit die Regeln am Ende auch funktionieren. Bevor man technische Sachverhalte regelt, sollte man sie verstanden haben.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
An der TU gibt es so viel spannende Forschung, da fällt die Entscheidung schwer! Aber besonders gerne würde ich mal in die technischen Fachbereiche hineinschnuppern, wo Zukunftstechnologie entwickelt wird. Das finde ich super spannend und würde mich sicher ins Staunen bringen. Außerdem ist die Art, wie man in diesen Fachbereichen forscht, ganz anders als in der sehr textlastigen Rechtswissenschaft.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… mich politisch engagieren, Fremdsprachen lernen, Auslandserfahrung sammeln und in den Vorlesungen mitdiskutieren.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… ein langer Mal- oder Bastelabend mit einem guten Hörbuch, ein gemütlicher Abend mit einem lieben Menschen, ein schneller Walk durch den Wald oder ein schöner Familienausflug am Wochenende.
pb
TU-Physikprofessor Achim Richter erhält Lise-Meitner-Preis 2024
28. Februar 2025
Der emeritierte TU-Professor Achim Richter wird mit dem renommierten Lise-Meitner-Preis 2024 der European Physical Society (EPS) ausgezeichnet. Der frühere Direktor des Instituts für Kernphysik (IKP) an der TU wird damit für seine langjährigen Verdienste und Entdeckungen in der Atomkernforschung gewürdigt. Seine Arbeiten hätten auch zu bedeutenden methodischen Fortschritten geführt, erklärte die EPS. Richter war von 1974 Professor am IKP und wurde 2008 emeritiert.
Neben ihm wird auch Muhsin N. Harakeh von der Universität Groningen in den Niederlanden mit dem Lise-Meitner-Preis 2024 geehrt. Beide hätten die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft in der Kernphysik beeinflusst, hieß es. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahren für herausragende Beiträge in der experimentellen, theoretischen oder angewandten Nuklearwissenschaft vergeben. Überreicht wird der Lise-Meitner-Preis 2024 Ende September dieses Jahres auf der European Nuclear Physics Conference im französischen Caen. EPS/mih
„Märchenhafte Unisportschau“ 2025
26. Februar 2025
Bei der diesjährigen Unisportschau zeigten am vergangenen Freitag (21.) die Sportgruppen der TU Darmstadt ihr Können und begeisterten das Publikum mit einer mitreißenden Show. Diese stand in diesem Jahr unter dem Oberthema „Märchen“ und gab einen Einblick in die große Bandbreite des Darmstädter Unisports.
Rund 315 aktive Sportlerinnen und Sportler präsentierten in einer dreistündigen, abwechslungsreichen Show märchenhafte Inszenierungen, beeindruckende Choreografien und kreative Showeinlagen. Diese wurden von den engagierten Unisportgruppen in Eigenregie entwickelt und interpretierten Vorlagen wie „Schneewittchen“, die „Eiskönigin“, „Arielle – die Meerjungfrau“, Märchen aus 1001 Nacht, einen „Sommernachtstraum“, den Rattenfänger von Hameln oder auch das „Sommermärchen“ der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Mit viel Witz, Selbstironie und Showeinlagen führten Hannah Hüttig, Mitarbeiterin im Unisport-Zentrum, und Sebastian Straßburger, Sportreferent und Sportstudent, durch den Abend.
Die Direktorin des Unisport-Zentrums, Annette Kunzendorf, und das Organisationsteam, Christiane Dieter-Rotenberger und Eva Münstermann, dankten den Aktiven: „Ohne das große Engagement aller Beteiligten – von den Sportlerinnen und Sportlern bis hin zu den vielen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen – wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich. Ein riesiges Dankeschön an alle!“
Eva Münstermann/sip
Neu an der TU Darmstadt: Professorin Simone Schaub-Meyer
25. Februar 2025
Seit Februar ist Simone Schaub-Meyer Professorin für Bild- und Videoanalyse am Fachbereich Informatik. Die 35-jährige Wissenschaftlerin promovierte an der ETH Zürich, in ihrer mit der ETH-Medaille ausgezeichneten Dissertation entwickelte sie neuartige Methoden zur Bewegungsdarstellung und Videobildinterpolation. Nach ihrer Promotion wechselte Schaub-Meyer an die TU Darmstadt, zunächst als Postdoktorandin im Visual Inference Lab von Professor Stefan Roth, später wurde sie Leiterin der unabhängigen Nachwuchsgruppe „Image and Videoanalysis“. Schaub-Meyer ist zudem Mitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz – hessian.AI. Ihren wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein bislang sieht sie in der Aufnahme in das Emmy Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Wir haben Professorin Schaub-Meyer zu ihrem Forschungsgebiet und ihren Plänen befragt.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Viele der aktuellen Erfolge in der KI werden durch immer mehr Daten und Rechenleistung erreicht, dessen Skalierung jedoch nicht unendlich und auch nicht nachhaltig ist. Ausserdem haben wir in unserem Alltag immer mehr Berührungspunkte mit der KI, wo Robustheit oder Nachvollziehbarkeit der Vorhersagen von hoher Relevanz sind. Diese hochaktuellen Themen adressieren wir mit unserer Forschung an effizienten, robusten, und verständlichen Methoden im Bereich der Bild- und Video-Analyse.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Wir entwickeln KI-Methoden, die nicht isoliert existieren, sondern direkt mit Menschen interagieren und von ihnen genutzt werden. Daher sind sie untrennbar mit Fragestellungen aus den Bereichen kognitiver Wissenschaften, Psychologie und Ethik verbunden. Einerseits kann die Gestaltung intelligenter Systeme von einem tiefgehenden Verständnis des menschlichen Denkens profitieren. Andererseits wirft die enge Verzahnung von KI und Mensch zahlreiche ethische Fragen auf. Dazu gehören Themen wie Bias, Fairness, Datenschutz, und Verantwortung. Dabei kann eine erhöhte Erklärbarkeit und Transparenz beitragen, dass Menschen die Entscheidungen und Vorschläge der KI besser nachvollziehen aber auch gegebenenfalls verbessern können.
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Physik, um mehr über das TURM Observatory zu erfahren und wie die eindrücklichen Bilder entstehen.
Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …
… vieles wieder ähnlich machen, aber die technischen Entwicklungen der letzten Jahre haben den Studienalltag schon sehr stark verändert. Umso wichtiger ist der soziale, nicht nur virtuelle Austausch mit Mitstudierenden und die Fokussierung auf Kernkompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösung.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… alles was ablenkt und gut tut. Am Besten Bewegung und frische Luft, aber manchmal ist es auch nur Musik hören oder Kaffee trinken. cst
Neue Kampagne für Pluralität und Solidarität
25. Februar 2025
Unter dem Motto „Gegen Polarisierung und Diskriminierung“ hat die Antidiskriminierungsstelle (AD-S) der TU Darmstadt eine Kampagne für Zusammenhalt gestartet. Gemeinsam mit Kooperationspartner:innen will sich die AD-S damit für Pluralität und Solidarität auf dem Campus stark machen. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen Poster mit Appellen zum gemeinsamen Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und Klassismus.
Die TU stehe für ein Lern- und Arbeitsumfeld, in dem Vielfalt geschätzt werde, betont die AD-S. Teilhabe und Entfaltung sollten für alle bestmöglich gegeben sein – unabhängig von Geschlecht, ethnischer oder nationaler Herkunft, Religionszugehörigkeit, Behinderung oder gesundheitlicher Beeinträchtigung, Alter, sexueller Identität, sozialer Herkunft oder familiärer Betreuungs- oder Pflegeaufgaben. Mit der Diversitätsstrategie und den Richtlinien gegen Diskriminierung habe die TU dazu bereits starke Instrumente. Entscheidend seien aber auch der Umgang und die Kommunikation der Universitätsmitglieder untereinander.
Zu den Kooperationspartner:innen der Kampagne an der TU gehören das Science Communication Centre (SCC), das Gleichstellungsbüro, die Graduiertenorganisation Ingenium, die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle (HDA), das Diversity Education Office (DEO), die Zentrale Studienberatung (ZSB), die International Student Services (ISS) sowie weitere Abteilungen und Einrichtungen. Am 27. Mai 2025 knüpft die AD-S gemeinsam mit dem DEO an die Leitidee der Kampagne an und lädt zu einem Fachtag Antidiskriminierung ein. AD-S/mih
Crowdfunding-Kampagne für die Ernährung von morgen
24. Februar 2025
Die Initiative „Hessen Ideen“ und „UNIKAT Crowdfunding“ unterstützen Gründungsideen aus den hessischen Hochschulen bei der Umsetzung einer Crowdfunding-Kampagne. Dazu haben sie den Wettbewerb „future of food“ ins Leben gerufen. Mit dem Wettbewerb sollen Lösungen für Ernährungssicherheit, nachhaltige Produktion und smarte Agrartechnologien gefördert werden. Crowdfunding gilt als Mittel Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen und gleichzeitig die Öffentlichkeit auf die Thematik aufmerksam zu machen.
Sechs Teams wurden nun ausgewählt, die heute mit dem Start ihrer Crowdfunding-Kampagnen gestartet haben. Jedes Team erhält dafür bis zu 5.000 Euro sowie Unterstützung bei der Kampagnenentwicklung und Präsentation. Unterstützer:innen haben bis zum 24. März 2025 die Möglichkeit, die Projekte finanziell zu fördern und aktiv an einer nachhaltigeren Lebensmittelversorgung mitzuwirken. Zu den geförderten Start-ups zählt GEDYTE von der TU Darmstadt, das ein KI-gestütztes Überwachungssystem für kleine Gewächshäuser entwickelt.
Hessen Ideen fördert unternehmerische Visionen aus hessischen Hochschulen und stärkt die Gründungskultur sowie die Vernetzung über Hochschulgrenzen hinweg. UNIKAT Crowdfunding ist die erste durch eine Universität initiierte Crowdfunding-Website Deutschlands. Claudia Becker/cst
TU überzeugt mit ihrem Gleichstellungskonzept
21. Februar 2025
Die zweite Auswahlrunde zum Professorinnenprogramm 2030 der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) ist beendet: Ein externes unabhängiges Begutachtungsgremium hat am gestrigen Donnerstag, 20. Februar, über die 67 eingereichten Gleichstellungskonzepte für Parität an der Hochschule entschieden. 56 Hochschulen konnten mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugen und wurden zur Förderung ausgewählt, darunter auch die TU Darmstadt.
Die ausgewählten Hochschulen sind nun berechtigt, bis zum 30. September 2026 Anträge für bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu stellen.
Das Professorinnenprogramm 2030 wurde im November 2022 von der GWK beschlossen, baut auf den erfolgreichen bisherigen drei Programmphasen seit 2008 auf und wurde inhaltlich gestärkt. Ziel des Förderprogramms ist es, die Anzahl der Professorinnen in Richtung Parität dynamisch zu erhöhen, (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur zu fördern und in der Wissenschaft zu halten sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen strukturell noch stärker zu verankern. Damit wird der notwendige Struktur- und Kulturwandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an den Hochschulen nachhaltig gestärkt, heißt es in der Mitteilung der GWK. GWK/bjb
Medienschau: Was würde die KI wählen?
20. Februar 2025
Was würden ChatGPT & Co. wählen und warum? Diesen Fragen sind Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen an der TU Darmstadt nachgegangen.
Peter Buxmann, Professor für Wirtschaftsinformatik, und PostDoc Oliver Vetter testeten, was passiert, wenn man gängige KI-Sprachmodelle die Fragen des Wahl-O-Maten ausfüllen lässt. Über Methodik und Ergebnisse berichten sie in einem Gastbeitrag der FAZ Rhein-Main-Zeitung. So viel sei verraten: Die Ergebnisse zeigen, dass alle untersuchten Sprachmodelle tendenziell eine Präferenz für grüne oder linke Positionen aufweisen. Das gilt auch für das von Elon Musk entwickelte Sprachmodell Grok sowie das chinesische DeepSeek-R1. „Interessanterweise unterscheiden sich die Ansichten der Sprachmodelle häufig in Abhängigkeit davon, ob sie in deutscher oder englischer Sprache befragt werden“, so die Wissenschaftler. „Tendenziell sind die deutschen Antworten etwas linkslastiger als die englischsprachigen.“ Die Wissenschaftler sehen eine besondere Verantwortung bei den Anbietern von KI-Sprachmodellen. Es erfordere eine enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, „um sicherzustellen, dass Sprachmodelle den demokratischen Diskurs stärken, anstatt ihn unbemerkt zu beeinflussen oder zu verzerren“.
Das Darmstädter Echo konfrontierte in einem eigenen Versuch KI mit dem Wahl-O-Maten, um der Links-Tendenz von ChatGPT auf den Grund zu gehen. „Woran liegt das? Und hat die KI neutral und objektiv ausgewertet, was wirklich die beste Wahl wäre – oder kann man dem Programm politisch nicht über den Weg trauen?“ Als Expertin kommt unter anderem TU-Informatik-Professorin Iryna Gurevych zu Wort, die Expertin auf dem Gebiet von Large Language Models (LLM) ist. Sie sagt: „LLMs sind grundsätzlich technische Artefakte. Sie reproduzieren im Wesentlichen das, was in Trainingsdaten und human-feedback drin steckt, mit dem sie optimiert werden.“
Für Nutzer:innen im Netz der TU und TU-Mitglieder über VPN ermöglicht die Universitäts- und Landesbibliothek ohne Bezahlschranke Zugriff auf den FAZ-Artikel und den Artikel im Darmstädter Echo. sip
Lange Nacht des Schreibens
20. Februar 2025
Das Schreibzentrum der TU Darmstadt und die ULB beteiligen sich am 6. März an dem großen Online-Kooperations-Event „Lange Nacht des Schreibens“ zum wissenschaftlichen Schreiben und Lernen für Studierende und Promovierende. Angeboten werden viele verschiedene Workshops, individuelle Beratung, ein virtueller Schreibraum und Bewegungs- oder Entspannungspausen.
Tipps und Tricks rund um das wissenschaftliche Schreiben gibt es in zahlreichen Workshops zu verschiedensten Themen wie zum Beispiel Literaturrecherche und -verwaltung, Strukturieren des Schreibtags, Vermeiden von Prokrastination, Ins-Schreiben-kommen, Texte überarbeiten und Schreiben mit KI. Und auch für den anschließenden Jobmarkt gibt es Workshops zu professioneller Kommunikation und zum Schreiben von Bewerbungsunterlagen. Zudem finden Formate zu Themen wie Studieren mit Neurodiversität, Schreiben und Care Arbeit und Antidiskriminierende Sprache statt. Neben den Workshops sind auch individuelle Beratungen möglich, in den Pausen werden Yoga, Augentraining und eine Traumreise angeboten.
Die Angebote werden von Expert:innen verschiedener Bereiche entwickelt und bereitgestellt. Neben der TU sind an dem Event die Bibliotheken und Schreibzentren der TU Dresden und der Universität Stuttgart beteiligt. Vanessa Geuen/mih
Aktuelle Veröffentlichung „Energiepolitik nach der Wahl 2025“
19. Februar 2025
Obwohl der Bundestags-Wahlkampf stark durch die Debatte über Migrationspolitik geprägt ist, werden auch die Energie- und Klimapolitik langfristig zu den zentralen Herausforderungen der neuen Regierung gehören. Professorin Michèle Knodt und Dr. Jörg Kemmerzell vom Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt haben dazu aktuell vor der Wahl eine Veröffentlichung vorgelegt.
Das Papier „Energiepolitik nach der Wahl 2025“ (wird in neuem Tab geöffnet) analysiert die energiepolitischen Positionen der Parteien für die Bundestagswahl 2025 und deren Wirkungen in unterschiedlichen zukünftigen Koalitionen. Dabei wird deutlich, dass die Zweierkoalitionen CDU/CSU und FDP sowie SPD und Bündnis 90/Die Grünen inhaltlich die naheliegendsten Koalitionsoptionen darstellen, die jedoch aufgrund der derzeitigen Prognosen eher unwahrscheinlich sind. Zwei wahrscheinliche Zweierbündnisse bestehen zwischen CDU/CSU und SPD sowie zwischen CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen. Im Fall einer Koalition zwischen CDU/CSU und SPD wären die inhaltlichen Überschneidungen in der Energiepolitik größer. Aufgrund des stark unterschiedlichen Energiekonzepts der CDU/CSU im Vergleich zu den Positionen von Bündnis 90/Die Grünen würde sich an der Energiepolitik durch eine schwarz-grüne Koalition und damit den einhergehenden Blockaden in diesem Politikfeld wenig ändern. Warmuth/sip
Top-300-Platzierung für TU Darmstadt in weltweitem Ranking
18. Februar 2025
Laut dem aktuellem World Reputation Ranking von Times Higher Education (THE) gehört die TU Darmstadt zu den 300 angesehensten Universitäten der Welt. Eingestuft wurde sie in Ranggruppe 201-300.
Das Ranking basiert auf einer Reputationsumfrage von THE, deren Ergebnisse auch in weitere Rankings der Agentur einfließen. Neben der reinen Anzahl von Stimmen, die eine Universität auf die Fragen nach den in Forschung und Lehre besten Universitäten erhält, wird nun zusätzlich berücksichtigt, aus wie vielen verschiedenen Ländern und Fachrichtungen diese Antworten stammen. Für die Analyse hat THE rund 55.000 Akademiker:innen befragt.
Auch die Partnerinnen im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU), die Goethe-Universität Frankfurt und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, sind im Top-300-Ranking vertreten und in den Ranggruppen Rang 151-200 beziehungsweise 201-300 geführt. Insgesamt sind 27 deutsche Universitäten unter den Top 300 gelistet. cst/Zielbauer
„Unsere Wahl am 23. Februar“
17. Februar 2025
Am 23. Februar 2025 wird der 21. Deutsche Bundestag gewählt – ein wichtiger Moment für die Demokratie. Die TU Darmstadt nimmt dies zum Anlass, um mit einer Kampagne die Bedeutung demokratischer Teilhabe hervorzuheben – und teilt in den kommenden Tagen Stimmen aus ihrer Community.
Mitglieder der TU Darmstadt – von Studierenden bis hin zum Präsidium – haben ihre Gedanken zur Demokratie und zum Wählen geteilt. Warum gehen sie wählen? Welche Rolle spielt Demokratie für die Wissenschaft? Die Antworten sind vielfältig und zeigen, wie wichtig Demokratie für die Universität und die Gesellschaft sind.
Die Beiträge erscheinen in dieser Woche auf den Social-Media-Kanälen der TU Darmstadt – auf dem LinkedIn-Kanal der TUDa sowie auf Bluesky. Die Kampagne unterstreicht, dass Demokratie ein wertvolles Gut ist, das es aktiv zu leben und zu schützen gilt. pg
Neue E+E Graduiertenschule
17. Februar 2025
An der TU Darmstadt ist im Forschungsfeld Energy and Environment (E+E) eine neue Graduiertenschule gestartet. Koordinator ist Professor Jan Philipp Hofmann vom Fachbereich Material- und Geowissenschaften. Die E+E Graduiertenschule schließt die Lücke zwischen Ingenium, der Dachorganisation zur Förderung der Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen der TU, und den fachspezifischen Angeboten der einzelnen Fachgebiete. Sie bietet den circa 500 Promovenden, deren Promotion im Forschungsfeld E+Environment angesiedelt ist, ein umfassendes Programm aus Weiterbildung, Beratung und internationaler Vernetzung.
Das Ziel? Promovenden gezielt zu fördern, ihnen das Rüstzeug für exzellente Forschung zu vermitteln und sie auf ihre zukünftigen beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten. Ein Kick-off- Meeting zum Start bot Professor:innen und deren Promovenden eine ideale Gelegenheit, sich über die Angebote der E+E Graduiertenschule zu informieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und Teil einer engagierten wissenschaftlichen Community zu werden. Jeanine Dörr/cst
Appell des „Runden Tischs Wissenschaftsstadt Darmstadt“
14. Februar 2025
In einem gemeinsamen Appell haben Professorin Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität (TU) Darmstadt, Hanno Benz, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und Alexander Gemeinhardt, Geschäftsführender Vorstand der Schader-Stiftung, zur Beteiligung an der Bundestagswahl am 23. Februar aufgerufen.
Brühl, Benz und Gemeinhardt sind die Initiatoren und Einladenden zum „Runden Tisch Wissenschaftsstadt Darmstadt“ – ein regelmäßiges Dialogforum mit den Leitungen der Darmstädter Hochschulen, Wissenschafts- und Kultureinrichtungen und führenden forschenden Unternehmen.
Mit der Formulierung „Demokratie braucht Wissenschaft – Wissenschaft braucht Demokratie. Unsere Wahl am 23. Februar“ werden in der Woche vor der Wahl wissenschaftliche Institutionen und Akteure unter dem Hashtag #RunderTischWissenschaftDarmstadt auf die Bedeutung der Bundestagswahl für die Wissenschaft hinweisen.
„Die Bundestagswahl am 23. Februar ist ein entscheidender Tag für die weitere Entwicklung unserer Demokratie und damit für die freie Entfaltung von Wissenschaft. In unserer Wissenschaftsstadt Darmstadt setzen wir auch in der Zukunft darauf, in einem weltoffenen und vielfältigen Land leben zu können: Geben und erheben Sie dafür Ihre Stimme", betonen die Initiatoren des gemeinsamen Appells. Runder Tisch Wissenschaftsstadt
Demokratie und Wissenschaftsfreiheit
14. Februar 2025
Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 bekräftigt das Präsidium der TU Darmstadt in einem Statement die große Bedeutung von Wissenschaft und Demokratie füreinander: „An der TU Darmstadt leben wir Demokratie im Kleinen; sie ist Teil unserer Verfasstheit als Organisation. Für uns sind unser Status als autonome Universität und unser Anspruch an Verantwortung und Verantwortungsübernahme untrennbar miteinander verbunden.“ Zum vollständigen Statement. mho
Medienschau: TU-Professor Kersting zur Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich KI
14. Februar 2025
In einem Statement für das Science Media Center (SMC) Deutschland hat TU-Informatikprofessor Kristian Kersting eine Einschätzung dazu gegeben, wie wettbewerbsfähig Europa im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) ist. Das SMC hat dazu Statements verschiedener Wissenschaftler:innen zusammengetragen und macht sie auf seiner Webseite für Medien und Allgemeinheit zugänglich. Anlass war der AI Action Summit in Paris am 10. und 11. Februar, bei dem die Teilnehmenden aus fast 100 Ländern und von über 1.000 gemeinnützigen und privaten Organisationen unter anderem Kriterien identifizierten, die die Entwicklung von KI in Europa vorantreiben können.
Kersting: „Europa und Deutschland sind in der akademischen KI-Forschung international sehr anerkannt und treibend. Doch in der kommerziellen Umsetzung hinken wir hinterher. Es fehlt an eigener KI-Infrastruktur, insbesondere an leistungsfähigen Rechenzentren und der notwendigen Hardware, um globale Spitzenleistungen zu sichern. Die Investition in eine solche Infrastruktur zahlt sich aus, da sie nicht nur die Abhängigkeit von US-amerikanischen und chinesischen Systemen reduziert, sondern auch Innovationen und wirtschaftliche Erfolge ‚Made in Europe‘ fördert.“ Das komplette Statement hat das Science Media Center veröffentlicht.
Kersting leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen (Fachbereich Informatik). Zudem ist er unter anderem Gründungsmitglied und Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz, hessian.AI, sowie Mitglied des DFKI Labs an der TU. bjb
TU Darmstadt beteiligt sich an Initiative #ZUSAMMENLAND
13. Februar 2025
Die TU Darmstadt setzt ein Zeichen für Vielfalt und demokratische Werte: Als Teil der Initiative #ZUSAMMENLAND unterstützt die Universität die von führenden deutschen Medien ins Leben gerufene Kampagne gegen Hass und Populismus. #ZUSAMMENLAND ist eine Initiative von DIE ZEIT, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, WirtschaftsWoche und Ströer, die im Frühjahr 2024 gestartet wurde. Bereits rund 800 Unternehmen, Stiftungen und Verbände haben sich angeschlossen, um gemeinsam für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten.
TU-Präsidentin Tanja Brühl betont: „Wir teilen unsere wissenschaftliche Expertise. Fake News haben daher keinen Platz. Als Europäische Technische Universität bieten wir den Fachkräften von morgen Räume, um Kompetenzen zur Lösung der Aufgaben von übermorgen zu erwerben. Vielfalt macht uns stark.“
Passend dazu bietet die TU Darmstadt verschiedene Veranstaltungen und Aktionen an. Am 18. Februar findet in der Universitäts- und Landesbibliothek der Workshop “Fake News erkennen” statt, der praktische Methoden zur Identifikation und Einordnung von Desinformation vermittelt. Das Schreibcenter lädt zur Mitmachaktion “Schreiben für die Demokratie” ein und bietet Raum für kreative Auseinandersetzung mit demokratischen Werten. Zudem diskutiert Historiker Nikolai Hannig im LaG Magazin über das Thema “Straße als Ort der Demokratie?” und beleuchtet die historische und gesellschaftliche Bedeutung öffentlicher Räume. pg
Medienschau: Reparatur von Unterseekabeln
13. Februar 2025
Wie repariert man Unterseekabel in der Ostsee? Diese Frage beantwortet ausführlich der TU-Wissenschaftler Jonas Franken in MIT Technology Review via Online-Portal „t3n“. Anlass des Interviews waren mehrere Vorfälle in jüngerer Zeit, bei denen Kabel beschädigt wurden. Franken ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl „Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit“ (PEASEC) der TU Darmstadt. Dort beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Resilienz Kritischer Informationsinfrastrukturen zu Land und zu Wasser.
Neben Erläuterungen der technischen Herausforderungen und des Vorgehens beim Finden, Bergen und Reparieren von beschädigten Kabel-Abschnitten weist Franken auch auf die sicherheitspolitische Dimension hin. „Was passiert denn in Konfliktfällen? Wenn wir tatsächlich davon ausgehen, dass künftig koordiniert ganz viele Dinge ausfallen, dann sind die Reparaturkapazitäten schnell überfordert“, so der Wissenschaftler. „Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren die internationalen Telegraphenlinien einer der ersten Infrastrukturen, die angegriffen wurden. Und das wird in einem offenen Konflikt zwischen größeren Mächten wohl auch wieder passieren.“ Schäden an Unterseekabeln könnten allerdings beispielsweise über Landverbindungen ausgeglichen werden.„Eine gewisse Vorsicht und Sensibilität finde ich angebracht. Aber viele politische Äußerungen, gerade auch aus Deutschland, fand ich etwas zu alarmistisch.“ (sip)
Wissenschaftliches Fehlverhalten in einer Promotion
11. Februar 2025
Eine Untersuchungskommission der TU Darmstadt hat festgestellt, dass in einer 2004 vorgelegten Dissertation plagiiert und damit Regeln guter wissenschaftlicher Praxis missachtet wurden. Die Kommission prüfte die Doktorarbeit eines ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiters, der das Promotionsverfahren am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der TU Darmstadt absolvierte.
Als Konsequenz der Untersuchungsergebnisse ist der Promotionsausschuss des Fachbereichs nun beauftragt zu prüfen, ob wegen des wissenschaftlichen Fehlverhaltens die Promotion entzogen wird. feu
TU schließt Schulpartnerschaft mit Lichtenbergschule
10. Februar 2025
Die Lichtenbergschule Darmstadt ist nun auch Partnerschule der TU Darmstadt. Beide Seiten gingen eine langfristig angelegte Zusammenarbeit ein, um die Verbindungen zwischen universitärer Lehre und Forschung sowie schulpädagogischer Praxis zu stärken. Eine enge Kooperation plant die Schule insbesondere mit den Fachbereichen Mathematik und Biologie der TU, um neue Impulse für den Unterricht und die schulische Entwicklung zu gewinnen. Ergänzend dazu sind gegenseitige Besuche und die Teilnahme an Veranstaltungen der TU Darmstadt vorgesehen. Die Lichtenbergschule nimmt bereits seit einigen Jahren Angebote der TU Darmstadt wahr, wie etwa das Programm „Students@School“, bei dem Studierende Einblicke in ihre Studiengänge und persönlichen Erfahrungen geben. Insgesamt kooperiert die TU mit mehr als zehn Partnerschulen aus der Region. Breuer/mih
hr-Redakteurin Ute Wellstein neu im Hochschulrat
10. Februar 2025
Die Journalistin Ute Wellstein vom Hessischen Rundfunk (hr) ist seit Jahresbeginn neues Mitglied im Hochschulrat der TU Darmstadt. Die 1968 geborene Hessin leitet seit 2017 das hr-Landesstudio in Wiesbaden. Zuvor war sie stellvertretende Leiterin der „hessenschau“, moderierte zahlreiche Wahlsendungen und war selbst als Korrespondentin im Studio Wiesbaden tätig. Wellstein begann ihre Karriere als Journalistin bei Lokalzeitung und Radio und arbeitet seit 1990 beim hr. Sie hat ein Studium der Publizistik, des öffentlichen Rechts und der Politik in Mainz abgeschlossen. Am 21. März 2025 wird sie erstmals an einer Hochschulratssitzung der TU Darmstadt teilnehmen. Wellstein rückt in dem Gremium nach für den ehemaligen hr-Intendanten Manfred Krupp, der im Sommer 2024 ausgeschieden war. mho/mih
TU schließt Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ erfolgreich ab
06. Februar 2025
Die TU Darmstadt hat das Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands erfolgreich durchlaufen. Der Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität, Professor Heribert Warzecha, sowie Lea Belz, Mitarbeiterin im Diversity Education Office (DEO), nahmen bei der feierlichen Abschlussveranstaltung in Berlin das Zertifikat in Empfang.
Im Frühjahr 2023 hat der Senat der TU Darmstadt die erste Diversitätsstrategie (wird in neuem Tab geöffnet) der TU Darmstadt verabschiedet. Die TU Darmstadt hat den im Oktober 2022 gestarteten Audit-Prozess dazu genutzt, sich mit externen Expert:innen sowie den anderen das Verfahren durchlaufenden Hochschulen auszutauschen und wertvolle Hinweise für die Umsetzung der Diversitätsstrategie zu erhalten.
Im Rahmen des Audits haben das Diversity Education Office (DEO), zentrale Einheiten und erste Fachbereiche aus der Strategie konkrete Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt oder mit einer Umsetzung begonnen. Die Umsetzung der Diversitätsstrategie, die darauf abzielt, eine offene Hochschulkultur zu etablieren, die Förderung von Chancengerechtigkeit auszubauen und Diskriminierungsschutz flächendeckend zu gewährleisten, wird in den kommenden Jahren weiter fortgeführt.
Bisher haben bereits mehr als 70 Hochschulen und drei Forschungseinrichtungen erfolgreich am Audit teilgenommen. Die Auditorinnen und Auditoren unterstützen die Institutionen bei der Entwicklung der Diversitätsarbeit und Umsetzung einer individuellen Diversitätsstrategie ohne vorgegebene Standards. Melanie Hanel/sip
„Party-Check“ bietet Online-Hilfe für die Bundestagswahl 2025
06. Februar 2025
Am 23. Februar ist Bundestagswahl. Für eine informierte Wahlentscheidung hat der Potsdamer Politikwissenschaftler Dr. J. Philipp Thomeczek die Wahlhilfe „Party-Check“ in Kooperation mit Kolleg:innen entwickelt – darunter TU-Professor Christian Stecker vom Institut für Politikwissenschaft. Das neue Tool ist ab sofort online verfügbar und bietet Wählern eine Möglichkeit herauszufinden, wie stark die Nutzerinnen und Nutzer mit den Positionen der Parteien übereinstimmen.
Der „Party-Check“ führt die Nutzerinnen und Nutzer durch 15 sorgfältig ausgewählte Fragen zu aktuellen politischen Themen, wie Wirtschaftspolitik, Zuwanderung, Ukraine-Krieg, Klimaschutz und zum Umgang mit der AfD. Am Ende erhalten die Teilnehmenden ein Ergebnis, das in Prozent angibt, inwieweit sie mit den verschiedenen Parteien übereinstimmen. Der „Party-Check“ zeigt zusätzlich auch die Übereinstimmungen für bestimmte Politikfelder wie Außen- oder Wirtschaftspolitik an. Die Parteipositionen stammen aus dem „Open Expert Survey 2025“, einer Befragung unter Expertinnen und Experten der Politikwissenschaft, an der Hunderte teilgenommen haben.
Anschließend haben die Nutzerinnen und Nutzer zwei Möglichkeiten: Sie können ihre Daten vollständig löschen lassen oder durch die Beantwortung weiterer Fragen, beispielsweise zur eigenen Wahlabsicht, die wissenschaftliche Forschung unterstützen. „Wir hoffen, dass der Party-Check zusätzliches Interesse und Aufmerksamkeit für die bevorstehende Wahl weckt“, so Thomeczek. Universität Potsdam/pb
DFG fördert Servicestelle Diamond Open Access
05. Februar 2025
Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Vorhaben des Konsortiums „SeDOA“ zur Etablierung einer nationalen Servicestelle für Diamond Open Access bewilligt. Das Projekt wird zunächst für drei Jahre gefördert. Das als dezentrales Netzwerk organisierte Konsortium besteht aus 15 Wissenschaftseinrichtungen unter der Leitung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und weiteren assoziierten Partnern.
Die nationale Servicestelle richtet sich an Wissenschaftler:innen, die als Herausgeber:innen von Publikationsorganen fungieren, sowie an alle weiteren mit der Betreuung von Publikationsorganen an öffentlich-rechtlich getragenen oder gemeinnützigen Einrichtungen befassten Personen. Die Servicestelle soll mit ihren Dienstleistungen als zentrale Anlaufstelle den Aufbau und die Weiterentwicklung dieser wissenschaftlichen Publikationsinfrastrukturen unterstützen, bewerben und begleiten. Diamond Open Access ist als wissenschaftsgeleitete („scholarly led“) und von Wissenschaftler:innen bzw. Wissenschaftsinstitutionen selbst getragene („scholarly owned“) Publikationsform von hoher Bedeutung für ein von Vielfalt, Multiperspektivität, Bedarfsgerechtigkeit und Qualitätsorientierung geprägtes Publikationswesen.
Als deutsches Diamond Capacity Centre wird SeDOA Teil eines europäischen Netzwerks sein und die internationale Zusammenarbeit stärken. sip
Medienschau: TU-Professor Kersting zur Zukunft von Sprachmodellen
05. Februar 2025
TU-Informatik-Professor Kristian Kersting hat dem Science Media Center (SMC) Deutschland in einem ausführlichen Statement eine Einschätzung zur Frage „Skalierung und Reasoning: Wie geht es mit Sprachmodellen weiter?“ gegeben.
Das SMC hat dazu Statements verschiedener Wissenschaftler:innen zusammengetragen und macht sie auf seiner Webseite für Medien und Allgemeinheit zugänglich. Hintergrund ist, dass sich die Debatte, wie große Sprachmodelle verbessert werden können, zuspitzt, und dass das jüngst veröffentlichte Sprachmodell der chinesischen Firma Deep Seek trotz kleinerer Trainingsinfrastruktur konkurrenzfähig sein soll.
In seinem Beitrag analysiert Kersting unter anderem die Architektur, die Deep Seek zugrunde liegt, und gibt eine Einordnung zu Open AI o3. Zudem wirft er einen Blick auf den Weg, den die Forschung voraussichtlich nehmen wird, um Large Language Modelle (LLM) weiterzuentwickeln. Deren Leistungsgewinne flachten sich derzeit ab. Stärker rücke nun die Multimedialität in den Fokus – Modelle, die nicht nur Text, sondern auch Bild, Video, Audio oder strukturierte Daten wie Tabellen verarbeiten könnten. „Unterschiedliche Modalitäten ergänzen sich also und sind notwendig, um das enorme Potenzial von KI in Bereichen wie der Robotik, der Medizin oder der Mensch-Maschine-Interaktion zu heben“, so Kersting. „Zusammengefasst: Die Zukunft der LLMs liegt nicht allein in ihrer Skalierung, sondern in der Kombination unterschiedlicher Ansätze, um die Modelle flexibler, robuster und ressourcenschonender zu machen. Der Schlüssel dürfte in der Kombination von Ideen wie neurosymbolischer KI, synthetischen Daten und multimodalen Systemen liegen.“
Kersting leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Maschinelles Lernen (Fachbereich Informatik). Zudem ist er unter anderem Gründungsmitglied und Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz, hessian.AI, sowie Mitglied des DFKI Labs an der TU. sip
TU-Forschende mit emergenCITY auf Fachkongress Katastrophenschutz
05. Februar 2025
Wie kann Wissen über soziale Vulnerabilität in Stadtquartieren dem Katastrophenschutz helfen? Welche Rolle können intelligente Häuser bei der Warnung der Bevölkerung in Krisen spielen? Mit Erkenntnissen zu diesen Fragen stellen sich Forschende des LOEWE-Zentrums emergenCITY heute (5.2.) auf dem Fachkongress des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn vor. Zwei interdisziplinäre Teams der Technischen Universität Darmstadt, die im LOEWE-Zentrum emergenCITY forschen, präsentieren ihre Forschungsergebnisse.
Menschen, die durch Alter, gesundheitliche Beeinträchtigungen oder einen Mangel sozialer Kontakte eingeschränkt sind, sind in Krisen besonders verwundbar. Darauf geht die Untersuchung „Soziale Vulnerabilität als Gradmesser für die Krisenfestigkeit der Bevölkerung“ von Dr. Nadja Thiessen (Institut für Geschichte) und Dr.-Ing. Joachim Schulze (Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung) ein. Sie haben untersucht, wie sich soziale Vulnerabilitäten in den 37 statistischen Bezirken der Stadt Darmstadt über einen Zeitraum von rund 60 Jahren entwickelt haben.
Mit „Smart Homes als Ergänzung des Warnmittelmixes“ befassen sich Markus Henkel (Fachgebiet Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit) und Frank Hessel (Fachgebiet Sichere Mobile Netze). In ihrer Arbeit geht es darum, welchen Beitrag diese intelligenten Häuser leisten können, um die Bevölkerung in Krisen und Katastrophen zu warnen sowie auf Gefahren zu reagieren. Dafür simulierten die Forschenden Gefahrensituationen in einem energieautarken Smart Home, dem „eHUB“, das auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt steht.
Das LOEWE-Zentrum emergenCITY forscht seit 2020 an resilienten Infrastrukturen, die digitale Städte vor Krisen und Katastrophen schützen. emergenCITY ist eine interdisziplinäre und standortübergreifende Kooperation und wird durch das LOEWE-Forschungsförderungsprogramm des Bundeslandes Hessen gefördert. emergenCITY/sip
Aktion „Schreiben für die Demokratie!“ gestartet
03. Februar 2025
Warum brauchen wir Demokratie? Warum müssen wir sie bewahren und beschützen? Was bedeutet sie für uns persönlich? Das SchreibCenter am Sprachenzentrum hat die Mitmach-Aktion „Schreiben für die Demokratie“ initiiert und freut sich über eine hohe Beteiligung. Personen oder Gruppen, die mitmachen möchten, sind gebeten, zu schreiben, warum die Demokratie für sie persönlich wichtig ist. Die Form der Darstellung ist frei: Ein Wort, ein Satz, ein Gedicht, ein Gedanke, eine Frage oder eine Geschichte – alle Formen und auch alle Sprachen sind möglich. Wobei Texte auf Deutsch und Englisch bevorzugt sind, damit – so das SchreibCenter – möglichst viele Menschen „deine Schreibstimme“ verstehen können. Die eingegangenen Beiträge werden vom SchreibCenter geprüft und auf einer Aktions-Webseite veröffentlicht. pb
Neu an der TU Darmstadt: Professor Claudiu Genes
31. Januar 2025
Der Fachbereich Physik hat seit Januar 2025 einen neuen Professor für Quantentechnologien, Claudiu Genes. Der 47-jährige war zuvor Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen. Wir stellen ihn im Interview vor:
Warum sollten sich Studierende für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Die Quantenphysik und insbesondere die Dynamik offener Quantensysteme sind unverzichtbare Instrumente für das Verständnis und die Teilnahme an den technologischen Anstrengungen der nächsten Jahre, wenn man bedenkt, welche Bedeutung Quantencomputer, Quantensensorik usw. haben und wie vielversprechend diese Technologien sind, um die Gesellschaft zu verändern.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Der Aspekt der Dynamik offener Systeme bezieht sich auf den Verlust von Energie, Ladung, Information usw. in Quantensystemen. Dies ist ein allgemeines Phänomen, das sich auf Qubits beziehen könnte, die ihre Kohärenz verlieren, auf Moleküle, die ihre fluoreszierenden Eigenschaften aufgrund nicht-adiabatischer Kopplungen zwischen Elektronen und Kernen verlieren, oder auf chemische Reaktionen in Gegenwart von thermischen Lösungsmitteln. Diese Forschungsrichtung ist unabhängig von den gewählten Plattformen und kann Bereiche wie Optik, kondensierte Materie, Chemie usw. miteinander verbinden.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
Ich würde wahrscheinlich den gleichen Weg einschlagen wie jetzt, theoretische Physik.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Entspannen Sie sich und konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste im Leben, nämlich die Menschen um Sie herum glücklich zu machen. Stress wird nicht benötigt, außer in sehr geringen Mengen, die mit Motivation verbunden sind. mho
Das FiF begrüßt Fellows
31. Januar 2025
Das Forum interdisziplinäre Forschung (FiF) hat gestern (30.) mit einer Urkundenübergabe seine Fellows willkommen geheißen. Zum 1. Januar sind Professorin Nina Grünberger (Humanwissenschaften) und Professorin Sophie Loidoldt (Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften) als Fellows neu ernannt worden. Die Professoren Ulrich Knaack (Bauingenieurwesen), Marcus Rose (Chemie) und Samuel Schabel (Maschinenbau) wurden im Amt bestätigt.
Seit der Gründung des FiF im Jahr 2008 gehören zu dessen Infrastruktur auch Fellows. Fellows kennt man vom Wissenschaftskolleg zu Berlin oder von Colleges etwa in Oxford und Cambridge. Wer in „Oxbridge" als Fellow eines Colleges berufen wird, ist Teil eines „advisory board“, das heißt mitverantwortlich für die Entwicklung des Colleges. Die Institution der Fellows in Oxbridge ist eine gewinnbringende Inspiration seit Bestehen des FiF. Alle zwei Jahre von der Präsidentin der TU ernannt, entsprechen die FiF-Fellows durchaus der Funktion der Fellows eines Colleges in Oxbridge. Zunächst: Das Amt eines FiF-Fellows ist ein Ehrenamt. Ferner: Die Fellows des FiF sind gleichsam sein „advisory board“. Ihre Aufgabe ist es, das FiF in seinen Aktivitäten zu beraten. So ist etwa das kreative Format des „DenkRaums“ vor einigen Jahren im Kreise der Fellows erdacht und konzipiert worden. Andere Fellows setzten und setzen thematische Akzente.
Die Fellows repräsentieren zugleich die an der TU Darmstadt vertretenen Fächerkulturen. Sie sind eine elementare Stütze des FiF, und das FiF erfreut sich immer wieder der Anregungen und Ideen, die in Beratungen mit seinen Fellows Gestalt gewinnen. Andreas Grossmann/sip
Lastenfahrrad-Verleih „Radgeber“ am Campus Lichtwiese eröffnet
28. Januar 2025
Am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt ist gestern (27. Januar) das neu entwickelte Verleihsystem „Radgeber“ für Lastenfahrräder eingeweiht worden. TU-Kanzler Dr. Martin Lommel, HEAG-Vorstand Dr. Markus Hoschek und weitere Verantwortliche stellten das digitale Buchungs- und Zugangssystem vor und gaben die vier elektrisch unterstützten Lastenfahrräder zur kostenlosen öffentlichen Nutzung frei.
Eine Kooperation mit HEAG, Heinerbike, dem AStA der TU und der TU-Ausgründung Green Mobility Solutions ermöglicht, dass jetzt auch an der TU Lichtwiese ein Lastenfahrrad-Verleih angeboten werden kann. Mitarbeitende der TU Darmstadt, Hochschulgruppen und Fachschaften können sich über Book-n-Park ein Lastenfahrrad leihen.
Das E-Muli „DELTA-Diwan“, das über die App „Darmstadt im Herzen“-App gebucht und geliehen werden kann, ist damit das erste Heinerbike, das selbstständig durch ein digital gesteuertes Schließsystem rund um die Uhr entliehen und zurückgegeben werden kann.
Die Idee für das neue Verleihangebot ist im Bundesforschungsprojekt DELTA (Darmstädter Energie-Labor für Technologien in der Anwendung) entstanden und wurde im Teilprojekt „Urbane Sharing Modelle“ von einem interdisziplinären Projektteam umgesetzt. So wird der Großteil des benötigten Stroms für die Elektrounterstützung der Lastenfahrräder durch eine PV-Anlage auf dem prototypisch umgebauten Verleih-Container bereitgestellt und die Nutzung wissenschaftlich begleitet sowie die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere untersucht. Dezernat V/mih
Einblicke und Ausblicke: Der neue hochschulweite Masterbericht der Alumnibefragung
27. Januar 2025
Wie blicken die Masteralumni der TU Darmstadt auf ihr absolviertes Studium zurück? Auf welche Weise verläuft ihr Eintritt ins Erwerbsleben und wie bewerten die ehemaligen Studierenden ihre aktuelle Erwerbsposition? Diese und weitere Fragen werden im neuen hochschulweiten Masterbericht der Alumnibefragung im Wintersemester 2023/24 in den Fokus genommen. Insgesamt wurden die Befragungsdaten von 601 Masteralumni ausgewertet und getrennt nach den drei Fächergruppen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften analysiert.
Die Befragungsergebnisse zeugen von einer hohen Zufriedenheit mit der akademischen Ausbildung, einem schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt sowie einer insgesamt positiven Einschätzung der beruflichen Situation. So zeigten sich 78 % der Befragten im Rückblick (sehr) zufrieden mit dem absolvierten Studium. Auch eine Wiederwahl desselben Studiengangs und der TU Darmstadt wurden von 73 bzw. 76 % der Befragten als (sehr) wahrscheinlich angegeben. Im Fragebereich „Berufseinstiege“ gab ein Viertel der Befragten an, nach dem Studium durch bereits bestehende Arbeitsverhältnisse oder Kontakte direkt in den Arbeitsmarkt eingestiegen zu sein. 73% suchten aktiv eine Erwerbsstelle. Im Schnitt dauerte es drei Monate bis von diesen Alumni eine Beschäftigung gefunden wurde.
Seit 2008 führt die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle der TU Darmstadt im Auftrag des Präsidiums jährlich eine Alumnibefragung durch. Alle Personen mit den Abschlüssen Bachelor, Master, Lehramt und Promotion werden eingeladen, sich an der Erhebung zu beteiligen. Befragt wird jeweils ein Abschlussjahrgang etwa eineinhalb Jahre nach Beendigung des Studiums bzw. der Promotion.
Die Alumnibefragung ist in das bundesweite Kooperationsprojekt Absolventenstudien (KOAB) eingegliedert, das vom Institut für angewandte Statistik koordiniert wird. Seit dem Wintersemester 2022/23 ist die Alumnibefragung Teil des Projekts „Studium und Beruf in Hessen“, das im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ebenfalls im Rahmen des KOAB durchgeführt wird. Gabriele Schill/pb
BMBF fördert die Fusionsforschung an der TU Darmstadt
27. Januar 2025
Die Kernfusion gilt als vielversprechende Energiequelle der Zukunft. Für die Forschung in diesem Bereich verfügt die TU Darmstadt seit langem über besondere Expertise. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun ein Verbundprojekt zur Untersuchung grundlegender Phänomene der lasergetriebenen Trägheitsfusion, an dem die TU beteiligt ist. Das Projekt „IFE-Targetry-HUB“ hat das Ziel, neue Methoden zu entwickeln, um den für die Fusion benötigten Brennstoff sicher und präzise in Kapseln (Targets) einzuschließen und mit hoher Wiederholungsrate in einen Fusionsreaktor zu injizieren. Diese Technik ist entscheidend für den Betrieb von Fusionskraftwerken in der Zukunft.
Im Rahmen des Projekts sollen zudem neue Materialien für die Kapseln, die den Fusionsbrennstoff enthalten, entwickelt werden. Diese sollen die bisherigen Wolfram-Modelle ersetzen und eine kostengünstige Produktion in großen Stückzahlen ermöglichen. Langfristig wird angestrebt, jährlich mindestens 5.000 dieser Kapseln zu produzieren.
Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 21,4 Millionen Euro, von denen knapp 90 Prozent durch das BMBF gefördert werden. Für die Jahre 2025 bis 2028 erhält die TU Darmstadt 6,3 Millionen Euro an Fördermitteln, die zwischen dem Fachbereich Physik (Professor Markus Roth) und dem Fachbereich Maschinenbau (Professor Steffen Hardt, Fachgebiet Nano- und Mikrofluidik sowie Professor Peter Groche, Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen) aufgeteilt werden.
Geleitet wird das Projekt von Focused Energy, einem aus der TU Darmstadt ausgegründeten deutsch-amerikanischen Unternehmen, das in Darmstadt das Potenzial der Fusionsenergie erforscht und erprobt. Markus Roth ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter von Focused Energy. Er kann eine über 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung der Targets vorweisen. Die Arbeiten der TU werden in den Instituten und in dem neuen, zusammen mit Focused Energy betriebenen Targetlabor durchgeführt, welches dieses Jahr in den operativen Betrieb geht. Weitere Partner sind unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung. M. Roth/eml/cst
US-Generalkonsul Brian Heath zu Besuch an der TU Darmstadt
27. Januar 2025
Am Freitag, den 24. Januar 2025, besuchte US-Generalkonsul Brian Heath im Rahmen eines Antrittsbesuchs die TU Darmstadt. Präsidentin Tanja Brühl und die Vizepräsidenten Matthias Oechsner und Thomas Walther hießen Heath und weitere Vertreter:innen des Frankfurter US-Generalkonsulats an der Universität herzlich willkommen.
Nach einem ersten Kennenlernen aller Beteiligten stand die Vorstellung der vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt in ihren zentralen Leistungsdimensionen Forschung, Lehre und xchange im Mittelpunkt einer aufgeschlossenen Diskussion. Besonderes Interesse galt den transatlantischen Beziehungen sowie dem Engagement der TU Darmstadt als Europäische Technische Universität in ihren verschiedenen regionalen und internationalen Kooperationsnetzwerken.
Die Bedeutung der Universität als Nucleus des dynamischen Innovationsökosystems in der Rhein-Main-Region und die kollaborativen Vorhaben zur weiteren Skalierung, wie beispielsweise die Future Factory, stießen ebenfalls auf große Resonanz bei den Besucher:innen. Eine Fortsetzung des lebhaften Austauschs zur Vertiefung gemeinsamer Themen ist geplant. A. Schäfer/C. Bradlaw
Neu an der TU Darmstadt: Professor Naser Damer
23. Januar 2025
Seit Anfang Januar ist Naser Damer Professor an der TU Darmstadt. Er hat am Fachbereich Informatik die neu geschaffene Professur für „Biometrics, Human Analysis and Behavior Understanding (BHABU)" übernommen und wird dort die Arbeiten im Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE verstärken. Der 39-jährige Wissenschaftler forscht seit vielen Jahren daran, wie Biometrie den Benutzerkomfort von digitalen Anwendungen verbessern und gleichzeitig die IT-Sicherheit erhöhen kann. Damer studierte Elektrotechnik an der TU Kaiserslautern und promovierte 2018 am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Seit 2011 arbeitet er am Fraunhofer IGD, wo er sich mit angewandter Forschung, wissenschaftlicher Beratung und der Bewertung von biometrischen Systemen beschäftigt. Zudem ist er bei ATHENE einer der Koordinatoren des Forschungsbereichs „Next Generation Biometric Systems“.
Die neue Professur ist eine gemeinsame Berufung zwischen der TU Darmstadt und dem Fraunhofer IGD. Sie ist zeitlich unbefristet und unterstützt die Intensivierung der Zusammenarbeit des Fraunhofer IGD und der TU Darmstadt innerhalb von ATHENE.
Wir haben Professor Damer zu seinem Start an der TU einige Fragen gestellt:
Warum sollten Studierende sich für Ihr wissenschaftliches Fachgebiet interessieren? Was macht es spannend?
Ich glaube, dass sich Studierende von Natur aus zu Themen hingezogen fühlen, die für den neuesten Stand der Forschung stehen, ständige Innovation erfordern, auf dem Arbeitsmarkt hochrelevant sind und eine humanitäre Dimension beinhalten, die ihre technische Seite ergänzt. Mein Forschungsgebiet – das sich auf Biometrie, menschliche Analysen und Verhaltensverständnis konzentriert – verkörpert all diese Eigenschaften.
Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, Innovationen im Bereich des maschinellen Lernens mit Anwendungen in der Informations- und Gesellschaftssicherheit voranzutreiben, wobei wir uns intensiv mit menschlichen und gesellschaftlichen Aspekten befassen. Diese einzigartige Kombination stellt sicher, dass unsere Forschung nicht nur technisch anspruchsvoll ist, sondern auch das Potenzial hat, das Leben der Menschen zu verbessern.
Sowohl das maschinelle Lernen als auch die Informationssicherheit machen derzeit rasante Fortschritte, was zahlreiche Möglichkeiten zur Innovation bietet und eng mit einem wachsenden Arbeitsmarkt verbunden ist.
Was dieses Fachgebiet für Studierende besonders spannend macht, ist seine Verbindung zu realen Herausforderungen und sein transformatives Potenzial. Das Verständnis menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Muster, kombiniert mit der Entwicklung von Systemen, die Sicherheit und Komfort verbessern, eröffnet spannende Möglichkeiten. Der humanitäre Aspekt, der sicherstellt, dass unsere Forschung Einzelpersonen, Institutionen und Gesellschaften zugutekommt, verleiht der Arbeit eine tiefere Bedeutung.
Vielleicht am spannendsten ist für Studierende das übergeordnete Ziel unserer Forschung: die Interaktion zwischen Bürgern und Dienstleistungen in der digitalisierten Zukunft bequemer, sicherer, inklusiver, transparenter, akzeptabler und datenschutzfreundlicher zu gestalten. Diese Vision verbindet technische Innovation mit einem größeren gesellschaftlichen Zweck, was besonders motivierend für neugierige Köpfe ist.
An der TU Darmstadt wird der Bedarf an Interdisziplinarität betont. Welche Schnittstellen zu anderen Fachbereichen gibt es in Ihrem Forschungsgebiet?
Interdisziplinarität steht im Mittelpunkt meiner Forschung. Während mein Hauptaugenmerk auf der Weiterentwicklung des Maschinellen Lernens liegt, überschneiden sich die Anwendungen meiner Arbeit von Natur aus mit zahlreichen anderen Disziplinen.
Ein prominenter Kooperationsbereich ist die Zusammenarbeit mit Forschenden im Bereich der Informationssicherheit, da sich viele unserer Innovationen auf Sicherheitsanwendungen konzentrieren. Beispielsweise arbeiten wir innerhalb von ATHENE eng zusammen, wo unsere Arbeit zur Entwicklung sicherer Systeme beiträgt, die fortschrittliche Verhaltensmodelle und biometrische Daten integrieren. Über den Bereich der Sicherheit hinaus ist die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der Kognitionswissenschaften und Psychologie essenziell, um menschliches Verhalten, Wahrnehmung und Entscheidungsprozesse zu verstehen. Dieses Wissen hilft uns, intuitivere Systeme zu entwickeln, die menschliche Neigungen respektieren und gleichzeitig die Interaktionen mit digitalen Systemen optimieren.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Schnittstelle zu den Sozialwissenschaften von entscheidender Bedeutung. Die Erforschung der aktuellen und zukünftigen Interaktion von Einzelpersonen und Gesellschaften mit der digitalen Welt bietet wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von Technologien, die inklusiv und für verschiedene Bevölkerungsgruppen akzeptabel sind.
Darüber hinaus stellt die Zusammenarbeit mit juristischen und ethischen Fachbereichen sicher, dass wir Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit und der ethischen Implikationen von Biometrie und KI berücksichtigen.
In welchem Fachbereich würden Sie gerne einen Tag verbringen, um hineinzuschnuppern? Warum?
Wenn ich einen Tag in einem anderen Fachbereich verbringen könnte, wäre das definitiv der Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Ihre Forschung über das kognitive Verhalten von Individuen und Gesellschaften – sowohl in historischen als auch in zeitgenössischen Kontexten – fasziniert mich.
Das Verständnis menschlichen und gesellschaftlichen Verhaltens im Laufe der Zeit kann wertvolle Erkenntnisse für meine eigene Arbeit in den Bereichen Biometrie und Verhaltensanalyse liefern.
Einerseits können historische Muster und gesellschaftliche Dynamiken als Inspirationsquelle für Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz dienen, insbesondere beim Nachahmen menschlicher Lern- und Entscheidungsprozesse. Andererseits spielt dieses Verständnis eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Systemen, die die Interaktion zwischen Individuen (und Gesellschaften) und KI-unterstützten digitalen Bereichen sicher und effektiv steuern.
Zum Beispiel können Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften darüber informieren, wie KI-Systeme sich an gesellschaftliche Normen, kulturelle Präferenzen und ethische Überlegungen anpassen können. Dies stellt sicher, dass die von uns entwickelte Technologie nicht nur funktional, sondern auch kulturell sensibel und weithin akzeptiert ist.
Diese Schnittstelle zwischen Geschichte, Gesellschaft und Technologie bietet unendliche Möglichkeiten für Innovation und Reflexion, weshalb ich sie so spannend finde.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… mehr Wert darauf legen, Konzepte zu verstehen, Problemlösungskompetenzen zu entwickeln, Innovationsstrategien zu beherrschen und – vielleicht am wichtigsten – zu lernen, wissenschaftliche Forschung kritisch zu lesen und zu bewerten. Technische Fähigkeiten und Prüfungsvorbereitung sind zwar wichtig, aber die sich schnell verändernde Technologiebranche verlangt von den heutigen Studierenden vor allem Anpassungsfähigkeit und ein tiefes konzeptionelles Verständnis.
Mit dem Aufkommen von KI-Tools und anderen technologischen Ressourcen haben Studierende heute beispiellose Unterstützung bei routinemäßigen technischen Aufgaben. Allerdings können diese Werkzeuge die grundlegenden Fähigkeiten des kritischen Denkens und der kreativen Problemlösung nicht ersetzen. Als Student würde ich mich darauf konzentrieren, diese Kernkompetenzen aufzubauen, um auf eine Zukunft vorbereitet zu sein, in der sich das geforderte Kompetenzprofil schnell ändern kann.
Auf persönlicher Ebene würde ich auch die Bedeutung von Glück und Ausgeglichenheit in Studium und Privatleben betonen. Mentale Gesundheit und emotionales Wohlbefinden haben einen erheblichen Einfluss auf die akademische Leistung und den langfristigen Erfolg.
Zusätzlich würde ich die zahlreichen Austauschprogramme und Möglichkeiten zu Reisen stärker nutzen, um unterschiedliche Kulturen und Forschungsstile kennenzulernen. Diese Erfahrungen prägen den Charakter, fördern Offenheit und bieten unschätzbare Perspektiven für Problemlösung und globale Zusammenarbeit – Fähigkeiten, die in der Forschung genauso wichtig sind wie technisches Wissen.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
Ich koche gerne, vor allem für Freunde und Familie. Kochen ist für mich sowohl entspannend als auch therapeutisch. Es bietet mir eine kreative Abwechslung, die völlig losgelöst von den Herausforderungen des Tages ist. Es erlaubt mir, mich auf etwas Greifbares und Belohnendes zu konzentrieren, während ich gleichzeitig die Verbindung zu meinen Liebsten pflege.
Andererseits finde ich auch im Lesen einen Ausgleich, insbesondere zu Themen wie Ethik und Identitätstheorien. Es ist interessant, dass ich beim Erkunden dieser humanitären Studien oft Verbindungen zu meiner Arbeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz ziehe. Besonders spannend finde ich es, wenn solche Konzepte nicht trocken wissenschaftlich präsentiert werden, sondern als Erzählung. In diesem Zusammenhang bin ich ein großer Fan der Werke von Amin Maalouf.
Außerdem liebe ich es, zu reisen und mich in neuen Kulturen wiederzufinden. Ich genieße das Chaos ungeplanter Reisen und die Freude daran, neue Orte und Perspektiven zu entdecken. Reisen gibt mir neue Energie und erfrischt mich, sodass ich mit einem erneuerten Sinn für Zweck und Kreativität an meine Arbeit zurückkehren kann.
Reisen erinnert mich auch daran, dass Kulturen im Kern gar nicht so unterschiedlich sind, sondern sich nur auf verschiedene Weise ausdrücken. Diese Erkenntnis nehme ich immer mit zurück – sowohl in meine Arbeit als auch in mein Leben.
TU-Informatikprofessorin Mezini als ACM Fellow ausgezeichnet
22. Januar 2025
Professorin Mira Mezini, Leiterin des Fachgebiets Softwaretechnik am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, ist in den Kreis der ACM Fellows aufgenommen worden. Mit dieser Ehrung zeichnet die Association for Computing Machinery (ACM) die besten ihrer weltweit mehr als 100.000 Mitglieder für herausragende Beiträge zur Informatik aus. Lediglich ein Prozent der ACM-Mitglieder werden zu ACM Fellows ernannt.
Die ACM ist die älteste und weltweit größte Fachgesellschaft im Bereich Informatik. Sie fördert die Entwicklung neuer Technologien, organisiert internationale Konferenzen und verleiht renommierte Auszeichnungen. Die Aufnahme in den Rang der ACM Fellows gilt als eine der höchsten Ehrungen in der Informatik und spiegelt den Einfluss sowie die Reichweite der geehrten Personen auf das Fachgebiet wider.
Mezinis Forschung konzentriert sich auf Programmiersprachen und Softwaretechnik – mit besonderem Fokus auf der Entwicklung intelligenter Softwaresysteme. Sie gehörte zu den ersten Wissenschaftlerinnen, die maschinelles Lernen für die automatische Vervollständigung von Programmcodes einsetzten und damit neue Wege in der Softwareentwicklung eröffneten.
Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde Mezini bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Advanced Grant sowie mit Preisen von IBM, Google und der Horst-Görtz-Stiftung. Seit 2016 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und seit 2024 Mitglied der Academia Europaea.
Neben ihrer Forschungsarbeit prägt Mezini die Wissenschaftslandschaft durch zahlreiche führende Funktionen. Sie ist Co-Direktorin des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) und Mitglied des Boards des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE. eml/mih
Neu an der TU Darmstadt: Professorin Anna C. Bakenecker
14. Januar 2025
Die Technische Universität Darmstadt begrüßt Dr. Anna C. Bakenecker als neue Professorin im Fachbereich Elektrotechnik- und Informationstechnik (FB 18). Die 35-jährige Physikerin und Expertin im Bereich Medizintechnik forscht mit einem besonderen Schwerpunkt auf magnetische Mikro- und Nanorobotik.
Dr. Bakenecker absolvierte ihr Physikstudium an den Universitäten Münster und Heidelberg und promovierte an der Universität zu Lübeck. Nach ihrer Promotion war sie als Postdoktorandin am renommierten Institute for Bioengineering of Catalonia in Barcelona tätig, bevor sie als Gruppenleiterin am Fraunhofer-Institut für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) in Lübeck ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterführte.
Ein bedeutender Meilenstein in ihrer Karriere ist der Ruf an die TU Darmstadt, verbunden mit einer LOEWE-Start-Professur. Wir haben Professorin Bakenecker einige Fragen zu ihren Plänen und Visionen an der TU Darmstadt gestellt.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?
Wenn wir Medikamente einnehmen, erreichen weniger als 1% des Wirkstoffs den tatsächlichen Krankheitsherd, weshalb sie den ganzen Körper belasten – wir alle kennen die enormen Nebenwirkungen von zum Beispiel Chemotherapien. Deshalb ist es sehr wichtig solche Medikamente gezielt an ihren Wirkungsort zu bringen, wo sie dann nur lokal wirken. Dafür entwickle ich winzige, mit Medikamenten beladene Mikro- und Nanoroboter, die in Zukunft mit Hilfe von Magnetfeldern zu z.B. einem Tumor, einer Entzündung oder einer Gefäßverengung gesteuert werden können.
Wir erforschen magnetische und gleichzeitig biokompatible bzw. bioabbaubare Materialien und verwenden verschiedene Mikrofabrikationstechniken und Synthesemethoden. Essenziell für eine sichere Anwendung von Mikro- und Nanorobotern im Körper ist darüber hinaus eine zuverlässige und gleichzeitig tomographische und echtzeitfähige Bildgebung. Wir verwenden dafür die Magnet-Partikel-Bildgebung, ein Bildgebungsverfahren, das es noch nicht im klinischen Einsatz gibt, welches aber großes Potential hat: es erstellt dreidimensionale Bilder aus dem Inneren des Körpers in Echtzeit ohne Strahlung.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Die Medizintechnik und insbesondere mein Forschungsgebiet sind hochgradig interdisziplinär. Ich habe schon immer mit Kolleg:innen verschiedener Disziplinen in einer Gruppe zusammen gearbeitet und dies als sehr bereichernd und inspirierend empfunden. Um die Forschung meines Fachgebiets an der TU Darmstadt aufzubauen und erfolgreich zu machen sind deshalb Kooperationen mit anderen Fachgebieten essenziell.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Mediziner:innen verschiedener Universitätskliniken zusammen. So sind in meiner Gruppe nicht nur Studierende des Studiengangs Medizintechnik und Elektrotechnik, sondern genauso auch Mitarbeiter:innen anderer Fachbereiche wie Biologie/Biotechnolgie, Chemie/Chemieingenieurwesen, Physik/Medizinische Physik, Nanotechnologie/Materialwissenschaften sehr willkommen!
In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Architektur. Warum? Wenn ich nicht Physik studiert hätte, hätte ich (glaube ich) Architektur studiert.
Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …
… ein Erasmus Semester in Sevilla, Spanien nachholen, das leider während meines Studiums nicht mehr geklappt hatte.
Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …
… abzutauchen. Ich bin leidenschaftliche Taucherin. Das ist nichts, was man nach einem stressigen Arbeitstag machen kann, aber nach einem stressigen Arbeitsjahr liegt der beste Urlaubsort unter dem Meeresspiegel. Die Unterwasserwelt ist nicht nur faszinierend, sondern bietet auch eine sehr beruhigende und ganz besondere Atmosphäre, die keinen Stress zu kennen scheint.
Austausch zu barrierefreier Planung und Gestaltung
14. Januar 2025
Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) hat in der vergangenen Woche den Fachbereich Architektur der TU Darmstadt besucht. Ein informelles Treffen mit a.o. Professorin Dr.-Ing. Sabine Hopp, Leiterin der Forschungsgruppe Inclusive City Lab_Smart und Inklusive City am Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung, beinhaltete unter anderem einen Austausch im Rahmen von Hopps Funktion als Sachverständige des Bundes (seit 2024) für barrierefreies Bauen und niedrigschwelligen sowie inklusiven Städtebau. Hopp informierte darüber, dass mittlerweile ein Netzwerk von Expert:innen in barrierefreier Planung und Gestaltung mit Fachkolleg:innen in Österreich, der Schweiz und Deutschland entstanden sei. Des Weiteren erhielt Schmachtenberg Einblicke in die inklusive städtebauliche Lehre und Forschung sowie praktisch bauliche und gutachterliche Tätigkeiten Hopps. Ein Rundgang durch den Fachbereich, inklusive eines Austauschs mit Professor Dr.-Ing. Martin Knöll und Studierenden, rundete den Besuch am 9. Januar ab. Hopp/mih
Deutsches Polen-Institut bleibt Nachbar der TU Darmstadt
10. Januar 2025
Die Stadt Darmstadt überlässt dem Deutschen Polen-Institut (DPI), das seit 2012 im Wissenschaftsschloss der TU Darmstadt ansässig ist, für weitere zehn Jahre die Räumlichkeiten. Das vermeldete nun die Stadt. Oberbürgermeister Hanno Benz und Stadtkämmerer André Schellenberg unterzeichneten entsprechende Verträge, mit denen die Stadt die Räume von der Universität anmietet.
„Mit dieser Vertragsverlängerung dokumentiert die Wissenschaftsstadt Darmstadt ihre Verbundenheit und Unterstützung für eine wichtige Institution, die das Verständnis zwischen Polen und Deutschen und ihre Beziehungen beispielhaft fördert“, betonten Benz und Schellenberg.
„Das Deutsche Polen-Institut hat im Residenzschloss, inmitten des wissenschaftlichen und kulturellen Geschehens, eine hervorragende Bleibe gefunden. In unseren Räumen werden auch weiterhin Ideen für spannende Projekte und kulturelle Veranstaltungen für Darmstadt und ganz Deutschland entstehen“, so der Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Professor Dr. Peter Oliver Loew.
Die TU-Präsidentin Professorin Dr. Tanja Brühl sagte: „Die Universität und das DPI kooperieren eng und pflegen den offenen Austausch mit der Bürgergesellschaft. Die kurzen Wege zum Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften sind von Vorteil, genauso wie das Engagement des Institutsdirektors Peter Oliver Loew, der als Honorarprofessor am Institut für Geschichte Impulse setzt.“. Stadt Darmstadt/feu
Rücknahme der Habilitation
10. Januar 2025
Die Leuphana Universität Lüneburg hat die im Jahr 2006 abgelegte Habilitation einer Wissenschaftlerin zurückgenommen, die seit 2009 als Soziologie-Professorin an der TU Darmstadt beschäftigt ist. Der Fakultätsrat Kulturwissenschaften der Leuphana Universität begründet den noch nicht rechtskräftigen Entzug mit den in einem intensiven Prüfverfahren festgestellten „gravierenden Verstößen gegen die wissenschaftliche Redlichkeit“.
Die Habilitation und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit wurden seinerzeit als wesentliche Qualifikation im Berufungsverfahren der TU Darmstadt berücksichtigt. Als Konsequenz aus den Erkenntnissen der Leuphana Universität Lüneburg wird die TU Darmstadt prüfen, ob die Voraussetzungen für einen Entzug der Professur an der TU Darmstadt vorliegen – und gegebenenfalls die erforderlichen rechtlichen Schritte einleiten. Deshalb hat die Universitätsleitung die Professorin bis auf Weiteres von ihren Tätigkeiten in Lehre und Forschung an der TU Darmstadt entbunden. feu
TU Darmstadt setzt auf bluesky
10. Januar 2025
Die TU Darmstadt ist ab jetzt verstärkt auf der Social Media-Plattform bluesky unterwegs und wird über ihren zentralen X-Account nicht mehr posten und reposten. bluesky gewinnt in Wissenschaft und Forschung, Medien, Politik und Gesellschaft immer stärker an Relevanz und Vertrauenswürdigkeit. Die TU Darmstadt hat sich einer Initiative von mehr als 60 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland zum Ausstieg aus X angeschlossen. Auch die beiden anderen Rhein-Main-Universitäten Frankfurt und Mainz unterstützen die Aktion.
Fachbereiche, Fachgebiete, Einrichtungen und Mitglieder der TU Darmstadt, die auf X aktiv sind und bluesky als Alternative oder Ergänzung nutzen möchten, können sich bei Fragen an das Science Communication Centre wenden.
Die TU Darmstadt kommuniziert jeweils zielgruppenorientiert auf den Plattformen LinkedIn, bluesky, instagram und youtube sowie ergänzend auf facebook. Außerdem wird die dosierte Präsenz auf tiktok ausgewertet. feu
TU-Start-up „Fenexity” erhält ein „Hessen Ideen“-Stipendium
09. Januar 2025
Dr.-Ing Benjamin Blat-Belmonte vom Institut für Mechatronische Systeme am Fachbereich Maschinenbau will mit seiner Gründungsidee „Fenexity“ durch stärkere Digitalisierung auf Betriebshöfen den Betreibern von E-Bus- oder E-Lkw-Flotten eine präzise, automatisierte Ladestrategie ermöglichen. Durch die gewonnene Prognostizierbarkeit und Steuerbarkeit der Ladevorgänge einer ganzen Fahrzeugflotte kann dann im großen Stil intelligent geladen werden. Hierdurch können beträchtliche Einsparungen bei der Strombeschaffung erzielt und das Stromnetz stabilisiert werden. „Fenexity“ wird nun durch das „Hessen Ideen“-Stipendium ein halbes Jahr lang intensiv bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsidee unterstützt.
Insgesamt erhalten in dieser Ausschreibungsrunde 13 innovative Gründungsideen aus neun hessischen Hochschulen ein „Hessen Ideen“-Stipendium. Es ist ein sechsmonatiges Stipendienprogramm für gründungsaffine Hochschulangehörige und Absolvent:innen, die sich in einer frühen Phase der Ausarbeitung einer innovativen, wissensbasierten, unternehmerischen Geschäftsidee befinden. Während des Programms werden sie beim Übergang von der ersten Idee zu einem validierten Geschäftskonzept unterstützt. Die Schirmherrschaft hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels übernommen.
Die Förderung durch das Stipendium besteht aus zwei Elementen: einer finanziellen Förderung von bis zu 2.500 Euro im Monat pro Stipendiat:in und einem begleitenden Akzelerator-Programm.
Die Initiative wird von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit HIGHEST von der Technischen Universität Darmstadt koordiniert. Das Land Hessen unterstützt die Initiative Hessen Ideen im Rahmen des Hessischen Hochschulpaktes bis 2025 mit 5,4 Millionen Euro.
Die nächste Förderrunde startet am 01. Juni 2025. Der Bewerbungsschluss ist der 20. Februar 2025. Interessent:innen können sich bei Online-Infoterminen von Hessen Ideen informieren oder direkt Kontakt zu den Gründungsberatungen an ihrer Hochschule – im Falle der TU Darmstadt HIGHEST – aufnehmen. Hessen Ideen/bjb
Wechsel an der Spitze des TU-Baudezernats
08. Januar 2025
Nach zwölf Jahren hat Dipl.-Ing. Edgar Dingeldein die Leitung des Dezernats Baumanagement und Technischer Betrieb der TU Darmstadt abgegeben. Seine Nachfolge traten zum Jahreswechsel Dipl.-Ing. Anja Einsiedler und Dipl.-Ing. Heiko Feuchter an, die das Dezernat V nun gemeinsam als Tandem leiten. Dingeldein wird beide noch bis zu seinem Ausscheiden zum 31. März 2025 beratend unterstützen, um einen fließenden Wechsel zu gewährleisten.
„Ich danke Edgar Dingeldein schon jetzt für seine langjährige und unermüdliche Arbeit“, sagte TU-Kanzler Dr. Martin Lommel. „Er hat die bauliche Entwicklung der TU Darmstadt in den vergangenen 16 Jahren maßgeblich geprägt. Sein Fokus lag auf der Schaffung von nachhaltigen und zukunftsorientierten Räumen des Miteinanders. Gemeinsam mit seinem Dezernat hat er die Bauautonomie der TU Darmstadt mit Leben gefüllt und eine große Verantwortung übernommen. Dass wir an der TU zahlreiche qualitativ hochwertige Orte des Lernens und Lernens, Forschen und Arbeitens sowie des Lebens haben, verdanken wir auch ihm. Für seine visionären Ideen der Stadt- und Universitätsentwicklung bin ich ihm sehr dankbar.“
Eine Auswahlkommission unter Leitung des Kanzlers hatte sich nach einem offenen, externen Ausschreibungsverfahren einstimmig für Einsiedler und Feuchter entschieden, die sich gemeinsam auf die Position beworben hatten. Beide hätten „nicht nur ein tiefes Verständnis der Dezernats- und Universitätsstrukturen, sondern auch eine klare Zukunftsvision für das Dezernat V und die (städte-)bauliche Entwicklung der TUDa sowie den Teamlead gezeigt“, erklärte Lommel. Er wünschte beiden viel Erfolg bei der neuen Aufgabe.
Edgar Dingeldein (63) war nach seinem Architektur-Studium an der TU Darmstadt zunächst als freischaffender Architekt tätig. 2008 wechselte er als Referatsleiter Baumanagement in das Dezernat Baumanagement und Technischer Betrieb der TU, 2013 übernahm er die Dezernatsleitung.
Anja Einsiedler (56) studierte Architektur an der TU Braunschweig und legte nach einem Referendariat eine Staatsprüfung zur Bauassessorin ab. Nach verschiedenen beruflichen Stationen und einer Tätigkeit als freischaffende Architektin kam sie 2009 an die TU Darmstadt und war im Dezernat V unter anderem Projektleiterin, Referatsleiterin Grundsatzfragen Bau und seit 2019 stellvertretende Dezernatsleiterin.
Heiko Feuchter (52) arbeitete nach seinem Studium der Architektur an der Fachhochschule Darmstadt als freischaffender Architekt. Im Dezernat V der TU ist er seit 2009 tätig, zunächst als Projektleiter und Referatsleiter Baumanagement und seit 2019 als stellvertretender Dezernatsleiter. mih
Medienschau: Haare – kulturell und politisch
07. Januar 2025
Die Sendung „Der Tag: Unsere Haare – modisch, politisch, verführerisch“ des Hessischen Rundfunks (hr) beleuchtet die vielschichtige Bedeutung von Frisuren, die weit über das Modische hinausgehen. Als Expertin war TU-Professorin Alexandra Karentzos zu Gast und erläuterte, wie Haare nicht nur Ausdruck persönlicher Identität, sondern auch politischer und gesellschaftlicher Haltungen sind. Karentzos ist seit 2011 Professorin für Mode und Ästhetik an der TU Darmstadt. Sie forscht zu Themen wie Mode, Kunst, Globalisierung sowie Körper- und Identitätskonzepten.
Die Diskussion drehte sich um die Frage, was unsere Frisur über uns aussagt – von den symbolträchtigen Frisuren der Punkbewegung bis hin zu aktuellen Protesten im Iran, bei denen Frauen ihr Haar unverschleiert zeigen und damit ein starkes politisches Statement setzen. Karentzos, die sich auf die Verknüpfung von Mode, Kunst und Gesellschaft spezialisiert hat, betonte in der Sendung, dass Frisuren ein bedeutendes Medium sind, um gesellschaftliche und politische Veränderungen sichtbar zu machen. „Haare werden gerade dann politisch, wenn sie gegen Konventionen verstoßen, also kurze Haare als Zeichen der Emanzipation oder lange Haare der Hippie-Bewegung, die sich gegen den Vietnamkrieg positioniert haben.“
Gemeinsam mit weiteren Gästen – Miriam Bettin, Kuratorin der Ausstellung „Grow it Show it“ im Museum Folkwang, Gilda Sahebi, Iran-Expertin und Autorin, sowie Bert Dylus, Friseur aus Frankfurt – wurde die kulturelle und politische Bedeutung von Haaren intensiv erörtert. eml
Medienschau: Eisen als Gamechanger der Energiewende
07. Januar 2025
Die Energiewende gehört zu den größten Herausforderungen der Gegenwart, und die Entwicklung von Lösungen zur Langzeitspeicherung erneuerbarer Energien ist dabei von zentraler Bedeutung. In ihrem Artikel „Eisen als Gamechanger der Energiewende“ im Tagesspiegel Background stellt Professorin Michèle Knodt, die den Arbeitsbereich Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt leitet, eine vielversprechende Technologie vor: Eisen als Energiespeicher. Ihre Expertise und die Forschung an der TU zeigen, wie Eisen eine Schlüsselrolle in der flexiblen Speicherung von erneuerbarer Energie spielen könnte.
Eisen bietet, wie Knodt erklärt, eine hohe Energiedichte und lässt sich sicher und kostengünstig transportieren – im Gegensatz zu Wasserstoff, der unter extremen Bedingungen gelagert werden muss. Eisen kann in einem geschlossenen Kreislaufsystem zur Speicherung und Umwandlung von Energie genutzt werden, etwa durch die Oxidation von Eisenpulver in Kohlekraftwerken. Dieser Prozess könnte sowohl Wärme als auch Strom erzeugen und sogar die Herstellung von Wasserstoff „on demand“ ermöglichen. So könnte Eisen die Langzeitspeicherung von Energie und deren Transport über große Distanzen deutlich effizienter gestalten.
Die TU Darmstadt forscht in ihrem Projekt „Clean Circles“ intensiv an der Nutzung von Eisen als nachhaltigem Energieträger. eml